Die Philippinen sind ein noch vergleichsweise unberührtes Land, was besonders den sehr weit verstreuten 7.641 Inseln im pazifischen Ozean zu verdanken ist, von denen nur 2.000 tatsächlich bewohnt sind. Sie sind bekannt für einige der schönsten Tauchgebiete der Welt, faszinierende Landschaften wie den Chocolate Hills auf Bohol, aktive Vulkane, eine exotische Tier- und Pflanzenwelt oder den Reiseterassen von Banaue, die zum UNESCO-Welterbe zählen. Ich reiste einen Monat alleine mit dem Rucksack durch die Philippinen, traf dabei auf unglaublich gastfreundliche Einheimische, tauchte mit Meeresschildkröten und Walhaien und verlief mich schließlich in der monströsen Hauptstadt.
Reiseinformationen
Die Philippinen sind ein südostasiatisches Land im westlichen Pazifik gelegen und bildet einen der größten Inselstaaten der Welt. Die meisten Reisenden erreichen die Philippinen mit einem Flug in die Hauptstadt Manila und reisen nach einigen Tagen Sightseeing mit einem Inlandsflug oder einer Fähre zu einer der benachbarten Inseln weiter. Wenn du über einen gültigen deutschen Reisepass verfügst, erhältst du nach Ausfüllen des Visaantrags und Zahlung der Gebühr von 5.010 philippinischen Pesos, ein 59-tägiges Visum. Mit einer internationalen Kreditkarte kannst du die Gebühr auch bequem direkt bezahlen, ohne vorher noch einen Geldautomaten finden zu müssen. Was ich sich auf meiner Asienreise sonst noch bewährt hat, findest du hier; Packliste für eine Weltreise nur mit Handgepäck.

Der Zeitunterschied von Deutschland zu den Philippinen beträgt zu unserer Sommerzeit sechs Stunden und zu unserer Winterzeit sieben Stunden. Während der Hochsaison von Dezember bis April sind die Temperaturen weniger heiß und tropisch, zudem fällt nicht so viel Regen wie von August bis Oktober. Aufgrund dessen, dass du auf den Philippinen nie mehr als 200 Kilometer vom Meer entfernt bist, kann es vor allem in der Regenzeit zu heftigen Taifunen kommen.
Das Reisen auf den Philippinen ist nicht ganz so günstig, wie in den meisten anderen südostasiatischen Ländern, für westliche Reisende jedoch noch immer sehr preiswert. Zwischen den Inseln reist man meist mit Booten, auf dem Land mit Bussen, Tricycles und Taxis. In den größeren Städten bewegt man sich am preiswertesten mit Jeepneys fort. Innerhalb des Landes verkehren verschiedene Billigfluglinien, unter anderem Air Asia, Cebu Pacific und Philippine Airlines. Bezahlt wird mit dem philippinischen Peso, Geldautomaten gibt es eigentlich in den meisten größeren Städten, jedoch wird für ausländische Karten eine Abhebegebühr von 200 Pesos fällig (Stand 2016). Auf vielen kleineren Inseln gibt es keine Geldautomaten und Kreditkarten werden auch eher selten akzeptiert, daher solltest du stets genügend Bargeld bei dir haben. Generell kommst du als Backpacker mit einem Tagesbudget von 20-30 Euro sehr gut aus, was Unterkunft, Verpflegung, Transport und Aktivitäten abdeckt.
Die philippinische Lebensweise
Die Filipinos sind ein freundliches, offenes Volk, das Reisende mit offenen Armen in ihrem Land willkommen heißt, und angenehmerweise ein sehr gutes Englisch spricht. Ansonsten spricht man hier Tagalog, die philippinische Landessprache. Obwohl viele der Einheimischen in bitterer Armut leben, in Manila und Cebu oftmals in Slumähnlichen Bedingungen, und wirklich nur über das absolut Nötigste zum Leben verfügen, nehmen sie es so wie es eben ist, stets mit einem Lächeln im Gesicht und ohne sich über ihr Leid zu beklagen.

Außerdem lieben die Filipinos Musik, sodass man um einen Karaokeabend nur schwer herum kommt. Auf den Philippinen isst man abgesehen von den drei Hauptmahlzeiten, noch zwei bis drei tägliche Snacks, was mir das Land gleich noch viel sympathischer machte. So sollte man sich auf keinen Fall ein Halo-Halo entgehen lassen, Eiscreme, Obst und allerlei Süßigkeiten, die zu einem kühlen Brei zerstampft werden, und die wunderschönen Sonnenuntergänge mit einem kühlen San Miguel Bier genießen.
It’s more fun in the Philippines: Sehenswürdigkeiten
Der Slogan des Landes „It’s more fun in the Philippines“ begegnet dir an jedem philippinischen Flughafen, sowie an vielen öffentlichen Plätzen und entspricht absolut der Realität.
Das Zentrum der Backpacker: Palawan
Im Backpackerzentrum Palawan soll Alex Garland seinen berühmten Roman The Beach, verfilmt mit Leonardo DiCaprio, geschrieben haben und die strahlend weißen Sandstrände erklären weshalb. Auf Palawan gibt es einige der schönsten Strände des Landes, wie den Las Cabañas Beach, den Seven Commandos Beach oder die Strände auf der Insel Shimizu.

Außerdem gibt es einige atemberaubend schöne Lagunen und Seen mit azurblauen Wasser, sowie den unterirdischen Fluss-Nationalpark Puerto Princesa. Mehr über meinen Besuch auf Palawan findest du hier; Palawan: Zurecht die Lieblingsinsel aller Backpacker?
Die Chocolate Hills auf Bohol
Auf der Insel Bohol erheben sich wie Trüffel aus dem Boden eine aus insgesamt 1.268 einzelnen Hügelkuppen bestehende Landschaft, die sich in der Regenzeit saftig grün färbt. Auf Bohol kannst du außerdem mit etwas im Glück im Tarsier Sanctuary den kleinen Koboldmaki entdecken, am Alona Beach feiern und den Fluss Loboc auf der Bamboo Hängebrücke überqueren.

Mehr über meine Zeit auf der Insel kannst du in meinem Artikel Das touristische Bohol und sein ganz besonderer Charme nachlesen.
Die Reisterrassen von Banaue
Auf 1.500 Metern Höhe inmitten einer gebirgigen Landschaft, liegen die Reisterrassen von Banaue und bedecken fast 10 km² der Berghänge. Schon seit über zweitausend Jahren bauen die Einwohner Banaues hier ihren Reis und ihr Gemüse an, somit gelten die Reisterrassen auch als das älteste Bauwerk der Philippinen.

Seit 1995 zählen die Reisterrassen von Banaue zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere Informationen über die Terrassen findest du in meinem Artikel Die Reisterrassen von Banaue: Die völlig andere Seite der Philippinen.
Höhlen auf Sagada
Sagada liegt im Cordillera Gebirge und verfügt über einige der spektakulärsten Höhlensysteme Südostasiens. In den Sumaguing, den Lumiang und den Balangagan Höhlen kannst du durch ein unterirdisches Tunnelsystem von Höhle zu Höhle klettern, natürlich unter Anleitung eines erfahrenen Guides. In Sagada gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit, die hängenden Särge. Da laut einer alten Legende die Geister der Toten dem Himmel gerne nahe sind, haben die Menschen schon vor Jahrhunderten anstatt sie in der Erde zu verbuddeln, die Särge der Verstorbenen an steile Felswände gehängt. Mehr dazu findest du in meinem Gastartikel Sagada: A place for broken hearts.
Malapascua Island
Malapascua ist ein kleines Aussteigerparadies, nur achthundert Meter breit und zwei Kilometer lang, das sich perfekt zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen eignet. Viel mehr gibt es auf der Insel auch nicht zu tun und somit ist sie ein wundervoller Ort, um zu entspannen. Du kannst die übrigens komplett autofreie Insel innerhalb kurzer Zeit umrunden und die paradiesischen Sandstrände, wie den Bounty oder den Logon Beach erkunden.

Einen Fuchshai habe ich beim Tauchen in den Gewässern vor der Malapascua Insel zwar nicht entdeckt, in meinem Artikel Malapascua Island: Das Taucherparadies für Backpacker-Einsteiger erzähle ich dir aber von meinen übrigen Erlebnissen.
Meeresschildkröten auf Apo Island
An die Schildkröten auf Apo Island habe ich während meiner Reise auf den Philippinen mein Herz verloren. Apo Island erreichst du per Fähre von Dumaguete. Beim Tauchen ist die Chance Meeresschildkröten zu begegnen hier so groß, wie nirgendwo sonst auf den Philippinen. Vor den Stränden der Insel lebt eine Vielzahl der vom Aussterben bedrohten Meerestiere.

Wenn auf Apo Island abends der Generator ausgeschaltet wird und die Insel ohne Strom daliegt, präsentiert sich am Himmel, ungestört von irgendwelchen Lichtern, ein sensationeller Sternenhimmel, den ich so bisher nur in den marokkanischen Wüsten erlebt habe. Weitere Informationen zu meinem Aufenthalt auf der Insel, findest du im Artikel Apo Island: Die magische Schildkröteninsel.
Walhaie auf Cebu
Im Süden von Cebu liegt der kleine Ort Oslob, der besonders für eine Touristenattraktion weltberühmt ist, das Schwimmen mit Walhaien. Ich möchte jetzt auf keinen Fall gutheißen, dass diese Meeres-Giganten hier täglich durch Futter angelockt und so in ihrem natürlichen Lebensraum gestört werden. Allerdings war das Schwimmen mit den größten aller Haien der sensationellsten Erlebnisse auf Reisen bisher. Trotzdem sollte hier jeder für sich selbst entscheiden, ob er dieses Eingreifen in die Natur unterstützen möchte und für gut heißt.

In Oslob gibt es übrigens auch einen der beliebtesten Instagram-Fotospots, die Tumalog Falls, und auch ein Besuch der alten Museumsanlage Cuartel Ruins lohnt sich. Alles du sonst noch über Oslob und die Walhaie wissen musst, kannst du in meinem Artikel Cebu: Das eigentliche Herz der Philippinen nachlesen.
Sicherheit
Das Reisen auf den Philippinen ist eigentlich sehr sicher, solange du dich an ein paar wesentliche Grundregeln hälst. Auch in diesem asiatischen Land solltest du beim Taxifahren unbedingt auf die Benutzung des Taxameters bestehen. Auf den größeren Inseln kannst du auch die Taxi App Grab nutzen, bei der ähnlich wie bei Uber der Preis vor der Fahrt festgelegt wird. Achte außerdem darauf, dass du dich öffentlich nicht über Politik bzw. den Präsidenten Rodrigo Duterte (2021) äußerst, der in Europa eher als Populist dargestellt und gerne mal mit dem amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump verglichen wird. Dutertes Vorgänger hat außerdem die Todesstrafe für Drogenbesitz bzw. Konsum eingeführt, egal ob du als Dealer, Kunde, oder Unbeteiligter erwischt wirst.
In Manila solltest du wie in jeder Großstadt besonders in Menschenansammlungen auf deine Wertsachen achtgeben und bestimmte Vierteil meiden. Nach einem Bombenanschlag Anfang September in Mindanao, wird vom generellen Reisen in den Süden der Philippinen abgeraten. Diese Informationen habe ich sowohl von der Seite des Auswärtigen Amts, als auch von einigen Einheimische die mir explizit rieten die Region von Mindanao, besonders Davao, zu vermeiden.

Ansonsten werden die Philippinen regelmäßig von Naturkatastrophen wie Taifunen, Erdbeben und Ausbrüchen der aktiven Vulkane bedroht. In der Regenzeit steigt das Risiko von Flutkatastrophen. Desweiteren gibt es einige Krankheiten gegen die du dich vor der Reise mit einer Impfung schützen solltest. Alle weitere Informationen zu den notwendigen Impfungen für eine Reise nach Südostasien, findets du in meinem Artikel Gesundheit auf Reisen.
Fazit
Ich bewundere die Filipinos wirklich für ihre Lebensart. In Deutschland stehen wir Morgens auf, gehen fünf Tage die Woche zur Schule, Uni oder Arbeit, und beschweren uns mit Vorliebe über alles. Egal ob die Straßenbahn, die schon wieder fünf Minuten zu spät ist, den Supermarkt, wo schon wieder nur Gurken mit Dellen verkauft werden oder über unseren Nachbarn, der doch tatsächlich um Mitternacht noch Musik hört.
Auf den Philippinen geht man an sieben Tagen in der Woche arbeiten für einen monatlichen Durchschnittsverdienst von 8.000 Pesos, was in etwa 150 Euro sind. Es gibt außer in Manila keine Straßenbahnen auf den Philippinen und man kann schon froh sein, wenn der Bus nicht mehr als eine halbe Stunde Verspätung hat. Supermärkte sind eher selten, man isst, was eben gerade auf dem Markt verkauft wird, und wenn der Nachbar laut Musik hört, singt man mit.
Was können wir also von den Filipinos lernen? Wir können lernen, aus jedem Tag das Beste zu machen, ihn mit einem Lächeln zu beginnen und zu beenden. Wir können lernen, dass unser Leben vielleicht gar nicht so schlecht ist, wie es Montagmorgens noch scheint und uns, wie die Filipinos, über die kleinen Dinge im Leben freuen. Und wir können uns dieses Zitat zu Herzen nehmen, dessen Autor sicher ein Filipino war, oder zumindest jemand, der deren Lebensweise verstand: Don’t start your day with the broken pieces of yesterday. Every morning we wake up is the first day of the rest of our life.
Weitere Artikel über das Reisen auf den Philippinen:
Apo Island: Die magische Schildkröteninsel
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Hi Nadine, ich habe letztlich Deine liebe Mama anl. des Geburtstags von Gabi Frenzel kennengelernt. Sie hat mir von Dir erzählt. Und nun bin ich ganz beeindruckt von Deinen Erlebnissen und Deinen Gedanken. Hut ab!!!!! Ich habe die freudlichen Filipinos auch so in Erinnerung. Ich war vor ca. 30 Jahren auf Palawan, und ich werde nie den Spruch eines Fischers vergessen, der sehr stolz sagte: „We don’t plan the familiy, as they want us to do – we are planting the familiy“ Ausserdem vergesse ich nie das herrliche Meer dort mit seinen bunten Bewohnern, die wir unter sengender Sonne beim Schnorcheln bewunderten.
Mach weiter so und ich wünsche Dir alles Glück dieser Welt!
Liebe Grüße Barbara
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Hallo liebe Barbara,
Ja meine Mutter ist diesbezüglich äußerst konmunikativ. 😀
Freut mich, dass dir der Blog gefällt und vielen lieben Dank für die nette Worte .. das freut einen doch immer!
Liebe Grüße au China
Nadine
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