Mit Hund quer durch Lappland – unsere schönste Reise?

Lappland. Eine dünn besiedelte Region in der bis heute mehr Rentiere als Menschen leben, in der die Sonne im Sommer niemals unter geht und es im Winter nicht einmal über den Horizont schafft. In der Tundra, Taiga und Kiefernwälder nahtlos ineinander übergehen und eine der letzten richtigen Wildnisse Europas bilden. Viele der Bäume sind über 300 Jahre alt und bilden ein einzigartiges Naturschutzgebiet, das von den größten Beutegreifern des Kontinents durchstreift wird – Braunbären, Luchse, Vielfraße und Wölfe sind heute streng geschützt in Lappland. Und während die Touristen sich bei Temperaturen von bis zu -40 Grad im dunklen Winter den Großteil des Tages lieber in ihren beheizten Unterkünfte oder in moderne Eishotels zurückziehen, kämpfen sich die wahren Überlebenskünstler der Arktis in großen Gespannen durch den tiefen Schnee – die Huskys. Willkommen in Lappland.

Reiseinformationen für einen Roadtrip durch Lappland

Dies ist der erste Blogartikel auf Horseshoe Travel, welcher gleich vier Länder gleichzeitig thematisiert. Lappland verteilt sich nämlich von Ost nach West auf die nördlichste Region der Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Jedes dieser Länder hat ein eigenes Wappen für Lappland, eine eigene Sprache (Norwegisch und Schwedisch klingen zwar ähnlich, das Vokabular unterscheidet sich jedoch grundlegend) und eine eigene Bezeichnung für die Region. Die Finnen bezeichnen Lappland als Lappi, Schweden und Norweger nennen sie so wie auch wir Lappland und für die Russen ist es Laplandija (Лапландия). Eins vereint jedoch ganz Lappland – es ist die Heimat des indigenen Volks des Nordens, der Sámi (Sumpfleute), die früher einfach „Lappen“ genannt wurden.

So unterschiedlich die Länder, so verschieden sind auch ihre Wappen für Lappland. Von links nach rechts; Norwegisches Lappland (Fylke Finmark), Schwedisch-Lappland, Finnisch Lappland und Russisch Lappland (Oblast Murmansk)

Niemand kennt die weitläufigen arktischen Landschaften Lapplands so gut wie seine Urbevölkerung, die Samen. Dies ist auch notwendig, denn einst zögen sie als Nomadenvolk mit ihren Rentierherden quer durch die Ebenen des hohen Nordens. Traditionell lebten sie von der Rentierzucht, Fischerei und der Jagd. Trotz Jahrhunderten der Diskriminierung in Folge der Kolonialisierung, des Landraubs und der Zwangsassimilation an die westliche Lebensweise, haben sich die Samen ihre ursprüngliche Identität bewahrt und gelten heute als eine anerkannte indigene Bevölkerungsgruppe mit eigenen Rechten und Vertretungen in den vier nordischen Ländern. Der deutsche Dichter und Denker Heinrich Heine schrieb 1827 in seinem Gedicht Ein Fichtenbaum die fragwürdigen Verse:

In Lappland sind schmutzige Leute, Plattköpfig, breitmäulig, klein; Sie kauern ums Feuer und backen Sich Fische, und quäken und schrein. Die Mädchen horchten ernsthaft, Und endlich sprach niemand mehr; Das Schiff war nicht mehr sichtbar, Es dunkelte gar zu sehr.

In Lappland leben heute noch rund 80.000 Samen. Sie sind das letzte noch lebende indigene Volk Europas.

Anreise & Mietwagen

Fast das ganze Jahr über gibt es Direktflüge von Deutschland nach Rovaniemi. Alternativ verkehren Inlandsflüge von der finnischen Hauptstadt Helsinki zum Flughafen Kuusamo oder Flughafen Kittilä, beides perfekte Ausgangspunkte in die nahegelegenen Naturschutzgebiete Pallas-Yllästunturi-Nationalpark, Riisitunturi Nationalpark und Oulanka-Nationalpark. Alle Flughäfen verfügen auch über Mietwagen-Stationen. Ohne Auto bist du nämlich ziemlich aufgeschmissen in Lappland. Es gibt zwar Züge und Busse zwischen Rovaniemi und den Ortschaften in Nordlappland, wer aber wirklich tief in die Nationalparks vordringen möchte, braucht definitiv ein Auto. Da ich im Anschluss an meinen 3-wöchigen Norwegen-Roadtrip nach Lappland direkt nach Südschweden weiterreiste, kann ich dir leider keinen Anbieter empfehlen. Jedoch buche ich Mietwagen auf Reisen gewöhnlich über Check24.

Wer mit eigenem Auto unterwegs ist, sollte sich im Vorhinein der Reise um Auslandsschutz und Reperaturservice für den Notfall kümmern

Übrigens gibt es in Lappland zur Skisaison (Dezember bis Mitte Mai) einen Shuttleservice für Skifahrer. Dieser verkehrt jede Wintersaison rund um Saariselkä. Der Bus verbindet den zentralen Busbahnhof Ivalo mit dem beliebten Skigebiet Saariselkä und ermöglicht den Transport auch ganz ohne Mietwagen.

Autofahren in Lappland

Die Straßenverhältnisse variieren von sehr gut in den Städten zu oft sehr schlecht in den Nationalparks. Teilweise markieren riesige Schlaglöcher und ungeteerte Bereiche diejenigen Straßen, die selten befahren und häufiger von wandernden Rentierherden genutzt werden. Es kann vorkommen, dass dir stundenlang kein einziges Auto begegnet. Im Falle einer Panne solltest du dich über eine ADAC Plus-Mitgliedschaft absichern und bestenfalls in einer Region liegen bleiben, in der es Handyempfang gibt – in den Nationalparks definitiv auch nicht selbstverständlich. Mietwagen verfügen meist über einen besonderen Versicherungsschutz und Reperaturservice. Außerdem ist im Winter jeder von ihnen mit speziellen Winterreifen (ähnlich wie Spikes) ausgestattet, die rechtlich vorgeschrieben und auch wirklich gebraucht werden. Plane dies unbedingt bei einer Lappland-Reise mit dem eigenen Auto mit ein, um hohe Bußgelder und vor allem Unfälle zu vermeiden.

Rentierbegegnung auf schwedischen Straßen in Lappland verzögern den Verkehr

Im Sommer darfst du bis 100 km/h auf den örtlichen Landstraßen fahren, im Winter wird die Höchstgeschwindigkeit jedoch auf 80 km/h reduziert, aufgrund der erhöhten Unfallgefahr durch den Schnee. Innerorts gilt maximal 50 km/h. Autobahnen gibt es in Lappland nicht. Auch Tankstellen sind in den abgelegenen Gebieten Lapplands eine Seltenheit. Es gilt also die Regel, tanke dann, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Ein weiterer Tipp – besonders im Sommer, wenn die Mitternachtssonne Lappland 24 Stunden Helligkeit beschert, ist eine Sonnenbrille beim Autofahren ein absolutes Muss. Was sonst noch in deine Packliste nach Finnland gehört, kannst du hier nachlesen; Die ultimative Packliste für Roadtrips.

Reisezeit: Winter vs. Sommer?

In den Wintermonaten verwandelt sich Lappland in eine arktische Märchenlandschaft aus Schnee und Eis. In Nächten mit besonderer Polarlichtaktivität lassen die bunten Farben von Aurora Borealis den Himmel erstrahlen. Etwa in jeder zweiten klaren Nacht kannst du im Winter in Lappland Polarlichter sehen. An kaum einem anderen Ort auf der Welt ist die Chance also höher als im Norden Europas. Dennoch gibt es keine Garantie! Sicher ist jedoch, dass die Winter in Lappland klirrend kalt sind. Je nach Region sind die Tage kurz, jedoch nicht durchweg stockdunkel. In der Hauptstadt Lapplands Rovaniemi beispielsweise, gibt es im Dezember etwa zweieinhalb Stunden Tageslicht. Im Februar sind es dann bereits über acht Stunden täglich. Die Tageslänge variiert also je nach Region und Monat.

So ein magisches Licht gibt es nur im Sommer in Lappland

„Ein Sommer in Lappland ist der Stoff, aus dem Märchen und Träume entstehen“ – Beschreibungen wie diese in meinem Reiseführer bewegten mich zu einer Reise nach Lappland im Sommer. Na gut und die Tatsache, dass mein alter BMW niemals Temperaturen von bis zu -40 Grad stand gehalten hätten. Ebenso wenig wie Gismos und meine Gesundheit beim Zelten. Da waren die Höchsttemperaturen von 20 Grad im August doch deutlich Husky-freundlicher. Fast jeden einzelnen Tag färbte die Mitternachtssonne in diesem August den Himmel orange-golden, alles blühte und zirpte. Anstatt in den finnischen Saunas zu schmelzen, schwamm ich mit Gismo in den tiefen Seen, wanderte in unberührten Nationalparks oder verbrachte die Abende am knisternden Lagerfeuer – weniger der Romantik wegen, als mehr zum Schutz vor den lästigen Moskitos. Anti-Moskito Spiralen und starke Körpersprays sind ein MUSS bei einer Lappland-Reise im Sommer.

Der Traum vom Jedermannsrecht

Nirgendwo sonst sind Tradition und Moderne in Skandinavien so eng miteinander verbunden, wie in Lappland. Einst zogen die Samen mit ihren Rentieren quer durch Lappland und schliefen in Zelten aus Tierhaut, sogenannten Koten. Zwar haben die meisten von ihnen heute einen festen Wohnsitz, die Liebe zum Nomadenleben und Campen ist den Einwohnern Lapplands jedoch geblieben. Das Jedermannsrechts, die Finnen nennen es Jokamiehenoikeus, ermöglicht jedem den freien Zugang zur Natur und den Ressourcen des Landes, unabhängig des Landbesitzes. Egal ob per Kanu, auf dem Mountainbike, zu Pferd, auf Skiern oder zu Fuß – die Natur Lapplands und allgemein Skandinaviens steht jedem Menschen zur freien Verfügung. Zelten ist bis auf gewisse Einschränkungen, z. B. in besonderen Schutzgebieten, in der unmittelbaren Nähe von Wohnhäusern oder in privaten Gärten, überall gestattet. Im Vordergrund steht dabei die erholsame Erfahrung in der Natur. Doch es gibt Regeln! Das Beschädigen von Bäumen, illegales Jagen oder Verschmutzen der Ökosysteme durch Abfall sind natürlich verboten. Allgemein gilt beim Wildcampen – Verlasse einen Ort stets so, wie du ihn vorgefunden hast.

Noch ein Tipp – viele wunderschöne Wildcamping-Spots und Campingplätze habe ich über die App Park4Night entdeckt. Von echten Wildcampern zwar als Schummelei betitelt, schließlich folgst du so bloß den Tipps anderer, fand ich die App auch beim Wildcampen in Großbritannien schon sehr hilfreich.

Unterwegs mit Hund

Es war eine meiner letzten Reisen mit Gismo im Sommer 2023 nach Skandinavien. Mit seinen 15 Jahren blühte er in den tiefgrünen Wäldern, mit den für eine sensible Hundenase sicher unzähligen verlockenden Gerüchen nach Wildtieren und fremden Pflanzen, noch einmal richtig auf. Wir folgten den Elchspuren tief durch die einsamen Nationalparks, schlugen das Zelt am Rande einer der vielen Seen auf und atmeten die glasklare Luft des hohen Nordens – tatsächlich ist die Luft in Lappland eine der reinsten der Welt, ganz anders als in unserer Heimatstadt Köln. Abends bedeckte ich ihn mit Handtüchern, die ich zuvor mit Anti-Moskito Mittel eingesprüht hatte, um ihn vor den Plagegeistern zu schützen. Oftmals zog er sich jedoch von selbst genervt ins Zelt zurück. In den Weiten Lapplands gingen wir gemeinsam den Geheimnissen einer der letzten Wildnisse Europas auf die Spur – etwa 6 Wochen später starb Gismo daheim in Deutschland. Doch er hat sie noch kennengelernt, die Heimat der Huskys.

Gassi-Runde um 23 Uhr Abends

Auch wenn die Anreise lang war, Lappland und allgemein Skandinavien war das perfekte Reiseziel für meinen Hunde-Senior. Kühl, keine Krankheiten wie in Südeuropa, keine Straßentiere oder stressigen Menschenmassen. Für die Einreise musste er lediglich gegen Tollwut geimpft sein und über einen Mikrochip bzw. eine Tattowierung verfügen. Im blauen Heimtierausweis musste ich außerdem eine Echinokokken-Behandlung von meinem Tierarzt, maximal 76 Stunden vor der Einreise nach Norwegen nachweisen. Im Unterholz der Nationalparks lauert viel Ungeziefer. Keiner will Zecken im Zelt herumkrabbeln habe. Ich habe Gismo in den warmen Monaten daher immer mit der Bravecto Kautablette geschützt. Gegen Moskitos hilft das Scalibor-Halsband, auch wirksam gegen Sandmücken in Südeuropa bzw. Fliegen- oder Moskitosprays, ähnlich dem für Pferde. Produkte für Menschen, wie Autan, hingegen ätzen Hunden das Fell weg und sorgen für unschöne Krusten auf der Haut.

Lappland ist so groß, es besteht aus vier Ländern und unzähligen nationalen Gesetzen – jedes Land entscheidet über verschiedene Regelungen zwecks Leinenpflicht. Ich habe Gismo bei Stadtbesuchen und in der Nähe von Brutstätten bzw. allgemein nahe Wildtieren nicht abgeleint. Überall sonst hingegen…

Die schönsten Sehenswürdigkeiten im Sommer in Lappland

Eingehüllt in das endlose Sommerlicht Lapplands, kannst du zahlreichen Aktivitäten nachgehen. Lappland misst etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands, aber nur 0,2 % der Bevölkerung! Daher passiert es äußerst selten, dass du beim Wandern in einem der 12 Naturschutzgebiete überhaupt auf jemanden triffst. Viele Campingplätze vermieten Kanus, Mountainbikes oder Angelruten, denn zwischen Mai und Oktober darf an den meisten Gewässern Lapplands geangelt werden. Von Rovaniemi aus starten mehrstündige Flusskreuzfahrten. Und wer auch im Sommer nicht auf ein Husky-Abenteuer verzichten möchte, kann sich bei Hetta Huskies in Enontekiö mit dem Sommerschlitten ziehen lassen. Ein weiterer Pluspunkt bei einer Sommer-Reise nach Lappland? Viele Tiere halten keinen Winterschlaf! So kannst du in den Wäldern rund um Rukatunturi an einer geführten Bären-Beobachtungstour teilnehmen oder mit einem Vogelkundler die Tierwelt den Inari See kennenlernen.

Meine Top 5 Highlights in Lappland:

Arktikum Museum

Eines der schönsten Museen in ganz Lappland ist das Arktikum in Rovaniemi. Wie ein Finger scheint es in Richtung Norden zu zeigen. Ein mahnender Finger, denn im Arktikum findest du nicht nur Informationen über das Volk des Nordens, die Samen, ihre traditionell Lebensweise und die Flora und Fauna der Arktis. Die wohl einprägsamste Ausstellung ist jene über die Auswirkungen des Klimawandels in Lappland. Immer kürzere und wärmere Winter, schmelzende Gletscher und Eisflächen, sowie Veränderungen in der Vegetation zählen zu den direkten Folgen der globalen Erwärmung. Viele Tierarten sind so gut an die kalten Temperaturen des hohen Nordens angepasst, dass der Klimawandel ihre Existenz oder im Falle von Zugvögel ihre Wanderungsmuster bedroht. Auch die Samen zählen zu den Verlierern des Klimawandels. Er bedroht ihre traditionelle Lebensweise, ihre Jagd- und Fischereigründe und allgemein die Rentierzucht.

Museumsbesuch im Arktikum

Das Arktikum hat täglich (außer Montags) von 10 bis 18 Uhr geöffnet und Tickets kosten 18 € (für Erwachsene), 11 € (Ermäßigung für Schüler, Studenten und Rentner) und 5 € (Kinder zwischen 7-15 Jahren). Kinder unter 7 Jahren haben freien Eintritt.

Bärenbeobachtung nahe der russischen Grenze

Obwohl zwischen 700 und 1.200 Braunbären in Finnland leben, ist es relativ unwahrscheinlich, dass du tatsächlich einen von ihnen zu Gesicht bekommst. Die genaue Zahl der Bären schwankt, da sie sich frei zwischen den Ländern Lapplands bewegen können. Als Bärenland wird die Region Kainuu nahe der russischen Grenze bezeichnet. Als besonders wild gelten die Wälder rund um Viiksimo. Neben Bären kommen hier die größten Populationen an Wölfen und Vielfraßen in ganz Lappland vor.

Bisher habe ich Bären in freier Wildbahn nur in Rumänien und der Slowakei gesehen. In Finnland hast du jedoch sehr gute Chancen von den Cottages von Taiga Bear Kuusamo Oy aus (Image by Tapani Hellman from Pixabay)

Taiga Bear Kuusamo Oy bietet Besuchern die einzigartige Möglichkeit einer Wildtiersafari – sie verfügen über mehrere Cottages in den Wäldern rund um Kuusamo, von wo aus du bis nach Russland blicken kannst. Die Chancen einer Bärensichtung liegen bei fast 100%. Du hast die Wahl zwischen einer 4-stündigen Abendsafari oder einer Übernachtung in den einsamen Cottages – natürlich mit Guide und Verpflegung. Noch näher kannst du den Königen Lapplands, den Braunbären, nicht kommen.

Besuch beim Weihnachtsmann am Nordpol – Rovaniemi

Direkt am Polarkreis im Norden Finnlands befindet sich Rovaniemi, Hauptstadt und Eingangstor ins nordische Lappland. Acht Kilometer nördlich von der Stadt befindet sich der offizielle Wohnsitz des Weihnachtsmannes und seiner Helfer, der Elfen und Rentiere – Santa Claus Village. Die Hauptattraktion des Dorfes ist natürlich der Weihnachtsmann selbst. Selbst im finnischen Sommer sitzt er eingehüllt in den kuscheligen roten Mantel in seinem Büro und wartet auf Kundschaft, die mit ihm plaudern und fotografiert werden wollen. Doch auch der Weihnachtsmann hat Unkosten! Ein ausgedrucktes Erinnerungsfoto (mit der eigenen Kamera darfst du nicht fotografieren, das übernehmen die Elfen) kostet 35 €.

Kleine Weihnachtswichtel im Santa Claus Village

Was es sonst noch im Weihnachtsmanndorf zu entdecken gibt:

🏤 Postamt für Wunschlisten & Briefe: Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich habe lange an den Weihnachtsmann bzw. das Christkind geglaubt und jedes Jahr meinen Wunschzettel an den Nordpol adressiert. Ich bezweifle zwar, dass meine Mutter tatsächlich die hohen Portogebühren bis zum Nordpol auf sich genommen hat, Kinder können jedoch einige Wochen vor Weihnachten ihre handgeschriebenen Wunschzettel ans offizielle Postamt im Santa Claus Village schicken. Von hier kannst du auch Postkarten mit Weihnachtsmotiven an deine Familie und Freunde daheim versenden und mit dem berühmten Polarkreis-Sonderstempel versehen lassen.

🛷 Huskyschlitten-Tour: Während der Weihnachtsmann das ganze Jahr über in seinem Büro im Dorf anzutreffen ist, hatten die Huskys während unseres Besuchs im August frei. Im Winter werden jedoch Huskyschlitten-Fahrten angeboten. Weitere eisige Winteraktivitäten im Santa Claus Village sind Schneemobil-Fahrten, Schneeschuh-Wanderungen oder Schlittschuhlaufen.

🦌 Rentiere: Der Legende nach wird der große Schlitten von Santa Claus von insgesamt neun Rentieren gezogen: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitz und natürlich Rudolph. Ich gebe zu, ich musste die Namen nachschauen.

Im Dorf haben Rentiere Vorfahrt

Im Santa Claus Village in Rovaniemi kannst du auf Tuchfühlung mit den kuscheligen Gefährten Santas gehen und im Winter auch eine Fahrt mit dem Rentier-Schlitten unternehmen. Neben Rentieren gibt es im Dorf übrigens auch Alpakas, Esel, Ponys, Schafe und Ziegen

🎁 Geschenke & Souvenirs: Überteuert aber kitschig schön sind die vielen Artikel in den Souvenirläden im Dorf. Es gibt allerlei Handwerk, Dekoration, Plüschtiere, Kleidung und Finnland-Souvenirs – natürlich alles unter dem Motto Weihnachten. Schauen kostet ja nichts. Der Eintritt ins Santa Claus Village und die süßen Geschäfte, sowie auch das Parken, ist nämlich kostenlos.

🎄 365 Tage Weihnachten: Für Weihnachts-Fans wie mich ist das Santa Claus Village einfach ein wahres Paradies. Anfang August, mit T-Shirt und Shorts bekleidet, spazierte ich entlang von dekorierten Weihnachtsbäumen, folgte dem Geruch von frisch gebackenen Plätzchen und Zuckerwatte zu den Essensständen und genoss das Gedudel der Weihnachtsmusik, die in Dauerschleife aus Lautsprechern auf dem Hauptplatz des Dorfs erklang. In Rovaniemi herrscht wirklich 365 Tage im Jahr Weihnachtsstimmung! Die offizielle feierliche Eröffnung der Weihnachtszeit, die traditionell mit einer Rede des Weihnachtsmannes begonnen wird, findet jedes Jahr Anfang November statt.

🏠 Übernachten im Dorf: Im Santa Claus Village kannst du auch übernachten. Das Santa Claus Holiday Village bietet eine Reihe von Hütten und Suiten an, die über das ganze Dorf verteilt und typisch finnisch, jeweils mit einer eigenen kleinen Sauna ausgestattet sind. Für knapp 500 Euro in der Neben- und rund 800 Euro in der Hauptsaison kannst du im Santa’s Igloos Arctic Circle in einem gläsernen Iglo übernachten und mit etwas Glück aus dem Bett heraus, Polarlichter am Himmel entdecken.

Die schönsten Nationalparks – Tipps zum Wandern & Wildcampen

Die insgesamt 12 Nationalparks und Naturschutzgebiete Lapplands bilden zusammenhängend den größten Schutzgebietskomplex in ganz Europa. Im Winter wird in den Nationalparks Ski und Schlitten gefahren, in ausgewiesenen Gebieten Schneeschuhwanderungen angeboten und die zugefrorenen Seen auf Schlittschuhen überquert. Im Sommer sind sie ein wahres Paradies für Wanderer, Mountainbiker und Paddler mit Kanu oder Kajak. Dabei gilt – auf den offiziellen Wegen bleiben, Beeren und Pilze nur für den eigenen Bedarf sammeln und geschützte Bereiche nicht betreten. Dies kann auch schnell zur Gefahr werden, denn besonders nahe der finnisch-russischen Grenze rund um Lentiira (Kuhmo) leben besonders viele Braunbären. Kontio, ohto, nalle – über 100 Wörter gibt es in Finnland für den Braunbären.

Die schönsten Nationalparks & Naturschutzgebiete in Lappland:

🌲 Tsahkal Falls: Ein kleines Naturwunder Finnlands sind die Tsahkal Falls, direkt an der Grenze zu den Nachbarländern Norwegen und Schweden. Zahlreiche Rentiere begegneten mir bereits bei meiner Wanderung durch die Käsivarsi Wilderness Area, ein Gebiet, das für seine vielen malerischen Wasserfälle bekannt ist.

Wenn die Sonne scheint in Lappland ist sie sehr stark – da kam die Abkühlung am Tsahkal Fall Gismo gerade gelegen

Auf etwa 100 Metern Länge fließen die Tsahkal Fall entlang des Nordkalottleden Wanderwegs bis in den Kilpisjärvi See. Das Wasser des Flusses ist übrigens so klar, dass nicht nur mein Hund Gismo sondern auch ich es unbesorgt trinken konnten.

🌲 Abisko Nationalpark: Im schwedischen Abisko Nationalpark fließen reißende Gebirgsflüsse durch Wälder und blühende Almwiesen bis in den größten Gebirgssee Skandinaviens, den Torneträsk-See. Auf der Westseite des Sees beginnt der legendäre 440 Kilometer lange Fernwanderweg Kungsleden, der bis nach Hemavan im Süden führt.

Blick auf den Torneträsk-See von der Aurora Sky Station

Bei guten Wetterverhältnissen kannst du mit dem Sessellift auf 900 Meter Höhe zur Aurora Sky Station fahren. Im Winter ein Beobachtungszentrum für Polarlichter, im Sommer ein grandioser Aussichtspunkt auf den Torneträsk-See, die dahinterliegenden Berge und die weiten Ebenen des Abisko Nationalparks.

🌲 Pallas-Yllästunturi-Nationalpark: Die sauberste Luft der Welt, sollen Besucher im finnischen Pallas-Yllästunturi-Nationalpark einatmen können. Hier gibt es zahlreiche Gipfel und an der Punainenhiekka Day Trip Hut sogar einen kleinen Badestrand, an dessen Ufern du kostenlos dein Zelt aufschlagen darfst. Perfekte Angelmöglichkeiten gibt es übrigens rund um Äkässaivo.

Sandstrände hatte ich in Lappland nun wirklich nicht erwartet

Einen unserer schönsten Wildcamping-Spots haben wir etwa ein halbe Autostunde vom Pallas-Yllästunturi-Nationalpark an einem der vielen kleinen Seen nahe des Orts Sirkka gefunden. Rentiere, Mitternachtssonne und absolute Einsamkeit inklusive! Allerdings werden in der Region bloß Zelte, keine Wohnmobile gestattet. Diese sollten auf die umliegenden Campingplätze ausweichen.

🌲 Lemmenjoki-Nationalpark: Der Lemmenjoki-Nationalpark ist heute mit 2.850 km² der größte Nationalpark Finnlands, der sich auf norwegischer Seite durch den Anárjohka-Nationalpark fortsetzt. Besonders macht diesen Nationalpark, dass er eine der größten menschen- und wegelosen Wildnisflächen Europas ist. Daher bildet er ein wichtiges Ökosystem für zahlreiche finnische Wildtiere, auch größere Beutegreifer wie den scheuen Vielfraß. Wanderer können einem Wegenetz von 60 Kilometer Länge folgen, an dem sie auch sogenannte Schutzhütten finden – meist Holzhütten mitten im Wald mit einer Feuerstelle und spärlicher Ausstattung, in der sie kostenlos übernachten dürfen.

🌲 Inari See: Als drittgrößter See Finnlands und größter See der Region Sápmi ist der Inari See nicht nur für die Samen, sondern auch für Touristen von Bedeutung. Inarijärvi wird der See vom Urvolk Lapplands genannt. Bis zu seiner Zerstörung im Krieg galt der kleine Ort am Ufer des Sees als ein Zentrum der samischen Bevölkerung Finnlands. Heute kannst du am Ufer des Sees angeln, ein Kanu mieten oder mit dem Katamaran bis ins Vätsäri Wilderness Area auf der anderen Seite des Inari Sees gelangen. In der Nähe der Stadt bietet die in zweiter Generation einer Samen-Familien geführte Inari Reindeer Farm Fahrten mit dem Rentierschlitten, Rentierwandern und Flussforellenangeln an.

Traditionelle Fischerboote der Samen am Inari See

Einen weiten Bogen solltest du um das Feriendorf Ukonjärvi, das auch über einen Campingplatz im Wald verfügt, machen. So unfreundlich wurde ich nirgendwo sonst in Skandinavien empfangen!

🌲 Saariselkä Skigebiet im Urho-Kekkonen-Nationalpark: Der zweitgrößte Nationalpark Lapplands gilt als einer der besten Ausgangspunkte in Finnland, um Polarlichter zu sehen. Der Urho-Kekkonen-Nationalpark erstreckt sich ostwärts vom Ferienort Saariselkä durch die Wildnis Finnisch-Lapplands bis zur russischen Grenze. Im Sommer ist der finnische Skibetrieb in Saariselkä natürlich still gelegt, dafür kannst du die Region auf einem über 230 km langen Radwege-Netz und zahlreichen Wanderwegen erkunden.

Ein ausgiebiger Spaziergang im Urho-Kekkonen Nationalpark

Im Winter ist der Ort so beliebt, dass die über 10.000 Betten für Touristen schon einmal komplett ausgebucht sein können an den Wochenenden. Es lohnt sich also, früh zu reservieren! Dasselbe gilt auch fürs Santa’s Igloos Arctic Circle im Santa Claus Village.

🌲 Pyhä-Luosto-Nationalpark: Im Herzen Lapplands befindet sich ein weiteres wunderschönes Naturschutzgebiet, der Pyhä-Luosto-Nationalpark. Über 100 km lange Wanderwege führen durch zerklüftete Felsen, uralte Wälder und entlang kleinerer Seen. Innerhalb der 35 km langen Fjell-Bergkette kannst du leichte bis anspruchsvolle Bergtouren unternehmen. Eine Inspiration für Routenvorschläge findest du auf AllTrails.

🌲 Riisitunturi Nationalpark: Obwohl es viele Nationalparks in Lappland gibt, ist doch jeder auf seine Art ganz und gar einzigartig. Im Winter sind die Tannen des Fjellgebiets im Riisitunturi Nationalparks auf einer Höhe von 500 bis 1.100 Metern so dick verschneit, dass sie wie absurde Schneefiguren wirken. Ein Hotspot für Fotografen in Finnland! Im Frühjahr durchstreifen Braunbären, Wölfe, Luchse und Vielfraße auf Futtersuche den Nationalpark. Mit etwas Glück entdeckst du vielleicht sogar einen Elch am Ufer des Kitkajärvi-Sees, der als Europas größte Quelle bezeichnet wird. 

Angeln am Flussufer in Lappland

🌲 Oulanka-Nationalpark: im Gegensatz zu den übrigen Nationalparks, ist der finnische Oulanka-Nationalpark endlich einmal kein komplizierter Zungenbrecher. Er ist geprägt von zerklüfteten Tälern, reißenden Flüssen mit wilden Stromschnellen und idyllischen Wiesen, auf denen die wunderschöne lila-farbene nordskandinavische Orchideenart Norne wächst. Was den Schweden der Kungsleden, ist den Finnen der Karhunkierros-Wanderweg. Jedes Jahr strömen zahlreiche Wanderer in den Oulanka-Nationalpark, um den 80 Kilometer langen Wanderweg zu absolvieren.

Die traditionelle Kultur der Samen selbst erleben

Nahe einer der größten Städte in Lappland, dem norwegischen Tromsø, öffnet eine Samenfamilie jedes Jahr zwischen November und April ihre Türen für Touristen. Bei Tromsø Arctic Reindeer kannst du Schlittenfahrten mit dem Rentierschlitten unternehmen, die Tiere füttern oder ein traditionelles Abendessen unter dem Schein der bunten Polarlichter im Camp einnehmen. Im schwedischen Jukkasjärvi bietet Nutti Sámi Siida seinen Gästen die Möglichkeit, bei einer samischen Familie zu übernachten, auf Tuchfühlung mit den Rentieren zu gehen und mehr über die traditionelle Lebensweisen des letzten indigenen Volks in Europa zu lernen. Ebenfalls in Schweden findet seit inzwischen über 400 Jahren jeden Februar für wenige Tage das größte Winterfestival Nordeuropas statt, der Jokkmokk-Wintermarkt.

Hier treffen sich traditionsgemäß die Samen zum Handeln, Feilschen und Feiern. Ein einzigartiges Erlebnis bei dem du als Besucher traditionelles Rentierherz probieren, dem Joik-Gesang lauschen oder handgemachte bunte Kleidungsstücke und Rentierleder kaufen kannst. Auch in Jokkmokk befindet sich das Ájtte Svenskt Fjäll- och Samemuseum, das Hauptmuseum samischer Kultur und ein Informationszentrum für den Bergtourismus in Lappland. Ein spannendes Freileichtmuseum über Kultur, Lebensweisen, Gebräuche und sogar originale Tierfallen der Samen, befindet sich im finnischen Inari – Siida – Sámi Museum and Nature Center.

Heimat der Rentiere und Huskys

In Lappland leben geschätzt 200.000 Rentiere, hingegen nur 180.000 Menschen. Die Rentierzucht war seit jeher einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Samen. Als sie vor rund 2.000 bis 3.000 Jahren aus dem südlichen Sibirien nach Lappland kamen, galten Rentierschlitten traditionell als ihr Haupttransportmittel. Die Rentiere wurden nicht nur für den Transport, sondern auch für die Milch- und Fleischproduktion genutzt und das Fell diente den Samen zum warm halten. Bei Temperaturen von bis zu -40 Grad im Winter und den ersten Schneeflocken schon ab Ende September sind viele Straßen Lapplands in den kalten Monaten auch heute noch kaum befahrbar. Die meisten Einwohner fahren inzwischen große Jeeps, starke Schneemobile oder helfen sich gar mit Skiern aus. Die Zeit der Rentierschlitten ist vorbei. Heute werden die Rentiere eigentlich nur noch für die Touristen vor den Schlitten gespannt.

Im Sommer wird haben die Rentiere frei – in dieser Zeit verbringen sie einen Großteil des Tages mit Grasen und Ruhen

Bei den Huskys ist es etwas anders. Hundeschlittenrennen sind in vielen Ländern inzwischen eine beliebte Sportart. Huskyschlitten wurden einst von den Inuit in Nordamerika als Transportmittel genutzt und haben sich erst später in Lappland verbreitet. Rund 4.000 Huskys leben heute in Lappland – übrigens immer draußen. Bekannte Hunderennen in Lappland sind das Finnmarksløpet, das als eines der längsten und anspruchsvollsten Hundeschlittenrennen der Welt gilt. Es erstreckt sich über eine Strecke von etwa 1.000 km durch die arktische Landschaft Nordnorwegens. Ein weiteres beliebtes Rennen ist das Femundløpet, das ebenfalls in Norwegen stattfindet und auf einer Strecke von rund 600 km um den Femundsee herum führt. Auch der Pasvik Trail in Finnland und das Polardistans in Schweden sind bekannte Huskyrennen in Lappland. Diese Art von Rennen kosten jedoch ihren Preis, denn nicht alle Hunde halten den Stress und die enorme Belastung aus. Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert schon seit vielen Jahren das Leiden vieler Hunde bei den Langstreckenrennen und die monotone Kettenhaltung. Wenn dich das Thema interessiert, ist dieser Artikel von PETA vielleicht etwas für dich; Schlittenhunde: So leiden Huskys & Co. bei Rennen und Touren.

Ranua Zoo – Auf Tuchfühlung mit den Bewohnern der Arktis

Rund 50 arktische Tierarten leben im nördlichsten Zoo Finnlands, dem Ranua Zoo. Er wurde 1983 eröffnet und befindet sich im gleichnamigen Ort Ranua. Ein etwa 2,8 km langer Pfad über hölzerne Balken führt oberhalb der Gehege entlang und ermöglicht die Sicht auf Eisbären, Vielfraße, Wölfe (nur mit sehr viel Glück), Luchse, Polarfüchse oder Moschusochsen – Die berühmtesten tierischen Vertreter der Arktis bzw. Nordeuropas. Obwohl ich sonst nicht der größte Fan von Zoos bin und die Tiere lieber in freier Wildbahn beobachte, hat mich die wichtige Tierschutzarbeit des Ranua Zoos doch zu einem Besuch bewegt. Der Zoo kümmert sich um kranke und verletzte Wildtiere in Lappland – über 90 Tiere wurde bereits versorgt, darunter viele Vogelarten, aber auch eine Robbe. Und die Eisbären fühlen sich im Ranua Zoo so wohl, dass 2012 das erste Bärenjunge zur Welt kam. Ranzo wurde er getauft und zog wenige Jahre später in den Wiener Tiergarten Schönbrunn ein.

Aktuell lebt ein Eisbär-Weibchen im Ranua Zoo

Ebenso wie im Polar Park in Norwegen, versuchen auch die Betreiber des Ranua Zoos, den Tieren ein so artgerechtes Leben wie in einem Zoo nur möglich zu schaffen. Die Gehege sind groß, bieten genügend Versteckmöglichkeiten und die Tiere werden durch Futterspiele versucht bei Laune zu halten. Dennoch kann kein Zoo die Freiheit ersetzen. Ein Eisbär in freier Wildbahn kann auf Futtersuche schon einmal bis zu 70 km am Tag laufen. Im Jahr 2008 schwamm eine Eisbärin vor Alaska sogar fast 700 km auf Futtersuche in dem nur zwei bis sechs Grad kalten Wasser! Den Artikel dazu findest du hier; Hungriges Raubtier. Eisbär schwimmt fast 700 Kilometer am Stück.

Tickets für den Ranua Zoo kosten 21,50€ für Erwachsene, 20,50€ für Senioren und 17€ für Schüler und Studenten. Der Park ist täglich von 10-16 Uhr geöffnet. Wer länger vor Ort bleiben will, kann in einem der Apartments oder auf dem Campingplatz des angrenzenden Ranua Resorts übernachten.

Die Reiseroute im Detail

Wieviele Kilometer es letztlich in Lappland waren, kann ich nicht mehr sagen. Genossen habe ich vor allem die Einsamkeit auf den Straßen von Finnisch-Lappland. Und auch nach so vielen Wochen in Skandinavien hatte ich mich noch immer nicht an den Anblick der bezaubernden Rentiere am Straßenrand gewöhnt.

Tsahkal Falls * Abisko Nationalpark * Pallas-Yllästunturi-Nationalpark * Sirkka * Lemmenjoki-Nationalpark * Inari See * Urho-Kekkonen-Nationalpark * Rovaniemi * Ranua Zoo

Fazit

Wenn ich meine Zeit in Lappland in nur drei Worten zusammenfassen müsste, wären es; weit, still und belebt. Belebt nicht von Menschen, sondern von Tieren. Ich konnte im Morgengrauen noch im Zelt liegend das tiefe Röhren der Elche hören, habe Bärenspuren in den finnischen Wäldern gefunden, die aufwendigen Bauten von fleißigen Bibern am Fluss entdeckt und die ein oder andere Vollbremsung hingelegt, wenn Sebi auf dem Beifahrersitz neben mir wieder einmal alarmiert RENTIERE rief. Das ein oder andere Mal war Gismo so versunken beim Schnüffeln, dass ich mir sicher war, dass er Füchse, Hasen oder sogar einen Vielfraß erschnuppert hatte. Die Unberührtheit und Schönheit der Wildnis Lapplands hat etwas in ihm bewegt, ebenso wie in mir. Die riesigen Wälder, tiefen Seen, kargen Ebenen und verlassenen Landstraßen, die hindurch führen, lassen niemanden kalt. Vielleicht komme ich noch einmal wieder nach Lappland. Vielleicht diesmal im Winter. Vielleicht behalte ich meine Zeit im hohen Norden Europas aber auch als das in Erinnerung, was sie nunmal war – eine der schönsten Reisen gemeinsam mit Gismo.

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Die schönsten Tierbegegnungen in Norwegen

Die einzigartige geografische Lage Norwegens hat einen besonderen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Norwegen ist sehr dünn besiedelt und beherbergt mehr Wildtiere als Menschen. Das Land erstreckt sich ober- und unterhalb des nördlichen Breitengrads über Tausende von Inseln, riesige Bergketten, atemberaubende Fjorde und entlang der langen Küstenlinie. In den insgesamt 47 norwegischen Nationalparks…

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Verfasst von

Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

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