Buda, Óbuda oder Pest? Tatsächlich verdankt Budapest seinen heutigen Namen dem Zusammenschluss jener drei historischen Städte. Die ungarische Hauptstadt ist geschichtsträchtig und dennoch jung, divers und traditionell zugleich, sowie ziemlich groß – jedoch nicht allzu hoch, denn kein Gebäude misst mehr als 96 Meter Höhe. Zum Vergleich, das höchste Gebäude Deutschlands, der Frankfurter Commerzbank Tower, ist stolze 259 Meter hoch. Am Stadtrand Budapests wartet, zwischen den bröckelnden Fassaden der Plattenbau-Siedlungen, ein Hauch Ostblock-Charme auf. Im Zentrum hingegen erinnern die Statuen, Denkmäler und Museen an die ungarischen Widerstandskämpfer. Und von diesen gab es einige – erst die türkische Besetzung ab 1526, gefolgt von der Habsburger Herrschaft, der Österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie von 1867 bis 1918, der Besetzung durch Nazi-Deutschland und schließlich die Kommunistische Ära. So richtig frei ist Ungarn erst seit dem 23. Oktober 1989, als das Parlament die Republik Ungarn endlich als einen Demokratischen Staat ausrief.
Reiseinformationen für deinen Städtetrip
Als größte Stadt Ungarns bildet die Hauptstadt zugleich auch das Zentrum des Landes. Budapest polarisiert und immer mehr junge Ungarn zieht es vom Land in die Stadt. Im Jahr 2024 leben knapp 1,8 Millionen in der ungarischen Hauptstadt – ca. 20% der gesamten Bevölkerung. Jeder fünfte Ungar ist also ein Budapester. Zum Vergleich – im Jahr 2024 leben in der deutschen Hauptstadt Berlin rund 3,8 Millionen Menschen – das entspricht nur etwa 4,6% der deutschen Bevölkerung. Was ist es also, dass Budapest so lebenswert macht? Denn auch der Tourismus blüht.

Allein im Jahr 2023 gab es rund 14 Millionen Übernachtungen in Budapest. Damit zählt die ungarische Hauptstadt zu den zwanzig am häufigsten von Touristen besuchten Städten Europas. In der Stadt an der Donau gibt es vieles von dem, was im Rest des Landes noch fehlt – Wirtschaftliche Möglichkeiten dank einer Fülle von Arbeitsplätzen, eine Vielzahl von renommierten Universitäten und Bildungseinrichtungen, moderne Infrastruktur, gute Gesundheitsversorgung, eine hohe Lebensqualität und all die Annehmlichkeiten, die das Leben in der Stadt besonders für junge Leute so attraktiv macht.
Das erste Mal in Budapest – Was muss ich beachten?
Zuerst einmal die Reisezeit- und Dauer. 3 bis 4 Tage sollten es schon sein. Besonders dann, wenn du sowohl Buda als auch Pest erkunden, einen Nachmittag im Thermalbad genießen und auch noch ein wenig Ungarisch lernen willst. Letzteres wird jedoch mehr als 4 Tage in Anspruch nehmen, schließlich zählt die ungarische Sprache als finno-ugrische Sprachfamilie zu den schwierigsten Sprachen der Welt! Hier 3 „einfache“ Wörter, die dich zwar nicht als Muttersprachler, aber zumindest als jemand, der sich mit Kultur und Sprache Ungarns auseinandergesetzt hat, wirken lassen;
1. Hallo -> Szia
2. Danke -> Köszönöm
3. Auf Wiedersehen -> Viszlát
Generell empfehle ich für einen Besuch europäischer Großstädte eine Reise in der Nebensaison – mit Ausnahme vielleicht von Skandinavien. In Oslo, Kopenhagen und Stockholm kann es nämlich abseits der Sommermonate schon mal sehr kalt werden und viele Hotels, Restaurants und Campingplätze haben nur im Sommer geöffnet. Von April bis Juni herrschen angenehme Temperaturen in Budapest und auf der Maragareteninsel lässt der Frühling die Wildblumen erblühen. Zwischen September und Oktober ebbt der Touristenandrang des Sommers ab und Preise für Hotels, Restaurants und Ausflugsschiffe sinken.

Rund um die Weihnachtszeit lassen die Tausenden Glühlämpchen der Lichterketten die Stadtplätze erstrahlen, während von den Fressständen der Geruch nach brutzelnden Langos, scharfem Gulasch und den süßen Kürtőskalács (ungarischer Baumkuchen) herrüber weht. Der Mikulás nimmt die Wunschlisten der Kinder entgegen und aus den Lautsprechern ertönen die ungarischen Pendants zu unseren Weihnachtsklassikern, mit Titeln, die wahren Zungenbrechern gleichen – Csendes éj, Ó szép fenyő oder Nagykarácsony. Hier findest du eine Liste der schönsten Weihnachtsmärkte in Budapest; Die besten Weihnachtsmärkte in Budapest.
Bezahlen mit Forint
Obwohl Ungarn bereits 2004 der EU beigetreten ist, wird an der Währung Forint festgehalten. 1 Euro entspricht 395,47 Forint – du hast also relativ viele Scheine im Geldbeutel. Die gute Nachricht – Budapest ist fortschrittlich und größtenteils bargeldlos. In den touristischen Gegenden wird teilweise auch Euro akzeptiert. Bloß meinen Tattoo-Besuch musste ich Bar bezahlen. Von Geldumtausch außerhalb von Hotels, Wechselstuben und Banken wird abgeraten. Auch solltest du Geld nur in Bankfilialen abheben. Ich habe an einem ATM in einem Partyviertel Budapests Geld abgehoben und der Automat hat das Geld doppelt vom Bankkonto abgebucht, aber nur einmal ausgezahlt. Das Geld war natürlich futsch!
Reise mit Hund
Dank der wachsenden Anzahl an Hunden in Budapest (mehr als ein Fünftel der Budapester sind Hundehalter) gibt es immer mehr Hotels, Restaurants und Cafés, die ihre Türe auch für Vierbeiner öffnen. Besonders in der Außengastro ist die Mitnahme von Hunden fast nie ein Problem. Anders als in Großbritannien, weiten Teilen Skandinaviens und Südeuropas, sind Hunde in Restaurants nicht grundsätzlich verboten. Am besten immer vorher nachfragen oder bei der Online-Buchung nicht nur den Filter Haustiere erlaubt setzen, sondern auch eine Nachricht bei der Buchung schicken, in der du noch einmal auf dein Tier hinweist.

Bahn- und Busfahren mit Wuffi kann mitunter teuer werden. Während kleine Hunde in einer Transportbox kostenlos reisen, muss für größere Hunde der volle Fahrpreis bezahlt werden. Viele Budapester haben daher ein spezielles Monatsticket nur für den Hund. Außerdem darf pro Person nur ein Tier transportiert werden. Problematisch sind auch die Rolltreppen in den U-Bahn Stationen. In Budapest existiert mit der Millennium-Linie (nach London) seit 1896 die älteste U-Bahnlinie Europas. Viele der Bahnhöfe sind altmodisch und nicht immer barrierefrei. Die meisten Stationen verfügen über Rolltreppen, die für Hunde oft einen unüberwindbaren Gegner darstellen und gerade für Reisende mit größeren Tieren schon einmal zum Problem werden können. An den Ausgängen zu den schönsten Gassigebieten gibt es jedoch zum Glück Treppen. Die Margareteninsel, der Volksgarten (Népliget), der Stadtpark (Városliget) und die Werftinsel gelten als beliebte Gassiorte der Locals. Am nördlichen Teil der Donau gibt es Hundestrände und wer etwas mehr Zeit im Gepäck hat, kann auch die etwas anspruchsvollen Wanderwege zur Budaer Berge, den Flugplatz am Hármashatárhegy oder um den Naplás-Sees herum bestreiten.
Transport in der Hauptstadt
Ich habe es ja bereits erwähnt, die Budapester U-Bahnlinie Millenium ist etwas ganz besonderes. So besonders, dass das Budapester U-Bahn-System tatsächlich das einzige U-Bahn-System der Welt ist, welches von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Wenn dich die U-Bahn einmal nicht ans Ziel bringt, hast du die Wahl zwischen den gelben Straßenbahnen und den Trolleybussen, die ganze 250 Stationen im Stadtgebiet abdecken. Die Straßenbahnlinie 2 wurde vom National Geographic kürzlich übrigens als schönste Straßenbahnlinie Europas ausgezeichnet – mit der gelb-weißen Farbe und der kastenförmigen Bauweise erinnerte sie mich übrigens ein wenig an die Trams in Wien, Lissabon und Stuttgart. Tickets kannst du an den meisten Haltestellen kaufen – Ü65-jährige fahren übrigens komplett kostenlos!

Bei Taxifahrten in Budapest gilt, stets kontrollieren, ob auch wirklich das Taxameter eingeschaltet wird. Sonst kann die Fahrt schon einmal mit einer teuren Überraschung enden. Wie in fast jeder europäischen Großstadt gibt es auch in Budapest einen Citypass – sogar drei, um genau zu sein; den Tourist Pass, den e-XPLORER Pass und die Budapest Card, die alle vergünstigte bzw. kostenlose Eintritte zu einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten ermöglichen. Nur letzterer behinhaltet allerdings auch die kostenlose Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wieviel die einzelnen Pässe kosten und welcher für dich der Richtige ist, kannst du hier nachlesen; budapestinfo.hu.
Übernachten & Essen
Die Qual der Wahl hast du bei Unterkunft und Essen. Allein 273 verschiedene Hotels, zahlreiche Hostels und B&Bs gibt es auf Booking.com in Budapest. Eine klare Empfehlung für eine Unterkunft kann ich dir diesmal nicht geben – mein Freund Sebi und ich kamen für ein paar Nächte in einem günstigen, aber auch sehr simplen Air BnB unter. Uns war vor allem wichtig, dass wir einen sicheren Parkplatz in einer Parkgarage mit im Preis inbegriffen hatten, nachdem uns wenige Monate zuvor in Rom jemand ins Auto eingebrochen und dabei die Scheiben eingeschlagen hatte. Anders sieht es da bei dem Thema Kulinarik aus – meine liebsten Restaurants und Cafés in Budapest habe ich dir aufgelistet;
🪄 The MAGIC Budapest – Cocktails, die in dampfenden Kesseln serviert werden, abgedrehte Burger mit Namen wie Dark Magic, Dragon Fire oder Hambgrid Giant’s Burger und magische Kaffeesorten. The MAGIC ist eine magische Mischung aus Restaurant, Bar und Harry Potter inspirierten Museum und für jeden „Potterhead“ ein Muss bei einer Städtereise nach Budapest. Vorabreservierungen sind zu empfehlen, sonst kann es zu langen Wartezeiten kommen.

🐱 Cat Café – Kaffee trinken und dabei süße Katzen streicheln? Das Konzept der Katzencafés hat es mir angetan. Und nicht nur mir – seit der Gründung des erste Katzencafés, dem „Cat Flower Garden“ (猫花园) 1998 in Taiwan, haben immer mehr Cafés auf der ganzen Welt die Idee übernommen. Der Vorteil? Auch Menschen, die keine eigene Katze haben, können dort Zeit mit den Samtpfoten verbringen. Oft handelt es sich dabei um gerette Tierschutzkatzen, die in dem Café eine zweite Chance bekommen und teilweise sogar vermittelt werden.

Übrigens, in Budapest gibt es auch ein Zoo Café, in dem, wie der Name schon sagt, Wildtiere ausgestellt werden, während die Besucher neben den Käfigen ihren Kaffee genießen können. Die Käfige und Terrarien sind jedoch sehr klein und mir missfiel der Anblick von Schildkröten und Geckos, die zwischen Schokoladentorte und Sahnekuchen auf den Tischen herumstaksten.
🛠️ Szimpla Kert – Budapest ist bekannt für seine Ruinenbars. Für die einen bloß heruntergekommene Abstiegen, sind die Abrissbars für andere coole Partylocations in einer ganz besonderen Kulisse. Einst waren es die jungen Budapester Studenten, welche verlassene Gebäude aus der Not heraus in hippe Treffpunkte verwandelten. Möbel, die sonst auf dem Sperrmüll gelandet wären, dienen als Inneneinrichtung, auffällige Graffitis zieren die Wände und zahlreiche absolut nicht zueinander passende Lampenschirme sorgen für Licht. Mein Tipp? Das Szimpla Kert in der Kazinczy u. 14. Und wenns einmal spät wird, keine Sorge – Budapest zählt zu den sichersten Städten Europas, auch für Alleinreisende Frauen.
🍽️ Langos Papi‘ – Eine Ungarnreise ohne Langos-Schlemmen, ist keine Ungarnreise. Der frittierte Hefeteig, wahlweise in süßer, herzhafter, vegetarischer, Fleisch- oder Fischvariante, ist DER Street Food-Klassiker schlechthin in Budapest. Von den Einheimischen habe ich mir sagen lassen, dass die Imbissbude Langos Papi‘ nicht nur faire Preise, sondern auch den besten Langos zubereitet.

Empfehlen kann ich dir den Belag mit saurer Sahne, geriebenen Käse, Knoblauch (sehr viel), Lachs und Salz.
🍕 Fermento – Pizza und Pasta geht eigentlich immer, oder? Zumindestens bei mir. Kein Wunder also, dass es mich in der Vergangenheit mit meinen Eltern und auch anschließend mit Gismo so oft nach Bella Italia verschlug. Wer nach den deftigen ungarischen Klassikern Gulasch (Gulyás), Pörkölt, Fischsuppe (Halászlé) oder den gefüllten Krautwickeln (Töltött Káposzta) mal eine Pause von der ungarischen Küche braucht, dem empfehle ich die Pizzen a la Budapest in der Pizzeria Fermento auf der Buda-Seite.
🌮 Die Große Markthalle – Auf drei Etagen bieten über 180 Stände aus aller Welt ihre Spezialitäten und Köstlichkeiten an. Lust auf Frühlingsrollen, Sushi oder Pad Thai? Ungarischer Wein und würzige Salami als Souvenir für daheim? Frisches Obst und Gemüse? In der Großen Markthalle (Nagy Vásárcsarnok) kein Problem!

Komm am besten mit leeren Magen und ausreichend Zeit, um dich durch die verschiedenen Gewürze, Geschmäcker und Zutaten zu schlemmen. Na dann, Guten Appetit oder Jó étvágyat, wie der Ungar sagt.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Pest-Seite
Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich Pest-Seite. Aufgrund der herrschaftlichen Vierteln, Luxusboutiquen entlang der Flaniermeile Váci utca und der gehobenen Restaurants gilt Pest als die reiche Seite der ungarischen Metropole. In Buda hingegen spielt sich das urbane, das echte Leben ab. Die meisten touristischen Unterkünfte befinden sich im rechts von der Donau gelegenen Pest.
Ausblick von der St.-Stephans-Basilika
Von allen Kirchen in der ungarischen Hauptstadt ist die St.-Stephans-Basilika (Szent István-bazilika) die größte und imposanteste. Ihr Namensgeber ist der erste ungarische König, der Heilige Stephan, der das Land zwischen den Jahren 1000 und 1038 regierte. Als Teil des Donaupanoramas zählt sie seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und tatsächlich, die Basilika liegt nur wenige Gehminuten von der Kettenbrücke und dem Ufer des zweitlängsten Flusses Europas entfernt. Die Maße der 1905 geweihten Kirche sind wahrlich beeindruckend – ein imposantes Mosaik ziert die 96 Meter hohe Kuppel und zeigt eine Darstellung Gottes, Jesus und mehrerer Engel. Von der Portalfront erkennst du den Stil der Neorenaissance am besten. Aber nun nochmal kurz zurück zur Zahl 96! Ich erwähnte ja bereits, dass die Zahl 96 eine symbolische Bedeutung für die ungarische Geschichte und die Architektur der Stadt Budapest hat. Aber wieso eigentlich?

- Im Jahr 896 ließen sich die Magyaren in der Region nieder
- Parlamentsegebäude und Kuppel der St.-Stephans-Basilika sind mit 96 Metern, die höchsten Gebäude der Stadt
- Die Haupttreppe des Parlamentsgebäudes besteht aus 96 Stufen
- Der tiefste Punkt der Stadt ist die Donau, die 96 Meter über dem Meeresspiegel liegt
- Die ungarische Nationalhymne dauert exakt 96 Sekunden

Absolut lohnenswert ist der Aufstieg der 297 Stufen auf die Aussichtsplattform der Kuppel – kleiner Scherz, zum Glück gibt es auch einen Aufzug. Tickets für den Eintritt ins Kircheninnere, die Schatzkammer und die Aussichtsplattform kosten 6.000 HUF – es gibt Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Senioren und Familien. Kleiner Tipp – eine weitere tolle Aussicht auf die Stadt hast du vom städtischen Riesenrad, dem Ferris Wheel Of Budapest. Mit 55 Metern ist es zwar nicht so hoch, wie die Aussichtsplattform der Basilika, dennoch bietet sich dir von der obersten Gondel das wunderschöne Budaer Panorama und das Häuser- und Dächermeer auf der Pester Stadtseite.
Bootstour zur Margareteninsel 🌸
Grüne Idylle abseits vom Großstadtstress findest du auf der wohl bekanntesten Donauinsel in Ungarn, der Margareteninsel (Margit-sziget). Die zwischen den beiden Stadthälften Buda und Pest gelegene Insel verdankt ihren Namen der gleichnamigen Tochter des König Béla IV. von Ungarn. Sie lebte im Dominikanerinnenkloster, dem zu damaliger Zeit ein Großteil der Insel angehörte, und starb bereits mit 28 Jahren. Alle ungarischen Kinder kennen die Legenden und Geschichten rund um die Königstocher Margarete und ihren frühen Tod, sodass man schließlich die 0,965 km² große Insel nach ihr benannte. Noch heute befinden sich (restaurierte) Teile des Dominikanerinnenklosters, sowie weitere sakrale Bauwerke, wie die Überreste eines Franziskanerklosters aus dem 13. Jahrhundert, die St. Michaeliskapelle und ein Teil des Prämonstratenserklosters aus dem 12. Jahrhundert auf der Insel – hier wird übrigens die älteste Kirchenglocke Ungarns (aus dem 15. Jahrhundert) aufbewahrt. Geprägt ist die Insel heute jedoch vor allem von weitläufigen Parkanlagen, gepflegten Rosengärten und den beiden Brücken Margaretenbrücke (im Süden) und die Árpádbrücke (im Norden).

Die Margareteninsel ist autofrei, Fahrrad und Rikschafahren ist jedoch erlaubt. Wir umrundeten mit der Rikscha die Insel, genossen die Sonne und das bunte Treiben aus Spaziergängern, Hunden, Liebespaaren auf den Bänken und Fahrradfahrern. Während die Insel früher nur mit dem Boot erreichbar war, erfolgt die Anreise heute auch zu Fuß, mit Bussen oder Taxis. Es werden SO viele verschiedene Bootstouren (mit Stopp auf der Margareteninsel) angeboten – von Getyourguide, Viator, TripAdvisor oder den Anbietern direkt. Am beliebtesten sind die Dinnertouren am Abend. Wer einen Citypass hat, sollte darauf achten, dass er einen Anbieter wählt, bei dem er auch Rabatt erhält.
Der Klassiker – Führung durchs Parlamentsgebäude
Ein absolutes MUSS auf jeder Budapest-Reise ist ein Besuch des beeindruckenden Parlamentsgebäudes (Országház – wörtlich für „Landeshaus“). Ein neugotischer Prachtbau der Extraklasse ist das ungarische Parlamentsgebäude mit seinen insgesamt 690 Räumen, 10 Innenhöfen, 29 Treppenhäusern (mit 20 km Länge) und 365 Türmchen auf einer Fläche von rund 18.000 m². Auch wenn der Blick vom gegenüberliegenden Donauufer, besonders am Abend, wenn das Parlament golden beleuchtet wird, am schönsten ist, wollte ich das zwischen 1885 und 1904 errichtete Bauwerk unbedingt auch von innen sehen – die Bauzeit finde ich für die damalige Zeit und die gigantischen Ausmaße des Parlaments gar nicht so lang. Als Herz der ungarischen Politik, schließlich tagt hier die Nationalversammlung bzw. das ungarische Parlament, ist dies nur im Rahmen einer Führung möglich. Die Tickets sollten unbedingt einige Wochen vorab online reserviert werden und kosten EU-Bürger rund 6.000 HUF (etwa 16 Euro), Nicht-EU-Bürger zahlen das Doppelte!

Der Architekt Imre Steindl ließ es sich nicht nehmen, stolze 40 Millionen Ziegel und eine halbe Millionen Edelsteine beim Bau zu verwenden. Und tatsächlich – im Budapester Parlamentsgebäude glänzt tatsächlich alles, was gold ist. Ist es dir aufgefallen – Vorbild für den Bau war der britische Westminsterpalast in London. So ist das Parlamentsgebäude heute das drittgrößte Verwaltungszentrum der Welt. Und zurecht sind die Ungarn darauf stolz. Darauf und auf ihr Land im allgemeinen, denn jeden Tag um 08:30 Uhr wird feierlich die Nationalflagge aufgehängt und Abends um 18:30 Uhr (bzw. bereits 17:30 Uhr im Winter) wieder abgenommen.
Einmal über die Brücke und zurück
Insgesamt neun größere und kleinere Donaubrücken gibt es in der ungarischen Hauptstadt. Die älteste und eindrucksvollste von ihnen ist die grüne Kettenbrücke (Széchenyi lánchíd), benannt nach ihrem Erbauer, Graf István Széchenyi. Seine Motivation für den Brückenbau wuchs aus der Woche Wartezeit, die es ihn kostete, bis er die andere Donauseite erreichte, wo das Begräbnis seines Vaters stattfand. Um in Zukunft schneller von Buda nach Pest zu gelangen, ließ der Graf die 375 Meter lange Kettenbrücke erbauen. Zwischen den Jahren 1839 und 1849 wurde dieses aufwendige und kostspielige Projekt in die Tat umgesetzt. Immerhin misst die Donau an dieser Stelle knapp 500 Meter Breite, die es zu überwinden galt. Die Széchenyi-Kettenbrücke ist die erste dauerhafte Steinbrücke über der Donau – und das soll was heißen! Schließlich misst die Gesamtlänge der Donau 2.850 km und der Fluss durchquert insgesamt zehn Länder, darunter neben Ungarn auch Deutschland, Österreich, die Slowakei, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Moldawien, die Ukraine und Rumänien, wo sie schließlich ins Meer mündet.

Die Széchenyi-Kettenbrücke trug maßgeblich zur Weiterentwicklung Budapests bei und war mehr als bloß eine symbolische Verbindung zwischen West (Buda) und Ost (Pest). Direkt nach ihrem Bau wurde ein Gesetz erlassen, nachdem jeder, der die Brücke überqueren wollte, einen Zoll zahlen mussten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs dann wurde die Kettenbrücke von deutschen Truppen fast vollständig zerstört. Im Jahr 1949, exakt 100 Jahre nach ihrer Fertigstellung, wurde sie nach aufwendigen Reperaturarbeiten wiedereröffnet und dient seither als wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Denkmal der ungarischen Unabhängigkeit. Übrigens, neben den neun städtischen Brücken gibt es auch zwei unterirdische Metrotunnel unterhalb der Donau.
Erst Sightseeing, dann Relaxen – vom Heldenplatz zur Vajdahunyad Burg bis zur Therme Széchenyi
Wer an der Metrostation Hösök tere aussteigt, kann auf dem Weg zur wohl berühmtesten Therme Budapests gleich drei Sehenswürdigkeiten begutachten! Die Széchenyi Therme selbst, den Heldenplatz (Hősök tere), auf dem sich das 36-Meter hohe Denkmal (Millenniumi emlékmű) des Erzengels Gabriel mit der ungarischen Krone in der einen und dem apostolischen Doppelkreuz in der anderen Hand befindet, und die Vajdahunyad Burg. Letztere beherbergt seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1907 das Ungarische Landwirtschaftsmuseum. Zugegeben – mein Fokus lag mehr auf dem Thermalbad. Und das zurecht! Schließlich verfügt Ungarn über einen weltweit einzigartigen Reichtum an unterirdischen Heißwasserquellen. Viele von ihnen sind direkt unterhalb der Hauptstadt gelegen. Schon die römischen Siedler wussten die heißen Bäder zu schätzen und viele Jahre später bauten auch die türkischen Eroberer im 16. Jahrhundert ihre eigenen Bäder, um die besondere Heilwirkung des Wassers zu nutzen.


Die Therme Széchenyi (Széchenyi gyógyfürdő) ist mit 15 verschiedenen Indoorpools und 3 großen Außenpools das größte seiner Art in Europa. Aber das Thermalbad ist auch alt – das merkst und riechst du vor allem in den Heil- und Dampfbädern im Innenbereich. Auch sind die Duschen oft mit in den Baderäumen und es stank dort ziemlich penetrant nach Urin. Innerhalb der Woche kostet der reguläre Eintritt 27 € pro Person – Freitags und an den Wochenenden noch einmal 4 € mehr!

Wer keine Badeschlappen dabei hat, muss diese am Eingang ebenfalls zahlen. Doch es gibt einen Fakt, der mich einfach von einem Besuch im Thermalbad Széchenyi überzeugte – Nicht nur die Budapester lieben nämlich das heilende Wasser. Auch das Becken der Nilpferde im Budapester Zoo wird mit Wasser aus der Quelle des Széchenyi Thermalbads befüllt. Das artesische Wasser hat auch eine wohltuende Wirkung auf die Nilpferde, da es in seiner Zusammensetzung dem Wasser des Nils sehr ähnlich ist. 🦛🦛🦛
Sehenswürdigkeiten mit historischer Bedeutung in Pest
Gedenkstätte am Donauufer
Insgesamt 60 Paar Schuhe reihen sich auf einer Länge von 40 Meter am Donauufer, unweit des Parlamentsgebäudes, aneinander. Ein skurriler Anblick mit traurigem Hintergrund, denn die metallenen Schuhe dienen als Gedenkstätte für die Massenerschießungen ungarischer Juden am Donauufer zu Zeiten der faschistischen Pfeilkreuzler-Diktatur 1944/45, auf die ich im nächsten Absatz noch genauer eingehen werde. Die Idee für die Schuhe am Donauufer (Cipők a Duna-parton), entstand durch ein gemeinsames Projekt des Filmregisseurs Can Togay und des Bildhauers Gyula Pauer im Jahr 2005.

Mehrere Infotafeln in ungarischer, englischer sowie hebräischer Sprache erläutern Besucher die Hintergründe des Holocaust-Denkmals und den Schicksalen der Kinder, Frauen und Männer, die an dieser Stelle ihr Leben ließen. Viele Besucher legen aus Respekt Kerzen und Blumen nieder, um den Opfern zu gedenken. Gerade die asiatischen Touristen, die sich gleichzeitig mit mir am Donauufer befanden, schienen sich der Bedeutungsschwere des Mahnmals jedoch nicht bewusst zu sein und posierten stattdessen fröhlich mit den Schuhen. Vielleicht sollte die Stadt Budapest die Infotafeln auch auf Chinesisch, Japanisch und Koreanisch übersetzen lassen!
Haus des Terrors
Was hinter der sogenannten Pfeilkreuzler-Diktatur steckt, kannst du im Museum Haus des Terrors auf eindrucksvolle Art und Weise lernen. Zugegeben – die Preise sind mit 4.000 Forint (10 €) nicht ganz preiswert und leider waren auch die Mitarbeiter ziemlich unfreundlich, dennoch gehört geschichtliche Aufarbeitung gerade in einst von Nazis besetzten Ländern für mich einfach zum Reisen dazu. Inhaltlich ist die Ausstellung dennoch kritisch zu betrachten. Und das sehe nicht nur ich so. Auch in zahlreichen Bewertungen des Museums stieß ich auf ähnliche Meinungen. Das Hauptproblem ist, dass im Museum das Terrorregime der faschistischen Pfeilkreuzler (1944–1945) mit dem, der marxistisch-leninistischen Diktatur der Kommunisten (1949–1989) in einen Topf geworfen wird, was schlichtweg falsch ist. Historisch ebenfalls kritisch zu sehen, ist der Verzicht von Ausstellungen über das Regime von Miklós Horthy und die ungarische Mitverantwortung am Holocaust. Ich empfehle dir also nicht direkt einen Besuch des Museums, dafür aber eine zumindest oberflächliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Ungarns.

Aber was geschah denn nun eigentlich in den 1940er Jahren in Ungarn? Bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs unterstützte Ungarn Nazi-Deutschland in seinen militärischen Bestrebungen und trat 1940 offiziell dem Dreimächtepakt bei. Im Jahr 1944 wurde Budapest von deutschen Truppen besetzt, nachdem die ungarische Regierung unter Miklós Horthy versuchte, aus dem Krieg auszusteigen und einen Waffenstillstand mit den Alliierten auszuhandeln. Die deutsche Besatzung führte zur sofortigen Umsetzung antisemitischer Maßnahmen durch das nationalsozialistische Regime. Innerhalb von wenigen Monaten wurden Hunderttausende ungarische Juden in Konzentrationslager deportiert, hauptsächlich nach Auschwitz-Birkenau. Die Pfeilkreuzler, eine faschistische ungarische Partei, unterstützte die Deutschen und verübte zahlreiche Gräueltaten, darunter Massenerschießungen von Juden an den Ufern der Donau. Ihnen und den zahlreichen anderen Opfern ist das Denkmal der gußeisernen Schuhe an der Donau gewidmet.
Opernhaus – eines der schönsten Gebäude der Stadt
Zurück zu etwas leichteren Themen. Das Opernhaus (Magyar Állami Operaház) zählt zu den Geheimtipps in der ungarischen Hauptstadt – dies liegt vorallem daran, dass der typische Budapest-Tourist meist kein schick-gekleideter, gutbetuchter Operngänger ist. Ähnlich wie auch in anderen osteuropäischen Städten, wie Kraków, Prag, Bukarest oder Bratislava, sind es leider weiterhin viele Party- und Junggesellengruppen, die Budapest aufgrund des günstigen Biers und der legendären Partys besuchen. Dabei ist Budapest viel mehr als das. Das Opernhaus ist das größte seiner Art in Ungarn und gilt als eines der prachtvollsten Beispiele der Neorenaissance-Architektur im Land.

Die günstigsten Tickets können je nach Stück und Tag schon einmal bei 100 € liegen. Und während der typische Budapest-Tourist mit nassen Haaren und einem kühlen Bier in der Hand in der Metro sitzt, auf dem Weg vom Thermalbad zurück ins Hotel, wo er sich auf die Party am Abend vorbereiten will, geht es für die Herren in ihren Anzügen und Damen in edlen Kleidern zur Vorführung „Der widerspenstigen Zähmung“.
Zentrum des jüdischen Glaubens – Synagoge der Dohánystraße
Zugegeben, bisher dachte ich immer die Synagoge Rykestraße in Berlin mit ihren über 2.000 Sitzplätzen oder die wunderschönen jüdischen Bauwerke in Kraków seien die größten Synagogen Europas. Tatsächlich aber ist die Große Synagoge (nagy zsinagóga) in der Dohány utca in Budapest, was auf Deutsch übrigens Tabakgasse heißt, die größte auf unserem Kontinent und die zweitgrößte der Welt. Sie verfügt über 2.964 Sitzplätze und misst 44 Meter Höhe. Die Berliner Synagoge in der Rykestraße liegt nur auf Platz 2. Die Große Synagoge liegt im Stadtteil Erzsébetváros, dem 7. Bezirk von Budapest, und wurde zwischen 1854 und 1859 im maurischen Stil erbaut. Wer die Synagoge betreten will, zahlt 10.800 HUF pro Ticket (für Studenten, Kinder und Familien gibt es Ermäßigungen) – Männer erhalten am Eingang eine Kippa oder Jarmulke (ohne geht es nicht) und sollten ebenso wie Frauen auf angemessene Kleidung achten (keine ärmellosen Oberteile, kurze Röcke oder Shorts).

Besonders eindrucksvoll sind die beiden exakt gleichen Zwillingstürme und der reich dekorierte Innenraum mit seinen Buntglasfenstern, vergoldeten Details und einem großen, von Säulen getragenen Baldachin. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Budapester Synagoge zeitweise als Ghetto für die jüdische Bevölkerung der Stadt. Viele der Schutzsuchenden wurden während des Holocausts ermordet. Heute ist die Große Synagoge vor allem eins – ein Denkmal für den jüdischen Glauben und ein Mahnmal für Krieg und Frieden, sowie ein Museum, welches an die zahlreichen Opfer des Holocausts erinnert. Im Garten der Synagoge wächst ein Weidenbaum mit den Namen ungarischer Holocaust-Opfer. Während meines Besuchs befanden sich rund um den Zaun vor der Synagoge zahlreiche Kerzen, Bilder und Briefe für die Opfer in Israel, die während des Angriffs durch die Hamas im Oktober 2023 getötet oder entführt worden waren.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf der Buda-Seite
Das „wahre Budapest“ erlebst du am besten auf der Buda-Seite – übrigens einst die wichtigste Stadt im mittelalterlichen Königreich Ungarn. Irgendo zwischen alten Burgmauern, schellenden Kirchenglocken, wenn sich Samstags die Brautpaare vermählen, und dem Klirren von Gläsern, wenn in den Kneipen mit dem ungarischen Nationalgetränk Pálinka angestoßen wird, lernst du Ungarn auf die echte, die authentische Art, kennen.
Fischerbastei und Matthias Kirche
Wie nicht von dieser Welt steht sie da – die märchenhafte Fischerbastei (Halászbástya) mit ihren Zinnen, Türmchen, Brüstungen und Treppen. Ihren Namen verdankt die zwischen 1895 bis 1902 errichtete Fischerbastei der Fischergilde, welche die Stadt Budapest von dem Hügel, auf dem sich die Bastei befindet, verteidigt haben soll. Außerdem wurde die Festungsanlage an der Stelle eines mittelalterlichen Fischmarkts errichtet. Der Architekt Frigyes Schulek entschied sich für den Bau von insgesamt 7 Türmen, die jeweils die 7 ungarischen Stämme, die das Land im Jahr 895 gründeten, repräsentieren sollen. Direkt zwischen Fischerbastei und Matthiaskirche gibt es noch mehr ungarische Geschichte zu erkunden – hier befindet sich die Statue des ersten christlichen Königs von Ungarn, St. Stephan.

Apropos christlich – eines der schönsten sakralen Bauwerke liegt nur wenige Meter von dem Innenhof der Fischerbastei entfernt, die Matthias Kirche (Mátyás-templom). Wer bereits das Sissi-Museum in Wien besucht oder sich allgemein mit der österreichisch-ungarischen Geschichte auseinandergesetzt hat, weiß vielleicht, dass es die Matthiaskirche war, in der am 8. Juni 1867 die Krönung des Königspaares Franz Joseph I. und Elisabeth stattfand. Dies passierte lange nach ihrer Gründung im 13. Jahrhundert und der einstigen Nutzung der Matthias Kirche als Moschee durch die türkischen Besetzer. Später wurde sie im Barockstil vollständig neuaufgebaut und dient seither als römisch-katholische Kirche am Dreifaltigkeitsplatz. Gemeinsam mit dem Burgpalast und der Fischerbastei bildet die Matthias Kirche ein UNESCO-Welterbe.

Tickets für die Matthias Kirche kosten 2.900 Forint für Erwachsene und wie fast überall in Budapest gibt es Ermäßigungen für Studenten, Kinder, Senioren und Familien. Die Kirche hat täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, jedoch kann es während Gottesdiensten, Hochzeiten und Konzerten zu Abweichungen kommen. Die Fischerbastei ist grundsätzlich kostenfrei zu besichtigen, bloß für die obere Ebene wird ein Ticket für 1.200 Forint benötigt.
Gellérthügel- und Bad
Erst Wandern, dann im heilenden Wasser des Gellértbads planschen? Auch das geht in Buda! Der Gellértberg (Gellért-hegy) erhebt sich direkt am Fuße der grünen Freiheitsbrücke und scheint mit seinen 235 Meter Höhe über Buda zu wachen. Etwa 25 Minuten soll der steile Aufstieg auf die Spitze des Gellértbergs dauern – aufgrund seiner geringen Höhe dürfte er diesen Titel eigentlich gar nicht tragen. Wer es bis nach oben schafft, wird nicht nur mit der malerischen Aussicht auf Donau und Zitadellmauern belohnt, sondern wird auch von der ungarischen Freiheitsstatue begrüßt. Benannt wurde der Gellértberg übrigens nach Giorgio di Sagredo, dem Heiligen Gellért, der einst seinen Tod beim Sturz vom Berg fand. Nachdem deutsche Auswanderer im 17. Jahrhundert den Berg zeitweise in Beschlag nahmen, wurde der Gellértberg auch als Blocksberg (Hexentreffpunkt) bezeichnet. Aber keine Sorge, das einzig magische am Gellértberg ist heute sein Inneres – hier befinden sich uralte Thermalquellen, welche das nahegelegene Gellértbad speisen. Außerdem sorgten diese Quellen für die Ausformung der St. Ivan-Höhle im Bauch des Bergs. Hier befindet sich auch die Kapelle des Paulusordens.

Das Gellértbad gehört zum gleichnamigen Hotel und wurde 1918 im Jugendstil errichtet. Während besonders an den Wochenenden in der Széchenyi Therme wilde Thermal-Partys steigen, wird das Gellértbad eher von den vornehmen und gutbetuchten Besuchern frequentiert. Es sind die alten Becken, gesäumt von maritimen Zsolnay-Mosaiken und neoklassizistischen Statuen, die eine so besondere Atmosphäre bieten. Der Ticketpreis beginnt bei 10.500 Forint (inklusive Schließfach).
Mit der Standseilbahn zum Burgberg
Budavári Sikló nennen die Budapester die alte Standseilbahn, die den Burgberg in Buda mit der Kettenbrücke verbindet. Ursprünglich 1870 eröffnet, zählt sie zu den ältesten Standseilbahnen in Europa. Von der Talstation bis hinauf zur Burg, dem einstigen Machtzentrum Ungarns, legt die Seilbahn 50 Meter Höhendifferenz zurück und bietet eine malerische Aussicht auf Donau und Pest-Ufer. Die beiden Wagen „Margit“ und „Gellért“, die sich abwechselnd die Strecke hinauf- und hinunterbewegen, überstanden den Zweiten Weltkrieg nur mit schweren Beschädigungen und wurden ebenso wie die gesamte Anlage, in den 1980er Jahren aufwendig restauriert. Die Fahrt hin und zurück mit der Buda Hill Funicular kostet 4.000 Forint, also gut 11 €.

Auf dem Berg angekommen, begrüßt dich eines der wichtigsten kulturellen Zentren Budapests – der Burgpalast (Budavári Palota). Eine Burg bestehend aus zahlreichen historischen Gebäuden aus dem 13. Jahrhundert, engen Kopfsteinpflastergassen und dem Sitz der Ungarischen Nationalgalerie, dem Historischen Museum Budapest, sowie der Széchényi-Nationalbibliothek. Auch der Burgpalast blieb von den schweren Bombenangriffen Nazi-Deutschlands gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nicht verschont und wurde in den Nachkriegsjahren aufwendig restauriert. Bis heute ist er das höchstgelegene Gebäude der ungarischen Hauptstadt und das größte des Landes. Nachdem Festungsbau durch Béla IV. diente der Budapester Burgpalast über die Jahrhunderte als Wohn- und Regierungssitz der ungarischen Könige. Den Spuren, die jeder dieser Herrscher an der Anlage und seiner Innenausstattung hinterließ, kannst du kostenfrei auf einer Tour durch die Burganlage auf die Spur gehen. Einzig zu den Museen, Ausstellungen und der Széchényi-Nationalbibliothek ist ein Ticket notwendig.
Fazit
Budapest. Eine Hauptstadt bestehend aus zwei Stadtteilen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In Budapest lohnt es sich einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wer die wichtigen touristischen Sehenswürdigkeiten abgeklappert hat, sollte sich Zeit nehmen – Zeit für ein Dreher Classic Bier zwischen den Locals in einer Abrissbar, Zeit zum Relaxen in einem Thermalbad und Zeit für einen Sprung zurück in der ungarischen Geschichte. Budapest ist mehr als nur Parlamentsgebäude und Basilika! Schon einmal gewundert, weshalb in fast jedem Souvenirshop die bunten Zauberwürfel verkauft werden? Ganz einfach – der Budapester Erno Rubik hat sie 1974 erfunden und seitdem sind die kniffligen Würfel tief mit der Stadt verwurzelt. Du fragst dich, was es mit den alten Flippermaschinen in den Spielsaloons auf sich hat? In Budapest gibt es die größte Flipperausstellung Europas auf einer Fläche von 400 m² und mit über 100 Flippermaschinen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 21. Jahrhundert. Und wieso heißen so viele männliche Ungarn eigentlich Istvan, Stephan, Dominik oder Levente? Weil es in Ungarn ein Namensgebungsgesetz gibt, welches die Wahl der Kindernamen einschränkt. Die Namen müssen von einer genehmigten Liste stammen. 4 Tage habe ich in Budapest verbracht und doch, es gibt noch so viel mehr zu lernen über die Hauptstadt an der Donau. Hamarosan találkozunk Budapest! 👋
Über viele Jahre hinweg hat mich mein Hund Gismo auf Reisen begleitet. Gemeinsam sind wir mit dem Camper quer durch Europa bis nach Marokko und Russland gereist und haben dabei viel gesehen und erlebt. Seit seinem Tod im September 2023 fehlt er mir so sehr – ebenso wie unsere gemeinsamen Reisen. Um das Thema Reisehund auf Horseshoe Travel nicht vollständig aussterben zu lassen, habe ich mich dazu entschieden, immer einen kleinen Absatz über das Reisen mit Hund in dem jeweiligen Artikel einzufügen. Auch wenn Gismo Budapest nicht mehr sehen konnte.
🙋🏼♀️ Eine letzte Wortmeldung von mir: Ich war die letzten Wochen leider ziemlich beschäftigt und mir fehlte schlicht weg die Zeit, diesen Artikel rechtzeitig zu veröffentlichen. Trainerschein-Seminar vom Reiten, Wohnungsentrümpelung und die Türkei-Reise mit meiner Mama haben mich ordentlich auf Trab gehalten. Von nun an gibt es aber wie gewohnt wieder jeden zweiten Sonntag einen neuen Blogartikel.
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