Landschaften, wie von einem anderen Planeten, unterirdische Städte, die bis zu 85 Meter tief unter der Erde versteckt sind, gut erhaltene Felsenklöster, uralte Höhlenkirchen und darüber die magische Szenerie von bunten Heißluftballons, die gleichzeitig über der weitläufigen Tufflandschaft aufsteigen. Eine Reise nach Kappadokien ist einfach magisch! Es fühlt sich an, wie die Reise in eine türkische Traumwelt, in der Gäste in Höhlen schlafen, einige der ältesten Weinsorten der Welt probieren und die Landschaft auf dem Rücken der schönen türkischen Pferde erkunden. Doch diese Traumwelt ist schon lange kein Geheimtipp mehr und empfängt inzwischen Besucher aus über 170 Ländern! Wie die Touristenmassen die Feen aus ihren Kaminen vertreiben und wie du Kappadokien am besten abseits der üblichen Touristenpfade erkundest, erfährst du in diesem Artikel.
Die wichtigsten Reiseinformationen
Kappadokien liegt in Zentralanatolien, im Herzen der Türkei. Es ist weder eine Stadt, noch ein Staat oder eine Provinz, sondern ein landschaftliches Gebiet, dessen genaue Grenzen umstritten sind. Einst erstreckte sich Kappadokien über weite Teile Zentralanatoliens zwischen Taurusgebirge im Osten und dem Schwarzen Meer im Norden. Heute werden im wesentlichen die Provinzen Nevşehir, Niğde, Aksaray, Kırşehir, Kayseri, Yozgat, Kahramanmaraş und Malatya, sowie Teile der Provinz Sivas, Kappadokien zugeordnet. Zuvor gab es eine Zeit, als Kappadokien als wichtiges persisches, römisches, byzantinisches und schließlich osmanisches Reich diente. Die Zeit des großen Königreichs Kappadokiens endete 17 n. Chr., als der letzte König Archelaos kinderlos starb.
Anreise & Transport
Zum Zeitpunkt meiner Reise (September 2024) gab es keine Direktflüge von Deutschland an die Flughäfen Kappadokiens, den Nevşehir Kapadokya Airport (NAV) oder den etwas weiter von Göreme entfernten Kayseri Erkilet Airport (ASR). Stattdessen reiste ich mit dem Flixbus von der Busstation Koç in der türkischen Hauptstadt Ankara direkt nach Göreme.

Die Fahrt dauerte knapp 4 Stunden, kostete 13€/ Person und ging, typisch Türkei eben, fast eine Stunde später als geplant los. Der Bus war an diesem Montagmorgen voll ausgebucht, weshalb es sich definitiv lohnt, Tickets vorab zu reservieren. Alternativ verkehren auch Inlandsflüge von Istanbul, Izmir und anderen größeren Städten nach Kappadokien.
Unterkunfts- & Restauranttipps
Die meisten Unterkünfte befinden sich im touristischen Zentrum Göreme. Besonders beliebt sind die Höhlenhotels mit großer Dachterasse, auf denen Morgens häufig Fotoshootings vor der Kulisse der bunten Heißluftballoons stattfinden. Das Kova Cave Hotel bietet die höchste Rooftop Bar in Göreme. Auf der Dachterasse des Sultan Cave Suites wird pünktlich zum Sonnenaufgang türkischer Tee serviert und vom beheizten Pool des Museum Hotels in Uchisar kannst du das ganze Göreme-Tal überblicken. Ich entschied mich für die kleine familiengeführte Unterkunft Prime Cappadocia Suites im Dorf Çavuşin. Das türkische Frühstück war frisch und liebevoll zubereitet, die Höhlenzimmer geräumig und traditionell eingerichtet und die Mitarbeiter wahnsinnig gastfreundlich. Für 3 Nächte zahlten meine Mutter und ich insgesamt 182€ – deutlich weniger als im Nachbarort Göreme. Weitere Tipps zum Geldsparen bei deiner Reise nach Kappadokien, findest du im Absatz über das Thema Geld sparen.

In Kappadokien gibt es einige leckere lokale Spezialitäten, die oft mit traditionellen Zubereitungsarten verbunden sind. Viele Gerichte werden in Tonkrügen, Tandoor-Öfen oder direkt auf Steinplatten zubereitet. Unbedingt probieren solltest du;
- 🏺 Testi Kebabı (Tonkrug-Kebab) – DAS Gericht Zentralanatoliens schlechthin! Fleisch (meist Lamm oder Rind), Gemüse und Gewürze werden in einem Tonkrug versiegelt und oft stundenlang gegart.
- 🍞 Tandır (Tandoor-Fleisch) – Langsam gegartes Lamm- oder Kalbfleisch aus dem Tandır-Ofen meist serviert mit Fladenbrot und Reis.
- 🥙 Gözleme – Ein dünner, handgerollter Teigfladen, der walweise mit Spinat & Käse, Hackfleisch oder süß mit Nutella gefüllt wird. Ein perfekter Snack für zwischendurch!
- 🍆 Patlıcanlı Kebap (Auberginen-Kebab) – Gegrillte Auberginen und Fleischstücke werden schichtweise angerichtet. Ein Muss für mich als großen Auberginen-Fan!
- 🍲 Düğün Çorbası (Hochzeitssuppe) – Reichhaltige Suppe aus Lamm, Joghurt, Zitrone & Mehl. Traditionell bei anatolischen Hochzeiten, aber auch in Restaurants als Vorspeise, beliebt.
- 🍷 Kapadokya Şarabı (Kappadokien-Wein) – Kappadokien gehört zu den ältesten Weinregionen der Welt. Der vulkanische Boden eignet sich ideal für Weinbau. Viele Weingüter bieten Tastings an – am bekanntesten sind die Rebsorten Kalecik Karası oder Emir.


Am besten geschmeckt hat es mir im Café Old Turkish House in Çavuşin. Dennoch – nichts schlägt einen Meze & Rakı (die türkische Art des Aperitivo) auf einer der vielen Dachterassen in Göreme, während die Sonne langsam hinter den Feenkaminen versinkt. Denn in der Türkei geht man eigentlich nicht „auf einen Aperitivo“, sondern eher auf „Rakı içmeye“ – also „Rakı trinken“ – was oft vor oder mit dem Abendessen passiert. Dazu gibt es kleine Tellergerichte, die sogenannten Meze 🍽️ . Serviert werden beispielsweise kleine kalte oder warme Vorspeisen (ähnlich wie Tapas), wie Oliven, Käse, Melonen, gebratene Auberginen mit Haydari (Joghurt-Knoblauch-Dip), Ezme (scharfer Tomaten-Walnuss-Dip) oder Fava (Bohnenpüree).
Die Bars sind zur späten Stunde häufig wenig besucht. Viele Touristen zieht es früh ins Bett, damit sie fit für den nächsten oft sehr frühen Morgen sind. Bereits vor Sonnenaufgang stehen Tourbusse in den engen, verwinkelten Gassen Göremes im Stau, um übermüdete Touristen aus den Hotels abzuholen. Denn Heißluftballonflüge, Quad-Touren, Ausritte und Fotoshootings starten in Kappadokien traditionell mit dem ersten Licht des Tages.
Geld sparen in einer der teuersten Regionen der Türkei
Aufgrund der hohen Inflation und der Währungskrise ist die Türkei inzwischen nicht mehr das günstige Reiseziel, das sie einst war. Die türkische Lira ist gegenüber dem Euro und Dollar stark gefallen, weshalb viele Preise in Euro „angepasst“ wurden, vor allem in Touristenorten. Zu letzteren zählen z. B. Istanbul, Izmir und Ankara, sowie die touristischen Küstenorte am Mittelmeer. Aber auch Kappadokien! Doch es gibt einige Tricks, um die Reise dennoch preiswert zu gestalten;
- 📆 Die richtige Reisezeit – Als ich im September die Türkei besuchte, herrschte noch absolute Hochsaison! Die Sommerferien waren zwar vorbei, aber zahlreiche Kreuzfahrtschiffe schwemmten Touristenmassen an Land und die Preise für Unterkünfte, Restaurants und besonders Touren stiegen ins Unermessliche! In der Nebensaison von März–Mai oder Oktober–November sind die Preise deutlich günstiger, das Wetter immer noch schön und es ist generell viel weniger los.
- 🛌 Kleinere Pensionen statt bekannte Instagram-Hotels – Das gilt ganz besonders in Kappadokien, dem Fotohotspot schlechthin in der Türkei! Höhlenhotels mit fancy Terrassen kosten schnell über 150 €, während kleine, familiäre Pensionen, wie Prime Cappadocia Suites, nur mit 30–50 €/ Nacht zur Kasse bitten.
- 🍽️ Essen wie die Locals – Wähle statt der touristischen Restaurants mit westlichem Menü lieber Lokantas (einheimische „Kantine“) oder Straßenstände bzw. kleine Imbisse mit Gözleme, Börek oder Köfte.
- 🚐 Minibus & Shuttle statt Taxis – Dolmuş (Sammeltaxis/Minibusse) sind das Hauptverkehrsmittel der Türken und super günstig für Strecken zwischen den Dörfern. Wer sich etwas auskennt kann auch ein Flughafen-Shuttle statt Taxi nutzen – kostet meist nur 10–12 € (Taxi: 50€+ ). Wer Taxi fährt, sollte vorab abklären, dass der Fahrer das Taxameter einschaltet oder zu Beginn einen festen Preis aushandeln. Ein Mietwagen lohnt sich nur, wenn du tatsächlich planst, mehrere Tage zu reisen.
- 🎟️ Kombitickets (Citypass) – Viele Sehenswürdigkeiten kosten Eintritt – aber mit Kombi-Tickets (z. B. Göreme Open-Air-Museum + andere Kirchen) oder der Museumskarte (MüzeKart) wird es günstiger!
- 🎈Ballonfahrt clever buchen – Ich gebe zu, während meiner Reisezeit erreichten die Heißluftballoonfahrten aufgrund der hohen Nachfrage gerade ihren jährlichen Höhepunkt von 300-350€! Es geht aber auch viel günstiger. Die Preise schwanken je nach Saison & Anbieter. Frage am besten direkt vor Ort nach Last-Minute-Plätzen – viele Anbieter geben in der Nebensaison Rabatte!
- 💵 Geld abheben – Ohne Türkische Lira kommst du in Kappadokien nicht weit, denn in kleinen Läden, Dolmuş-Bussen und lokalen Märkten brauchst du Bargeld! Hebe am besten nur bei einer der großen Banken wie Ziraat Bankası, VakıfBank, İş Bankası, Garanti BBVA oder Akbank ab – nicht bei den kleinen ATM’s auf der Straße! Dasselbe gilt fürs Geldwechseln. Bei Abhebungen wird dir oft die Frage gestellt 👉 „Mit Umrechnung (in Euro) oder ohne?“ Wähle immer „Ohne Umrechnung / In Landeswährung (TRY)“, denn der Kurs deiner Bank ist fast immer besser als der vom Automaten.

Und die schönsten Erlebnisse sind doch meist so viel mehr Wert als irgendwelche überteuerten Souvenirs. Fotos der Feenkamine, Sonnenaufgangs-Spaziergänge oder eine Wanderung im Rose Valley sind völlig kostenlos, die Erinnerung bleibt jedoch ein Leben lang. Wenn es doch ein authentisches Souvenir sein darf, dann zum Beispiel ein Töpferei-Workshop im Zentrum der traditionellen Keramik und Töpferei, in Avanos, bei dem du Tonkrüge unter Anleitung selbst herstellen kannst. Und wenn du in einem der vielen Läden in Göreme doch einen bunten Teppich, eine Mosaiklampe oder Naturkosmetik aus der nahegelegenen Region Isparta kaufst, vergiss nicht zu Handeln!
Massentourismus in Kappadokien
Kappadokien ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Spätestens seit dem großen Social Media-Hype und der internationalen Aufmerksamkeit durch diverse Reiseblogs, Hochzeitsfotos vor den Heißluftballons und dem Drehen von Filmen wie Ghost Rider 2, Winter Sleep und zahlreichen türkische Filme und Serien, ist Kappadokien weltweit als Reiseziel bekannt. Allein im Jahr 2023 besuchten rund 4,8 Millionen Besucher die Region in Zentralanatolien. Die Folgen? Tägliche Ballonfahrten mit Tausenden Touristen, was aufgrund der schieren Masse an Ballons auch immer wieder zu Unfällen führt – lies dazu auch diesen Artikel vom Spiegel Touristen sterben bei Ballon-Absturz in der Türkei. Es gibt regelrechte „Instagram-Warteschlangen“ an beliebten Fotospots (z. B. Sunset Point, Love Valley) und Massen an Menschen, die sich durch die kleinen Gassen Göremes drängen. Außerdem sind die Preise hoch.

Problematisch ist in diesem Kontext besonders der erhöhte Fahrzeugverkehr auf unbefestigten Wegen. Besonders der intensive Verkehr während der Start- und Landevorgänge der Heißluftballons schadet den über 23 Millionen Jahre alten Feenkaminen. Langfristig können der aufgewirbelte Staub der Autos und die Abgase, die sie freisetzen, zur Zerstörung der empfindlichen geologischen Formationen führen. Doch der Staub ist nicht nur eine Gefahr für die Tufflandschaft, sondern auch die Einwohner Kappadokiens! Er soll gesundheitsschädliche Mineralien wie Eriyonit enthalten, welche das Risiko für Krebs erhöhen.

Durch die vielen Wanderer entsteht außerdem ein erhöhter Verschleiß der Naturpfade, ein Müllproblem, besonders rund um die beliebten Aussichtspunkte, und in der gesamten Region eine generelle Wasserknappheit durch Tourismusboom und Hotels mit Pools in einer sonst eher trockenen Region. Dass die Touristenmassen Kappadokien auch kulturell beeinflussen und verformen, ist ein weiterer negativer Aspekt des Massentourismus. Und wenn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Pläne tatsächlich realisiert und der Region Kappadokien den Status als Nationalpark aberkennt, sind Natur und Einwohner besonders bedroht. Kein Wunder also, dass seit Jahrhunderten keiner mehr Feen in ihren Kaminen gesehen hat. Der Legende nach, sollen nämlich Feen, Geister und andere mystische Wesen in den steinernen Türmen gelebt und sie sogar selbst gebaut haben. 🧚
Die schönsten Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
4 Tage verbrachte ich in Kappadokien. Zwischen 3-5 Tagen solltest du für deine Reise schon einplanen. So hast du genügend Zeit für ausgiebige Wanderungen durch die Täler, Ballonfahrten und den Besuch einer unterirdischen Stadt. Falls aufgrund von Schlechtwetterverhältnissen der Flug verschoben werden muss, bist du so flexibel. Doch egal welches Wetter, Kappadokien ist das ganze Jahr über ein echtes Paradies für Fotografen! Shootings finden häufig zu Sonnenaufgang auf dem Sunrise Point Göreme (Aşıklar Tepesi) statt, auf der Aussichtsplattform über dem Love Valley (ausgeschildert), in der Kapelle des Heiligen Simeon im Pasabag Valley, in den alten Höhlen im Kloster Selime oder bei Sonnenuntergang im Red Valley. In Göreme sind außerdem zahlreiche Fotografen ansäßig die verschiedene Fotoshootings anbieten – vom Shooting im Teppichgeschäft Galerie Ikman, dem ältesten Teppichladen Kappadokiens, mit Wildpferden in Hürmetci nahe Kayserie, bis hin zum Shooting im fliegenden Kleid auf dem Deck eines Oldtimers, ist alles dabei! Auf dem Blog Traveljulia findest du zudem eine Liste der Hotels mit den schönsten Dachterassen für Fotoshootings vor den Ballons.
Abstieg in die unterirdischen Städte
Die Geschichte, wie Kappadokiens bekannteste unterirdische Stadt Derinkuyu im Jahr 1963 gefunden wurde, ist an Kuriosität kaum zu überbieten. Ein Mann aus der Provinz Nevşehir war gerade dabei den Keller seines Hauses zu renovieren, als er beim Abreißen einer Wand plötzlich auf einen versteckten Raum stieß, der im Grundriss nicht eingezeichnet war. Als er durch das Loch trat, tat sich ein Gang vor ihm auf – dahinter die 2.500 m² große unterirdische Stadt Derinkuyu. Auf Türkisch heißt Derinkuyu übrigens tiefer Brunnen/ Schacht und das passt, denn Derinkuyu reicht bis zu 60 Meter tief unter die Erde. Einst bot die Stadt Platz für bis zu 20.000 Menschen, inklusive ihrer Tiere und Vorräte. Aus insgesamt 18 Ebenen besteht Derinkuyu, von denen jedoch nur 8 für Besucher zugänglich sind. Doch wieso lebten überhaupt Menschen so tief unter der Erde? Es gibt mehrere Theorien; die gängigste ist, dass die unterirdischen Städte als Schutz vor feindlichen Angriffen dienten, z. B. versteckten sich hier Christen im Römischen Reich vor den einfallenden Seldschuken.

Tatsächlich werden in Kappadokien über 50 unterirdische Städte vermutet, jedoch wurden bisher nur 36 tatsächlich entdeckt. Doch wer weiß, was bei zukünftigen Kellerrenovierungen in den nächsten Jahren noch so ans Licht kommt. Derinkuyu soll einst über ein 9-km langes Tunnelsystem mit der unterirdischen Stadt Kaymaklı verbunden gewesen sein. Kaymaklı gilt als weitläufiger und verwinkelter und reicht 8 Stockwerke tief unter die Erde, von denen 4 für Besucher zugänglich sind. Schätzungen zufolge lebten hier einst bis zu 5.000 Menschen. Die Gänge sind jedoch oft sehr niedrig – besonders große Leute sollten auf Kopf und Rücken aufpassen und Klaustrophobiker sowieso von einem Abstieg absehen.
- Derinkuyu Öffnungszeiten: April – Oktober täglich geöffnet, außer Feiertags, zwischen 08-19 Uhr/ Oktober – April: täglich außer Feiertags zwischen 08-17 Uhr. Eintrittspreis für türkische Bürger: ca. 3€, für Touristen 12,50€. Kleiner Tipp – Der Eintritt ist im Museumspass Kappadokien enthalten, der sich lohnt, wenn du mehrere Sehenswürdigkeiten in der Region besuchst.
- Kaymaklı Öffnungszeiten: Dieselben wie in Derinkuyu. Eintrittpreis: 250 Türkische Lira pro Person (ca. 7–8 € je nach Wechselkurs).
Auf dem Rücken der „schönen Pferde“
Typisch für Kappadokien sind die Anadolu (Anatolischen Pferde), Araber-Pferde und die Mischungen aus beiden Rassen. Beygir, wie Pferde auf Türkisch heißen, sind tief verwurzelt mit der Region, was sich auch im Namen Kappadokiens wiederspiegelt. Dieser stammt vom altpersischen Katpatuka, was übersetzt so viel wie Land der schönen Pferde bedeutet. Rund um Göreme gibt es zahlreiche Pferderanches, die Fotoshootings zu Pferd, Sonnenauf- und Untergangsritte, Full day-Touren und mehrtägige Wanderritte anbieten. Ich entschied mich für die Dalton Brothers Horse Ranch aufgrund ihrer fairen Haltungsbedingungen in Gruppen auf großen Paddocks und dem guten Gesundheitszustand der Pferde. Für mich als Reiterin war der geführte Ausritt im Schritt aber eher enttäuschend, denn ich hatte im Vorhinein extra angegeben, dass ich gerne auch Traben und Galoppieren würde.

Andere Pferderanches, die mir empfohlen wurden, sind; 🌙 Moonlight Horse Ranch, Katpatuka Horses Ranch und Cemal Ranch. Einen 8-tägigen Wanderritt quer durch Kappadokien bietet Pegasus Reiterreisen.
Ausblick vom höchsten Punkt Kappadokiens – Uçhisar-Festung
Die Uçhisar-Festung (Uçhisar Kalesi) thront 60 Meter über der gleichnamigen Gemeinde und ist der höchste sowie wohl auch windigste Punkt Kappadokiens. Sie wurde im 4. Jahrhundert von byzantinischen Siedlern in einen massiven Vulkanfelsen aus Tuffstein gehauen. Die zahlreichen Tunnel, Räume, Küchen, Ställe und Zisternen dienten über die Jahrhunderte nicht nur als Wohnraum, sondern auch als Schutz vor feindlichen Angriffen. Und das waren so einige! Erst die Römer und Sassaniden, dann arabische Invasoren, die mongolische Invasion im 13. Jahrhundert, die Seltschuken und Osmanen im Mittelalter und schließlich wurden während der Osmanischen Zeit zahlreiche Konflikte europäischer Mächte in Kappadokien ausgetragen. Für 20 TL kannst du täglich zwischen 08-19 Uhr die steilen Treppen und engen Gänge zwischen den erodierten Mauern der Festung erklimmen.

Auch die Gemeinde Uçhisar ist einen Rundgang wert. Wir verbrachten einige Zeit damit, durch die verwinkelten Gassen zu irren, um einen aufdringlichen Taxifahrer loszuwerden und stießen dabei auf schöne Kunsthandwerksstätten. Denn Uçhisar ist ein Zentrum für lokale Kunst, wie handbemalte Keramik, traditionelle Textilien und handgefertigen Schmuck – schönere Souvenirs findest du in Kappadokien fast nicht! Außerdem gibt es zahlreiche nette Restoranlar mit Außenterassen, die eine fantastische Sicht auf die Nachbarstädte Avanos, Ürgüp und Göreme bieten, während du mit türkischen Tee und Gebäck verwöhnt wirst. Außerdem startet hier die Wanderung durchs Pidgeon Valley.
Dervisch-Show rund um Konya
In der Türkei wird ein Riesenwirbel um die Derwische gemacht. Wortwörtlich, denn die Derwische sind Teil des Sufi-Ordens (einer spirituellen Richtung im Islam) und folgen mit ihrem berühmten Tanz eigentlich einer Art sakralen Ritus. Als Meister der Derwische gilt Dschelaladdin Rumi, ein persischer Sufi-Mystiker, Gelehrter und Dichter. Doch erst nach seinem Tod im Jahr 1273 vereinten sich die Mevlevi-Derwische (der Name bedeutet: „zu Gott gehörend“) unter der Führung von Rumis ältestem Sohn Sultan Veled zur Mevlevi-Derwisch-Bruderschaft. Seither folgen sie einer seit Jahrhunderten kaum veränderten Choreografie, die Teil eines Gottesdiensts ist. Atatürk verbot religiöse Orden in den 20er Jahren, sodass die Derwische ihre Gottesdienste einige Jahrzehnte nicht mehr feiern konnten. Erst seit den 1950er Jahren dürfen sie sich wieder offiziell drehen – inzwischen auch zunehmend als Touristenattraktion.

Konya gilt seither als das wichtigste spirituelle Zentrum der Mevlevi und das Mevlânâ-Museum, in welchem auch Rumis Grab liegt, ist eine bedeutende Pilgerstätte. Am 17. Dezember (dem Şeb-i Arûs), dem Todestag Rumis, drehen sich zu seiner Ehren Derwische auf der ganzen Welt. Die Drehungen haben dabei ganz besondere Bedeutungen. Sie stehen für die Bewegung des Kosmos, denn alles ist in Rotation: die Planeten, das Leben und die Seele. Sema nennen die Derwische ihren wirbelnden Tanz, während dem sie traditionelle weiße Gewänder und einen Filzhut (Sikke) tragen. Sema symbolisiert die spirituelle Reise des Menschen zu Gott, das Sterben des Egos und das Einswerden mit der göttlichen Wahrheit. Während des Şeb-i Arûs sind Hotels in Konya oft wochenlang vorab ausgebucht, weil Besucher an den traditionellen Feierlichkeiten im Mevlânâ Kulturzentrum teilnehmen. Übrigens finden die Sema-Zeremonien im Mevlânâ Kulturzentrum das ganze Jahr über Samstags um 19 Uhr statt und sind völlig kostenlos. Da Çavuşin jedoch etwas zu weit von Konya entfernt liegt, um einfach mal so vorbeizufahren, entschieden wir uns für eine Dervisch-Show in einem Höhlenrestaurant nahe Göreme.
Göreme-Nationalpark & Felsendenkmäler von Kappadokien
Der Göreme-Nationalpark (Göreme Tarihî Millî Parkı) wurde 1985 als „Göreme Nationalpark und Felsendenkmäler von Kappadokien“ ausgewiesen und ist neben Pamukkale das einzige UNESCO-Weltnaturerbe der Türkei. Er erstreckt sich auf knapp 100 km² in einer vulkanischen Region in der Provinz Nevşehir. Täglich gleiten die bunten Heißluftballons über die Täler, skurillen Felsformationen, Feenkamine, Höhlendörfer, Klöster und Kirchen des Nationalparks. Ab Mittag starten viele Besucher auf Wanderung quer durch die Täler – nimm unbedingt genügend Wasser mit, da es aufgrund des fehlenden Schattens sehr heiß werden kann. Auch festes Schuhwerk ist auf dem rutschigen Geröll notwendig. Die schönsten Wanderwege im Göreme-Nationalpark sind;

- ❤️ Love Valley (Aşk Vadisi) – Highlight sind die „Liebessäulen“ aus vulkanischen Tuff, die dem Tal seinen zweideutigen Namen verpassten. Steige unbedingt auf den Aussichtspunkt hinauf – die Anstrengung lohnt sich! Auf unserer Wanderung durchs Love Valley bis nach Göreme wurden wir übrigens von einigen zuckersüßen Straßenhunden begleitet, die sichergehen wollten, dass wir uns zwischen den vielen Feenkaminen nicht verirrten.
- 🌿 Ihlara Valley (Ihlara Vadisi) – Ein tiefer Canyon mit Fluss und über 100 Höhlenkirchen. Am schönsten sitzt es sich in den Cafés direkt am Fluss.
- Pasabag Valley (Paşabağ Vadisi) – Das Pasabag-Tal wird auch Mönchstal genannt, da es einst Heimat christlicher Mönche war, die in den frühen Jahren des Christentums Zuflucht in den Feenschornsteinen des Tals suchten.
- 🕊️ Pidgeon Valley (Güvercinlik Vadisi) – Früher wurden hier Tauben für Dünger und das Zustellen von Nachrichten gezüchtet. Unzählige Tauebnschläge befinden sich in den Felswänden und werden noch immer von vielen Tauben besetzt, die ihre Eier mit den malerischen Ausblick auf Uçhisar ausbrüten.

- 🔴 Red Valley (Kızılçukur Vadisi) – Seinen Namen verdankt das Tal seinen roten Felsen, die besonders zum Sonnenuntergang spektakulär leuchten.
- 🌹 Rose Valley (Güllüdere Vadisi) – Höhlenkirchen die sich in die rosafarbenen Felshänge schmiegen. Das Rose Valley ist eine beeindruckende Naturkulisse abseits der üblichen Touristenpfade.
- ⚔️ Sword Valley (Kılıçlar Vadisi) – Schmalen, schwertartigen Felsen verdankt das Sword Valley seinen Namen. Es befindet sich zwischen Göreme und Çavuşin, also nur einen Katzensprung entfernt von Prime Cappadocia Suites.
- Three Beauties im Ürgüp-Tal (Ürgüp Vadisi) – Diese drei Feenkaminen stehen dicht beieinander und sollen einer Legende nach eine Mutter, einen Vater und ihr Kind symbolisieren. Sie sehen aus wie von Menschenhand gebildet, tatsächlich sind aber auch die Three Beauties durch vulkanische Aktivität, Erosion, Wind und Wasser über Jahrtausende entstanden.

Göreme Open-Air-Museum
Das Göreme Open-Air-Museum (Göreme Açık Hava Müzesi) ist Teil des Göreme-Nationalparks und diente früher als Klosterzentrum. Es gilt als die Essenz der christlichen Höhlenarchitektur in Kappadokien und beherbergt die schönsten Felsenklöster und Höhlenkirchen aus der Region. Einige Fresken in den Höhlenkirchen sind über 1.000 Jahre alt. Die ältesten der wabenförmigen Höhlenwohnungen des Museums stammen aus dem 4. Jahrhundert. Zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert befanden sich hier rund 360 Kirchen und Klöster unterschiedlichster Größe. Zu den bekanntesten zählen; die Tokalı-Kirche aus dem 10. Jahrhundert (die älteste Kirche Kappadokiens), sowie die Karanlık Kilise (Dunkle Kirche), Elmalı Kilise (Apfelkirche), Azize Barbara (St. Barbara-Kirche) und die Yılanlı Kilise (Schlangenkirche).

Gegründet wurden die Klosterstadt von christlichen Mönchen und Eremiten. Die Kirchen, Kapellen, Speiseräumen und Klöster wurden über die Jahre von frühchristlichen Gemeinden, die vor Verfolgung flohen, sowie Pilgerern, einheimischen Bauern und Handwerkern bewohnt. Ihren Spuren kannst du zwischen April und Oktober täglich von 08–19 Uhr, sowie zwischen November und März von 09-17 Uhr folgen. Der Eintritt kostet 480 TL, wobei für die Karanlık Kilise ein seperate Gebühr von 130 TL anfällt.
In ganz Kappadokien gibt es übrigens über 600 Kirchen. Viele der alten Fresken wurden über die Jahre jedoch stark beschädigt, da ihnen Einheimische aus Aberglaube die Augen ausgestochen haben.
Heißluftballon-Flug
Die Heißluftballons gehören zu Kappadokien, wie die Hagia Sophia zu Istanbul. Die ersten kommerziellen Heißtluftballonflüge starteten in den frühen 1990er-Jahren. Ausländische Piloten, vor allem aus England und Australien, waren für Testflüge in die Türkei gereist. Begeistert von der einzigartigen Mondlandschaft Kappadokiens, den Tälern, Felsen und Feenkaminen, gründeten sie die ersten Ballonfirmen vor Ort. Die erste lizensierte Ballonfirma war im Jahr 1991 Kapadokya Balloons.

Ich buchte meinen Flug mit Kaya Ballons. Denn meine Mutter feierte kurz vor unserer gemeinsamen Türkei-Reise ihren 60. Geburtstag und der Flug war mein Geburtstagsgeschenk an sie. Ganz ehrlich? Der Flug war zur Hochsaison im September viel zu teuer, aber dennoch jeden Cent wert! In Göreme gibt es zahlreiche Ballonanbieter. In der Nebensaison kostet ein Flug zwischen 80-200€, wobei der Preis in der Hochsaison auf bis zu 350€/ Person steigt. Achte darauf, dass es ein lizensierter Anbieter ist, der einige Jahre Erfahrung und qualitative Ausrüstung hat. Außerdem sollte die Tour Morgens so früh wie möglich starten. Unser Ballon war einer der ersten der in den Himmel stieg, während andere so spät starteten, dass sie das Schauspiel der 160 Ballons am Himmel fast verpassten. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, den Flug über deine Unterkunft zu buchen.

Die Flugrichtung der Heißluftballons ist vom Wind abhängig, sodass sich die genaue Flugroute erst Morgens spontan festlegen lässt. Dennoch gibt es einige Spots, von denen aus du eine garantiert schöne Sicht auf die Ballons hast; auf der Anhöhe Aydın Kırağı Hill südöstlich von Göreme versammeln sich jeden Morgen zum Sonnenaufgang zahlreiche Schaulustige. Ebenso wie auf dem Panorama View auf einem Plateau im Westen, Balon Seyir Terası, Aşiklar Tepesi, dem Atay Panorama View Point, einem Aussichtspunkt nordöstlich Göremes oder dem Balloon View Point. Abheben siehst du die bunten Ballons in der Tufflandschaft zwischen Göreme und Çavuşin, während die Meisten von ihnen im Love Valley landen.
Spaziergang durch Ortahisar Kasabası
Auf Deutsch heißt der Ortsname Ortahisar soviel wie „Mittlere Burg.“ Und der Name kommt nicht von ungefähr, denn das Herz der Kleinstadt ist der 90 Meter hohe Burgfelsen (der Felsen wirkt wie eine Burg, ist aber keine), der von den Einwohnern auch Sivrikoya genannt wird. Er wird von wabenförmingen Höhlen und Gängen durchzogen, welche der Bevölkerung in byzantinischer Zeit als wichtige Zufluchtsstätte als Schutz vor feindlichen Angreifern diente. Die Hauptsehenswürdigkeit von Ortahisar ist die Cambazlı Kilise (Akrobatenkirche), eine gut erhaltene Kreuzkuppelkirche mit Malereien aus dem 13. Jahrhundert, die heute nur noch als Lagerraum genutzt wird. Etwas außerhalb vom Zentrum befindet sich außerdem ein Felskegel mit der Üzümlü Kilise (Weintraubenkirche) aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Ihren Namen verdankt sie den wunderschönen Fresken mit Weintrauben.

Ein Spaziergang durch die engen Gassen und entlang von traditionellen Steinhäusern und alten Höhlenwohnungen lohnt sich. Und bei klaren Wetter bietet sich dir vom Burgfelsen eine fantastische Aussicht über das Tal bis hin zum Erciyes-Vulkan und die kraterförmige Mondlandschaft.
Städtetrip nach Kayseri
Circa eine Stunde östlich von Göreme, liegt die 1,5-Millionen-Einwohner Stadt Kayseri am Fuße des erloschenen Erciyes-Vulkans. Es lohnt sich, mindestens 1-2 Übernachtungen in Kayseri zu verbringen, um sowohl eine ausgiebige Stadttour, als auch eine Wanderung am Erciyes Dağı zu unternehmen. Kayseri war bereits in der Bronzezeit besiedelt und entwickelte sich über die Jahre zu einer wichtigen antiken Handelsstadt und schließlich zu einem Zentrum islamischer und osmanischer Kultur, von der die osmanische Architektur, Basare und Moscheen zeugen. Heute ist sie eine wichtige türkische Industriestadt. Stolz sind die Einheimischen vor allem auf ihren lokalen Fußballverein „Kayseri Spor Kulübü“ (Sportclub Kayseri), der derzeit in der türkischen „Süper Lig“ (vergleichbar mit der 1. Bundesliga) spielt.

Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Kayseri zählen die große Moschee Ulu Camii aus dem 12. Jahrhundert, die gut erhaltende seldschukische Festung Kayseri Kalesi, sowie das Archäologische Museum mit wertvollen Funden aus der antiken Stadt Kültepe. Eine leckere Spezialität aus Kayseri ist das gewürzte, luftgetrocknete Rindfleisch Pastırma. Und wo wir schon beim Thema Essen und Shoppen sind – in Sahabiye Medrese und dem Basarviertel wird schönes Handwerk verkauft.
Tour zum Erciyes Dağı
Kayseri liegt in 1.054 Metern Höhe am Fuße des inzwischen erloschenen Vulkans Erciyes, der 3.916 Metern in die Höhe ragt und die meiste Zeit des Jahres eine schneebedeckte Spitze trägt. Seine Ausbrüche sind verantwortlich für die einzigartige Tuffsteinlandschaft in Kappadokien – aber keine Sorge! Das letzte Mal ist er vor über 8.000 Jahren ausgebrochen. Vor etwa 8 bis 10 Millionen Jahren brachen in Zentralanatolien gleich mehrere Vulkane aus – darunter Erciyes, Hasan Dağı und Melendiz Dağı. Während dieser Ausbrüche wurden riesige Mengen an Asche, Lava und Bimsstein in die Luft geschleudert, die auf die Landschaft herabregneten und sich zu Tuffstein verfestigten. Dank der weichen, porösen Art des Gesteins gelang es dem Regenwasser über die Jahre, Täler, Schluchten und bizarre Formen in den Stein zu graben. Wind und Erosion taten ihr übriges und meißelten die typischen Feenkamine. Die härteren Gesteinsschichten obenauf schützten den oft weicheren Tuff darunter – so entstanden die „Pilzformen“.

Heute ist das Gebiet rund um den Erciyes Dağı ein beliebtes Wintersportgebiet mit mehreren Skiresorts und insgesamt über 15 modernen Gondel- und Sesselliften. Im Sommer verwandelt sich der Erciyes Dağı in einen Magnet für Wanderer, Mountainbiker, Kletterer und Camper. Es werden sogar Paragliding-Touren über dem Vulkan angeboten!
Weintasting in Ürgüp
Ürgüp ist das Herz der Weinregion Kappadokien, einem der ältesten Weinanbaugebiete der Welt! Eigentlich ungewöhnlich, in der sonst doch so traditionellen Türkei. Doch bereits die Hethiter produzierten hier schon vor über 4.000 Jahren ihren Wein. Viele der Weinkeller sind in den weichen Tuffstein gegraben und bieten so ideale Lagerungsbedingungen für die feinen Tropfen – kühl und dunkel! In Kappadokien werden sowohl internationale Sorten (Cabernet Sauvignon oder Merlot), als auch authentisch anatolische Reben angebaut. Die bekanntesten sind Kalecik Karası, Öküzgözü, Boğazkere, Narince und Emir. Probieren lassen sich die lokalen Weine auf den Weingütern, in Restaurants, Bars und den meisten Hotels. Meist werden Käse und getrocknete Aprikosen zum Wein serviert.
Auf TripAdvisor und GetyourGuide werden zahlreiche Touren nach Ürgüp angeboten. Der große Vorteil ist der organisierte Transport, denn nach 3-4 Gläsern Rotwein solltest du in der Türkei nicht mehr in den Mietwagen steigen, immerhin gilt eine 0,0 ‰-Grenze! Die schönsten Locations für Weintastings sind; das bereits seit 1943 bestehende, wohl bekannteste Weingut der Region, Turasan Winery, sowie der charmante Weinkeller in Tuffstein Mahzen Şarap Evi und Kocabağ Şarapçılık nahe Uçhisar. Außerdem findet jeden Herbst das Ürgüp Grape Harvest Festival statt, welches mit seinen großen Paraden, der Weinverkostung und traditioneller Live-Musik Gäste aus dem ganzen Land anzieht.
Fazit
Es existiert noch – das Kappadokien abseits der üblichen Touristenpfade. Tief verborgen zwischen Tuffstein, Felsenburgen und den Weinreben Zentralanatoliens. Fast ebenso verborgen, wie die Feen aus den türkischen Sagen und Legenden, die einst in den Feenkaminen lebten und beim Anblick der riesigen chinesischen Reisegruppen, der Influencerinnen, die in ihren wallenden Kleidern auf den Dächern von bunten Oldtimern posieren oder den zahlreichen Touristen auf den Dachterassen Göremes, die mit ihren Handys den schon so häufig fotografierten Moment festhalten, wenn sich 160 Heißluftballons gleichzeitig in die Lüfte heben, sicher Reißaus nehmen würden. Und es ist eben jener Massentourismus, der Kappadokien heute überschwemmt. Doch darunter liegt sie noch verborgen – diese Traumwelt, in der Reben zwischen Feenkaminen und Schluchten gedeihen und Geschichten erzählen – von Mönchen, Vulkanausbrücken, wilden Pferden und Feen.

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Als Frau nach Istanbul reisen: Sehenswürdigkeiten, Tipps & ein ganz persönlicher Reisebericht
Die größte Stadt der Türkei ist eines jener Reiseziele, das jeder zumindest einmal im Leben besucht haben sollte. Istanbul ist zwar nicht die Hauptstadt der türkischen Republik (wie fälschlicherweise von vielen angenommen), sondern Ankara, dennoch zählt sie mit über 15 Millionen Einwohnern zu einer der 20 größten Städte der Welt. Allein ihre schiere Größe und…
WeiterlesenReise in die türkische Hauptstadt Ankara
Bei Reisen in die Türkei denkt man an die weißen Sandstrände der Ägäis, ein Meer aus bunten Heißluftballoons über der weitläufigen Tuffsteinlandschaften von Kappadokien oder die historischen Moscheen in Istanbul. Die türkische Hauptstadt Ankara wird von vielen Reiseführern- und Blogs schlichtweg ausgelassen. Dabei hat sie so viel zu bieten! Ihre antiken Wurzeln reichen zurück bis in…
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