Insel der Märchen und Sagen: Isle of Skye mit Hund

Die Isle of Skye (schottisch-gälisch: An t-Eilean Sgitheanach) ist eine von insgesamt 800 schottischen Inseln, von denen allerdings nur 130 überhaupt bewohnt sind. Sie zählt zu der Inselkette der Inneren Hebriden und ist mit 80 Kilometer Länge und 40 Kilometer Breite deren größte Insel. Seit 1995 verbindet die Skye Bridge die Insel mit dem Festland (Mautgebühren fallen nicht an) und als Folge wird sie in den Sommermonaten von Touristenmassen regelrecht überspült. Auch wenn sie schon lange kein Geheimtipp mehr ist, machen die bizarren Landschaften, die mittelalterlichen Burgen und die Märchen rund um Feen und Kobolde, die Isle of Skye wohl zur schönsten Insel Schottlands.

Reiseinformationen

Die Isle of Skye liegt unmittelbar vor der Westküste Schottlands im Atlantik und befindet sich etwa auf gleicher Höhe mit Inverness. Im Jahr 2011 lebten 10.008 Menschen auf der Insel, im Vergleich, jährlich strömen etwa 600.000 Touristen auf die Insel. Die Isle of Skye ist Teil der Hebriden-Inseln (schottisch-gälisch: na h-Innse Gall) und tragen den gälischen Spitznamen; Eilean a‘ Cheò, was „Die Insel des Nebels bedeutet.“ Tatsächlich ist das Inselwetter meist typisch schottisch. Sonne und Regen wechseln sich ab und die Bergkuppen sind auch in den Sommermonaten häufig von Wolken verschleiert. Als beste Reisezeit gilt der Monat Mai, hier fällt mit nur 14 Regentagen am wenigsten Niederschlag und es ist auch nicht so voll, wie im Juni, Juli oder August.

Im Jahr 2019 lebten 6.669.100 Millionen Schafe in Schottland

Die Isle of Skye ist per Fähre von Mallaig nach Armadale zu erreichen oder über die Brücke bei Kyle of Lochalsh. Wir entschieden uns für die Überfahrt über die Brücke, da wir noch die Eilean Donan Castle am Rande der Highlands besichtigen wollten. Mehr über die über Burg kannst du in meinem Artikel Mit Hund in die schottischen Highlands nachlesen. Die touristische Infrastruktur auf der Insel wächst. Die Preise für ein Doppelzimmer pro Nacht liegen auf den gängigen Buchungsplattformen bei durchschnittlich 140 Pfund pro Nacht, wobei es auch günstigere Hostels für Backpacker, sowie knapp zehn Camping -bzw. Stellplätze auf der Insel gibt. Meine Mutter, unser Hund Gismo und ich kamen für einige Tage in einer authentisch-schottischen Unterkunft mit Frühstück in Staffin, im Norden der Insel, bei Gastgeberin Joan unter. Joan ist auch auf der Insel geboren und konnte uns so tolle Tipps für die Reise geben. Ihre Unterkunft auf AirBnB findest du hier.

Wanderung mit Gismo zum Old Man of Storr

Schottland im Allgemeinen und insbesondere die Isle of Skye ist bekannt für ihre Märchen und Sagen. Feen sollen die Wasserfälle Fairy Pools erschaffen haben, der Fels Castle Ewen soll lebendig sein und über die umliegenden Täler wachen und einst waren es laut schottischer Sagen die Hexen, welche Schiffe, die an der Isle of Skye vorbeisegelten, zum Kentern gebracht haben. Und wenn in den windumtosten Nächten der Atlantik an die Klippen der Insel schlägt und der dichte Nebel die Landstraßen in Dunkelheit hüllt, wird sich noch die ein oder andere schottische Schauergeschichte erzählt.

Reise mit Hund

Grundsätzlich benötigst du für die Einreise mit Hund nach Schottland den blauen EU-Heimtierausweis mit der eingetragenen Tollwutimpfung (mindestens drei Wochen vor der Einreise geimpft), einen Mikrochip oder eine Tattowierung zur Identifizierung und eine Bandwurmbehandlung, mindestens 24 Stunden und maximal 120 Stunden vor der Einreise. Der Wirkstoff muss Praziquantel oder ein equivalentes Präparat sein, das gegen Echinococcus multilocularis hilft. Alle drei Punkte müssen vom Tierarzt korrekt in den Heimtierausweis eingetragen sein.

Wandern macht müde. Mein Hund Gismo in unserer Unterkunft in Staffin

Ebenso wie schottischen Highlands ist auch die Isle of Skye ein hundefreundliches Reiseziel. Es gibt zahlreiche ruhige Wanderwege abseits der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel, schöne Aussichtspunkte, ruhige Buchten und hundefreundliche Hotels. Bloß die Mitnahme in Restaurants gestaltet sich wie überall in Großbritannien auch in Schottland als sehr schwierig. Zu den meisten Sehenswürdigkeiten, wie dem Old Man of Storr, den Fairy Pools oder in den Gärten der Dunvegan Castle sind Hunde erlaubt. In den Supermärkten gibt es zwar immer auch Hundefutter zu kaufen, um die Verdauung deines Tieres jedoch nicht durch den plötzlichen Futterwechsel durcheinander zu bringen, solltest du bestenfalls das gewohnte Futter von daheim mitbringen. Außerdem gibt es auf der Isle of Skye auch eine Tierarztpraxis in Portree.

Sehenswürdigkeiten

Wer über die Brücke auf die Insel gelangt, fährt zu aller erst durch die Hauptstadt (und gleichzeitig einzige richtige Stadt) Portree. Wer eine Inselrundfahrt plant, sollte sich in den Supermärkten noch mit ausreichend Lebensmitteln versorgen. Außerdem gibt es in Portree zahlreiche nette Pubs, Restaurants und bezaubernde bunte Häuser.

Dunvegan Castle and Gardens

In Schottland gibt es zahlreiche Clans, also traditionelle soziale Großverbände von verwandten Personen. Jeder Clan residiert in einem Teil des Landes, wobei sie heute bloß in den schottischen Highlands und den Inseln ansäßig sind. Die Dunvegan Castle auf der Isle of Skye ist seit über 800 Jahren der Stammsitz des Clans der MacLeods. Ahnengalerien, geführte Rundgänge und ein eigenes Besucher-Center führen Reisende ein in die Geschichte des Clans und der Burganlage.

Ein schöner Fotopoint für die Dunvegan Castle befindet sich auf der Straße vom Coral Beach

Über der Burg weht noch heute die Feen-Fahne der MacLeods, die dem Clan angeblich einst von echten Feen überreicht worden sein soll. Solange die MacLeods im Besitz der Fahne sind, sei die Familie beschützt.

Fairy Pools

Die Fairy Pools (eng. für Feenbecken“) sind eine Reihe von Wasserbecken, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind. Der kleine Fluss fließt aus dem Gebirge Black Cuillin herab, die mit ihren drei imposanten Gipfeln eine malerische Kulisse bilden. Die Fairy Pools liegen im Tal Coire na Creiche und der Weg zum angrenzenden Parkplatz im Glen Brittle ist gut ausgeschildert. Sie zählen zu einer der Hauptattraktionen der Isle of Skye. Es gibt einen acht Kilometer langen Rundweg. Bis zum Ursprungswasserfall am Berghang sind es zwei Kilometer Fußweg, auf teils jedoch sehr rutschigen und steinigen Terrain.

Da es während unseres Besuchs im August wie aus Kübeln geschüttet hat, musste weder eine Parkgebühr bezahlt noch die Wanderwege mit vielen anderen Touristen geteilt werden. Dennoch lohnt es sich, die Fairy Pools am frühen Morgen oder vor Einbruch der Dunkelheit am Abend zu besuchen.

Neist Point Lighthouse

Während sich die meisten Touristen im Norden oder an der Südseite der Isle of Skye aufhalten, ist die Westküste relativ ruhig. Den westlichsten Punkt der Insel markiert der Leuchtturm am Neist Point. Das Zusammenspiel der rauen Klippen und dem schäumenden Ozean bilden eine fantastische Szenerie vor dem weißen Leuchtturm. Dieser wurde 1909 in Betrieb genommen und misst stolze 19 Meter. Seit den 1990er Jahren wurde die Technik jedoch so automatisiert, dass die Anlage aus der Hauptstadt Edinburgh gesteurt wird und kein Personal vor Ort benötigt wird.

Hinter steilen Felsformationen befindet sich der Leuchtturm des Neist Point

Du erreichst den Neist Point von Dunvegan über die B884, weiter über Milovaig, von dort über eine kleine Straße, die oberhalb der Klippen endet. Von dort geht es zu Fuß weiter. Hunde sollten aufgrund der vielen Schafe, nistenden Seevögel und steilabfallenden Klippen unbedingt an der Leine gehalten werden.

Old Man of Storr

Wie ein grimmiger Wächter scheint die Felsformation Old Man of Storr (schottisch-gälisch: Bodach an Stòrr) mit ihrer markanten Felsnadel die raue Landschaft und die Isle of Raasay zu überblicken. Der Begriff Storr stammt aus dem Altnordischen und bedeutet Gipfel. Ganze 48 Meter misst die Felsnadel und besteht aus bis zu 24 Vulkangesteinsschichten. Falls sie dir bekannt vorkommt, dann liegt das daran, dass der Old Man of Storr bereits als Kulisse für „Prometheus“ oder „The Wickerman“ von 1973 diente. Entstanden sind die markanten Felsformationen durch Gletscherbewegungen in der Eiszeit. Die wahre Entstehung des Old Man of Storr und einer vor einigen Jahren eingestürzten weiteren Felsnadel, die als seine Frau bezeichnet wurde, beruht jedoch auf einem schottischen Märchen. Einst soll ein alter Mann zusammen mit seiner Frau die Gegend nach einer entlaufenen Kuh abgesucht haben. Während ihrer Suche trafen sie auf mehrere Riesen, vor denen sie flüchteten. Beim Blick zurück auf die Riesen wurden sie versteinert.

Blick auf den Old Man of Storr

Am Fuße des Old Man of Storr befindet sich ein gebührenpflichtiger Wanderparkplatz. Der Aufstieg lohnt sich allein schon wegen der grandiosen Aussicht. Ein breiter Schotterweg führt in circa 45 Minuten zum ersten Aussichtspunkt, weitere 20 Minuten benötigst du zum zweiten Aussichtspunkt.

Quiraing

Quiraing (schottisch-gälisch: Cuith-Raing) liegt auf der Halbinsel Trotternish und umfasst eine ganz Reihe geologischer Formationen. Einst entstanden durch einen gewaltigen Erdrutsch, der die Landmasse nach unten sacken und steile Felsen entstanden ließ, bildet der Quiraing ein skurriles Landschaftsbild. Die bekanntesten Felsformationen sind die 37 Meter hohe Felsnadel The Needle und der Fels The Prison, der einer mittelalterlichen Festung ähnelt. Dies machte sich bereits die Filmindustrie zunutze, denn Teile von Blockbustern wie „Macbeth“, „Snow White and the Huntsman“, „King Arthur“ oder „Transformers“ wurden hier bereits gedreht.

Mit dem Auto kannst du zwar bereits zu einigen schönen Aussichtspunkten gelangen, die beste Sicht hat aber wer dem Quiraing Walk hinauf auf die Hügelspitzen folgt. Von hier bietet sich dir ein grandioser Blick über den Quiraing bis zur Bucht von Staffin.

Sligachan Old Bridge

Zwischen 1810 und 1818 wurde die drei-bögige Steinbrücke in Sligachan gebaut. Sie ist vorallem Wanderern ein Begriff, da sie als Ausgangspunkt in das Gebirge Black Cuillins dient. Den schwarzen Bergen von Skye sagt man nach, dass sie auch für Anfänger und ungeübte Tourengeher geeignet seien. Die Sligachan Old Bridge liegt direkt an der A87 zwischen Portree und Kyleakin, wird jedoch heute nicht mehr von Autos befahren. Dazu wurde die Hauptstraße von Skye gebaut, die über eine neue Überführung führt.

Fazit

Mein Fazit zur Isle of Skye? So VIEL Zeit wie möglich einplanen. Wir waren während unserer Reise an einen recht straffen Zeitplan gebunden, da wir nur wenige Tage später ein Coldplay-Konzert in Glasgow besuchten. Für die Isle of Skye solltest du aber wenigstens zwei bis drei volle Tage einplanen, allein schon aufgrund der großen Distanzen in Schottland. „Hav bred ey“, Inseln am Rande des Meeres, nannten die Wikinger einst die sturmumtosten und zumeist unbewohnten Hebriden. Die Isle of Skye bildet da keine Ausnahme- neblig, stürmisch, verregnet und kalt, auch Ende Juli. Doch ihre Schönheit wiegt die schottischen Wetterverhältnisse wieder auf. Sanfte Hügel, Gebirgsketten mit skurrilen Formationen, malerische Buchten, tiefschwarze Lochs und der wilde Atlantik prägen die Insel. Keine Ortschaft auf der Isle of Skye ist weiter als acht Kilometer vom Meer entfernt. Die perfekte Film- und Roadtripkulisse.

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Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

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