Die Similan Islands sind eine Gruppe von neun Inseln, die zusammen mit zwei weiteren unbewohnten Inseln den Mu Ko Similan Nationalpark bilden und besonders für die atemberaubende Unterwasserwelt bekannt sind.
Es ist noch dunkel als uns der Fahrer des Minivans um 5:30 Uhr in der Früh von unserem Hostel abholt. Ich bin todmüde und friere, denn die Klimanlage ist wie immer viel zu kalt eingestellt und ich beginne mich zu fragen, warum in alles in der Welt ich mir diese Tagestour angetan habe.
Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt, die wir damit verbringen Touristen von ihren Hotels abzuholen und auf unseren Fahrer, einen Kettenraucher mit Hang zu Raucherpausen, zu warten, erreichen wir schließlich den Hafen Thap Lamu. Dort gibt es das im Tourpreis enthaltene Frühstück, Kekse und schwarzen Tee, bevor wir uns mit einem Motorboot zu den etwa 60km entfernten Similan Islands aufmachen.
Schon bei Betreten des Bootes bin ich froh über die Reisetablette, die ich etwa eine Stunde zuvor geschluckt hatte, denn obwohl wir uns noch im Hafen befinden schaukelt das Boot bereits stark im Wellengang. Jeder Reisende hat so seine kleinen Probleme, die einen vertragen kein scharfes Essen, die anderen fürchten sich vor den vielen Krabbeltieren und wieder andere tendieren zur Sonnenallergie. Ich dagegen leide unter Seekrankheit, so auch diesmal. Das Speed Boot hat einen großen Innenraum mit je zwei Sitzreihen an den Seiten. Ich ergattere glücklicherweise noch einen Sitzplatz auf der kleinen Bank, auf der man in Fahrtrichtung sitzt und nicht wie die anderen Passagiere seitwärts fährt. Schon nach einigen Minuten Fahrt beginne ich mich zu fragen, wie lange ich wohl zu dem Mülleimer in der Mitte des Bootes brauchen würde, so schlecht ist mir. Mein langhaariger Sitznachbar macht es mir auf nicht unbedingt einfacher, als er sich plötzlich über die Reling lehnt und herzhaft in den Ozean reiert.

Alles hat ein Ende, so auch diese grausame Fahrt, sodass wir nach anderthalb Stunden schließlich am Strand einer der Similan Inseln ankommen. Dort verbringen wir eine Stunde und während die anderen Touristen unseres Bootes die Insel erkunden, liegen meine Freundin und ich völlig erschöpft im Sand, unfähig auch nur ein paar Meter zu laufen. Nach einer weiteren Reisetablette komme ich dann schließlich doch ein wenig zu mir und beginne mir den Strand genauer anzuschauen.
Die von Tripadvisor als schönste Traumstrände der Welt bezeichneten Strände der Similan Islands sind tatsächlich ein atemberaubend schönes Paradies, das jedoch stark vom Massentourismus gezeichnet ist. Es liegt Müll herum, Touristen klettern auf empfindlichen Palmen und Bäumen herum, die die Strände säumen. Zudem ist es sehr laut, aufgrund der Motorboote die alle paar Minuten Massen an Touristen an Land bringen. Die Similan Islands sind eindeutig kein Geheimtipp mehr, dass wird mir sehr schnell bewusst.

Anschließend geht es weiter zum Schnorcheln vor Insel Nummer acht. Abgesehen von einer Gruppe Chinesen, die mit orange-roten Warnwesten in der Bucht umher treiben, sind wir diesmal die Einzigen hier, sodass ich die Schönheit der Unterwasserwelt ungestört genießen kann, welche wirklich sehr beeindruckend ist. Unzählige verschiedene Fischarten tummeln sich hier, auch direkt unter der Wasseroberfläche.
Nach etwa einer halben Stunde fahren wir aufs Festland der Insel Nummer acht, die so was wie die Hauptinsel ist, denn nur auf ihr kann übernachtet werden.

Die Rückfahrt zurück zum Hafen ist aufgrund des starken Seegangs noch unangenehmer als die Hinfahrt und trotz meiner mittlerweile dritten Reisetablette an diesem Tag, fühle ich mich schrecklich. Die Fahrt ist sehr ruppig und ich spüre jede Welle wie einen Schlag im Rücken, während einige Asiatinnen links von mir jedesmal aufkreischen, wenn wir eine besonders hohe Welle schneiden, was mich dann doch wieder zum Schmunzeln bringt.
Als wir Abends zurück in unserem Hostel sind, google ich die Definition von Seekrankheit und finde bei Wikipedia folgende Erläuterung:
Schwere Seekrankheit ist begleitet von extremem Unwohlsein, Erbrechen bis zur völligen Magenleere (und bei längerem Anhalten des Erbrechens Dehydrierung), schwerer Depression und dem Gefühl, am liebsten sterben zu wollen. In besonders schweren Fällen müssen Patienten sogar festgebunden werden, damit sie nicht über Bord springen.
Praktisches
Die Kosten für eine Tour auf die Similan Islands unterscheiden sich je nach Haupt- und Nebensaison. Wir buchten unsere Tour zu Beginn der Hauptsaison für 1700 Baht pro Person, also etwa 45 Euro. Auf Phuket hat eigentlich jeder Touranbieter die Similan Islands im Programm und die Preise unterscheiden sich kaum.
Frühstück und Lunch sind zudem meist inklusive, sowie der Transport und das Schnorchelequipment. Reisetabletten werden zu Beginn der Tour ausgeteilt und ich würde jedem empfehlen, mindestens eine davon mitzunehmen.
Fazit
Während die Inseln mit den Zahlen eins bis neun unterschieden werden, hat man schon lange aufgehört die täglichen Touristen zu zählen. Der Nationalpark ist zwar zwischen Mai und November geschlossen, dass gibt der Natur jedoch nicht genügend Zeit sich zu erholen. Der Massentourismus schadet dem sensiblen Ökosystem und die erheblichen Schäden des Tsunamis 2004 und die fortschreitende Korallenbleiche sind deutlich sichtbar. Und so ist es fraglich ob die Strände der Similan Islands wirklich zu den Schönsten der Welt gehören. Denn den schönsten Strand der Welt definiert nicht nur die Wassertemperatur und der Puderzucker-Sand, sondern vor allem der Zustand der Natur.
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Ja das mit dem Massentourismus finde ich extrem schade…das ist uns ebenso aufgefallen…so eine herrliche Natur..und viele meinen Ihren Müll einfach rum werfen zu müssen
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