Slowakei-Roadtrip: Sehenswürdigkeiten & meine Reisetipps nach 4 Monaten Auslandssemester

Ahoj, Slovensko! Willkommen in einem Land, das trotz seiner zentralen Lage zwischen Ost- und Westeuropa noch immer ein echter Geheimtipp ist. Oder wusstest du, dass die Slowakei zu über 40% bewaldet ist und so einen wichtigen Lebensraum für einige der größten europäischen Beutegreifer darstellt, darunter 800 Braunbären? Oder dass die Slowakei die höchste Burgendichte pro Kopf in ganz Europa hat? Bratislava und Wien, die zwei am dichtesten beieinander liegenden Hauptstädte Europas sind und in Banská Bystrica Ende des 14. Jahrhunderts rund 40% des gesamten weltweiten Kupfervorkommens produziert wurde? Dass der Erfinder des Fallschirms Slowake war – diesen testete er übrigens höchstpersönlich mit einem Sprung von seinem Haus. Oder dass ein Großteil der slowakischen Städte und Orte auch deutsche Namen haben? Ich zumindest wusste vor meinem Auslandssemester wenig über die Slowakei! Umso mehr freue ich mich, mein Wissen über das kleine Land im Herzen Europas nun endlich mit dir zu teilen. Vitajte na Slovensku! 🇸🇰

Slowakei: Irgendwo zwischen Ost und West

Die Slowakei (Slovensko) liegt in Mitteleuropa und grenzt an die Nachbarländer ÖsterreichTschechienPolen, die Ukraine und Ungarn – damit wäre auch die Frage, ob die Slowakei nun mehr dem Osten oder Westen zugerechnet werden kann, geklärt. Schlichtweg beiden! Mit 5,4 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von nur 49.035 km² zählt die Slowakei eher zu den kleineren europäischen Ländern. Zum Vergleich: Deutschland ist etwa 17-mal größer als die Slowakei! Zwei Drittel des Binnenstaates zählen zum Karpatengebirge – über 2.600 m reichen die Gipfel dort in die Höhe, höher als in allen anderen Teilen der Karpaten. Berge, Wälder und Täler prägen den natürlichen Lebensraum der Slowakei und machen sie zu einem absoluten Wanderparadies.

Ein Paradies sind die slowakischen Dörfer und die Natur auch für die vielen Katzen. Mit Ausnahme vielleicht von Essaouira und Istanbul, habe ich nirgendwo sonst je so viele Katzen gesehen.

Insgesamt gibt es über 14.000 markierte Wanderwege im ganzen Land – die meisten von ihnen befinden sich in einem der 9 Nationalparks. Außerdem gibt es in der Slowakei mehr als 6.000 (bekannte) Höhlen, die meisten an der Grenze zu Ungarn.

Kleiner geschichtlicher Rückblick

Die Geschichte der Slowakei beginnt mit der slawischen Besiedlung im 5. und 6. Jahrhundert. Im 9. Jahrhundert war das Gebiet Teil des Großmährischen Reiches, das als erstes slawisches Staatsgebilde gilt. Nach dem Tod von Fürst Svätopluk I. zerfiel das Reich um 907 – vor allem durch innere Machtkämpfe und Angriffe der Magyaren. Danach wurde das Gebiet Teil des ungarischen Königreichs und blieb es über 900 Jahre – der Einfluss ist bis heute sichtbar. Ab 1526 gehörte die Slowakei zur Habsburger Monarchie und später zu Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand 1918 die Tschechoslowakei, ein gemeinsamer Staat mit den Tschechen.


Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Land unter kommunistische Herrschaft. 1989 führte die Samtene Revolution zum Ende des Kommunismus. Am 1. Januar 1993 wurde die Slowakei nach einer friedlichen Trennung von Tschechien ein unabhängiger Staat. Seit 2004 ist sie Mitglied der EU und seit 2009 Teil der Eurozone. Seither ist die Slowakei eine parlamentarische Demokratie. Ich erlebte in 2024 auch immer wieder öffentliche Proteste und Demonstrationen wegen angeblicher Korruptionsvorfälle und der EU-kritischen, nationalistischen und pro-russischen Politik.

Uniexkursion nach Špania Dolina – auf Deutsch heißt das Dorf Herrengrund.

Und wieso haben nun so viele slowakische Städte und Dörfer deutsche Namen? Diese gehen zurück auf die vielen deutschen Siedler (meist aus dem heutigen Deutschland und Österreich), die im Mittelalter in die Region strömten – vor allem zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Diese sogenannten Karpatendeutschen gründeten oder besiedelten Städte, betrieben Handel und Bergbau und prägten so die lokale Kultur und Sprache. Vorteilhaft ist, dass die deutschen Ortsnamen häufig deutlich leichter auszusprechen sind;

  • Banská Bystrica → Neusohl
  • Banská Štiavnica → Schemnitz
  • Bratislava → Pressburg

Die wichtigten Reiseinformationen für deinen Roadtrip

Die Slowakei lässt sich auch von Alleinreisenden Frauen gut bereisen. Rund um die Städte gibt es eine gute Netzabdeckung, zumindest die Autobahnen sind in einem passablen Zustand und mit Englisch oder Deutsch kommst du gut voran. Seit 2009 wird mit Euro bezahlt und trotz Inflation und steigender Preise, besonders in den touristischen Gebieten, ist das Reisen in der Slowakei noch immer recht günstig. Für eine Portion Bryndzové halušky zahlst du in der Regel 7-10€. Hingegen steigen vor allem die Preise in der Hohen Tatra, dem Touri-Hotspot der Slowakei. Für eine Seilbahnfahrt (one-way) habe ich durchschnittlich 29€/ Person gezahlt. Hunde (wenn sie denn erlaubt sind) kosten um die 10€/ pro Seilbahnfahrt und Parken schlägt auch nochmal mit 15€ zu Buche.

Anreise & Roadtrip durchs Land

Die Slowakei liegt im Herzen Europas – laut den Slowaken befindet sich die geographische Mitte des Kontinents an der Stelle, an der sich die römisch-katholische Kirche des Hl. Johannes des Täufers oberhalb der Gemeinde Kremnické Bane befindet. Allerdings behaupten auch Österreich und die Ukraine, dass der Mittelpunkt Europas in ihrem Land läge. Aufgrund ihrer zentralen Lage ist die Slowakei gut mit Flugzeug, öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn, dem Schiff über die Donau von Wien oder Budapest aus oder mit dem Auto erreichbar. Allerdings liegt der Fokus des Flugverkehrs pirmär auf Inlandsflügen. Die meisten internationalen Flüge landen in der österreichischen Hauptstadt. Außerdem kannst du im Pieniny-Nationalpark mit dem Holzfloß von Polen in die Slowakei einreisen und im Slowakischen Karst in der Südslowakei, die Grenze zu Ungarn durch die unterirdische Höhle Domica überqueren.

Verkehrsschilder in Špania Dolina warnen vor Katzen, welche die Straße kreuzen.

Das Autofahren in der Slowakei unterscheidet sich teilweise vom Fahren in Deutschland. Besonders durch die vielen Schlaglöcher auf den Landstraßen und geringere Geschwindigkeitsbegrenzungen! Der Fahrer darf keinerlei Alkohol getrunken haben (auch kein kleines Pivo) und das Abblendlicht ist immer einzuschalten. Welche Geschwindigkeitsbegrenzungen und Sonderregelungen es für Wohnmobile in der Slowakei gibt, kannst du auf der Seite des ADAC nachlesen. Für das Fahren auf Autobahnen ist eine Vignette erforderlich! Die Vignette kannst du online, an den Grenzen oder in teilnehmenden Tankstellen erwerben. Die Preise hängen ab von der Gültigkeitsdauer der Vignette;

  • Gültigkeit 365 Tage → 90 €
  • Gültigkeit 30 Tage → 17,10 €
  • Gültigkeit 10 Tage → 10,80 €
  • Gültigkeit 1 Tag → 8,10 €

Zu einem Roadtrip gehört für mich auch, nach schönen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu suchen, um nicht bloß von Ort zu Ort zu fahren. Viele Burgen kannst du direkt von der Straße aus fotografieren und Städte wie Nitra, Trenčín oder Levoča eignen sich perfekt zum Beine vertreten und Schlendern nach einer langen Autofahrt auf kurvigen Landstraßen. Der schönste spontante Zwischenstopp? Die Katedrála sv. Jána Krstiteľa (Kathedrale des heiligen Johannes des Täufers) in Trnava! Aufgrund der hohen Dichte an Kirchen und religiösen Gebäude wird Trnava auch als „das Slowakische Rom“ bezeichnet.

Wann & wielange in die Slowakei: Reisezeit 🌼☀️🍂❄️

In den Wintermonaten herrscht im Tatra-Gebirge Hochsaison! Die Lifte bringen unermüdlich Ski- und Snowboardfahrer auf die Spitze der Berggipfel, das ganze Land befindet sich im Wintersportmodus und Hotels in den Skigebieten sind wochenlang ausgebucht. Kein Wunder also, dass auch der Nationalsport der Slowaken, Eishockey, eine Wintersportart ist. In den Sommermonaten boomt der Outdoortourismus – viele Slowaken verbringen ihre Ferien gerne mit Wandern, Bergsteigen, Klettern und Mountainbiken. Zwar sind mehr Unterkünfte verfügbar, zum Beispiel die entlegenen Bergchalets in den Karpaten, die während der Wintermonate nicht einmal von den slowakischen Sherpas erreicht werden können, dennoch lohnt sich frühes Buchen! Mein Tipp? Die Nebensaison in der Zeit dazwischen! Der Frühling in der Slowakei ist zwar häufig schneereich, aber die Monate von März bis Juni bringen viel Sonnenschein, bunte Ostermärkte und blühende Wildblumen. Im Herbst, von September bis Anfang Dezember, erlebst du, wie die Blätter sich golden färben, die Winzer auf Weinfesten ihre erlesenen Tropfen an den durstigen Mann bringen und wie sich die Braunbären so langsam für den Winterschlaf zurückziehen.

Als ich Mitte Februar in der Slowakei ankam, ritt ich auf einem schneebedeckten Reitplatz. Rund um meinen Geburtstag Ende März brach plötzlich der Frühling aus und wir konnten endlich ausreiten (Reitstall: Jazdecký areál Budička Zvolen).

Die Reisedauer hängt ganz davon ab, wieviel du sehen willst. Planst du einen Städtetrip nach Bratislava, reicht ein verlängertes Wochenende aus, um die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Interessierst du dich für eine Reise in den Osten der Slowakei, z. B. nach Košice oder Bardejov, brauchst du allein schon aufgrund der verlängerten Anreise mindestens 5-6 Tage. Die Slowakei ist zwar flächenmäßig ein kleines Land, hat jedoch so viele Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse zu bieten, dass du für einen Roadtrip durchs ganze Land, mindestens 2-3 volle Wochen einplanen solltest. Was auf deinem Roadtrip übrigens auf keinen Fall fehlen sollte, kannst du hier nachlesen; Die ultimative Packliste für Roadtrips.

Sicherheit als Alleinreisende Frau

Die Slowakei ist ein sicheres Reiseziel, besonders im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Wertgegenstände solltest du dennoch nicht sichtbar im Auto herumliegen lassen – dies ist besonders wichtig, je nachdem wo du parkst. In der Slowakei leben über 200.000 Roma in teilweise katastrophalen Bedingungen. Besonders im größten Roma-Slum des Landes, Luník 9 in Košice, sind die Menschen meist bitterarm, was sie natürlich nicht alle zu Dieben und Verbrechern macht! Diese Regionen gilt es als Frau, besonders Abends, zu meiden! Das Schweizer Radio & Fernsehen, Weltspiegel und der MDR haben erschütternde Dokus über die Situation vieler Roma in der Slowakei gedreht. Mit den Dokus und der Pressefreiheit slowakischer Medien ist es jedoch teilweise so eine Sache. Sie wurde seit der Amtsübernahme des Ministerpräsidenten Robert Fico immens eingeschränkt! Immer mehr Journalisten klagen über Einschränkung ihrer Veröffentlichungen durch politischen Druck – besonders seit dem Mord am Investigativjournalisten Ján Kuciak im Jahr 2018.


Die größte Gefahr für Touristen in der Slowakei bergen jedoch die Wandertouren im Hochgebirge. Wanderungen und Bergtouren können bei wechselnden Wetterverhältnissen, Lawinen oder schlichtweg fehlender Erfahrungen gefährlich werden. Besonders bei den anspruchsvollen Touren auf die höchsten Gipfel des Landes, den Gerlachovský štít, Lysá hora, Tarpan oder Kriváň (alle in der Hohen Tatra), solltest du einen erfahrenen Bergführer buchen.

Die Sache mit den Braunbären 🐻

In der Slowakei leben über 800 Braunbären. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit Wanderern oder in Dörfern mit sogenannten „Problembären“. Nach einem tödlichen Angriff auf einen 59-jährigen Spaziergänger Anfang 2025, hat die Slowakei den sogenannten „Bären-Notstand“ ausgerufen und plant im Laufe des Jahres etwa 350 Tiere zu töten. Das Hauptproblem ist, dass Braunbären besonders auf Futtersuche weite Strecken von bis zu 30 km täglich zurücklegen und sich nicht nur in den für Touristen gesperrten Gebieten der Karpaten aufhalten. Außerdem werden sie durch offene Mülltonnen in die Dörfer angelockt, häufig wenn sie ihre Babys bei Fuß haben und dadurch sowieso schon aggressiver sind als normal! Die Folge – Begegnungen zwischen Mensch und Tier, die teilweise tödlich enden! Im Internet kursieren zahlreiche Artikel auf denen vor Reisen in die slowakischen Wälder gewarnt und Bären als reißerische Monster dargestellt werden. Dabei sind wir es doch, die sich immer weiter in ihrem Zuhause ausbreiten – oder nicht?

Einen guten Artikel über die Geschichte der Braunbären in der Slowakei und Verhaltenstipps bei einem Aufeinandertreffen findest du hier; petitfute.de. Eine sichere Art sich den braunen Riesen zu nähern, ist mit einer geführten Bear Watching-Tour. Empfehlenswerte Anbieter sind; Adventoura oder Walkingwithbears!

Unterwegs mit Hund

Einmal Hundehalter, immer Hundehalter! Obwohl mein Hund Gismo bereits einige Monate vor meinem Auslandssemester in der Slowakei starb, erlebte ich die Reise immer auch durch die Augen einer (ehemaligen) Hundebesitzerin. Außerdem besuchte mich eine Freundin aus Deutschland mit ihren beiden Border Collies, einst Gismos beste Freundinnen, weshalb ich mich noch einmal intensiv mit dem Thema Reisen mit Hund in der Slowakei auseinandersetzte.

Gemeinsam mit den 2 Border Collies und einer engen Freundin reiste ich quer durchs slowakische Tatra-Gebirge.

Grundsätzlich wird alles recht locker gesehen. Hundeverbot in der Hohen Tatra abseits der Skigebiete – Ja, es hält sich aber kaum wer daran. Leinenpflicht in den Nationalparks – Ja, die meisten Hundebesitzer haben jedoch nicht mal eine Leine dabei. Hundeverbot in den Restaurants? – Naja, wenn der Vierbeiner unter den Tisch passt, wird schon mal ein Auge zugedrückt. Bei Außengastronomie sowieso! Die Natur in der Slowakei ist ein echtes Wanderparadies, auch für Reisende mit Hund! Vermeiden würde ich die Skigebiete im Winter, da viele Wanderwege quer über die Pisten führen, Regionen wie Sucha Belá mit vielen Klettersteigen und die Gebiete in der Hohen Tatra, in denen besonders viele Braunbären vorkommen; Kôprová dolina, Zdiar (dort habe ich Braunbären in freier Natur gesehen), Poľana und Stožok.


Einreiseregeln für Hunde in die Slowakei;

  • Grundsätzlich gibt es keine verbotenen Rassen (Listenhunde)
  • Einreise erst ab min. 12 Wochen (wg. Tollwutimpfung)
  • Dein Vierbeiner benötigt den EU-Heimtierausweis mit gültiger eingetragener Tollwutimpfung
  • Nachweis Mikrochip (Nummer) oder Tattowierung
  • Entwurmung optional
  • Nimm einen Maulkorb mit für die Seilbahnen – in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln sind Haustiere leider verboten.

Übernachten & Essen 🛁

Die meisten Zeit lebte ich in einem einfachen Studentenwohnheim in Banská Bystrica. Während meiner Zeit auf Reisen habe ich Apartments mit eigener Küche gebucht, um mich selbst versorgen zu können! Vor allem in den abgelegenen Bergregionen ist das wichtig. Meine Unterkunfttipps auf AirBnb und Booking.com habe ich dir in den einzelnen Blogartikel der Slowakei-Reihe verlinkt. Eine Unterkunft, die ich im Rahmen einer Uniexkursion besuchte, war das Ensana Hotel auf der einzigen Kurinsel EuropasPiešťany mit seinen heilenden Quellen. Denn tatsächlich ist die Slowakei das Land mit den meisten heißen Quellen pro Quadratkilometer in Europa – es gibt über 1.300! Ensana Hotels bietet seinen Gästen einen Aufenhalt im Thermalhotel mit allerlei Spa-Anwendungen und medizinischen Behandlungen; Schlammspas und Thermalbäder, Gesundheits- und Schönheitstherapien, sowie Anwendungen von Schwefelmoor. Besonders bei Gästen aus der arabischen Welt sind die recht teuren Aufenthalte im Kurpark sehr beliebt, weshalb es seit 2020 möglich ist, direkt von Dubai nach Bratislava zu fliegen.

Als Studentin war die Übernachtung im Spa-Hotel von Piešťany leider zu teuer.

Von der slowakischen Küche kann ich immer und immer wieder schwärmen; deftig ist sie, kalorienreich und wahnsinnig lecker! Auf das Nationalgericht Bryndzové halušky haben die Slowaken sogar ein Patent! Es darf nur in der Slowakei produziert werden! Ob wohl jemand merkt, dass ich sie daheim schon öfter versucht habe nachzukochen? Dazu würde mir jedoch die Hauptzutat fehlen, die unpasteurisierte Schafsmilch, die von glücklichen Weideschafen aus der Mittel-, Nord- und Ostslowakei stammt. Weitere Tipps für deinen Restaurantbesuch in der Slowakei;

  • 🥟 Pirohy – Gefüllte Teigtaschen. Der Klassiker, der auf keiner slowakischen Speisekarte fehlen darf! Teigtaschen, die mit Kartoffeln, Bryndza (Schafskäse) oder Marmelade gefüllt und mit Butter oder Schmand serviert werden.
  • 🍜 Kapustnica – Sauerkrautsuppe, häufig als Vorspeise in einem Leib Brot serviert. Eine würzige Suppe aus Sauerkraut, Wurst, Speck und Pilzen, oft mit Sahne verfeinert. Ebenso wie Mačanka (eine traditionelle Pilzsuppe), wird sie gerne zu Weihnachten und allgemein in der kalten Jahreszeit serviert.
  • 🥞 Lokše – Kartoffelpfannkuchen. Die herzhafte Variante hat Heimatgefühle vom Rheinland und den Gedanken an Reibekuchen mit Apfelmus in mir geweckt. Die Slowaken essen Kartoffelpfannkuchen jedoch traditionell entweder süß (mit Marmelade) oder herzhaft (mit Schmalz oder Gänsebraten).
  • 🥟 Šúlance s makom – Wer von Vor- und Hauptspeise noch nicht satt genug ist, sollte sich dieses Dessert bestellen! Hausgemachte Schupfnudeln mit gemahlenem Mohn und Zucker bestreut.
  • 🥤Alkoholfreie Getränke: Das tschechoslowakische Pendant zu Coca-Cola, Kofola, Čaj (Kräutertees) in den Bergen oder das süße Traubensprudelgetränk Vinea sind empfehlenswert.
  • 🍻Alkoholische Getränke: Der Klassiker ist Borovička, ein würziger Kräuterschnaps, sowie hausgebrannter Slivovica, Tatra-Tea, ein hochprozentiger Likör in wunderschönen bunten Flaschen oder Víno aus der Region der Kleinen Karpaten. Das Hauptgetränk der Slowaken bleibt jedoch Pivo (Bier)!
Ein typisches slowakisches Wirtshaus im Pieniny-Nationalpark.

Sowohl auf Reisen als auch während meines Unialltags in der Slowakei habe ich mich die meiste Zeit selbst versorgt. Supermärkte gibt es in jeder Stadt! Die größten Ketten sind Lidl, Kaufland, Tesco und Billa. Alle Supermärkte bleiben Sonntags geschlossen! In den größeren Städten gibt es zahlreiche Einkaufszentren, wie z. B. in Trnava, Banská Bystrica, Žilina und Piešťany.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in der Slowakei

Besonders in der Niederen Tatra, in der ich oft stundenlang wanderte, ohne eine Menschenseele zu treffen, fühlte ich mich wie eine echte Entdeckerin. Detaillierte Reiseberichte mit Ausflugs- und Restauranttipps findest du in meiner Slowakei-Blogreihe! Während meines Auslandssemesters nutzte ich außerdem die Nähe zu den slowakischen Nachbarländern und unternahm Reisen nach Kraków, Budapest, Wien und verbrachte Ostern in Rumänien.

Bojnice: Märchenschloss, Baumwipfelpfad & der bekannteste Zoo des Landes

In der Slowakei gibt es viele Burgen und Schlösser! Über 600 um genau zu sein. Doch keines gleicht dem Märchenschloss Bojnice (Bojnický zámok) in der Region Trenčín, welches in den Reiseführern einfach als Disney Schloss oder das slowakische Neuschwanstein bezeichnet wird. Ein Schloss, das mit seinem minzgrünen Dach, den vielen Türmchen und Zinnen und der unteridischen Travertinhöhle wohl auch Cinderella gefallen würde. Mir auf jeden Fall! Kaum zu glauben, aber urspünglich wurde das Schloss im 12. Jahrhundert als Holzfestung errichtet. Über die Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut, bis ihm der ungarische Graf János Ferenc Pálffy um 1900 sein heutiges Aussehen verpasste. Pálffy hinterließ ein Testament mit dem Wunsch, dass Schloss Bojnice für die Öffentlichkeit geöffnet würde. Dem kam das Slowakische Nationalmuseum im Jahr 1950 nach. Schloss Bojnice und die darunterliegende Höhle ist im Rahmen einer Führung für Besucher zugänglich.

Da hat der Storch sich eine schöne Kulisse für sein Nest gesucht, direkt vor dem Schloss Bojnice.

Direkt neben dem Schloss befindet sich der älteste und meistbesuchte Zoo des Landes, der Zoo Bojnice (Národná zoologická záhrada Bojnice). Über 360 verschiedene Tierarten können Besucher hier begegnen. Viel entdecken kannst du auch vom Baumkronenpfad Vyhliadková Veža Bojnice auf über 20 Metern Höhe. Von hier hast du eine fantastische Sicht auf das Schloss Bojnice und die Täler bis nach Trenčín.

Blick vom Baumwipfelpfad auf die 5000-Einwohner Stadt Bojnice und ihr Märchenschloss.

Weitere Sehenswürdigkeiten rund um Bojnice; Das Glass Museum of glass dream in Valaská Belá. Hier werden gläserne Kunstwerke angefertigt, die du später als Souvenirs in Prag erwerben kannst – zu deutlich höheren Preisen! Nördlich von Bojnice befindet sich der Pferdehof Monty Ranč, die auch Ausritte ins grüne Umland anbieten. 10 km südöstlich von Bojnice liegt das Minenmuseum Baňa Cigeľ. Hier kannst du tief in die alten Minen hinuntersteigen und mehr über die Bergbauvergangenheit lernen.

Das fotogenste Dorf der Slowakei: Špania Dolina

10 km nördlich von Banská Bystrica liegt das 228-Seelen Dorf Špania Dolina (zu Deutsch: Herrengrund) in einer bergigen Region zwischen Großer Fatra und Niederer Tatra. So wie die meisten seiner Nachbarorte hat auch Špania Dolina eine lange Vergangenheit als Bergbauzentrum. Heute zeugt das Bergbaumuseum im Kern des Orts von den einstigen Bergbaupraktiken, sowie dem Silber- und Kupferabbau. Das Herz des Dorfes ist die Kirche der Heiligen Katharina (Kostol svätej Kataríny). Ein Spaziergang durch die engen Gassen, entlang traditioneller Holzhäuser mit großen Gärten, sowie den Bauernhöfen lohnt sich. Beim Anblick von Touristen öffnen sich häufig die Fenster und ältere Damen preisen ihre selbstgehäkelten Tischdeckchen, Vorhänge und Tücher an. Authentischere Souvenire gibt es nicht!

Das Herz von Špania Dolina ist die Kirche der Verwandlung des Herrn.

Das Highlight Špania Dolinas ist allerdings die wunderschöne Lage umgeben von grünen Hügeln und Bergen. Von hier starten zahlreiche Wanderungen und wer weiß – vielleicht begleitet dich ja eine der vielen Dorfkatzen bei deiner Tour. Denn Samtpfoten gibt es so einige in Špania Dolina! Verkehrsschilder warnen vor die Straße kreuzenden Katzen und vor fast jedem Haus warten Näpfe mit Futter und Wasser auf hungrige Mäuler.

Das mittelalterliche Juwel Košice

Im tiefen Osten der Slowakei befindet sich die zweitgrößte Stadt des Landes, die 230.000-Einwohner Stadt Košice (zu Deutsch: Kaschau)! Sie verfügt über das größte denkmalgeschützte Stadtgebiet der Slowakei, die größte Kirche des Landes (den gotischen Dom der Hl. Elisabeth) und dient als Austragungsort des ältesten Marathons Europas! Im Jahr 2013 wurde sie als Kulturhauptstadt Europas ausgezeichnet – zu Recht! Obwohl Košice über ein eher kleines Stadtzentrum entlang der Hauptstraße Hlavná ulica (die längste Fußgängerzone des Landes) verfügt, findest du hier allerlei historische Sehenswürdigkeiten und kulturelle Highlights; den auffälligen Jakob Palais, das einzige Theater außerhalb der Hauptstadt, welcher sowohl Theaterstücke, Opern, als auch Ballettführungen unter einem Dach vereint, sowie das Staatstheater. Die Kapelle des Hl. Michael aus dem 14. Jahrhundert, der Dom der Hl. Elisabeth und der Urbanturm mit der 7-Tonnen schwere Kirchenglocke zählen zu den nationalen Kulturdenkmäler der Slowakei.

Aussicht vom Turm des Doms der Hl. Elisabeth auf die Dächer der zweitgrößten Stadt der Slowakei, Košice.

Wieso auch die Slowaken selbst von der Metropole des Ostens so begeistert sind, kannst du in meinem Artikel Reise nach Košice: Die Lieblingsstadt der Slowaken nachlesen.

Den Slowakischen Stallgeruch schnuppern: The National Stud Farm

Das Nationalgestüt Topoľčianky in der Slowakei ist eine der bedeutendsten Pferdezuchtstätten Europas und spielt eine zentrale Rolle in der Erhaltung und Zucht traditioneller Pferderassen. Bereits seit dem Jahr 1921 trägt das Gestüt die Bezeichnung „Nationalgestüt“. Es ist der einzige Ort in Europa, an dem 5 Pferderassen gleichzeitig gezüchtet werden – Shagya-Araber, Lipizzaner, Huzulen, Vollblutaraber und Slowakische Warmblutpferde. Ein Teil des Gestüts befindet sich auf dem Gelände des Schlosses Topoľčianky – der Sommerresidenz des ersten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik, T.G. Masaryk. Weitläufige Sommerweiden mit glücklichen Fohlen auf einer Fläche von über 1.000 ha, eine Reitanlage, auf der Dressur, Springreiten und Voltigieren auf höchstem Niveau trainiert wird und eine der modernsten Pferdezuchtanlagen in Europa – für mich als Pferdemädchen war der Besuch in Topoľčianky einfach ein Muss! Daher kam es mir gelegen, dass am Slowakischen Tag der Arbeit (Sviatok práce), am 01. Mai, das Nationalgestüt Topoľčianky einen Tag der offenen Tür veranstaltete.

Die edlen Lippizzaner-Hengste im Nationalgestüt Topoľčianky.

Das Eintrittsticket kaufte ich im Vorhinein online auf der gestütseigenen Webseite. Und das war auch gut so – denn der Andrang war riesig! Besucher konnten die Stallungen, die Zuchtstation, die Reitanlage und die Weiden erkunden. Zum Schutz der Tiere war jedoch nicht der Zugang zu allen 550 Pferden des Gestüts möglich. Auf dem gesamten Gestütsgelände befanden sich Verkaufsstände – Fressbuden, die Pirohy, Kapustnica und Bratwürste vom Grill anboten. Stände mit Lammfellen, Karpatenhonig, Baumstriezeln, gehäkelten Tischdecken, Kinderschminken, Reitsportartikeln (fast alle importiert aus Deutschland) und allem, was das slowakische Herz sonst schneller schlagen lässt. Das Highlight des Tages? Das große Turnier, auf dem die edlen Lipizzaner-Hengste in verschiedenen Reitsport-Disziplinen vorgestellt wurden.

Der vergessene Osten: Roadtrip durch die Ostslowakei

Bleiben wir in der Ostslowakei. Meine letzte Reise durchs Land, bevor ich nach meinem Auslandssemester Ende Mai schließlich nach Deutschland zurückkehrte, führte mich quer durch die Ostslowakei. Eine Region, die von internationalen Gästen (mit Ausnahme von Košice) fast gar nicht besucht wird. Eine Region, in der Schafe auf grünen Hügeln weiden, Wölfe durch die Ausläufer der Tatra streifen und in der sich mit dem Slowakischen Paradies (Tipp: Suchá Belá) und Slowakischen Karst gleich 2 der schönsten Nationalparks des Landes befinden. Eine historisch bedeutende Region, die einst von einer der wichtigsten Handelsstraßen des Mittelalters durchquert wurde, der Via Magna. Eine Region, in der sich die bedeutentsten Burgen der Slowakei befinden – die größte Burg des Landes, die Zipser Burg, und die Höhenburg Lublauer Burg. Und auch eine Region, die für ihren multikulturellen Einfluss bekannt ist – Ungarn, Ukrainer, Karpaten-Deutsche, Roma und die Slowaken selbst.

Die schönste Wanderung in der Slowakei habe ich in Suchá Belá unternommen.

Während meiner Reise durch die Ostslowakei habe ich mich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, tatsächlich im Osten Europas zu sein – eigentlich liegt die Slowakei ja irgendwo zwischen Ost und West. Doch die löchrigen Landstraßen, Sowjetblöcke am Stadtrand von Košice und Prešov, sowie die vielen gotischen Kirchen – eine der schönsten befindet sich in Bardejov, die Kirche des Heiligen Ägidius (Kostol sv. Egídia), haben diesen Eindruck erweckt. Was du bei einer Reise in die Ostslowakei ebenfalls nicht verpassen solltest sind der Dom St. Jakob in Levoča mit dem höchsten Holzaltar der Welt und die Eishöhle von Dobšiná. Meine genaue Reiseroute kannst du im Beitrag Roadtrip durch die Ostslowakei: Irgendo zwischen Ost und West nachverfolgen.

Die höchsten Gipfel der Karpaten: Slowakisches Tatra-Gebirge

Die Berge sind das Wahrzeichen der Slowakei. Auch in der Nationalflagge sind sie verankert – 3 Berge, die für die historischen Regionen der Slowakei stehen – Tatra, Fatra und Mátra (obwohl Mátra heute in Ungarn liegt). Die slowakische Tatra wird jährlich von rund 4 Millionen Besuchern bereist – ein Großteil von ihnen Slowaken. Das sind zwei Drittel der gesamten Touristenzahl von 6 Millionen in der Slowakei im Jahr! Und zugegeben – auch mich hat keine Region im Land so beeindruckt, wie die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tatra, die einsamen Wanderungen durch die tiefen Wälder der Westlichen Tatra, die Höhenburgen und meine Begegnung mit wilden Braunbären in der Niederen Tatra. Obwohl sie der größte Nationalpark in der Slowakei ist, ist die Niedere Tatra deutlich weniger besucht als die Hohe Tatra an der Grenze zu Polen im Norden. Das liegt vor allem daran, dass sich in der Hohen Tatra die großen Skigebiete Tatranská Lomnica, Štrbské Pleso und Vrátna dolina (eigentlich Malá Fatra) befinden und sie über eine bessere touristische Infrastruktur verfügt. Zudem ist der Blick von der Aussichtsplattform auf 2.634 Metern über den Lomnický štít, den zweithöchsten Berg der Slowakei, absolut atemberaubend!

Schneebedeckt war das Tatra-Gebirge während meiner Reise Mitte März.

In meinem Reiseartikel Reise ins slowakische Tatra-Gebirge: Roadtrip mit 2 Hunden quer durch die Hohe, Niedere und Westliche Tatra erzähle ich dir nicht nur von meinen Highlights im westlichen Teil der Karpaten, sondern auch über die Geschichte, Natur und die Menschen in der Region. Über Števo, einen der letzten Sherpas in Europa, der Gewichte von bis zu 100 kg auf seinem Rücken, Hunderte Höhenmeter bis zur nächsten Berghütte hochträgt. Über meinen Guide in der Stanišovská Höhle, der unsere Höhlendurchquerung mit einem Glas Borovička belohnte. Über eine der abenteuerlichsten Wanderungen meines Lebens auf den schneebedeckten Hängen des Chopok. Und über eine Region, die trotz der vielen Reisenden, ihren Charme nie verloren hat. Eine echtes Bergparadies eben!

Die schönsten Felsen der Slowakei: Súľov Felsen 🧗

Spitze Felsformationen, die aus dem dichten Wald hervorragen und Türme, Nadeln, Fenster und Tore bilden – die Súľov Felsen (Súľovské skaly). Der Wanderparkplatz in Súľov-Hradná befindet sich etwa 25 km von der nächstgrößeren Stadt Žilina entfernt und ist durch die unmittelbare Stadtnähe auch ein beliebtes Wochenendziel wanderfreudiger Slowaken. Mehrere gut markierte Wanderwege beginnen ab dem Parkplatz. Sie führen vorbei an großen Wiesen mit glücklichen Schafen und noch glücklicheren Kühen und anschließend weiter in den Wald, zwischen dessen Gipfeln du bereits die steilen Felsen hervorragen siehst. Ich wählte den 9 km langen Rundweg, der an Ruinen der Burg Súľov aus dem 15. Jahrhundert und dem Gotischen Tor (Gotická brána), einem beeindruckenden Felsentor mit einer Höhe von 13 Metern, vorbeiführt.

Quer über die Wiesen, durch den Wald und bis hinauf auf die Spitzen der Felsnadeln der Súľov Felsen wanderte ich.

Gutes Schuhwerk ist aufgrund der vielen steilen und felsigen Abschnitte unbedingt notwendig. Wer mit Kindern oder Hunden unterwegs ist, sollte besonders aufpassen. Rund um die Felsnadeln gibt es keinerlei Absperrungen oder Sicherungen und mir ist schon das Herz in die Hose gerutscht, als ich mich daran erinnerte, wie mein Hund Gismo einer Bergziege gleich immer gern an Abgründen balancierte. An den Súľov Felsen wäre das lebensgefährlich! Außerdem ist das Trümmergestein nicht wirklich stabil. Deshalb ist das Klettern auch nur an einigen der Felsen überhaupt erlaubt – Klettersteig „Vinice“ ist das ganze Jahr über geöffnet, während im Bereich „Mních“ das Klettern zum Schutz der Wildtiere nur vom 1. Juli bis zum 31. Dezember gestattet ist.

Rund um Súľovské skaly und die Strážovské vrchy wachsen übrigens wahnsinnig viele Orchideen auf dem größten Gebiet freiwachsender Orchideen in der Slowakei. 🌺

Fast wie ein Local: 4 Monate Auslandssemester in Banská Bystrica

Die alte Bergbaustadt Banská Bystrica liegt im Herzen der Slowakei und ist mit 74.590 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie liegt in einer historisch sehr bedeutsamen Region, die für ihr reiches mittelalterliches Erbe, die einstige Vergangenheit als internationales Bergbauzentrum und als Austragungsort des slowakischen Widerstands bekannt ist. Silber und Kupfer wurden unter der Leitung der Thurzo-Fuggerschen Gesellschaft in den Hunderten Minen rund um die Stadt abgebaut – dieser Blütezeit des Bergbaus verdankt BB auch ihren Beinamen als kupferne Stadt. Im Jahr 1944 spielte Banská Bystrica dann eine wichtige Rolle in der modernen slowakischen Geschichte. Im Jahr 1944 fand auf dem Hauptplatz der bewaffnete Slowakische Nationalaufstand (SNP) gegen das faschistische Regime des Tiso-Staates und die Besatzung Nazi-Deutschlands statt. Bis heute ist der von mittelalterlichen Häusern gesäumte Námestie SNP ein wichtiges Symbol für Widerstand und Freiheit.

Umso länger du in einer Stadt lebst, desto besser lernst du sie kennen. Während meines Auslandssemesters erkundete ich die Stadt und ihr Umland auch abseits der Hauptsehenswürdigkeiten Stadtburg, Museen, Einkaufszentren und Altstadt. In meinem Blogbeitrag Reise nach Banská Bystrica: Das kupferne Herz der Slowakei plaudere ich direkt aus dem Nähkästchen: Von der schönsten Aussicht auf die Dächer der kupfernen Stadt, vom besten Bier in BB, den spannendsten Museen und meinen zahlreichen Ausflügen ins Umland. Und zur Artikularkirche in Hronsek, den Huskys in Donovaly oder dem schwindelerregenden Klettersteig Via Ferraty na Skalke. Nach 4 Monaten Auslandssemester kann ich tatsächlich sagen, dass ich Banská Bystrica in und auswendig kenne, fast wie ein Local eben!

Hauptstadt Bratislava

Die Stadt an der Donau gilt als Tor nach Osteuropa und idealer Startpunkt für einen Slowakei-Roadtrip. Die 475.503-Einwohner Metropole erstreckt sich auf beiden Ufern der Donau und ist nach Vaduz in Liechtenstein, die kleinste Hauptstadt der EU! Außerdem ist sie die einzige Hauptstadt der Welt, die gleich an 2 Länder grenzt: Österreich und Ungarn. Tatsächlich liegen Wien und Bratislava gerade einmal eine Autostunde voneinander entfernt – könnten aber doch unterschiedlicher nicht sein. Das Stadtbild von Bratislava wird dominiert von der weißen Stadtburg, die hoch oben auf einem Hügel über der Donau thront, der historischen Altstadt mit ihren mittelalterlichen Gassen und der Barockarchitektur, sowie dem modernen Stadtbild, symbolisiert durch UFO-Brücke und große Shoppingzentren vor der Kulisse der monotonen Sowjetbauten. Und obwohl die Slowakei mit einem Altersdurchschnitt von nur 41 Jahren eigentlich zu einem der jüngsten Länder der EU zählt, ist die Party- und Ausgehszene in der Hauptstadt überraschend klein! Ganz anders als in der Nachbarstadt Wien!

Die Postkartenkulisse von Bratislava.

Zwar ist Bratislava nicht unbedingt die Stadt der großen Partys, dafür jedoch zahlreicher Sehenswürdigkeiten; Dem Ausblick vom UFO-Turm auf die Dächer der Stadt, dem Besuch im gotischen Martinsdom, Gedenkstätte Slavín und die Paläste Grassalkovich und Primatialpalais. In der Altstadt sorgen die Bronzfiguren für Stolperer, am bekanntesten ist wohl der Čumil, während sich im Hafen zahlreiche Schiffe tummeln – Ausflugsboote und Kreuzfahrtschiffe, die auf der beliebten Route von Wien nach Budapest unterwegs sind.

Hauptstadt Bratislava mit UFO-Tower, Donaublick und einem gewissen Sowjetflair.

Und wusstest du, dass Bratislava umgeben ist vom Gebirge der Kleinen Karpaten, dem wichtigsten Weinanbaugebiet der Slowakei? Viele Weingüter bieten geführte Weinverkostungen an und am dritten Septemberwochenende findet das Weinfestival Vinobranie statt, während dem verschiedenste Weine lokaler Rebsorten probiert werden – am beliebtesten sind die Weine aus den Anbaugebieten Donautal und Tokaj! Na dann, Na zdravie! Der slowakischen Hauptstadt habe ich ebenfalls einen eigenen Blogbeitrag gewidmet; Städtetrip Bratislava: Sightseeing durch die Slowakische Hauptstadt & mein 26. Geburtstag.

Land der schönsten Burgen & Schlösser – und der Meisten! 🏰

Insgesamt 600 Burgen und Paläste, aber nur 5,4 Millionen Einwohner hat die Slowakei. Damit besitzt sie die höchste Anzahl an Burgen pro Einwohner in Europa. Von vielen Burgen sind heute nur noch Ruinen übrig. Andere, wie die Burg Bojnice, sind in einem so guten Zustand, dass du dich fühlst wie auf einer Zeitreise ins Mittelalter. Eine Reise in eine Zeit, als adlige Burgherren, ihre schick gekleideten Damen, Ritter in schwerer Rüstung und die zahlreichen einfachen Bediensteten auf den slowakischen Burgen lebten. Burg heißt auf Slowakisch übrigens Hrad.

Die schönsten Burgen & Schlösser in der Slowakei:

  • Budatínsky zámokSchloss Budatín liegt in der Stadt Žilina im Norden der Slowakei und wurde ursprünglich als Wasserburg zum Schutz wichtiger Handelswege im im 13. Jahrhundert erbaut.
  • Hrad StrečnoBurg Strečno thront auf einem 103-Meter-hohen Kalksteinfelsen und diente ursprünglich als Wachposten zur Kontrolle der Handelswege entlang des Flusses Váh.
  • Hrad Orawa – Die Höhenburg Arwaburg stammt aus dem 13. Jahrhundert und war Zeitzeuge zahlreicher Schlachten und Kämpfe, u. a. der Mongoleninvasion, der Hussitenkriege, Kuruzzenaufstände, sowie einem schweren Brand im Jahr 1800.
  • Hrad Kežmarok Burg Kežmarok befindet sich tief im Osten der Slowakei in der gleichnamigen Stadt und wurde erst unter Herrschaft der Familie Thököly zur Renaissance-Festung umgebaut.
  • Červený KláštorDas Kartuzianerkloster liegt im Pieniny-Nationalpark und wurde seit seiner Gründung 1320 sowohl als Kloster, Zollstation und Gasthof genutzt. Heute ist das alte Klostergebäude ein Museum.
  • Hrad Ľubovniansky Burg Ľubovňa wurde Ende des 13. Jahrhunderts als königliche Festung erbaut und war im 15. Jahrhundert zusammen mit anderen Städten der Region Teil eines Pfandes an Polen.
  • Hrad Jasenov – Obwohl heute nur noch eine Ruine, ist Burg Jasenov ein perfektes Beispiel für eine slowakische Verteidigungsanlage aus dem späten 13. Jahrhundert. Sie wurde als strategisch gut gelegene Höhenburg auf dem Humenské Vrchy erbaut.
  • Hrad SpišskýDie Zipser Burg zählt zu den größten Burgruinen in Mitteleuropa und ist die Königin unter den slowakischen Burgen. Sie erstreckt sich auf über 4 Hektar und besteht aus Ober-, Unter- und Vorburg. Seit 1993 ist die Zipser Burg Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
  • Hrad ĽupčaBurg Ľupča thront über der Ortschaft Slovenská Ľupča vor der spektakulären Kulisse der Niederen Tatra. König Béla IV. ließt sie im 13. Jahrhundert errichten und sie gilt bis heute als eine der besterhaltenen Burgen in der Slowakei.
  • Vígľašský zámokSchloß Viglas liegt auf dem Javorie-Berg und wurde nach einem verheerenden Feuer im Jahr 1945 im Jahr 2014 dank umfassender Restaurierungsarbeiten als Schlosshotel Grand Vígľaš wiedereröffnet.
  • Zvolenský zámok Schloss Altsohl in Zvolen ist eine beeindruckende mittelalterliche Anlage mit gotischen und Renaissance-Elementen. Nirgendwo sonst in der Region Banskobystrische Region ist der Sonnenuntergang so schön, wie von den Burgmauern von Schloss Altsohl.
  • Hrad DivínBurg Divin ist eine beeindruckende Burgruine im Süden der Slowakei, die nur erahnen lässt, wie mächtig die Befestigungsanlage mit ihren Schießbastionen, der großen Vorburg mit Eckbastionen und den vielen Türmen einst gewesen sein muss.
  • Starý & Nový zámok in Banská Štiavnica – Sowohl das Alte als auch das Neue Schloss in der historischen Stadt Banská Štiavnica entstanden im 15. – 16. Jahrhundert. Das Alte Schloss entstand durch die Umgestaltung einer alten Pfarrkirche und beherbergt heute das Slowakische Bergbaumuseum. Das Neue Schloss hingegen wurde als Renaissance-Festung zur Verteidigung gegen osmanische Angriffe erbaut.​
  • Mestský hrad Banská Bystrica Die mittelalterliche Stadtburg von Banská Bystrica ist mit ihren beiden zwiebelförmigen Türmen nicht nur das Wahrzeichen der ehemaligen Bergbaustadt. Zu ihr gehören die älteste Kirche der Stadt, die Kostol Nanebovzatia Panny Márie, die Kostol sv. Kríža mit ihrem spätgotischen Portalrahmen, das Matthäushaus, ​Stará radnica (Altes Rathaus), Barbakán, Mauerreste und Bastione.
  • Mestský hrad Kremnica – Der Bau der mittelalterliche Stadtburg von Kremnica begann im 13. Jahrhundert. Heute beherbergt sie das Münz- und Medaillenmuseum, das zur Nationalbank der Slowakei gehört und die Geschichte der Münzprägung und Medaillenkunst der goldenen Stadt Kremnica dokumentiert. ​
  • Bojnický zámokSchloss Weinitz in der Stadt Bojnice ist der Touri-Magnet schlechthin unter den slowakischen Burgen! Es ist diese Mischung aus romanischen, gotischen und Renaissance-Elementen, die sie wie ein Märchenschloss aus einem Walt Disney-Film wirken lassen. Umgeben wird sie von einem schönen Schlosspark, in dem sich der älteste Zoo der Slowakei befindet. Schloss Weinitz zählt auch aufgrund der unterirdischen Travertinhöhle, die übrigens erst 1888 entdeckt wurde, zu meinen slowakischen Lieblingsburgen.
  • Hrad TrenčianskyBurg Trentschin ist eine gutherhaltene Höhenburg, liegt in der gleichnamigen Stadt und wurde erst unter Anleitung des ungarische Adelsherrn Matúš Čák zu der mächtigen Befestigungsanlage mit großem südlichen Verteidigungswerk ausgebaut.
  • Hrad BeckovBurg Beckov liegt auf einem 50 Meter hohen Hügel über dem gleichnamigen Dorf und wurde im Jahr 1208 unter dem Namen Castrum Blundix errichtet. Damit zählt sie zu den ältesten Burgen des Landes.
  • Hrad BrančDie Ruine der Burg Branč wurde Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und wechselte über die Jahrhunderte häufig den Besitzer. Im Jahr 1663 wurde sie zum Zufluchtsort während des Türkenkriegs. Ab 1674–75 diente sie als Haftort für protestantische Geistliche. 
  • Hrad Červený Kameň Burg Červený Kameň liegt eingebettet in den Hügeln und Wäldern der Kleinen Karpaten und thront auf einem hohen Quarzitfelsen. Die einflussreiche deutsche Kaufmannsfamilie Fugger erwarb die Burg im 16. Jahrhundert und baute sie in eine stattliche Renaissance-Festung um. Sie entwickelte ein fortschrittliches Verteidigungssystem, das auf den Konzepten von Albrecht Dürer basierte. ​
  • Pevnosť KomárnoDie Festung Komárno befindet sich am Zusammenfluss der Flüsse Donau und Waag und wurde im 16. Jahrhundert als Schutz gegen die osmanische Expansion errichtet. Nach wiederholten Überschwemmungen und Erdbeben ist die Festung in den letzten Jahren restauriert worden.
  • Hrad GýmešDie Ruine der Burg Gýmeš befindet sich im Gebirge Tríbeč und thront auf einem Hügel in 514 Metern Höhe über dem Dorf Jelenec. In etwa einer Stunde erreichst du die Burgruine nach einem steilen Aufstieg entlang der Wanderwege von Jelenec oder Kostoľany pod Tribečom.
  • Nitriansky hrad Burg Nitra ist schon aus der Ferne zu sehen und prägt das Stadtbild der gleichnamigen Stadt. Sie entstand als Festungsanlage im 11. Jahrhundert und zählt zum Nationalen Kulturdenkmal der Slowakei.
  • Hrad Bratislavský Die Pressburger Burg ist das Wahrzeichen der slowakischen Hauptstadt und entstand aus einer slawischen Festung, die an ihrer Stelle im 9. Jahrhundert auf dem Hügel über der Donau errichtet wurde. An klaren Tagen hast du vom Vorplatz der Pressburger Burg eine Sicht bis nach Österreich und Ungarn.
  • Hrad Devín – Der Burgfelsen der Burg Theben sollen bereits in der Jungsteinzeit besiedelt worden sein, als im 1. Jahrhundert v. Chr. die Kelten an genau dieser Stelle eine Siedlung errichteten. Burg Theben selbst wurde etwa im Jahr 864 gebaut.
Die Zipser Burg liegt auf einem markanten Kalksteinfelsen.

Das ist jetzt nur die Liste der Burgen, die ich besucht habe. Natürlich gibt es in der Slowakei aber noch viel mehr! Eine ausführliche Liste mit so gut wie ALLEN slowakischen Burgen und Schlösser findest du hier; slovakia.travel.de.

Mein Favorit unter den slowakischen Städten: Banská Štiavnica 🔨

Neben der kupfernen (Banská Bystrica) und goldenen Stadt (Kremnica), gibt es mit Banská Štiavnica auch noch die silberne Stadt. In keiner anderen slowakischen Stadt wurde je so viel Silber abgebaut, wie in Banská Štiavnica, tief im Herzen der Berge Štiavnické vrchy gelegen. „Banská“ ist ein altes slowakisches Wort, das sinngemäß „Bergbau-“ oder „Bergwerk“ bedeutet. Es stammt vom Wort „baňa“, was „Mine“ oder „Grube“ heißt. Banská Štiavnica ist also die „Bergbaustadt Štiavnica“. Bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1156 wurde die Region als Terra Banensium, Land der Bergleute, erwähnt. Im 18. Jahrhundert erlebte Banská Štiavnica seine Blütezeit und wuchs zum größten Zentrum des Metallabbaus in der gesamten Habsburger Monarchie. Allein zwischen 1790 und 1863 sollen es um die 490 Tonnen Silber und 11 Tonnen Gold gewesen sein. Erst 2001 wurde das letzte Bergwerk in Štiavnica geschlossen.

Strahlendblauer Himmel über Banská Štiavnica.

Heute sind in Banská Štiavnica insgesamt 33 Schächte und Minen, 5 Stollen und 8 weitere technische Strukturen erhalten geblieben. Auch Spuren der ersten unterirdischen Pferdeeisenbahn (1825-28) der Welt im Stollen der Heiligen Dreifaltigkeit sind noch erhalten. Falls du nicht allzu klaustrophobisch veranlagt bist, empfehle ich dir den Besuch einer der Stollen; Glanzenberg, Bartolomej oder Štôlňa Michal.

Etwa 600 Meter hoch ist der Kalvarienberg.

Ansonsten ist die 10.000-Einwohner Stadt bekannt für ihr denkmalschütztes Stadtgebiet, das seit 1993 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind fußläufig voneinander entfernt, was Banská Štiavnica zu einem perfekten Wochenendziel macht. Autofahren willst du in den engen, steilen Kopfsteinpflastergassen, die ständig von Katzen überquert werden, sowieso nicht. Genieße stattdessen lieber einen Spaziergang vom Alten zum Neuen Schloss, besuche die Kirche der Hl. Katharina aus dem 15. Jahrhundert oder das Rathausgebäude und schaue, ob die Restaurierungsarbeiten an der Love Bank, dem längsten Liebesgedicht der Welt, bereits beendet sind. Und wenn du dann noch Kraft hast, folge den 23 religiösen Objekten bis auf den Kalvarienberg. Banská Štiavnica ist mein absoluter Favorit unter allen slowakischen Städten! Wieso? Das kannst du in meinem Beitrag Banská Štiavnica: Mein slowakisches Lieblingsstädtchen nachlesen.

Mit dem Holzfloß von der Slowakei nach Polen im Pieniny-Nationalpark 🚣‍♂️

Der Pieniny-Nationalpark im Nordosten der Slowakei ist zwar der kleinste Nationalpark des Landes – er steht den anderen, größeren Naturreservaten aber in absolut nichts nach! Im Gegenteil – wo sonst kann man mit einem Holzfloß, gesteuert von Flößern in traditionellen Trachten, die Ländergrenze zu Polen überqueren? Wo sonst schlängelt sich der Dunajec Fluss gleich an zwei kulturellen Highlights, dem Červený Kláštor (Rotes Kloster) und der polnischen Burg Niedzica, vorbei? Wo sonst ist das Artenreichtum größer? Über 700 verschiedene Schmetterlinge, 99 Wirbellosen-Arten und mehr als 200 Wirbeltierarten leben in der Region. Dazu zahlreiche seltene Pflanzen, wie Gänsekresse und Heilwurz. Und wenn du etwas Glück hast, entdeckst du in der Dämmerung womöglich einen Luchs, der am Ufer des Dunajec nach Fischottern jagt. Und wo sind Felsformationen und Schluchten so ausgesprägt, wie rund um die Gipfel Tri koruny (Drei Kronen)? Nur im Pieniny-Nationalpark, dem ältesten Nationalpark der Slowakei.

Schnee- und reifbedeckt sind die Berge des Pieniny-Nationalparks im März noch – Kälte hat mich in der Slowakei jedoch nie abgeschreckt.

Pieniny ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservats und steht unter besonderem Schutz. Das ist wichtig, damit bedrohte Tierarten wie Luchs, Adler, Eulen und Schmetterlinge auch weiter erhalten bleiben. Neben Floßfahrten ist der Park besonders attraktiv für Wanderungen, Radfahren (Kleiner Tipp – der Radweg Plavba popri Dunajci entlang des Flusses), Klettern (ähnlich wie an den Súľov Felsen auch nur für erfahrene Kletterer geeignet), sowie Kajakfahrten. Und wie könnte man eine Wanderung besser abrunden, als mit einem anschließenden Besuch im polnischen Restaurant Karczma u Polowacy w Szczawnicy.

Uni-Exkursion in die Malá Fatra

Meine Reise in die Malá Fatra wird mir in besonderer Erinnerung geblieben. Unsere Uni, die Univerzita Mateja Bela in Banská Bystrica, organisierte für uns Austauschstudenten eine 5-tägige Exkursion – gemeinsam mit unseren slowakischen Komilitonen. Die Malá Fatra an sich ist ein unglaublich schönes Reiseziel – sie ist ein Mittelgebirge im Nord-Westen der Slowakei, das für seine bizarren Felsformationen, tiefen Täler und Schluchten, sowie die alpinen Steilwände bekannt ist. Besonders schön ist die Wanderung zum 38-Meter hohen Šútovský Wasserfall und den 3 Gipfeln Malý Rozsutec, Veľký Rozsutec und Veľký Kriváň. Eine genaue Wegbeschreibung für diese Tour findest du auf dem Blog Kommwirmachendaseinfach. Auch auf Komoot, AllTrails und Viva Peripheria findest du zahlreiche Tourenvorschläge. Du wunderst dich vielleicht, wieso ich dir diesmal keine Wanderrouten empfehle, die ich selbst absolviert habe. Ganz einfach, weil wir während unserer Exkursion die meiste Zeit in einem alten, viel zu heißen Reisebus feststeckten und von Ort zu Ort transportiert wurden. Viel Zeit zum Wandern blieb da leider nicht!

Blick auf das Dorf Terchová in der Malá Fatra.

Sicher, auch dabei habe ich einiges von der schönen Natur der Malá Fatra gesehen. Aber es ist dennoch nicht dasselbe! Immerhin beherbergt das Gebirge Malá Fatra und sein Nationalpark um die 1.100 Pflanzenarten, darunter rund 170 der Rote-Liste-Arten. Einige empfehlenswerte Stopps unserer Exkursion waren; die Burg Strečno, die Fahrt mit der historischen Waldbahn Vychylovka, der Aufstieg zum Aussichtsturm „Herz von Tercho“, die Wanderung von Terchová nach Štefanová und ein Tagestrip in die polnische Stadt Żywiec, sowie der Besuch des dortigen Brauereimuseums. Die Rückfahrt zurück in unsere Unterkunft in der Malá Fatra war dank der verschiedenen polnischen Biersorten, die wir eingekauft hatten, die unterhaltsamste von allen!

Fazit

Auch wenn ich selbst nach 4 Monaten Auslandssemester noch immer nicht viel mehr als Ahoj, Dobrý deň, Ako sa máš, Ďakujem und Prosím auf Slowakisch sagen kann, war meine Zeit in der Slowakei, einem Land, das die meisten immer noch mit Slowenien verwechseln, lehrreich und wunderschön! Ich würde mich immer wieder für einen Aufenthalt in einem weniger bekannten und noch dazu völlig unterschätzten Land entscheiden, das nicht nur geographisch sondern auch kulturell tatsächlich irgendwo zwischen Ost und West liegt. Die Slowakei, ein kleines Land im Herzen Europas, das noch ein echter Geheimtipp ist.

Während meiner vielen Wanderungen durch die Tatra-Berge, beim Ausreiten durch die tiefen Wälder rund um Zvolen und der Tausenden Kilometer, die ich auf den kurvigen Straßen der Slowakei hinter dem Steuer meines Auto verbrachte, fragte ich mich oft, wie meinem Hund Gismo die Slowakei wohl gefallen hätte. Die Berge, Seen, Täler, Flüsse und Wälder mit ihren vielen tierischen Bewohnern. Vermutlich genauso gut wie mir. Dovidenia Slovensku!

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Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

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