Der Dokumenten-Krieg

Die richtige Auslandskrankenversicherung finden, Besuche bei Ämtern, die richtige Kreditkarte wählen, Flüge buchen, Visum beantragen und nebenbei noch den Alltag stemmen? Weltreise-Vorbereitungen sind ziemlich zeitaufwändig, aber eben notwendig. In diesem Artikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen vor meiner Asienreise, und gebe Tipps für deine eigenen Vorbereitungen.

Wo anfangen beim Dokumenten-Krieg?

Bei deinem besten Freund auf Reisen – dem Reisepass

Zu Beginn meiner Planung habe ich mir brav eine To-Do-Liste geschrieben, wusste jedoch nicht, wo ich überhaupt anfangen sollte. So startete ich mit dem Wichtigsten: Dem Reisepass! Denn ohne gültigen Reisepass bekommst du keine Einreiseerlaubnis und kannst gleich wieder umkehren. Wichtig ist, dass dieser noch mindestens 6 Monate über das geplante Ausreise-Datum gültig ist, denn dies ist oftmals eine Voraussetzung zur Einreise in bestimmte Länder. Außerdem sollten noch mindestens 2 freie Seiten zur Verfügung stehen.

Dein Freund & Helfer auf Reisen (Image by jacqueline macou from Pixabay).

Die richtige Auslandskrankenversicherung

Weiter geht es mit der richtigen Auslandskrankenversicherung. Falls du weniger als 365 Tagen reisen möchtest, ist dies deutlich einfacher und günstiger, als bei einer längeren Weltreise. Versicherungen für Langzeitreisen (eine Langzeitreise beginnt in der Regel bei einem Jahr Reisedauer) sind leider wesentlich teurer. Noch kostenintensiver und problematischer wird es, wenn du auch die USA und Kanada bereisen willst, denn in diesen Ländern sind die Krankenkosten deutlich höher als in Deutschland, sodass die Krankenversicherungen einen ordentlichen Zuschlag berechnen.

Um dir einen ersten Eindruck von den verschiedenen Versicherungen und den Kosten für deine Reise zu machen, empfehle ich dir die Seite reiseversicherung.com.

Letztendlich habe ich mich für die Auslandskrankenversicherung von STA Travel entschieden, da mir diese für einen beliebigen Zeitraum die selben monatlichen Kosten berechnet. Leider ist keine monatliche Zahlung möglich, sodass ich den gesamten Betrag im Voraus bezahlen musste, was schon ein ordentlicher Batzen Geld war – für eine Langzeitreise jedoch der fairste Tarif! Planst du maximal 365 Tage unterwegs zu sein, empfiehlt es sich, die verschiedenen Angebote von Hanse Merkur, ADAC und Co zu vergleichen. Eine gute Seite dazu ist auch weltreise-info.

Kümmere dich früh genug um dein Visum

Einige Länder fordern ein Visum bei Einreise, was im Vorhinein beantragt werden muss, in Südostasien sind das beispielsweise Myanmar und Vietnam (Stand 2016). Je nach Destination, unterscheiden sich die Regelungen der Botschaften in Deutschland. Informiere dich einfach auf der Internetseite der jeweiligen Botschaft.

Geld, Schweiß & Nerven haben mich Visabeantragung- und Verlängerung in den vergangenen Jahren auf Reisen schon gekostet (Image by Aum Global from Pixabay).

Vor Antritt eines Work & Travel-Aufenthalts solltest du außerdem einen Kontoauszug von mindestens 3.000 Euro vorweisen können, wobei das Konto selbstverständlich auf deinen Namen laufen, und der Auszug nicht älter als ein paar Tage sein sollte. Deutlich komplizierter wird es bei der Beantragung eines Arbeitsvisums. Für mein Arbeitsvisum in Namibia benötigte ich neben meinem Reisepass und beglaubigten Kopien von diesen z. B. Passfotos, ein ausgefülltes Antragsformular, das Motivationsschreiben meines Arbeitgebers, Arbeitsvertrag, Nachweis meiner Qualifikationen (auf Englisch übersetzt und beglaubigt), ein Polizeiliches Führungszeugnis und einen aktuellen Bankauszug.

Lästig aber notwendig: Besuch beim Amt

Nun hast du eine Auslandskrankenversicherung und einen Reisepass, der noch lange genug gültig ist. Falls du im Ausland Auto fahren möchtest, solltest du beim Amt außerdem einen Internationalen Führerschein beantragen, welcher vor meiner Reise im Jahr 2016 circa 15,90€ kostet. Außerdem führe ich auf Reisen fast immer auch meinen Ausweis mit und bewahre ihn seperat vom Reisepass auf. Falls mir meine Papiere abhanden kommen, habe ich so immer noch einen Plan B und stehe nicht völlig blank da.

Dafür, sowie auch für den Reisepass und diverse Visa, benötigst du genügend Passbilder. Diese musst du nicht unbedingt beim Amt machen – auch DM, sowie zahlreiche Fotofachgeschäfte bieten die Aufnahme von Passfotos an.

Die richtige Kreditkarte

Eine Kreditkarte, die weitgehend kostenfrei ist, ist ebenfalls wichtig auf einer langen Reise. Ich nutze die Debitkarte der DKB, deren Nutzung komplett kostenlos ist, sodass ich nur die Gebühren an den Bankautomaten zahlen muss. Desweiteren habe ich eine Prepaid-Kreditkarte von STA Travel, mit welcher ich ebenfalls kostenlos bezahlen kann. Bei vielen Kreditkarten der großen deutschen Banken fallen übrigens Gebühren für jede im Ausland getätigte Zahlung an! Meine Mutter hat da bei der Volksbank leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht – informiere dich also unbedingt im Vorhinein über die Bedinungen deiner Bank.

Ich würde außerdem nie all mein Geld auf ein Konto legen, denn die Gefahr, dass mir eine Karte geklaut wird und dann all mein Geld weg ist, ist einfach zu groß. So nutze ich 2 Konten und lasse mein Geld ansonsten solange wie möglich auf meinem Sparkonto bzw. Tagesgeld.

Möglicherweise macht es Sinn, ein Familienmitglied als Vormund über deine Finanzen zu benennen, sodass dieser dir im Notfall Geld schicken kann.

Flüge buchen

Wenn du dich für ein Reiseziel entschieden hast (mehr Infos zur perfekten Routenplanung findest du hier: Routenplanung in 5 Schritten) geht es endlich ans Flüge buchen. Das kannst du entweder ganz bequem im Reisebüro machen – allerdings kostet das meist mehr, als wenn du selbst tätig wirst. Empfehlenswert und einfach zu bedienen sind Flugportale wie Skyscanner, Booking, MomondoSwoodoo und Co. Besonders bei Langstreckenflügen empfiehlt es sich, mindestes 8-10 Monate im Vorhinein zu buchen, am besten mit einem Flex Tarif, damit du notfalls noch umbuchen bzw. stornierne kannst.

Von Köln in die weite Welt. Ich buche meine Flüge meist über Skyscanner oder Booking.com.

Was fehlt jetzt noch?

Desweiteren solltest du auf jeden Fall deinen Internationalen Impfpass mit allen notwendigen Impfungen (Gesundheit auf Reisen: Impfungen, Voruntersuchungen und Co.) und deiner Blutgruppe mitnehmen und Sperrnummern deiner Bank, wichtige Telefonnummern von Zuhause z.B. deinem Reisebüro, sowie die Zugangsdaten für dein Online-Banking, notieren und online einscannen. Falls du Tauchen gehst, oder anderen Aktivitäten nachgehst, für die du einen Schein benötigst, solltest du diesen auch dabei haben.

Kopiere deine Unterlagen, und lade sie vor deiner Reise in einer Cloud hoch (ich nutze z. B. Google Drive) oder schicke sie dir selbst per E-Mail. Außerdem solltest du sie auch in ausgedruckter Form dabei haben, besonders deine Versicherungsunterlagen und deinen Reisepass.

Fazit

Es kann einem wirklich wie ein Krieg vorkommen, die Vorbereitungen vor einer längeren Reise – durch wieviele ERASMUS-Anträge habe ich mich über die Jahre gekämpft, wie oft habe ich im letzten Moment gemerkt, dass Reisepass oder Führerschein während der Reise ablaufen oder dass ich vergessen habe, alle Dokumente einzuscannen. Aber es ist Licht am Horizont, nämlich dann, wenn alles erledigt ist und die Reise endlich beginnt.

Du stehst selbst gerade vor einer großen Reise? Du weißt nicht wo vorne und hinten ist. Dann lies dich gerne durch meine Blogreihe Reiseplanung oder schreib mir einfach direkt.

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Hi, ich bin Nadine, 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Köln. Seit einer 8-monatigen Soloreise durch Asien nach dem Abitur hat mich das Reisefieber gepackt. Gemeinsam mit meinem Hund Gismo war ich auf zahlreichen Roadtrips durch Europa bis nach Nordafrika unterwegs. Nach seinem Tod reise ich nun wieder viel mit dem Backpack durch ferne Länder. Hier auf meinem Blog Horseshoe Travel verbinde ich meine beiden großen Leidenschaften: das Reisen und das Reiten – und das schon seit 2016!

2 Kommentare zu „Der Dokumenten-Krieg

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