Warum eine Weltreise?

Warum mache ich eine Weltreise? Was erhoffe ich mir von ihr? Und was sind eigentlich meine Träume und Ziele? Dies und vieles mehr, möchte ich dir in diesem Blogartikel beantworten. Diesen Artikel habe ich vor meiner 8-monatigen Asienreise 2016/17 geschrieben – der Inhalt ist jedoch aktueller denn nie.

Die Entscheidung

FSJ, Au-Pair und Freiwilligendienste sind tolle Möglichkeiten für junge Leute, über die auch ich nach meinem Abitur nachdachte. Doch je mehr ich begann mich über das Reisen zu informieren, umso klarer wurde mir – eine Weltreise würde es werden! Schon früh entwickelte ich den Wunsch, mehr von der Welt zu sehen, an verschiedenen Orten zu leben und zu arbeiten. Ich arbeitete mich während meiner Abizeit monatelang durch Reiseführer, Reiseblogs- & vlogs, schrieb mit Bloggern und lies mich inspirieren. Als (zu diesem Zeitpunkt) noch Schülerin wusste ich, es sollten eher günstige Reiseziele sein, die noch dazu für mich als Alleinreisende Frau sicher zu bereisen wären. Wie ich mich letztlich für eine Reiseroute entschied und wieso Flexibilität mir von Anfang an wichtig war, kannst du in meinem Artikel Routenplanung in 5 Schritten nachlesen.

14795882_1254091997967129_875605994_o
Mein erster Job überhaupt im Ausland: Zwischen den Pferden Michael, Stella und Poly auf der Liberty Ranch in Kambodscha.

Viele Gründe, die dagegen sprechen

Als ich zum ersten Mal überhaupt jemandem von meiner Idee, eine Weltreise zu machen, erzählte, war die Reaktion darauf meist dieselbe: zu teuer, zu gefährlich, das schaffst du nicht. Ähnliche Reaktionen erlebe ich oft heute noch, Jahre nach der ersten Langzeitreise.

Ich glaube, viele Menschen träumen davon, aus dem Alltag auszubrechen – sei es für einen Monat, ein Jahr oder für immer. Doch im Endeffekt finden sich doch immer viele Gründe, warum man etwas nicht machen sollte… Familie, Job, Geld und Zeit. Oft ist es aber primär die Angst, die Menschen davor zurückschrecken lässt, ihren Traum zu verwirklichen. Was wenn ich scheitere? Aber warum solltest du scheitern, wenn du deinen Traum lebst? Ist nicht gerade die Entscheidung, der Weg dahin, das was wirklich zählt? Und selbst wenn Dinge doch einmal anders laufen als geplant, ist das doch kein Scheitern sondern im besten Fall ein Lerneffekt.

Keiner hat wirklich geglaubt, dass ich das durchziehe

Meine Mutter sagte vor meiner Reise gerne, „Es ist etwas ganz anderes, wenn man sich am Bildschirm über die fernen Länder informiert, als wenn man wirklich da ist.“ Damit hatte sie vollkommen recht – zum ersten Mal an einer Grenzstation stehen und den Beamten nicht verstehen, weil er dem Englischen nicht mächtig ist. Zum ersten Mal von einem Taxifahrer so richtig übers Ohr gehauen werden. Zum ersten Mal schwitzend aufgrund der subtropischer Hitze mit dem schweren Rucksack auf der Suche nach einem Hostel durch die Gassen einer fremden Stadt irren. Ja, das Reisen ist auf dem Bildschirm daheim ganz anders, als wenn man wirklich vor Ort ist. In Wahrheit ist das Reisen noch viel schöner und aufregender, als wie es auf dem Bildschirm erscheint.

Ich wurde für meine Pläne oft belächelt – insgeheim habe ich mir bei jedem Zweifler nur gedacht, „Na Warte, du wirst schon sehen!“ Mein Vater hielt die Pläne meiner Weltreise damals für einen verspäteten Aprilscherz und mich für zu unselbstständig. Meine Mutter rieb mir gerne unter die Nase, wie naiv ich doch sei und ich gar nicht wüsste, worauf ich mich da einlasse. Heute ist sie der größte Fan von Horseshoe Travel und meine liebste Reisebegleiterin.

Glaube an dich selbst

Zugegebenermaßen hatte auch ich in den letzten Wochen vor Beginn der Reise viele Zweifel. Was, wenn mich niemand versteht, weil mein Englisch zu schlecht ist? Was, wenn ich überfallen, vergewaltigt und ausgeraubt werde? Was ist mit Weihnachten, dem für mich immer wichtigsten Fest des Jahres? Was, wenn ich das alles nicht schaffe?

Obwohl ich alleine mit dem Rucksack unterwegs war, wusste ich doch, meine Familie steht immer hinter mir – ganz wie die Elefanten hier in Kenia.

Doch an sich selbst zu glauben, ist das allerwichtigste im Leben. Dichtgefolgt von, sich von niemanden auf der Welt von seinen Träumen und Zielen abbringen zu lassen. Ich bin ein Mensch, der neue Ideen nur sehr schlecht für sich behalten kann und der diese unbedingt direkt jemandem erzählen muss. Sobald ich dann auf Konter in Bezug auf diese Ideen stoße, wirft mich das total zurück, doch genau das ist der Fehler. Glaube an dich selbst – die Meinung anderer ist da erstmal zweitrangig. Denn es ist nicht wichtig, was andere von deinen Ideen, Zielen und Träumen halten, denn es sind DEINE! Über die Jahre habe ich gelernt, wie unwichtig die Meinung der Leute in meinem Umfeld ist, solange nur du glücklich bist. Natürlich ist ein wenig Bestätigung und Anerkennung gut fürs Selbstbewusstsein, keine Frage, aber im Endeffekt zählt doch, ob du mit dir selbst und deinen Taten zufrieden bist – und das war ich auf Reisen immer!

Warum also jetzt die Weltreise?

Zurück zu der eigentlichen Fragestellung: Warum mache ich eine Weltreise? Die meisten Menschen gehen aus den selben 3 Gründen auf Weltreise.

  • Um ein Abenteuer zu erleben & dem Alltag zu entfliehen
  • Um neue Kulturen, Menschen & Sprachen kennenzulernen und so gleichzeitig den eigenen Horizont zu erweitern
  • Um auf der Reise sich selbst zu finden

Und ich? Zum einen, weil ich eine unglaubliche Neugier auf die Welt habe und immer dieses Ziehen in der Bauchgegend verspürte, sobald ich auch nur einen Blick auf meinen Globus warf. Es existiert eine in mir tief verankerte Lust, Neues zu entdecken. Das Reisefieber hat mich infiziert nachdem meine Mutter und ich unsere erste Fernreise nach Kenia im Jahr 2014 zusammen unternommen haben. Seither bin ich unheilbar betroffen vom Fernweh! Ich habe es in Deutschland bisher nicht gefunden – das Rezept zum glücklich sein. Beim Leben und Arbeiten im Ausland war ich immer glücklicher, freier, ausgelassener. Was bedeutet das für die Zukunft? Vorallem eins – dass meine Weltreise 2016/17 sicher nicht die letzte bleiben wird.

Fazit

Wenn ich auf meiner Weltreise eins gelernt habe, dann das persönliche Probleme, familäre bzw. Konflikte in der Partnerschaft oder eine innere Unzufriedenheit mit dem Leben daheim nie die ausschlaggebenden Gründe für so eine Reise sein dürfen. Denn deine Probleme nimmst du mit – in jedes Land, auf jede Reise. Ich bin nie vor etwas weg, sondern zu etwas hingelaufen. Obwohl besonders nach dem Abi so viel dagegen sprach und keiner wirklich glaubte, dass ich das mit der großen Reise durchziehe. Wie ich es doch liebe, die Leute vom Gegenteil zu überzeugen.

Was sind eigentlich deine Motive für das Reisen?

Weitere Artikel über meine Weltreise nach dem Abi:

Packliste für eine Weltreise nur mit Handgepäck

Acht Monate reiste ich nach dem Abitur durch Asien. All mein Gepäck verstaute ich dabei in meinem heißgeliebten Handgepäcksrucksack von Pacsafe! Nur mit Handgepäck unterwegs zu sein, bedeutete, dass ich mir genau überlegen musste, was ich auf der Reise wirklich brauchte und auf was ich vielleicht doch verzichtet könnte. Weniger ist in jeden Fall mehr…

Weiterlesen

In 5 Wochen mit dem Rucksack durch Sri Lanka

Kleines Indien, einstiges Ceylon, exotisches Naturparadies- für den Inselstaat Sri Lanka im Indischen Ozean gibt es viele Namen. Doch keiner von ihnen bereitete mich auf die Schönheit der Tropeninsel mit ihren weitläufigen Ebenen, heiligen Bergen, Teeplantagen, prachtvollen Tempeln und einer weltweit einzigartigen Fauna vor. Fünf Wochen reiste ich alleine mit dem Rucksack durch Sri Lanka.…

Weiterlesen

GEFÄLLT DIR MEIN BLOG?

→ Folge mir auf InstagramFacebook und Youtube
→ Melde dich für den Newsletter von Horseshoe Travel an:

Avatar von Unbekannt

Verfasst von

Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

4 Kommentare zu „Warum eine Weltreise?

  1. Liebe Grüße zurück meine Hase, du musst aber zugeben, dass ich dich immer unterstützt habe bei der Planung und Umsetzung deiner Reise, auch wenn ich manchmal daran gezweifelt habe, ob du es wirklich durchziehst 🙂

    Like

  2. Wow! Ein wirklich guter Blogpost. Klingt sehr inspirierend und überzeugend. Ich finds toll von dir, dass du dich von deinem Traum nicht hast abringen lassen und das du trotz Zweifel immer weiter danach gestrebt hast und ihn am Ende realisiert hast. ☺️🌿

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Nadine Isabella Antwort abbrechen