Die bunten Häuser von Burano, der weite Blick vom Glockenturm der Basilika di Santa Maria auf Torcello und die familiär geführten Werkstätten der Glasbläser auf Murano, die seit vielen Jahrhunderten vor den glutheißen Brennöfen ihrer traditionellen Arbeit nachgehen, machen die drei Inseln zu den beliebtesten und auch schönsten der nordöstlichsten Lagune vor Venedig. Wie du die Strände von Lido erreichst und was es auf den übrigen Inseln überhaupt zu besichtigen gibt, kannst du in meinem Artikel Venedig mit Hund bereisen nachlesen.
Reiseinformationen
Die drei Inseln sind von Venedig aus bequem mit dem Vaporetto zu erreichen, um Geld zu sparen lohnt sich ein Tagesticket. Auf Murano gibt es insgesamt sieben Haltestellen, die von den Linien 3, 4.1 und 4.2 angelaufen werden. Die Linien 12 und 13 halten nur am Murano Faro und fahren von dort aus zu den weiter entfernt liegenden Inseln Burano und Torcello. Du solltest dir auf jeden Fall, neben einem allgemeinen Stadtplan Venedigs, einen Plan der Fahrstrecken der Vaporettos zulegen, um dir einen Überblick über die verschiedenen Haltestellen, Verbindungen und Abfahrtzeiten zu machen.
Unterschätze auf keinen Fall die Entfernungen zwischen den Haltestellen. So brauchte ich beispielsweise von Torcello, das von den drei Inseln am weitesten von Venedig entfernt liegt, zurück zur Lagunenstadt und meiner Unterkunft in Dorsoduro, mehr als zweieinhalb Stunden. Meinen Hund Gismo nahm ich bei den Inselbesichtigungen nicht mit, da das ständige Ein- und Aussteigen aus den Vaporettos, die mittagliche Hitze und das Warten vor den Gebäuden, in die er häufig nicht hätte eintreten dürfen, sehr anstrengend für ihn gewesen wäre. Im Großen und Ganzen empfand ich Venedig jedoch als eine überraschend hundefreundliche Stadt, was jedoch nicht bedeutet, dass Stadttouren oder Inselhopping hier sonderlich tiergerecht wären.
Burano
Burano ist die wohl beliebteste und auch meist besuchte der drei Inseln, wovon besonders die 2.700 Einwohner ein Lied singen können.

Wer mit der Linie 12 den Steg der Fondamente Nove erreicht, taucht ein, in eine Inselwelt aus knallbunten Häusern und grünen Fensterläden. Die bunten Fischerhäuser, die ein breites Farbspektrum, vom zarten hellgelb bis knalligen pink, aufweisen, stehen für die Individualität der jeweiligen Hausbesitzer. Einst war Burano außerdem sehr bekannt für seine handgeklöppelte Spitze, die jedoch mittlerweile ziemlich aus der Mode gekommen ist. Noch immer erinnert das Museo del Merletto an den ursprünglich mal sehr beliebten Handel mit den auf Burano hergestellten Spitzenstickereien und es säumen noch immer einige Geschäfte mit eigener traditioneller Herstellung den Kanal. Die Kirche zum heiligen Martin Vescovo am Piazza Galuppi, sticht bereits auf der Fahrt von Murano vom Wasser aus ins Auge.
Murano
Murano ist auch deshalb sehr beliebt, weil es vom Anlegesteg von San Marco in nicht einmal zehn Minuten zu erreichen ist. Seit dem 13. Jahrhundert wird hier die traditionelle und schwierige Kunst der Glasbläserei betrieben, nachdem die Glaskünstler aufgrund der hohen Brandgefahr von Venedig nach Murano geschickt wurden. Glasbläserei gibt es in der Lagunenstadt nämlich eigentlich schon seit dem 10. Jahrhundert und ist seit jeher eine Kunst, die innerhalb der Familie weitergegeben wird. Erwerben kannst du die edlen Glasbläsereien in den Geschäften entlang der Fondamenta dei Vetrai. Im Museo del Vetro kannst du mehr über die jahrhundertealte Geschichte der venezianischen Glaskunst lernen und außerdem einige der sensationellsten Ausstellungsstücke besichtigen.

Außerdem ist Murano Standort zweier imposanter Kirchen, der Santa Maria e San Donato, hinter deren Altar die Knochen eines erlegten Drachens liegen sollen und der Kirche di San Pietro Martire, die vor allem für Tintorettos Meisterwerk „Die Taufe Christi“, bekannt ist.
Torcello
Torcello ist mit seinen 14 Einwohnern, von denen die meisten übrigens verwandt sind, eine ländliche, idyllische Insel. Kaum zu glauben, dass einmal über 20.000 Einwohner auf Torcello lebten, die jedoch größtenteils den starken Malariaepidemien in den letzten Jahrhunderten zum Opfer fielen. Von den ursprünglich neun Kirchen sind heute nur noch die Basilika di Santa Maria Assunta und die Kirche di Santa Fosca übrig. Die Basilika di Santa Maria Assunta ist die älteste byzantinisch-romantische Kirche der Lagune, sie entstand im 7. Jahrhundert. Besonders die Mosaike in ihrem Inneren, die u.a. Maria mit ihrem Kind und Abbildungen des jüngsten Gerichts zeigen, machen sie zu einer der schönsten Kirchen in Venedig überhaupt.
Fazit
Wer genügend Reisezeit hat, sollte sich die Inseln der venezianischen Lagune, allen voran Murano, Burano und Torcello, auf keinen Fall entgehen lassen. Plane mindestens einen halben Tag für deinen Besuch ein und sei darauf vorbereitet, dass du besonders nach einem Besuch in den Glaskunststätten von Murano mit leichterem Geldbeutel aufs Festland zurückkehren wirst.
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