Die ersten paar Tage „On the Road“ liegen hinter mir, genauso wie ein vermeintlicher platter Autoreifen, eine hinkende Hundepfote und ein seltsamer Ausschlag auf meinen Händen. Mittlerweile sind mein Hund Gismo, mein Auto Fabienne und ich in Alicante im Südosten Spaniens.
2912 Kilometer in 12 Tagen
Zugegebenermaßen klingen 2912 Kilometer wirklich viel und das sind sie eigentlich auch, aber da ich den Weg bis nach Südspanien, von wo aus die Fähre nach Marokko übersetzt, nicht durchfahre, sondern an besonders schönen Orten mehrtätige Stopps einlege, kommen mir die bereits gefahrenen Kilometer und im Auto verbrachten Stunden gar nicht mehr so viel vor.
Trotz allem ist so eine lange Fahrt anstrengend, für mich als alleinigen Fahrer sowie für meinen Hund. Um Staus, Mittagshitze und langweilige Stunden auf der Autobahn zu vermeiden fahre ich meist sehr früh Morgen, am späten Abend oder durch die Nacht. So kann Gismo tagsüber seinem Bewegungsdrang nachgehen und während der Fahrt dann in Ruhe schlafen, zudem sind die Straßen Nachts weniger befahren. Trotzdem mache ich auch während der Nacht regelmäßige Pausen während derer mein Hund sich frei bewegen und trinken kann.
Erster Stopp: München
Die erste Fahrt war auch gleichzeitig die Längste am Stück, 570 Kilometer von Köln nach München. Auch wenn München nicht unbedingt auf dem Weg nach Südspanien liegt, machte ich dort einen mehrtägigen Zwischenstopp, um eine Freundin zu besuchen.
So verbrachten Gismo und ich die ersten Tage im tiefen bayerischen Schnee und ich war doch sehr froh, dass Fabienne noch die Winterreifen drauf hat.
Weiter nach Italien und Frankreich
Ich konnte es mir einfach nicht entgehen lassen, die Montiggler Seen, an denen ich letzten Sommer so viel Zeit verbracht hatte, einmal im Winter zu besuchen. Außerdem war ich von der Idee angetan, den Roadtrip an dem Ort zu beginnen, wo der Vorherige geendet hat, also in Südtirol. Da ich in München nämlich noch nicht im Auto, sondern auf der Couch meiner Freundin übernachtet habe, begann die Reise für mich erst so richtig ab dem Moment, wo ich die deutsche Grenze verließ und weiter durch Österreich Richtung Norditalien fuhr.
Abends verließ ich Südtirol und verbrachte schließlich nach einigen weiteren Kilometern die Nacht auf einer italienischen Raststätte nahe der französischen Grenze. Übrigens lassen die italienischen Raststätten im Gegensatz zu den französischen und spanischen echt zu wünschen übrig, aber ich war müde und wollte den Rest der Strecke lieber ausgeschlafen am nächsten Tag weiterfahren.

Nach einer etwas herausfordernden Fahrt durch die engen und steilen Gassen von Cassis gelangten wir am nächsten Morgen zum Calanques Nationalpark, einem wunderschönen Ort, wo wir die nächsten drei Tage verbrachten. Nur die Nächte auf dem verlassen Waldparkplatz, der bei Dunkelheit von allerlei Tierchen besucht wurde, waren etwas gruselig.

Weiter ging es in die bezaubernde aber sehr kalte und windige Camargue, ebenfalls in Südfrankreich, wo ich aufgrund der Kälte nur eine Nacht blieb. Die Flora und Fauna der Camargue hat mich wirklich beeindruckt, mit den weißen Pferden, pinken Flamingos, die eher an Afrika als an Europa erinnern, und den schwarzen Stieren, die hier in großen Herden friedlich umherstreifen.
Nächster Stopp: Spanien
Auch wenn ich auf Reisen mit Hund Stadtbesuche normalerweise auf ein Minimum begrenze, so habe ich mir letzten Sommer während unseres Monats in Österreich nur Wien und Salzburg mit Gismo angeschaut, konnte ich mir Barcelona doch nicht entgehen lassen.
Nach insgesamt sechs Stunden Sightseeing und einer weiterer Stunde am Playa de la Barceloneta, einem der größten Strände Barcelonas, zog es uns in ruhigere Gegenden. Der Tag in der spanischen Metropole war jedoch wirklich toll, so spazierten wir zuerst entspannt durchs bekannte gotische Viertel, dann schaute ich mir die Sagrada Família und den bunten Park Güell an, während Gismo im Stadtpark und später am Strand auf seine Kosten kam und erste Bekanntschaften mit spanischen Hunden machte. Allein seine Präsenz reichte aus, um sämtliche Strandverkäufer auf respektvollem Abstand zu halten.

Abends fuhr ich weiter zum Punta de la Banya, einem wunderschönen Strand mit eigener Insel, der mir von einem Bekannten empfohlen worden war. Hier gefiel es Gismo und mir so gut, dass wir die nächsten drei Tage blieben. Das Beitragsbild dieses Artikels ist übrigens bei Sonnenuntergang dort am Strand aufgenommen worden. So konnte ich den Wagen entspannt in den Dünen parken und morgens mit Blick aufs Meer aufwachen. Denn abgesehen von den wenigen spanischen Wochenendausflüglern, einigen Fischern und den gewohnt dreisten Möwen, waren wir die meiste Zeit die einzigen am Strand.
Ein erstes Fazit
Ich bin viel besser vorbereitet und ausgerüstet auf diesen Roadtrip gestartet, als auf meinen allerersten durch Österreich und Südtirol im letzten Jahr, über den ich auch noch schreiben werde. Ich habe eine richtige Matratze im Auto, einen Tisch mit Stühlen, mehr Koch- und Campingequipment, ausreichend Hundemedikamente, Lichterketten die mir Abends Licht zum Lesen spenden und ausreichend Kartenmaterial für Marokko und die Westsahara. Da dies nicht meine erste Reise im Auto ist, fühle ich mich sicherer und nehme die Schwierigkeiten etwas gelassener hin.
Trotzdem muss ich zugeben, dass ich die Strecke von Köln am Rhein bis nach Algeciras in Südspanien, etwas unterschätzt habe, vor allem die teuren Mautgebühren und Benzinpreise in südlichen Ländern. Auf dem Rückweg werde ich übrigens über Portugal und nicht wieder die Ostküste Spaniens zurückfahren, denn auch wenn mein Hauptaugenmerk auf Marokko liegt, kann ich so tolle Länder einfach nicht übergehen.
Aufgrund mangelnder Internetverbindung werde ich leider auch in Zukunft nicht dazu kommen, öfter als ein bis alle zwei Wochen einen Artikel zu posten. Allerdings kannst du mir gerne auf Instagram folgen, wo ich deutlich öfter Fotos, Reiseupdates und Tipps hochlade.
Ich hoffe dir gefällt der erste Artikel dieser Reise. Falls du nach Reiseinspirationen, Tipps und Länderinformationen suchst, schau dich doch mal auf meinem Blog um, oder schreib mir eine Nachricht.
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Liebe Frau Theis,
Ich bin beeindruckt, was Sie in so kurzer Zeit schon wieder alles entdeckt, erlebt, gesehen und bewerkstelligt haben!
Weiterhin alles Gute, herzlichst Sabine Tibud
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Das ist aber lieb, danke Frau Tibud und liebe Grüße! 🙂
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