Oslo mit Hund bereisen

Zwischen dem malerischen Oslofjord und den tiefen Wäldern der Nordmarka liegt die norwegische Hauptstadt Oslo. Die kleine skandinavische Metropole ist für viele entweder der Start- oder Endpunkt ihrer Erkundungsreise durch den hohen Norden. Obwohl an der Südküste gelegen, gilt Oslo dennoch als Welthauptstadt des Wintersports, sowie einstige Wikingerhochburg und politisches Zentrum Norwegens. Hier befinden sich einige der wichtigsten Universitäten des Landes- kein Wunder, 37 Prozent der Norweger haben einen Hochschulabschluss. Damit ist Norwegen das bestausgebildete Land in ganz Europa! Doch glücklicherweise gibt es auch in Oslo noch ganze normale Handwerksbetriebe, denn natürlich fand die erste Autopanne meines alten BMWs direkt zu Beginn der Reise statt.

Reiseinformationen für deinen Städtetrip

Wer auf eine längere Rundreise durch Norwegen und vielleicht sogar ganz Skandinavien aufbricht, sollte Behördengänge, Arztbesuche, Autoreparaturen und sonstige Notwendigkeiten am besten vor der Reise oder in einer der größeren Städte erledigen. Weite Teile Skandinaviens sind sehr dünn besiedelt und es mangelt an grundlegender Versorgungsinfrastruktur. In der gesamten Region Oslo leben mehr als 1,5 Millionen Menschen, das entspricht etwa 28 Prozent der gesamten Bevölkerung Norwegens von rund 5,3 Millionen. So bin ich im Nachhinein wirklich froh, dass mein Wagen den platten Reifen ausgerechnet in Oslo hatte. Also, Ersatzreifen drauf und auf zur nächsten Werkstatt, die übrigens fast alle nur Montag bis Freitag geöffnet haben. Problematisch, wenn der Reifen ausgerechnet Freitagabends platt ist. Glücklicherweise entdeckten wir jedoch noch eine kleinen Reifenhändler in Trosterud, der auch Samstagmittag arbeitete.

Um überhaupt nach Oslo zu kommen, bieten sich dir verschiedene Reiseoptionen. Am schnellsten geht es mit dem Flugzeug direkt aus vielen Städten Deutschlands. Alternativ kannst du über Kopenhagen oder Malmö anreisen. Von Hamburg aus fährt außerdem der Flixbus innerhalb von 15 Stunden für knapp 100 Euro direkt nach Oslo. Allerdings erlaubt Flixbus nicht die Mitnahme von Haustieren, mit Ausnahme von Assistenztieren. So bin ich mit dem eigenen Auto und der Fähre von Hirtshals (Dänemark) nach Kristiansund (Norwegen) übergesetzt. Die Überfahrt mit Fjordline dauert knapp zweieinhalb Stunden und kostet je nach Jahreszeit zwischen 90-200 Euro pro Person.

Oslopass & Unterkunft

Nicht nur die Anreise nach Norwegen ist kostspielig, auch die Unterhaltskosten vor Ort. Du wirst es bei der Suche nach einer Unterkunft, beim Abendessen vor Ort oder beim Bezahlen des Parktickets merken. Oslo ist teuer und es wird auch anderswo im Land nicht günstiger, darauf musst du dich einstellen. Also lass das ständige Umrechnen und genieße einfach den Trip. Sonst macht Skandinavien keinen Spaß! Empfehlen kann ich dir das Air BnB, das meine Mama und ich für uns und Gismo gemietet hatten. Bei Reisen in teure Regionen wie Skandinavien oder Großbritannien lohnt es sich wirklich, so früh wie möglich zu buchen!

Ja, Norwegen ist teuer. Aber kulinarische Highlights wie die beliebten Zimtschnecken der Bäckerei W.B. Samson darfst du dir nicht entgehen lassen

Was du sonst noch über Oslo wissen musst? Oslo und allgemein Skandinavien gelten als sehr sichere Reiseregionen. Am angenehmsten sind die Temperaturen natürlich in den Sommermonaten von Juni bis August. Dann sind die Tage lang und die Sonne geht spät unter. Besonders im Juli und August herrscht jedoch auch Hochsaison. Kreuzfahrtschiffe legen an, an den Wochenenden strömen massenhaft Touristen für einen Kurztrip in die Stadt und die umliegenden Campingplätze sind überfüllt mit Wohnmobilreisenden, die sich auf den langen Weg nach Norden machen wollen. Zu dieser Jahreszeit ist es oft ratsam, Tickets vorab zu reservieren. Je nachdem wie lange du in Oslo bist und wieviel du sehen willst, lohnt sich der Oslo Pass für dich. Dieser erlaubt dir kostenlosen Eintritt zu vielen Attraktionen und Museen, sowie die freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Reise mit Hund

Für die meisten Hundebesitzer kommt nur die Anreise mit dem eigenen Auto nach Norwegen in Frage. Bei Buchung der Fähre muss angegeben werden, dass ein Tier mit an Bord ist. Häufig wird dein Auto dann mit einem PET-Sticker versehen und du wirst bei deiner Ankunft auf norwegischen Boden nach den Papieren deines Tieres gefragt. Hunde sind in den öffentlichen Bereichen des Schiffes meist nicht erlaubt. Manche Redereien bieten besondere Hundekabinen oder Decks, nur für Hundebesitzer, an. Außerdem kannst du dir einen Zwinger an Bord zu teilen lassen, in welchen du deinen Vierbeiner während der Fahrt sperrst. Aufgrund der relativ kurzen Fahrzeit von nur zweieinhalb Stunden entschied ich mich jedoch, Gismo bei geöffnetem Fenster im Auto zu lassen. Dies ist zumindest für meinen Hund die stressfreieste Reiseart. Je nach Wetterlage kann es auf der Überfahrt zu hohen Wellen kommen. Besprich dich am besten vor der Reise mit deinem Tierarzt, ob du Medikamente für deinen Vierbeiner gegen Übelkeit oder zur Beruhigung mitnehmen sollst. Empfehlen kann ich dir zum Beispiel Bachblütentropfen.

Für die Einreise benötigst du außerdem:

  • Den blauen EU-Heimtierausweis
  • Die Kennzeichnung mit Mikrochip oder, falls vor Juli 2011 durchgeführt, der Tätowiernummer 
  • Die gültige Tollwutimpfung, der vollendete Impfstatus muss mindestens 21 Tage zurückliegen
  • Eine Bandwurmbehandlung vor höchstens 10 Tagen (im Heimtierausweis vom Tierarzt einzutragen)

Bist du erst einmal angekommen, merkst du schnell, dass Norwegen eines der schönsten Reiseziele mit Hund in Europa ist. Unberührte Natur, milde Temperaturen in den Sommermonaten, keine Straßentiere, keine Krankheiten oder Tierseuchen. Wie auf jeder Reise habe ich jedoch auch in Norwegen einen Futter- und Medikamentenvorrat für den gesamten Reisezeitraum mitgeführt, um Gismo keinen Stress durch einen plötzlichen Futterwechsel zuzumuten. Wo doch Reisen sowieso schon mit viel Aufregung und Veränderung für deinen Vierbeiner verbunden sind. Auch ein Erste-Hilfe-Set für Hunde ist immer dabei. Was sonst noch unbedingt mit an Bord gehört, erfährst du hier; Reisen mit Hund: Planung und Packliste.

Hundebegegnungen beim Gassi-gehen in Oslo

In Oslo selbst herrscht überall Leinenpflicht, auch in vielen öffentlichen Stadtparks. Um deinem Vierbeiner trotzdem genügend Bewegung zu verschaffen, lohnen sich Ausflüge zum Oslofjord oder dem Hausberg Holmenkollen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Hunde erlaubt, ab 40 cm Körpergröße zahlen sie, so wie auch in der Deutschen Bahn üblich, den halben Fahrpreis. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in Norwegen nicht selbstverständlich, seinen Hund mit in Restaurants und Cafés zu nehmen. Im Gegenteil. Informiere dich vorher in welchen Gaststätten Vierbeiner willkommen sind, um nicht enttäuscht zu werden. Eine kleine Auswahl tierfreundlicher Restaurants in Oslo findest du hier. Tierarzt heißt auf Norwegisch übrigens Veterinær und es gibt zahlreiche Praxen innerhalb der Hauptstadt. Außerhalb wird es dann schon schwieriger mit der tierärztlichen Versorgung.

Sehenswürdigkeiten in Oslo

Auch wenn Oslo mit nur knapp 650.000 Einwohnern nicht unbedingt die größte Hauptstadt ist und die meisten Sehenswürdigkeiten (mit Ausnahme der Insel Bygdøy und der Holmenkollen Skisprungschanze) fußläufig voneinander entfernt liegen, solltest du dir vor deiner Reise einen Plan erstellen.

Aker Brygge

Dank modernisierter Stadtteile, wie dem Hafenviertel Aker Brygge, kann Oslo inzwischen mit den anderen skandinavischen Großstädten Kopenhagen, Stockholm und Helsinki mithalten. Obwohl man Helsinki eigentlich ausklammern müsste, schließlich zählt nur der äußerste Nordwesten Finnlands überhaupt zu Skandinavien. Als einstige Werftanlage Mechanische Werkstatt auf Aker Brygge, war das heute so belebte Hafenviertel lange Zeit das industrielle Zentrum Oslos.

Ausblick vom Munch-Museum auf Aker Brygge

Im Jahr 1986 wurde das gesamte Gebiet umgebaut zu einem der beliebtesten aber auch teuersten (pro Quadratmeter gerechnet) Viertel der Hauptstadt. Eine ausladende Fußgängerzone führt entlang der insgesamt 2.500 Restaurantplätze im Viertel, sowie dem Ufer des Oslofjords und wird täglich von zahlreichen Touristen und den rund 6.000 Personen, die in Aker Brygge arbeiten, gleichermaßen besucht.

Akershus Fortress

Im Herzen der norwegischen Hauptstadt befindet sich die über 700 Jahre alte Akershus Festung (Norwegisch: Akershus Festning). Bereits im Jahr 1299 wurde sie von König Håkon V. Magnusson errichtet und in den folgenden Jahrhunderten weiter ausgebaut. Die Akershus Festung blickt auf eine lange Zeit der Belagerung zurück. Insgesamt neun Mal wurde die Burganlage von fremden Truppen umschlossen und während des Zweiten Weltkrieges sogar eine Zeit lang von deutschen Soldaten besetzt. Ihren Bezug zum Militär hat die Akershus Festung nie ganz verloren, denn noch heute wird das äußere Festungsgelände (Hovedtangen) vom norwegischen Militär genutzt. Weiterhin tagt die norwegische Regierung regelmäßig in den prunkvollen Räumen und Säulen und im königlichen Mausoleum befindet sich die Grablege der norwegischen Könige der Neuzeit.

Mein geliebter Hund Gismo und ich bei perfekten Wetter in der Akershus Festung

Der für die Öffentlichkeit zugängliche Bereich der Festung ist täglich von 06:00–21:00 Uhr geöffnet und frei zugänglich. Im Sommer finden täglich Führungen im Freien statt mit Start ab dem Informationszentrum, indem sich übrigens auch die Ausstellung über Festungsgeschichte befindet.

Domkirche von Oslo

Die imposante Domkirche von Oslo (Norwegisch: Oslo Domkirke) ist nicht nur die größte und bekannteste Kirche der Hauptstadt, sondern mit Erbauung im Jahr 1697 auch das älteste Gotteshaus der Stadt. Jedoch ist sie bereits der dritte Dom von Oslo, denn zwei ihrer Vorgänger brannten nieder, während ein anderer verfiel. Die Domkirche ist heute bekannt für ihre originalen Bauteile; Die alte Kanzel, die Altartafel und die Orgelfassade. Sehenswert sind außerdem die Deckenmalereien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Eine der touristisch kaum besuchte Sehenswürdigkeit in Oslo; die Domkirche

Die Domkirche kann täglich von 10:00–16:00 Uhr besucht werden und der Eintritt ist frei. Letzteres ist übrigens gar nicht selbstverständlich in Norwegen, viele Kirchen verlangen (anders als in Deutschland) Eintrittspreise.

Grünerløkka

Wer genug von den Massen rund um das Karl Johans gate hat, der findet im charmanten Szeneviertel Grünerløkka ein wenig Ruhe. Das einstige Arbeiterviertel hat, ähnlich wie Aker Brygge, in den letzten Jahren einen gewaltigen Wandel hingelegt. Wo früher Fabriken und Arbeiterunterkünfte standen, befinden sich heute gemütliche Einkaufsstraßen, charmante Cafés und hippe Restaurants. Am Flussufer des Akerselva grillen Studenten, während sich die wenigen Touristen die ihren Weg nach Grünerløkka finden, die Überreste aus der Arbeiterzeit anschauen.

Holmenkollen Skisprungschanze

Die Holmenkollen Skisprungschanze liegt nördlich vom Osloer Stadtzentrum und ist bequem mit der Bahnlinie T1 zu erreichen. Da ich einige Monate vorher bereits die legendäre Skisprungschanze Bergisel in Innsbruck besucht habe und wir sowieso mit einem knappen Zeitplan nach Oslo gereist sind, ließ ich diese Sehenswürdigkeit während meines Stadtbesuchs aus. Da die Holmenkollen Skisprungschanze jedoch einen der sensationellsten Ausblicke auf die norwegische Hauptstadt ermöglicht und du nirgendwo sonst im Land so viel über die mehr als 4000-jährige Skigeschichte Norwegens lernen wirst, wollte ich dir diese nicht vorenthalten.

Die Schanze wurde am gleichnamigen Berg Holmenkollen gebaut (Image by 46173 from Pixabay)

Das Besucherzentrum hat täglich von 10:00–16:00 Uhr geöffnet und der Eintritt liegt bei 160 norwegischen Kronen/ Person. Wie üblich in Skandinavien gibt es für Kinder, Studenten und Rentner jedoch Rabatte. Die beste Zeit für einen Besuch ist sicher während eines Trainings oder während des legendären Skifest and Raw Air, das 2024 vom 09. bis 10. März stattfindet. Aber Vorsicht, die Tickets sind schnell ausgebucht!

Insel Bygdøy

Vom Osloer Stadtteil Skøyen führt eine Brücke auf die Museumsinsel Bygdøy. Auf einer Fläche von nur 3,6 km² befinden sich hier die wichtigsten Museen der norwegischen Hauptstadt; Das Norwegische Museum of Cultural History, das Viking Ship Museum (2023 leider geschlossen) und das Kon-Tiki-Museum, das sich mit der legendären Geschichte des Norwegers Thor Heyerdahl beschäftigt. Heyerdahl brach im Jahr 1947 mit seinen fünf Besatzungsmitglieder auf einem Holzfloß aus Balsaholz auf, um von Callao (Peru) über den Pazifik zu segeln.

Das Floß der Kon-Tiki-Reise

Mit seiner Reise wollte er beweisen, dass die Besiedlung Polynesiens von Südamerika aus mit den technischen Möglichkeiten des präkolumbischen Perus vor der Zeit der Inka möglich gewesen war. Im Kon-Tiki-Museum auf der Insel Bygdøy werden heute neben dem alten Floß, zahlreiche Originalstücke von Bord ausgestellt, wie alte Karten und Geräte der Expedition. Das Museum hat bereits 1949 seine Tore für Besucher geöffnet und das täglich von 10:00–17:00 Uhr. Tickets kosten 140 norwegische Kronen/ Person und für Kinder, Studenten und Rentner gibt es Rabatte.

Karl Johans gate

Das Stadtzentrum Oslos befindet sich rund um die Karl Johans gate, das nicht wie irrtümlich angenommen ein Tor, sondern eine Straße ist. Als Namensgeber diente der schwedisch-norwegische König Karl III. Johan, was, neben den imposanten Gebäuden und hochpreisigen Geschäften, der Einkaufsstraße ihre prachtvolle Ausstrahlung verleiht. Die Karl Johans gate erstreckt sich vom Zentralbahnhof im Südosten bis zum königlichen Schloss. Die Prachtstraße fungiert größtenteils als Fußgängerzone.

Viel los war an diesem Juliwochenende auf der Karl Johans gate

Während unserer Reisezeit fand gerade ein LGBTQ-Marsch statt, ähnlich dem Christopher Street Day in Deutschland, weshalb noch viel mehr los war als gewöhnlich. Übrigens, kleiner Geheimtipp; die besten norwegischen Zimtschnecken (die legendären Kanelboller) gibt es bei der Bäckerei W.B. Samson, auch auf der Karl Johans gate gelegen.

Munch-Museum

Auch wenn du auf Reisen normalerweise nicht so der große Museumsbesucher bist, in manchen europäischen Städten ist dies einfach ein Muss! Neben Paris, Rom und Amsterdam, ist dies auch in Oslo der Fall! Im (von außen) sehr modernen Munch-Museum befindet sich die weltweit größte Ausstellung von Werken des norwegischen Malers Edvard Munch. Sein Vermächtnis an die Stadt Oslo besteht aus knapp 1.100 Gemälden, 15.500 grafischen Blättern, 4.700 Zeichnungen, sowie sechs Skulpturen. Dazu kommen diverse Notizbücher, Dokumente, Fotografien und Werkzeuge. Gleich drei Varianten des Motivs „Der Schrei“ werden im Munch-Museum ausgestellt. Nach dem versuchten Attentat dreier Aktivisten auf die Kunstwerke (darunter übrigens eine Deutsche) im Jahr 2022, ist nur noch eine Version des berühmten Werks für Besucher zugänglich. Die Sicherheitskräfte hatten die drei Aktivisten dabei ertappt, wie sie sich mit Kleber an die Bilder befestigen wollten.

Die moderne Fassade des Munch-Museums

Das Munch-Museum hat täglich von 10:00-21:00 Uhr geöffnet (an den Wochenenden kürzere Öffnungszeiten) und kostet 180 norwegische Kronen/ Person. Für Schüler, Studenten und Rentner gibt es auch hier Rabatte.

Operahuset

Das moderne Osloer Opernhaus hat mich trotz seiner eigentlich ganz anderen Architektur direkt an das berühmte Opernhaus in Sydney erinnert. Vielleicht weil auch das australische Operngebäude von einem skandinavischen Architekten entworfen wurde. Die Form des Opernhauses in Oslo soll an einen treibenden Eisberg erinnern. Einst umstritten aufgrund seines kostspieligen Baus (allein der verbaute Marmor hat für Kosten in Höhe von 57 Millionen norwegischen Kronen (circa 6,4 Millionen Euro) gesorgt), zählt das Osloer Opernhaus heute zu den Wahrzeichen der Stadt und dient als Spielstätte der Norwegischen Oper. Zur Eröffnungsfeier am 12. April 2008 war u.a. die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel geladen. Auf den Stufen die zum Operngebäude führen, sitzen im Sommer die sonnenhungrigen Norweger und genießen den Blick auf das bunte Treiben am Fjordufer.

Blick auf das Osloer Opernhaus auf der anderen Seite des Fjords

Direkt vor dem Operngebäude finder du nämlich das legendäre und äußerst beliebte Saunieren am Oslofjord statt. Für einige Tausend Kronen kannst du dir hier ein schwimmendes Saunahaus mieten. Ein richtiges Saunaerlebnis in Oslo endet immer mit einem erfrischenden Bad im Fjord. Anbieter sind zum Beispiel Kok, Salt oder Oslo Fjord Spa.

Osloer Rathaus

Das städtische Rathaus (norwegisch: Rådhuset) ist für seine monumentale Architektur und die legendären zwei Türme bekannt. Eröffnet wurde das Rathaus im Jahr 1950 und im Gegensatz zu vielen deutschen Rathäusern, ist das in Oslo für die reiche Ausschmückung der Innenräume bekannt. Die Kunstwerke stammen von einigen der bekanntesten norwegischen Künstler und wären in ihrer Ausprägung eher in Museen, als in einem Rathaus zu erwarten.

Die zwei Türme des Osloer Rathaus sind sein Wahrzeichen

Ganze 18 Mal am Tag können die Osloer sich über das Glockenspiel der insgesamt 49 Glocken freuen. Die Glockenspieler des Rathauses sind in der Stadt so beliebt, dass sie mehrmals im Jahr Konzerte geben (jedes Jahr von Mai bis September). Außerdem findet im Osloer Rathaus alljährlich die Verleihung des Friedensnobelpreises statt.

Das Rathaus öffnet täglich von 09:00–16:00 Uhr seine Pforten für Besucher. Der Eintritt ist frei.

The Royal Palace

The Royal Palace (norwegisch: Det kongelig slott) in Oslo ist wie der Name schon sagt, das königliche Schloss und die Hauptresidenz des Königs von Norwegen. Seit 1991 ist das übrigens Harald V. Der Palast liegt am Ende der Karl Johans gate und ist für Besucher bloß in den Sommermonaten, von Ende Juni bis Mitte August, geöffnet, wenn die königliche Familie Oslo verlässt. Besichtigt werden kann der Royal Palace zu dieser Zeit im Rahmen einer 60-minütigen Führung.

Der Royal Palace liegt am Slottsplassen 1 in Oslo

Es wäre nicht Norwegen, wenn es nicht doch noch eine Besonderheit gäbe; Eintrittskarten sind nur auf Postämtern und nicht Online erhältlich. Falls du außerhalb des Sommers nach Norwegen reist, dann sei nicht enttäuscht; The Royal Palace ist mit seiner massiven Backsteinfassade und den riesigen Flügeltüren auch von außen ein Highlight. Zwar zählt er eher zu den kleineren Residenzen Europas, die traditionellen Wachablösungen kannst du aber auch hier täglich um 13.30 Uhr beobachten.

The Vigelandpark

Einen Skulpturenpark wie den Osloer Vigelandpark gibt es nur einmal auf der Welt. Er ist das Lebenswerk des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland (1869- 1943) und beinhaltet mehr als 212 Skulpturen aus Bronze, Granit und Schmiedeeisen. Damit ist er der größte Skulpturenpark der Welt, der von einem einzigen Künstler geschaffen wurde. Der Vigelandpark befindet sich im Frognerpark in Oslo und ist rund um die Uhr geöffnet, auch einen Eintritt brauchst du nicht zu bezahlen. Die Figurensammlung soll den Zyklus des menschlichen Lebens darstellen.

Doch nicht nur die Skulpturen, auch die Gartenarchitektur, mit alten, teils exotischen Bäumen, sowie die Brücken, Brunnen und Umzäunungen entwarf Gustav Vigeland. Leider konnte er selbst nie durch den vollendeten Park spazieren, wie es die Besucher heutzutage gerne tun, denn Gustav Vigeland starb 1943. Erst im Jahr 1950 wurden die meisten der Skulpturen an ihren heutigen Platz gebracht und trotzen seitdem tapfer den norwegischen Jahreszeiten.

Voldsløkka Stadion

Zugegeben, das Voldsløkka Stadion (Norwegisch: Voldsløkka idrettspark) im äußersten Norden Oslos ist nicht unbedingt eine typische touristische Sehenswürdigkeit. Das ganze Jahr über finden hier Sport- und Musikveranstaltungen, sowie zu Freuden der Anwohner auch Partys unter freiem Himmel statt. Meine Mutter und ich besuchten hier Anfang Juli das komplett ausverkaufte Konzert von Bruce Springsteen.

Konzert unter freiem Himmel im Voldsløkka Stadion

Auch wenn die Organisation sicherlich an einigen Ecken noch verbessert werden könnte, insbesondere im Hinblick auf Lenkung der Besucherströme, war der Abend eines der absoluten Highlights meiner dreimonatigen Skandinavien-Reise.

Fazit

Wenn du kurz und knapp alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Oslos ablaufen und bloß einen groben Überblick über die Stadt erlangen willst, reicht ein Wochenendtrip in der norwegischen Hauptstadt aus. Doch wenn du auch noch eine Bootstour über den Oslofjord unternehmen, einen Saunaabend mit Blick auf die Oper genießen oder tiefer in die Osloer Museenwelt eintauchen willst, solltest du mindestens 3-4 volle Tage einplanen. Und voll ist ja bei uns Hundebesitzern sowieso immer so eine Sache, denn genügend Zeit muss ja stets auch für Gassi-gehen und Spielzeit für den Vierbeiner eingeplant werden. Denn das Mitschleifen deines Hundes durch die Innenstädte dieser Welt ersetzt noch lange keinen Spaziergang in der freien Natur. Und gerade davon findest du in Norwegen ja zum Glück genug.

Einer meiner Vorsätze für das neue Jahr? Alle 2 Wochen einen neuen Blogbeitrag veröffentlichen. Ich nehme mir dies zwar jedes Jahr wieder vor, da aber noch so viele spannende Reiseartikel über Skandinavien ausstehen, bin ich höchst motiviert, nun auch wirklich dran zu bleiben.

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Verfasst von

Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

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