Weltweit gibt es über 3.500 verschiedene Moskitoarten und einige können gefährliche Krankheiten wie Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Malaria oder das Dengue-Fieber übertragen. Auch wenn besonders die 200 für Menschen relevanten Arten nicht unbedingt zu den schönsten tierischen Begegnungen auf Reisen zählen, ist es wichtig, über sie informiert zu sein – insbesondere darüber, wie du dich am besten vor ihren Stichen schützt. In diesem Artikel habe ich dir daher wertvollte Tipps zusammengefasst, wie du den kleinen Blutsaugern wirklich entgehst.

Unnötiges Wissen zu Beginn

Der wissenschaftliche Name von Moskitos lautet Culicidae. Sie zählen zwar nicht unbedingt zu sehr beliebten Tierarten – nachdem ich mich etwas eingelesen habe, finde ich Mücken tatsächlich ziemlich faszinierend! Wusstest du etwas, dass…

• … weibliche Moskitos Blut brauchen, um ihre Eier zu entwickeln?
• … eine Mücke pro Stich nur etwa 0,001 bis 0,01 ml Blut saugt – sehr wenig, aber leider ausreichend, um Krankheiten zu übertragen.
• … erwachsene Mücken meist nur ein paar Wochen leben, manche Arten nur 1–2 Wochen, abhängig von Temperatur und Nahrungsangebot?
• … sie den bekannten Summton erzeugen, weil ihre Flügel etwa 300–600 Mal pro Sekunde schlagen? Dieser Summton ist nicht nur nervig, er dient Mücken auch zur Partnersuche, da Männchen und Weibchen ihre Flügelschläge aufeinander abstimmen.
• … Mückenlarven eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und andere Wasserlebewesen sind?
• … Mücken fast überall überleben können – es gibt Arten, die in Eis und Schnee überleben können, solange es einen kleinen Wasserstand gibt.
• … Mücken Frost in Eiern überleben – ihre Eier können monatelang in Eis oder trockenem Zustand überdauern, bis es warm wird.

Der richtige Schutz

Die schlechte Nachricht – einen 100%-igen Schutz gibt es nicht. Um den Mückenweibchen zu entgehen (denn nur diese stechen, die Männchen ernähren sich überwiegend von Nektar), müsstest du die ganze Reise in ein Moskitonetz eingewickelt verbringen und am besten deine Unterkunft nicht verlassen – Lüften wäre auch nicht ratsam.

Aber du kannst;

Vorkehrungen in der Unterkunft treffen

Falls möglich, solltest du in deiner Unterkunft immer für Frischluft sorgen, am besten durch einen Ventilator. Schläfst du allerdings in einem engen Mehrbettzimmer ist das natürlich nicht immer möglich. Wassergeruch zieht Mücken an – tatsächlich erkennen sie stehendes Wasser über chemische Signale, selbst aus mehreren Metern Entfernung. Nicht nur Tümpel und Teiche, auch Blumentöpfe oder Eimer erkennen Moskitos. Wechsel das Wasser täglich, bevor dieses attraktiv für die Blutsauger werden kann. Sie brauchen dieses nämlich für die Eiablage. Auf meinem Skandinavien-Roadtrip bin ich aus lauter Verzweiflung wegen der vielen Moskitos irgendwann dazu übergegangen, das Zelt einzusprühen, regelrecht reinzuhechten, um bloß nicht zu riskieren, dass eine mit hinein schlüpft und Räucherspiralen rund um das Zelt aufzustellen. Im Haus kannst du außerdem Kerzen anzünden, da sie das bei Moskitos unbeliebte Kohlendioxid abgeben.

Besondere Vorsicht bei Dunkelheit walten lassen

Fliegengitter vor Fenstern und Türen, sowie Moskitonetze über dem Bett sind ein absolutes Muss auf Reisen! Ich habe auf meiner Asienreise ebenfalls ein Moskitonetz dabei gehabt, denn leider sind vor allem die Budget-Unterkünfte häufig nicht mit Moskitonetzen ausgestattet.

Dich mit Repellentien ausstatten

Am wichtigsten ist das richtige Mücken-Schutzmittel für die Haut. Empfehlenswert sind die in Deutschland erhältlichen Mittel, wie Nobite, Anti Brumm und Autan. Oftmals macht es Sinn, wenn du ein fernes tropisches Land bereist, den Moskitoschutz vor Ort zu kaufen, da dieser dort höher dosiert ist. Gilt übrigens auch für Medikamente.

Deine Kleidung schützen

Die richtige Kleidung ist das A & O des Moskitoschutzes. Trage lange, sowie einfache, helle Stoffe und meide dunkle sowie kontrastreiche Kleidung. Denn Mücken können tatsächlich Farben sehen und werden besonders von dunklen Farben wie Schwarz oder Blau angezogen.

Mittlerweile gibt es auch stichfeste, vorinpregnierte Kleidung (meine Mama ist ein großer Fan) deren Schutz auch nach dem Waschen noch lange hält. Allerdings sind diese recht teuer, deswegen rate ich dir, deine Kleidung einfach mit dem herkömmlichen Mücken-Schutzmittel einzusprühen. Alternativ gibt es bei Outdoor-Stores wie Globetrotter auch spezielle Sprays für Kleidung.

Dich richtig ernähren

Ein weiterer Tipp ist, dass du wenig Salz, dafür aber viel Knoblauch essen solltest. Damit vertreibst du nicht nur Vampire in Transilvanien, sondern auch jegliche lästige Insekten und unerwünschte Menschen in deiner näheren Umgebung.

Auf Körpergeruch achten

Nicht Schwitzen – kein einfaches Vorhaben, wenn du durch tropischen Regenwälder Südostasiens wanderst, einen indonesischen Vulkan besteigst oder an einem thailändischen Strand in der Sonne brutzelst. Aber tatsächlich werden Mücken von Kohlendioxid, Körperwärme und Körpergeruch angezogen. Sie riechen Schweiß – insbesondere Stoffe wie Laktat oder Ammoniak ziehen sie an. Da zumindestens ich das Schwitzen nicht einfach abstellen kann, achte ich zumindest darauf, mich regelmäßig zu waschen und die Kleidung zu wechseln. Des Weiteren vermeide ich Parfums, Bodylotions und duftende Sonnencremes, da diese ebenfalls anziehend auf Moskitos wirken.

Ätherische Öle nutzen

Ätherische Öle wie Citronella, Zitronen- und Lavendelöl sollen gegen Mücken helfen. Studien haben erwiesen, dass sie zwar kurzzeitig den bei Mücken beliebten Schweißgeruch überdecken können, jedoch kein langfristiges Wundermittel zur Mücken-Bekämpfung sind. Auch der Geruch von Zedernholz, Zitrusfrucht und Eukalyptus soll unbeliebt bei den Mücken sein.

Fazit

Vorsicht ist besser Nachsicht, besonders wenn es um die Vermeidung gefährlicher exotischer Krankheiten wie Malaria, Dengue oder Zika geht. Gute Unterkünfte und Restaurants in betroffenen Gebieten nutzen Abwehrmittel, z. B. Räucherstäbchen auf den Tischen oder zu Füßen der Gäste, Giftsprays in Zimmer und Gärten oder Moskitonetze über den Betten. Achte jedoch auch selbst auf ausreichend Schutz, um Stiche, Juckreiz und lästige Folgeschäden zu vermeiden.

Kennst du noch weitere Tipps und Tricks gegen die kleinen Biester? Dann schreib sie doch in die Kommentare.

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