Im nördlichen Alpenvorland gelegen, beeindruckt das Schwäbische Meer mit 536 km2 Fläche seine rund 12,9 Mio Besucher, die jährlich in den Herbergen, Hotels und Luxus-Chateaus rund um den See unterkommen. Der Bodensee ist nicht nur das größte Binnengewässer, sondern zugleich auch der tiefste und damit wasserreichste See Deutschlands. Er bildet eine der größten Badewannen Europas und liegt am Dreiländereck, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zwei Drittel des Sees liegen auf Deutscher Seite und spielen zudem eine wichtige Rolle bei der regionalen Trinkwasserversorgung. Außerdem ist er ein beliebtes Naherholungsgebiet- und Freizeitgebiet, besonders bei Wassersportlern. Die umliegenden Felder bestehen zumeist aus Apfelplantagen und Weinreben. Jeder dritte Apfel in Deutschland stammt übrigens aus dem Bodensee-Kreis.
Unterwegs am Bodensee
Eine Reise rund um den Bodensee führt über Landesgrenzen hinweg und entlang bezaubernder Ortschaften und reizender Städte. Die Region besticht durch ungewöhnlich milde klimatische Verhältnisse und eine einzigartige kulturelle Mischung dreier Länder. Bereits seit über 5.000 Jahren, also zu Zeiten der Jungsteinzeit, entstanden nachweislich die ersten Siedlungen rund um den Bodensee. Besonders wer sich für Geschichte interessiert, sollte das Weltkulturerbe Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen besichtigen.

Der Bodensee selbst gliedert sich in den Ober- und Untersee, den Überlinger-, Zeller-, und den Gnadensee. Eine 260 Kilometer lange Fahrradstrecke führt einmal um den See herum. Außerdem ist er gut an das Straßen- und Schienennetz angeschlossen – auch wenn es besonders in den Sommermonaten oft zu langen Staus und überfüllten Parkplätzen kommt. Die wichigsten Schifffahrten für die Region sind die beiden Autofährlinien Konstanz-Meersburg, mit einer Dauer von etwa 15 Minuten auf einer 4,5 Kilometer langen Strecke, und Friedrichshafen-Romanshorn, mit einer Dauer von etwa 45 Minuten für 12,5 Kilometer. Personenschiffe verbinden die verschiedenen Uferbereiche miteinander und in den Sommermonaten befinden sich auch viele private Segelschiffe, Yachten, Tret- und Ruderboote auf dem See. Fischerei spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Neben dem Radsport, erfreut sich die Bodenseeregion natürlich besonders an verschiedensten Wassersportarten, wie Schwimmen, Tauchen oder Surfen (je nach Windstärke). In vielen Städten und Ortschaften können außerdem Stand up Paddles, Tret-, sowie Ruderboote ausgeliehen werden. Aufgrund der milden Wassertemperaturen von 19 bis 25 Grad in den Sommermonaten, eignet sich der See auch hervorragend zum Baden. Besonders für Taucher bietet der Bodensee einige attraktive Tauchspots – Allein auf dem baden-württembergischen Gebiet des Bodensees liegen rund 300 Schiffe auf dem Seegrund. Allerdings können wohl selbst erfahrenste Taucher nicht zu allen Schiffen vordringen, denn an seiner tiefsten Stelle misst der Bodensee ganze 254 Meter.
Reise mit Hund
Die Bodenseeregion ist mit ihren vielen hundefreundlichen Stränden, den endlosen Wandermöglichkeiten rund um den See und den milden Temperaturen sehr hundefreundlich. Besonders in und um Konstanz sind Hunde abgesehen von den Liegewiesen und den Freibädern, beinahe überall am Ufer gestattet. Auch zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie auf die Insel Mainau, den Pfahlbauten in Uhldingen-Mühlhofen oder in die Nachbarländer Österreich und die Schweiz, darf dein Vierbeiner dich begleiten.

Einige der schönsten Hundestrände befinden sich auf jeden Fall in Konstanz. Auch der Uferbereich zwischen Uhldingen-Mühlhofen und Meersburg ist für Hunde geeignet, sowie der Strand in Langenargen, an dem die Argen mündet. Allgemein befindet sich fast in jeder Ortschaft am See ein ruhiger Bereich, an dem Vierbeiner erlaubt sind.
Beachte, dass du für die Einreise nach Österreich und in die Schweiz, den EU-Heimtierausweis deines Hundes mit eingetragener Mikrochipnummer und gültiger Tollwutimpfung benötigst. Tierarztpraxen sind rund um den Bodensee zu finden. Mehr zum Thema Reisen mit Vierbeiner kannst du in meinem Artikel Reisen mit Hund: Planung und Packliste nachlesen.
Sehenswürdigkeiten rund ums Schwäbische Meer
Die Bodenseeregion bietet eine Vielzahl an Attraktionen, Welterbestätten und schönen Ortschaften. Burgen und Schlösser, wie Schloss Salem oder die Burg Meersburg, einige interessante Museen und weitere beliebte Ausflugsziele, befinden sich ebenfalls in der Region. Am Fuße der Voralpen gibt es einige Seilbahnen, von denen aus du eine atemberaubende Aussicht auf den Bodensee hast. Rund um den See befinden sich außerdem zahlreiche Wander-, Pilger, Rad- und Reitwege.
Städtetour auf Deutscher Seite
Zu den bedeutenden Städten auf Deutscher Seite zählen Konstanz, Friedrichshafen und Lindau. Während Konstanz besonders mit seinem mittelalterlichen Stadtteil Niederburg, den historischen Bauwerken und dem großzügigen Hafengelände, den Promenaden und der Statue Imperial überzeugt, ist Lindau eine Stadt, wo sich entspanntes Bummeln, Shoppen und Essen gehen in den vielen tollen Restaurants lohnt.

Übrigens, die Imperia wurde im Jahr 1993 aufgestellt und dreht sich mithilfe eines Rundtisches um die eigene Achse. Sie braucht genau 4 Minuten um sich einmal um die eigene Achse zu drehen. Flaniere unbedingt auch über die Seepromenade mit dem Lindauer Leuchtturm, übrigens dem einzigen Leuchtturm Bayerns.
Insel-Hopping: Mainau, Reichenau und die Altstadt von Lindau
Einige sehenswerten (Halb-)Inseln befinden sich im Schwäbischen Meer, darunter auch die Altstadt von Lindau, die über eine Straßenbrücke und einen Eisenbahndamm mit dem Festland verbunden ist. Die Insel Reichenau wurde aufgrund ihrer religiösen und kulturellen Bedeutung im Jahre 2000 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Alleine die Anfahrt zur Inseln Reichenau durch die Alleenstraße ist bereits ein Highlight.

Die Blumeninsel Mainau bestich mit ihrer einzigartigen botanischen Vielfalt, bestehend aus tropischen und mediterranen Pflanzen, deren Wachstum durch das Klima begünstigt werden, vielen seltenen und wertvollen Laub- und Nadelbäumen und einem der ältesten Urweltmammutbäumen Deutschlands. Je nach Jahreszeiten blühen unterschiedliche Pflanzen und exotische Gewächse, wie Palmen oder Kakteen. Auf dem Gelände der Insel Mainau gibt es außerdem ein Schmetterlingshaus und einen Streichelzoo.
Nicht nur für Geschichtsnerds: Pfahlbauten in Unteruhldingen-Mühlhofen
Das archäologische Freilichtmuseum mit insgesamt 23 Pfahlbauten entstand im Jahre 1922. Es zählt zu einem der beliebtesten Freilichtmuseen in Europa und das nur 500 Meter entfernte Pfahlbaufeld gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die archäologischen Funde und Pfahlbauten, sowie weitere Nachbauten, sollen das Leben der Menschen in der Stein- und Bronzezeit repräsentieren. Der Eintritt ins Museum kostet 12,00 € für Erwachsene. Für Kinder, Studenten und Menschen mit Handycap gibt es Ermäßigungen.
Naturschutzgebiete – Aber bitte nur angeleint
Die Naturschutzgebiete Wollmatinger Ried und Eriskircher Ried zählen zu den größten und bedeutendsten Schutzgebieten am Bodenseeufer. Sie bilden die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten, insbesondere nistender Wasservögel, Insekten und Fische – daher gilt, Hunde bitte nicht ableinen.
Österreichisches Juwel Bregenz
Zwischen Bodensee und Pfänder liegt die österreichische Stadt Bregenz. Sie befindet sich am östlichen Ufer des Sees und ist von Deutschland aus bequem über die A96 zu erreichen – eine Vignette wird für diesen Streckenabschnitt nicht benötigt. Besonders viele Besucher reisen jährlich zu den Bregenzer Festspielen an. Die Aufführungen finden auf der größten Seebühne der Welt statt, die ganze 7.000 Zuschauer fassen kann. James Bond-Fans kennen die Kulisse vielleicht aus dem im Jahr 2008 erschienen 007-Klassiker „Ein Quantum Trost“ mit Daniel Craig. Im Kontrast zu der riesigen Seebühne steht das schmalste Haus Europas – Es befindet sich in der Kirchstraße 29 in Bregenz und misst gerade einmal 57 cm Breite!

Der Martinsturm und das Kunsthaus sind weitere Wahrzeichen der Stadt. Mit der Pfänderbahn gelangt man innerhalb von nur sechs Minuten auf den 1.064 Meter hohen Pfänder und hat gleichzeitig eine wunderschöne Aussicht auf den Bodensee und die insgesamt 240 Alpengipfel der drei Nachbarländer.
Zeit für ein Fazit
Der Bodensee zählt als größter See des Landes natürlich zu einem der beliebtesten Reiseziele Süddeutschlands. Aufgrund des schier endlosen Ufers von 271 km Länge und den vielen idyllischen Ortschaften und Städtchen, verteilen sich die Besucher gut und du findest fast überall einen ruhigen Strandabschnitt – ideal für Reisende mit Hund! Auf irgendeinem Reiseblog habe ich gelesen, dass der Bodensee tatsächlich so groß ist, dass würde die gesamte Erdbevölkerung gleichzeitig in ihm baden, sein Pegel gerade mal um ca. 90 cm ansteigen würde. Wahnsinn, oder? Ein echtes (Schwäbisches) Meer eben.
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