Barcelona mit Hund bereisen

Zu einer meiner absoluten europäischen Lieblingsstädte zählt Barcelona. Die Stadt am Mittelmeer mit ihren weiten Sandstränden, den vielen grünen Stadtparks, sowie der Vielzahl an freundlichen spanischen Hundebesitzern gilt als schönes Reiseziel mit Vierbeiner. Das perfekte Reiseziel also für meinen Hund Gismo und mich, dachte ich mir im Frühjahr 2018, und stoppte auf meinem Roadtrip nach Marokko auch in Barcelona.

Reiseinformationen

Barcelona kann aus Deutschland mit dem Flugzeug, sowie internationalen Bus- oder Zugverbindungen und dem eigenen Auto erreicht werden. Barcelona liegt im Nordwesten Spaniens und ist als Hauptstadt der Provinz Katalonien, zweitgrößte Stadt des Landes und mit einer beeindruckenden Sammlung von Architektur und Kunstwerken, eine der wichtigsten Kreativmetropolen Europas. Das angenehme mediterrane Klima machen Barcelona außerdem das ganze Jahr über zu einem attraktiven Reiseziel. Da es in den Sommermonaten sehr heiß werden kann und in dieser Zeit häufig nur wenig Niederschlag fällt, empfiehlt es sich, eine Reise gemeinsam mit Hund eher in den Herbst- oder Frühlingsmonaten zu unternehmen.

Die schönen Gassen von Barcelona

Die katalanische Lebensfreude ist überall in der Stadt spürbar, mit Ausnahme des ruppigen Straßenverkehrs. In Barcelona habe ich damals wirklich Autofahren gelernt. Selbst in Marokko, Rumänien oder Polen war die Fahrweise nicht so aggressiv wie hier. Folgende Statistik ist wirklich war; Alle 19 Sekunden passiert in Barcelona ein Unfall, damit zählen die Autofahrer in der katalanischen Hauptstadt zu den schlechtesten der Welt. Da wir Hundebesitzer jedoch häufig mit eigenem Fahrzeug unterwegs sind, solltest du dich auf lange Staus rund um die Stadt, besonders zu den Hauptverkehrszeiten, dreiste Raser und eine sehr schwierige Parkplatzsuche vorbereiten. Meist findet sich aber in einer Tiefgarage noch ein Stellplatz und innerhalb der Stadt kannst du dich bequem zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Wohnmobile sollten außerhalb der Stadt oder auf einem Campingplatz geparkt werden, vertraue mir, versuch es gar nicht erst.

Mit Hund durch Barcelona

Hunde in den öffentlichen Verkehrsmitteln

Für Reisende ohne Hund lohnt sich der Kauf eines Mehrtagesticket, mit dem du kostenlos alle Metros, Busse und Straßenbahnen nutzen kannst. Hierbei hast du die Wahl zwischen dem T-casual Ticket oder die Hola BCN-Karte. Beide sind an jeder größeren Metrostation erhältlich.

Hunde sind fast überall in Barcelona gern gesehene Gäste, auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln

Das Mitführen von Hunde ist seit dem 1. Oktober 2014 in öffentlichen Verkehrsmitteln außerhalb der Stoßzeiten erlaubt. Ausgenommen davon sind Busse. Die Hunde müssen angeleint sein und einen Maulkorb tragen, ähnlich wie in Italien (Ausnahme: Blinden- und Behindertenhunde). Eine coole Alternative sind die auf die Mitnahme von Hunden spezialisierten Taxi-Firmen, z.B. Chofermasocitas oder Dogcar.

Tierfreundliche Restaurants

Eine ausführliche Liste mit hundefreundlichen Restaurants und Cafés in Barcelona findest du auf Barcelonafoodexperience.com. Während meiner Reisen durch südeuropäische Länder wie Italien, Spanien oder Portugal war mein Hund Gismo in den meisten Lokalen gestattet. Besonders wenn ein Restaurant über eine Terrasse verfügt, ist die Mitnahme von Vierbeiner eigentlich immer völlig unproblematisch, ansonsten lohnt es sich einfach höflich nachzufragen.

Aktivitäten für den Hund

Schöne Stadtparks, wie der Parc de la Ciutadella (der größte Stadtpark Europas), der Parc de Collserola und der beeindruckende Park Güell, laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Außerdem gibt es in Barcelona über 100 extra für Hunde geschaffene, umzäunte Spielflächen, die sogenannten „Pipicans.“ Hier dürfen Hunde frei laufen, spielen und oftmals gibt es auch Trinkmöglichkeiten für die Vierbeiner.

Die Pipicans sind beliebte Treffpunkte bei Hundebesitzern und ihren Vierbeinern

Während der heißen Sommermonate sorgt das Resort Canine Can Jane mit seinem Hundeschwimmbad für die nötige Abkühlung. Die Stadtstrände sind von Anfang Mai bis Ende Oktober offiziell für Hunde gesperrt, am frühen Morgen und am Abend treffen sich hier jedoch trotzdem die Hundebesitzer. Der einzige ganzjährig geöffnete Hundestrand in Barcelona ist der Platja de Llevant. Außerhalb Barcelonas gibt es weitere tierfreundliche Strände.

Auf der Webseite Sr. Perro findest du übrigens alle hundefreundlichen Strände, Restaurants, Campingplätze, Ausflugsziele etc. auf einen Blick. Alle weiteren Informationen und was du auf Reisen mit Hund unbedingt dabei haben solltest, findest du in meinem Artikel; Reisen mit Hund: Planung und Packliste.

Sehenswürdigkeiten: Meine Top 5

Die meisten Sehenswürdigkeiten Barcelonas lassen sich bequem zu Fuß erreichen. Dabei kannst du immer wieder an Parks, Pipicans oder Stränden anhalten, damit dein Hund sich austoben kann. Gismo nehme ich auf Stadtbesuche nur selten mit, da die Menschenmengen, der Lärm, das Verkehrschaos und die vielen fremden Gerüche viel Stress für ihn und allgemein jeden Reisehund bedeuten. In den meisten Fällen bemühe ich mich, um die Buchung eines hundefreundlichen Apartments, wo er tagsüber mit regelmäßigen Gassipausen bleibt, oder lasse ihn bei geeigneten Temperaturen auch mal im Auto.

La Basilika Sagrada Família

Die Basilika Sagrada Família ist die Hauptattraktion, sowie das Wahrzeichen Barcelonas und der Magnet für alle Stadtbesucher. Sie gilt als einer der schönsten Kirchenbauten Europas, deren Bau 1882 unter Leitung von Antoni Gaudí begann und ist bis heute nicht beendet. Eigentlich soll die Basilika bis zu Gaudís 100. Todestag im Jahre 2026 fertiggestellt sein.

Nach 138 Jahren Bauzeit gehören die Baukräne und Baustellenabsperrungen fast zum Anblick der Basilika dazu

Die römisch-katholische Basilika ist Teil des UNESCO Weltkulturerbedenkmals von Werken von Antoni Gaudí. Sie kann das ganze Jahr über besucht werden, allerdings solltest du auf die Kleidervorschriften achten. Transparente, Schulter-, Rücken-, Bauchfreie Kleidung, sowie nicht verdeckte Oberschenkel sind verboten. Die Tickets sind relativ teuer: 

  • Tickets (Schnelleinlass) € 33,80
  • 0-10 Jahre Eintritt frei / 11-30 Jahre und Studenten € 31,20 / 65+ € 27,30
  • Es werden auch verschiedene Führungen angeboten

Während der Hochsaison lohnt es zudem, die Tickets im Voraus zu bestellen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Den Link dazu findest du hier.

El Park Güell

Als UNESCO-Weltkulturerbe und ehemaliger Wohnort Antoni Gaudís, zählt der Park Güell mit seinen beeindruckenden, bunten Mosaiken zu einer der wichtigsten kulturellen Stätten Barcelonas. Die Häuser sehen aus wie mit Zuckerguss und Lebkuchen erbaut und erinnern eher an die Geschichte von Hänsel und Gretel, als an eine europäische Großstadt. Rund um den zentralen Terassenplatz tummeln sich interessierte Besucher, Straßenkünstler, Musiker und Maler.

Die Zuckergusshäusschen des Park Güells

Dem Charm des Park Güells kann sich wirklich niemand entziehen. Die tolle Aussicht auf die Stadt, die sanften spanischen Klänge und die Ruhe weit entfernt vom Stadtrummel- Gaudís Meisterwerk spiegelt das katalanische Lebensgefühl in seinen sanftesten Zügen wieder. Anlehnend an Gaudís Vision einer englische Gartensiedlung auf dem Hügel Barcelonas, schreibt sich der Park Güell mit k, statt wie im Spanischen üblich mit c.

Kathedrale von Barcelona

Die über 700 Jahre alte Kathedrale von Barcelona (spanisch: La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia) ist im gotischen Stil erbaut worden und der zentrale Kirchturm ist durch seine stattliche Höhe von 70 Metern, von fast überall in der Stadt zu sehen. Vormittags finden regelmäßige Gottesdienste statt, Nachmittags können Touristen gegen eine kleine Spende den Kirchenbau besichtigen. Erbaut wurde die Kathedrale zwischen 1298 und 1448, der Glockenturm wurde erst im 1500 Jahrhundert dazu gebaut. In der Krypta befindet sich zudem das Grab der heilige Eulalia, die schon seit dem Jahr 405 als Märtyrerin verehrt wird.

Die Kathedrale von Barcelona ist übrigens der Heiligen Eulalia gewidmet

Auf dem Vorplatz der Kathedrale finden in den Sommermonaten jeden Sonntagmorgen die Sardanas statt. Hier tanzen die Stadtbewohner den typisch katalanischen Tanz, während Musiker auf traditionellen Instrumenten die echte katalanische Musik spielen. So eine Lebensfreude gibt es sonst nirgendwo in Europa.

Ein ausgiebiger Altstadtbummel

Die Altstadt Barcelonas, die „Ciutat Vella“, besteht aus den fünf Stadtteilen Raval (dem Altstadtviertel der Einwanderer), dem Barri Gòtic (dem gotischen Viertel), dem Sant Pere, Santa Caterina i la Ribera und Barceloneta. Nimm dir die Zeit entspannt durch die altmodischen Gassen zu bummeln und die besondere Atmosphäre zu genießen. Falls du mal ohne Hund unterwegs bist, empfehle ich dir einen Besuch der beliebten Flaniermeile La Rambla, die den alten Hafen mit dem Plaça de Catalunya verbindet, auf der es eine Vielzahl von Geschäften, Boutiquen, Restaurants, Cafés und hervorragenden Tapas-Bars gibt.

Besuch der Stadtstrände

Die Stadtstrände sind besonders in den Sommermonaten häufig voller Menschen. An den Promenaden reihen sich Restaurants, Cafés und Bars aneinander und auf den Gehwegen sind Fußgänger, Fahrradfahrer und Skater unterwegs. Nach einem langen Sightseeingtag gibt es nichts schöneres, als den Blick aufs Meer bei einem kühlen Estrella Damm, dem Stadtbier Barcelonas, zu genießen.

Besonders in Innenstadt- aber auch in Strandnähe solltest du zwischen den Menschenmassen besonders gut auf deine Wertsachen achtgeben, denn Barcelona ist bekannt für seine dreisten Taschendiebe.

Fazit

Ich kann dir einen Besuch Barcelonas nur wärmstens ans Herz legen, auch wenn du dich an den Straßenverkehr erstmal gewöhnen musst. Die gesamte Stadt umgibt dieses für Spanien so einzigartige freudige Lebensgefühl, das durch gut gelaunte Menschen, singende Straßenmusiker, tanzende Katalanen, die gute Stimmung an den Stränden, in der Altstadt und den Bars, sowie die wunderschönen Sonnenuntergänge über den Buchten vermittelt wird. In der Regel ist es bei Besuch einer Großstadt am besten, den Hund einfach in der Unterkunft zu lassen, um unnötigen Stress zu vermieden. Wenn der Vierbeiner aus irgendeinem Grund aber mit zum Sightseeing kommen muss, dann reise zumindest nicht im Sommer, achte auf ausreichende Ruhepausen, Ausgleichszeiten in den Parks, auf Freilaufflächen oder den weitläufigen Stränden, von denen es in Barcelona zum Glück so viele gibt, denken.

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Verfasst von

Hi, ich bin Nadine, 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer achtmonatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Vor vier Jahren kaufte ich mir meinen 44 Jahre alten VW-Bus "Henry" mit dem ich seither quer durch Europa bis nach Marokko und Russland reiste. Begleitet werde ich dabei von meinem Hund Gismo. Ich studiere Pferdewirtschaft im achten Semester und nutze natürlich weiterhin jede Gelegenheit zum Reisen.

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