Während meines Roadtrips durch die russische Exklave Kaliningrad Anfang des Jahres, reiste ich auch an die Ostseeküste nach Selenogradsk, der letzten Stadt vor der Kurischen Nehrung. Von da aus ist es nur ein Katzensprung zu einer der schönsten Gegenden der Küstenregion, der Kurischen Nehrung.
Stadt der Katzen
In Selenogradsk selbst leben etwa 13.000 Menschen und es ist ein beliebtes Urlaubs- und Reiseziel bei den Stadtbewohnern Kaliningrads. Der lange Sandstrand mit der von Cafés und Restaurants gesäumten Promenade, eine nette Einkaufsstraße und die vielen Katzenstatuen- und Monumente machen die Küstenstadt zu einem schönen, idyllischen Kurort.
Freies WLAN ist übrigens im gesamten Stadtzentrum verfügbar, sodass du dich auch vor Ort noch über Restaurants und Sehenswürdigkeiten informieren kannst, auf jeden Fall empfehle ich dir eine Waffel beim Café am Bahnhof zu essen. Besonders an sonnigen Wochenenden wird Selenogradsk regelmäßig von Wochenendausflüglern aus Kaliningrad überflutet und freie, zentrumsnahe Parkplätze werden zur Seltenheit.

Selenogradsk ist so etwas wie die „Katzenstadt“ Kaliningrads. Im privat geführten Museum Murrarium dreht sich alles um den Stubentiger und bronzene Skulpturen die Katzen unterschiedlicher Größe zeigen, befinden sich in der ganzen Stadt verteilt. In der Einkaufspassage gibt es einen Futterautomaten, wo für die herrenlosen Stadtkatzen Futter auf Knopfdruck erworben werden kann. Für diese wurde außerdem extra ein Hasenkäfig in einer Einfahrt, mit gemütlichen Körbchen und Kissen ausgestattet.
Nationalpark Kurische Nehrung
Die Halbinsel der Kurischen Nehrung erstreckt sich auf über 98 Kilometer Länge zwischen Litauen und Russland. Die Grenze der beiden Länder teilt die Insel in zwei Hälften. Sie beginnt in Lesnoi und endet am Memeler Tief. Die Insel besteht aus einem geschützten Nationalpark, auf der russischen wie auch auf der litauischen Seite. 2002 wurde der Nationalpark an der Bernsteinküste zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Früher lautete ihr Spitzname, „Die Ostpreußische Sahara“, denn durch die jahrhundertelange Rodung der Nadelwälder verbreiteten sich die Dünen teilweise bis ins Innere der Insel. Heute ist die Kurische Nehrung aufgrund ihres geschützten Status frei von Land- und Forstwirtschaft und bildet ein kleines Paradies, insbesondere für Vögel und Insekten, aber auch Wildschweine, Füchse, Rehe und Elche leben in den Wäldern. Daher ist besonders bei Dämmerung Vorsicht beim Autofahren geboten, denn die einzige Straße (27A-015 auf russischer, 167 auf litauischer Seite) führt quer durch den Wald.


Von Selenogradsk sind es nur wenige Fahrminuten bis zum Kontrollpunkt des Nationalparks. Hier musst du dein Fahrzeug vor der Schranke abstellen und beim Kartenhäuschen eine Einfahrtsgenehmigung kaufen, um ins Naturschutzgebiet zu gelangen. Während meines Besuchs war die einzige Tankstelle im Park, in Rybatschi, geschlossen, tanke also unbedingt im Vorhinein. Zwischen Kaliningrad und Selenogradsk aus verkehren täglich mehrere Busse zur Kurischen Nehrung. Die 27A führt bis zur litauischen Grenze und entlang der Hauptattraktionen des Parks, dem tanzenden Wald, der Vogelwarte und einigen der beeindruckendsten Dünenlandschaften der gesamten Ostseeküste.
Fazit
Kaliningrad allgemein aber besonders der wilde, unberührte Nationalpark mit seinen mächtigen Dünen und stillen Nadelwäldern hat mich sehr beeindruckt. Die endlosen Strände mit dem türkisfarbenen Ozean und dem hellen Sand erinnern viel eher an die Mittelmeerküste, als an die kühle Ostsee. Während an den Wochenenden bei Tage Touristenbusse aus der Umgebung den Park fluten, ist er bei Nacht wie ausgestorben und inmitten des tiefen Walds verbrachte ich eine der schönsten Wildcamping Nächte, die ich während all der Monate auf Reisen mit meinem VW-Bus je erlebt habe. Auch wenn Kaliningrad sich kaum mit dem Rest Russlands vergleichen lässt, hat die Exklave mich doch erst so richtig zum Reisen nach Osteuropa und insbesondere ins größte Land der Welt inspiriert.
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