Erster Blogpost aus der Ferne!

Endlich! Der erste, wenn auch etwas verspätete Blogpost, von meiner Weltreise. Ich bin nun seit zwei Wochen auf den Philippinen, bin durch einige Hochs und einige Tiefs gegangen und habe ein Land kennen gelernt, was mit nichts Bekanntem zu vergleichen ist!

Wie soll ich all das in Worte fassen, was mich die letzten zwei Wochen auf den Philippinen gelehrt haben, was ich gesehen, erlebt und wen ich getroffen habe? Die freundlichen Menschen, der salzig derbe Geruch auf den Straßen, die schmalen Straßenhunde und die plötzlichen, kurz anhaltenden Regenschauer; die Philippinen sind ein vielfältiges Land, voller Überraschungen. Aber das Wichtigste zuerst:

Ich lebe, auch wenn aller Anfang schwer ist!

Das habe ich deutlicher zu spüren bekommen, als erwartet und es sind viele Tränen der Verzweiflung und Einsamkeit geflossen. Ich möchte ganz ehrlich sein, die ersten paar Tage waren grausam, ich habe mich unglaublich unwohl gefühlt in Manila, bin danach von einem Ort zum anderen gehetzt, sodass mir wenig überraschend, schnell die Puste ausging.

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Sonnenuntergang in Cebu

„It’s all about the people!“

Auf einer Fähre habe ich einen Holländer kennen gelernt, der zu mir sagte, „When you are travelling, it’s all about the people.“ Damals habe ich nur genickt und dachte, ich wüsste was er meinte, doch dass tat ich zu dem Zeitpunkt nicht.

Als ich in Oslob ankam, einem Ort im Süden Cebus, den ich eigentlich nur für einen Tag besuchen wollte, um mit den Walhaien zu schnorcheln, änderte sich plötzlich alles und ich begann den wirklichen Sinn der Worte des Holländers, zu begreifen.

Ich wurde in die Familie aufgenommen, der das Hostel gehört, wie ich es niemals zuvor in einem fremden Land erlebt habe. Ich habe eine Einladung für die Weihnachtstage bei einer philippinischen Familie, habe soviel neues, leckeres Essen probieren dürfen, reise mit tausenden neuen Armbändern und Freunden im Herzen weiter. Die Kakerlaken im Zimmer, die fehlende Klospülung und mangelnde Internetverbindung sind schnell vergessen, wenn man sich ansonsten zuhause fühlt!

Für mich waren die Tage, bei meinen neuen philippinischen Freunden, eine unglaubliche Bereicherung und so merkwürdig das nun auch klingen mag, ich fühlte mich bei ihnen viel wohler, als bei all den gestressten Backpackern, die von einer Tour zur anderen hetzen, keinem Filipino auch nur ein paar Cent Trinkgeld übrig lassen, da sie ja ihr Tagesbudget nicht überschreiten dürfen und die ihre iPhones zücken, um Kinder mit zerschlissenen Klamotten am Straßenrand zu fotografieren.

Reist eigentlich niemand alleine?

Diese Frage beschäftigt mich nun schon seit Beginn meiner Reise, denn ich habe ungelogen, bisher keinen einzigen Alleinreisenden getroffen! Das ist unglaublich, dabei habe ich jetzt in der kurzen Zeit bereits gemerkt, dass ich das allein reisen liebe! Ich bin frei und kann tun und lassen was ich will; so bin ich statt einem, plötzlich vier Tage in Oslob geblieben, ohne mich dafür vor jemandem rechtfertigen zu müssen.

Das Leben auf den Philippinen als Reisende

Das Leben auf den Philippinen, als allein reisende Frau, ist anstrengend und teurer als gedacht, denn das meiste Geld geht für die vielen verschiedenen Transportmittel drauf, die man nutzen muss, um von einer Insel zur anderen zu kommen. Meine chaotisch-spontane Route sah bisher wie folgt aus: Manila, nach Cebu, zum Couchsurfen in den Norden, weiter nach Malapascua, dann nach Cebu City und von da aus nach Bohol und rüber auf Panglao Island, anschließend auf Apo Island, von da aus weiter nach Oslob und nun sitze ich in Cebu City auf der Steintreppe meines Hostels, auf der Suche nach einer guten Internetverbindung und schreibe diesen Blogartikel.

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Tauchen am Apo Reef

Ich habe so viele Dinge zu erzählen, ich möchte von meinen Erlebnissen, meinen neuen möchtegern-klugen Weisheiten und den tollen Menschen und Tieren berichten, aber ich befürchte, dafür ist ein Blogartikel einfach zu wenig. Ich wollte diesen auch schon viel früher schreiben, nur war das Internet bisher meist so katastrophal, dass ich noch nicht einmal ein Foto bei WhatsApp versenden konnte, geschweige denn meinen Laptop nutzen.

Glücklicherweise habe ich auf den Rat einer Bekannten gehört und von Beginn an ein Reisetagebuch geführt, indem ich jeden Abend meine Erlebnisse nieder schreibe.

Kurze Zusammenfassung des Geschehendem

Eine kurze, sehr kurze, Zusammenfassung meiner bisherigen Erlebnisse: Ich war mit Schildkröten tauchen, mit Walhaien schnorcheln, bin über eine 120 Meter tiefe Schlucht geflogen, habe eine Nacht mit Straßenhunden am Strand verbracht, einfach nur um den beeindruckenden klaren Sternenhimmel zu bewundern, bin fast in einem Boot gekentert, zusammen mit zwanzig anderen Passagieren, habe mit einer philippinischen Familie in einer Holzhütte geschlafen, während draußen ein Gewitter gewütet hat, welches die ganze Insel in helles Licht getaucht hat, habe mein neues Lieblingsessen „Bulinaw“ entdeckt, wurde von einem dutzend Taxifahrern abgezogen, habe gelernt, dass ein Salamat an der richtigen Stelle, viele neue Freunde bescheren kann und habe mir meinen Knöchel am Motor des Motorrads verbrannt.

Und wie gehts nun weiter?

Das ist eine gute Frage. Morgen geht mein Flug zurück nach Manila, von wo aus ich weiter nach Banaue reisen und die berühmten Reisterrassen besichtigen möchte. Ob ich danach den bereits gebuchten Flug nach Vietnam nehme, oder länger in diesem unglaublich herzlichen Land bleibe, steht noch in den Sternen. Eins ist jedoch klar, du wirst ab jetzt viel von mir und meinen Erlebnissen hören und lesen, denn die Reise hat gerade erst begonnen!

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Koboldmaki im Tarsier Sanctuary

Und noch ein paar Worte zum Schluss…

Ich möchte mich noch bedanken, für die tolle Unterstützung, durch meine Familie, Freunde, Bekannten und bei jedem einzelnen, der auf diesem Blog vorbeischaut und diese Reise zu etwas besonderem macht! Es fällt mir manchmal sehr schwer, die richtigen Worte für das Geschehene zu finden, denn alles ist so anders als zuhause und die Dinge teilweise schwer zu erklären. Nur so viel, ich bin nun endlich an dem Punkt angekommen, an dem ich ankommen wollte, ich habe genügend Selbstbewusstsein, mich auf den Philippinen zu behaupten, mich zu verständigen und vor allem bin ich glücklich, mit dem was ich tue.

Morgen werde ich die ersten unnötigen Dinge nachhause schicken, (warum in aller Welt habe ich einen Reiseführer und einen Schal dabei ?!!) und weiter Reisen. Was die Zukunft auf dieser Reise bringen wird, weiß ich nicht. Es ist bisher ein absolutes Hin und Her der Emotionen und Gefühle, so bin ich eben durch einen Supermarkt gelaufen und hatte die Tränen in den Augen, als ich vor den Hundeleckerlis von Pedigree stehen blieb, welche ich in Deutschland immer für meinen Hund kaufe und im nächsten Moment sitze ich im Bus und plane den weiteren Verlauf meiner Reise.

Ich bedanke mich, bei jedem, der diesen Artikel liest und hoffe, er gefällt dir! Ich würde mich sehr über einen Kommentar, weitere Anregungen oder auch Fragen freuen.

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Verfasst von

Hi, ich bin Nadine, 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer achtmonatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder.

20 Kommentare zu „Erster Blogpost aus der Ferne!

    1. Hallo Chris,

      danke für deine netten Worten und du hast Recht, man sollte sein Leben auf die Art leben, wie man es möchte und nicht, wie andere es von einem erwarten!
      Freut mich, dass du auf dem Blog vorbeischaust, wünsche dir Alles Liebe aus der Ferne 🙂

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  1. Wow!! Ich kann mir vorstellen wie schwer es ist die ganzen Eindrücke & Geschenisse zu vermitteln, aber es ist super spannend und gefühlvoll geschrieben!
    Freue mich auf noch viele weitere Berichte! Denn wie du schon sagst: es fängt gerade erst an 🙂
    Viel Spaß noch und genieß es !

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    1. Hallo Nadine,

      vielen lieben Dank für die netten Worte auf meinem Blog und auf Facebook! Ja manchmal habe ich das Bedürfnis, alles erlebte mit jemandem zu teilen, aber dann fehlen mir doch die richtige Worte, für all das, was ich erlebt habe, aber ich tue mein Bestes, das Geschehen in den nächsten Artikeln wiederzugeben 🙂

      Alles Liebe

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  2. Hallo Nadine, ich bin total beeindruckt, beeindruckt von deinem Mut. Ich wünsche dir viel Spaß und Freude aber am meisten Gesundheit. Pass auf dich auf. LG Hilde

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    1. Hallo liebe Hilde,

      vielen vielen lieben Dank für die netten Worte, ich tue mein bestes! Freut mich sehr, dass du auf dem Blog vorbeischaust 🙂

      Ich wünsche dir und der ganzen Familie, Alles Liebe 🙂

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  3. Liebe Nadine, toller Text, hab beim lesen Gänsehaut bekommen. Du lernst echt schnell auf deiner Reise. es heißt ja nicht umsonst „Reisen bildet“. Die Menschen sind immer das wichtigste. Freunde bleiben!

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    1. Hallo Ingelein,
      habe mich sehr über deine netten Worte gefreut! Ja ich lerne mehr und schneller, als ich es mir jemals vorgestellt hätte und habe das Gefühl, dass meine ganze Weltanschauung sich ein Stück ändert 😀
      Und ja du hast Recht, die Menschen die du triffst, beeinflussen einfach Alles!

      Alles Liebe

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  4. …da führst Du gerade ein wirklich aufregendes Leben, liebe Nadine!
    Schön, ein Lebenszeichen von Dir zu hören. Ich wünsche Dir weiterhin viele gute Begegnungen und schöne tiefgehende Erfahrungen. Herzlichst, Sabine Tibud

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    1. Hallo Frau Tibud,
      freut mich total, dass Sie auf dem Blog vorbeischauen, hoffe er gefällt Ihnen 😉
      Ich denke oft an die Sachen, über die wir die letzte Zeit gesprochen habe und versuche sie, so gut wie möglich, auf meiner Reise anzuwenden!
      Ganz ganz liebe Grüße 🙂

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  5. Hi, Nadine, das war aber ein toller erster langerwarteter Blog. Schön zu lesen, dass Du Dich nicht von Rückschlägen wie Abzocke entmutigen lässt. Und noch toller, dass Du es genießt, allein zu reisen. Ich warte ab sofort gespannt auf Deinen nächsten Blog. Und vergiss nicht: Das was Du jetzt „lernst“ und lieben lernst, kann Dir niemand hier beibringen. Wenn es schwer wird, Du hast hier viele Freunde und Unterstützer, die Dir – egal wo Du auf der Welt bist – helfen werden. Lebe Deinen Traum! Grüßle, Francesco

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    1. Hallo Francesco,
      vielen Dank für deine netten und aufbauenden Worte, hat mich total gefreut von dir zu hören.
      Du hast Recht, ich lerne hier Dinge, wirklich fürs Leben, die mich als Person wirklich weiter bringen.. ich hoffe das du auch weiterhin auf dem Blog dabei bist und danke nochmal für all die tollen Bücher!!

      Alles Liebe

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  6. Hallo Nadine,
    ich muss wirklich sage, dass dieser Artikel sehr gut geschrieben ist und mich freut es zu hören, dass dir die Reise sehr viel Spaß und Freude macht, auch trotz so mancher Tiefpunkte. Genieße die Zeit und nimm all die Eindrücke mit auf deinen weiteren Wegen. Ich freue mich schon auf den nächsten Blog Eintrag und welche tollen Stories von deiner Reise du uns dann so erzählen kannst.
    Bis dann
    Pascal

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    1. Hey Pascal,
      danke für die lieben Worte, allerdings sollten dich die Dinge die ich hier schreibe ja gar nicht mehr überraschen, wo ich dir doch jeden Tag berichte 😀 hoffe das bleibt so !!
      Alles Liebe

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  7. Hallo liebe Nadine,
    unglaublich, ich habe das Gefühl, Du bist schon viel länger weg, wenn ich diese Zeilen lese.
    Du machst das super, RESPEKT! Und Du hast noch soviel vor Dir, Bin gespannt, wie es weitergeht!!
    Liebe Grüße
    Gudrun

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  8. Hey, meine Kleine, deine Mama hält sich tapfer, keine Sorge, auch wenn es nicht immer leicht ist und unsere Luna allmählich genervt ist von meinem Gequatsche … Nein, du fehltst mir schrecklich, aber ich bin auch sehr stolz auf dich & hab dich unendlich lieb 🙂

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