Res publica – oder für all diejenigen, die nicht 6 lange Schuljahre mit Latein gequält wurden, das Römische Reich. Nach etlichen Reisen in die Weinreben der Toskana, zu den Dolomiten-Gipfeln in Südtirol oder auf Italiens schönste Inseln, Elba und Venedig, führte mich die erste Reise Anfang diesen Jahres nach Rom. Bereits bei ihrer Gründung hinterließ die heutige italienische Hauptstadt einen nachhaltigen Eindruck, sodass bereits die alten Römer fest davon überzeugt waren, Rom würde für die Ewigkeit bestehen bleiben. Tatsächlich lebt das Erbe des Römischen Reichs in Rom weiter, wie in keiner anderen Stadt auf der Welt. Ihm verdankt die italienische Hauptstadt einen Großteil seiner antiken Bauwerke – allen voran Kolosseum, Petersdom, Pantheon und das Forum Romanum. Auch bei mir hat die mächtige Stadt einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, nicht nur aufgrund der römischen Bauwerke, zahlreichen Museen und historischen Plätze – Wieso? Das erfährst du in diesem Artikel.
Kurzer geschichtlicher Exkurs – wirklich ganz kurz!
Roma caput mundi – Rom, das Haupt der Welt. Und das war die italienische Hauptstadt viele Jahre, seit ihrer Stadtgründung 753 v. Chr. Wer kennt sie nicht, die Legende der Zwillingsbrüder Romulus und Remus, die in einem Korb auf dem Tiber ausgesetzt, von einer Wölfin entdeckt und großgezogen wurden? Als Erwachsene kehrten sie zum Palatin zurück, um eine neue Stadt zu gründen. Romulus tötete aus einem Streit heraus schließlich seinen Bruder Remus, erklärte sich selbst zum König und dem Namensgeber der Stadt, Rom.

Seit der Gründungszeit des Römischen Reichs bis zum Fall des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr., galt es als das größte Reich der Welt. Viele Jahre bevor es von noch größeren Weltreichen, wie dem British Empire, dem Mongolischen oder dem Russischen Reich, abgelöst wurde. Im Jahr 133 v. Chr. jedoch, verzeichnete Rom erstmals in der Weltgeschichte eine Bevölkerung von knapp über 1 Million Einwohnern. Dabei erweiterte Rom seine Kontrolle über die italienische Halbinsel und später den gesamten Mittelmeerraum und diente dabei als größte Stadt der alten Welt, sowie als Reichshauptstadt des Römischen Reichs. Zwischen 100 und 200 n. Chr., in der Zeit der Kaiser von Trajan bis Septimius Severus, erlebte das Römische Reich seine absolute Blütezeit. Damals verliefen seine Grenze in über 20 modernen Ländern auf insgesamt 3 Kontinenten auf einer Länge von 7.500 Kilometern.

Auch wer geschichtlich nicht so versiert ist, kennt dennoch die wichtigsten Pfeiler der römischen Geschichte – die Punischen Kriege gegen Karthago, die Aufstiege mächtiger Generäle wie Gaius Julius Caesar, Pompeius und Crassus, die politische Struktur Pax Romana unter Roms ersten Kaiser Augustus (vorher Octavian) oder der Fall des Weströmischen Reichs durch das Absetzen des letzten Kaisers Romulus Augustulus durch den germanischen Heerführer Odoaker. Allerdings blieb das Oströmische Reich (Byzantinisches Reich) noch fast 1.000 Jahre bestehen, bis es schließlich 1453 n. Chr. durch die Osmanen erobert wurde. Übrigens, die berühmten römische Ruinen und Ausgrabungen in der italienischen Hauptstadt sind nur ein kleiner Bruchteil von dem, was sich tatsächlich unter der Oberfläche befindet. Nur rund 10% des antiken Roms wurde überhaupt ausgegraben. Und tatsächlich war Rom nach dem Untergang des Römischen Reichs auch gar nicht immer die italienische Hauptstadt. Italien hatte drei! Die erste italienische Hauptstadt war Turin (1861 – 1865), die zweite war Florenz (1865 – 1871) und erst 1871 wurde Rom zur Hauptstadt ernannt (damals noch des Königreichs Italien).
Die wichtigsten Reiseinformationen im Überblick
Im Gegensatz zum Kolosseum ist von vielen einst prachtvollen Bauwerken der Antike heute nur noch wenig erhalten. Besonders die beeindruckenden Thermen und Badeanlagen der Römer erfordern viel Vorstellungskraft, um sich ihren früheren Glanz vorzustellen. Deshalb empfehle ich dir für die Vorbereitung deiner Rom-Reise;
- Einen Eindruck vom Römischen Reich erhalten durch Filmklassiker wie Gladiator, Ben Hur, sowie Troja oder neue Serien wie Those about to die oder Das Römische Reich (Netflix).
- Virtual Reality Erfahrung in Rom – mit der VR Brille die Bauwerke während der Blütezeit der römischen Kaiserherrschaft betrachten. In der italienischen Hauptstadt werden zahlreiche solche Virtual Reality Erfahrungen angeboten
- Praemonitus, praemunitus – Ein altes lateinisches Sprichwort besagt „Vorbereitung ist die beste Verteidigung“ und das gilt auf jeden Fall auch für Rom. Laut, chaotisch und mitunter auch gefährlich kann die italienische Hauptstadt sein. Informiere dich im Vorhinein über Gefahren im Verkehr, Taschendiebstähle, korrupte Polizisten oder manipulierte Geldautomaten – lies dazu auch diesen Artikel 9 Dinge, die man in Rom verkehrt machen kann
- Apropos Vorbereitung: Reiseführer enthalten oft praktische Stadtkarten und zusätzliche Restauranttipps
- Free Walking Touren nutzen – gibt es auch auf Deutsch
Reiseplanung: Anreise & Reisezeit
Omnes viae Romam ducunt – Dieses lateinische Sprichwort kennen und nutzen wir alle, denn es stimmt, viele Wege führen nach Rom. Die meisten Besucher erreichen Rom mit einem Direktflug aus Deutschland. Alternativ verfügt Italien über ein gut ausgebautes nationales Zugnetz. Ich reiste mit dem eigenem Auto nach Rom, da die Reise ursprünglich darauf ausgelegt war, dass mein Hund Gismo mich begleitet. Er starb wenige Monate vorher. Die teuren Sprit- und Mautgebühren reduzierten sich durch die Mitnahme von Blablacar-Mitfahrern – eine App, die es dir europaweit ermöglicht, Mitfahrten anzubieten und dir damit etwas Fahrgeld zu sparen.

Wer Horseshoe Travel und mir schon länger folgt, der weiß, dass ich ein Fan der Nebensaison bin. Die Frühlingsmonate zwischen April und Juni, sowie im Herbst, September bis Oktober, sind ruhig, weniger überlaufen als im Sommer und es ist auch nicht so heiß. Wer an die Ferienzeit gebunden ist und oder gerne im Sommer nach Rom reist, sollte unbedingt ALLE Tickets im Vorhinein buchen, Restaurants vorab reservieren, sich früh genug für eine Unterkunft entscheiden (diese sind zur Hochsaison meist auch teurer) und nach Möglichkeit auf die Mitnahme von Hunden verzichten, denn im Rom wird es im Sommer mitunter sehr warm.
Geld sparen auf deinem Citytrip
Städtetrips sind ein teures Vergnügen. Jedoch kannst du deine Kosten mit einigen Tricks und Tipps reduzieren, sodass Städtetrips auch für Studenten wie mich nicht zum absoluten Kostenhorror werden. Außerdem bleibt so mehr Geld für die wirklich wichtigen Dinge; Pizza, Pasta & Gelato!

- Spartipp Nr. 1: Früh buchen – gilt für Flüge, Hotels, Zugtickets, etc. Das andere Extrem sind Last-Minute-Deals, darauf solltest du dich jedoch nicht verlassen. Das ist eher etwas für Kurzentschlossene.
- Tipp Nr. 2: Öffentliche Verkehrsmittel nutzen, viel zu Fuß gehen und bei Taxifahrten immer aufs eingeschaltete Taxameter achten. Weniger Probleme hast du bei Uber oder Bolt – hier wird der Fahrpreis zu Beginn festgelegt.
- Tipp Nr. 3: Kostenlose Attraktionen, wie Stadtplätze (davon hat Rom viele), Parks oder Free Walking Touren (ein kleines Trinkgeld ist üblich).
- Tipp Nr. 4: Die Wahl des richtigen Restaurants! Pizzerien mit Blick aufs Kolosseum wirken zwar auf den ersten Blick besonders einladend, sind jedoch meist auch umso teurer. Informiere dich vorab (z. B. auf GoogleMaps oder auf Reiseblogs wie Horseshoe Travel über gute Restaurants, die auch von den Locals besucht werden). Viele Lokale bieten außerdem eine günstigere Mittagskarte. Und bevor es weiter auf Sightseeing-Tour geht, unbedingt noch einmal die Restaurantoilette nutzen. Öffentliche Toiletten kosten 2024 in Rom nämlich bereits 2€ pro Nutzung.
- Tipp Nr. 5: Wasser aus Brunnen – schont den Geldbeutel und den Rücken, da du nicht den ganzen Tag über schwere Wasserflaschen mit dir herum tragen musst. In Rom gibt es über 2.500 Trinkwasserbrunnen. Fast alle mit ausgezeichneter Trinkwasserqualität, an denen sich jeder frei bedinen darf. Ihrer Form wegen werden sie übrigens als Nasoni (große Nasen) bezeichnet. Die Brunnen an den Metrostationen B Station Colosseo und A Ottaviano beinhalten sogar gekühltes Wasser mit Kohlensäure! Aber vorsicht Fettnäpfchengefahr! Niemals aus Brunnen trinken, die nicht als Trinkwasserbrunnen ausgeschildert sind. Der Trevi-Brunnen hat sogar seine eigene Carabinieri, die ihn vor ungewollten Betreten oder sogar Berühren der Wasseroberfläche schützt.
- Spartipp Nr. 6: Citypässe! In Rom hast du die Qual der Wahl zwischen dem Turbopass, der Rom Tourist Card, dem Roma Pass, der Rom Omnia Card und dem Rom Explorer Pass. Hier kannst du vergleichen, welcher Pass am besten zu deiner Reise passt.
Meine persönlichen Unterkunfts- und Restauranttipps
Si fueris Romae, romano vivito more – Wenn du in Rom bist, lebe nach römischer Art. Und das haben meine Familie und ich während der Romreise getan. Übernachtet haben wir im wirklich empfehlenswerten, zentral gelegenen Apartment Orange Tree House, im Herzen des Wohnviertels Esquilino. Dank des Citypasses konnten wir kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel bzw. den Hop-on-Hop-off Bus nutzen. Wer spät bucht, findet oftmals nur noch wenig günstige Angebote im Zentrum. Viele Reisende greifen daher auf billige Hotels am Stadtrand oder außerhalb Roms zurück und pendeln mit dem Zug ins Stadtzentrum. Die Zeit und das Geld, das du dabei für die Anreise verlierst, gleicht den teureren Hotelpreis wieder aus. Ein weiterer Unterkunftstipp – Das Hotel Teatro die Pompeo liegt direkt über den alten Gemäuern des Teatro Pompeo, dem Ort, an dem Julius Caesar einst vor rund 2.000 Jahren hinterrücks erstochen wurde. Wer also nicht allzu zart beseitet ist, kann innerhalb der historischen Gewölbe wirklich leben wie ein Römer und ist noch dazu nicht weit entfernt, von den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt.

Gut investiert ist das gesparte Geld in die leckeren Spezialitäten der römischen Küche. Typische römische Gerichte sind Spaghetti alla Carbonara, Penne all’Arrabbiatta, Tonnarelli Cacio e Pepe oder Rigatoni con la pajata – viele Pastagerichte also! Die Nudelgerichte werden in Rom regelrecht verehrt. Sogar so sehr, dass die Familie Agnesi im Jahr 1824 das Pasta Museum gründete, das sich mit der Herkunft, Zubereitung und den diversen Formen von Fusilli, Linguine, Farfalle und Co beschäftigt. Apropos Restaurantkultur – in Rom beträgt der Tafelservice meist 10 bis 20% und wird automatisch bei Bezahlung an die Rechnung angehängt. Bevor du also unnötig viel Trinkgelder zahlst, erst die Rechnung kontrollieren. Gegessen wie die Locals haben wir übrigens bei; Osteria Feelsgood zu fairen Preisen, Restaurant Pizzería Galilei, dem Markt Eataly Roma Ostiense, der Foodhalle Nuovo Mercato di Testaccio und zwischen marmornen Skulpturen bei Canova Tadolini. Günstigen Kaffee gibt es im Sciascia Caffè 1919 und das beste Eis in Roms bekanntester Gelateria, Giolitti.
Do’s & Don’ts in Rom – das richtige Verhalten als Tourist
Wer sich nicht direkt als Tourist outen möchte, sollte einige italienische Etikette beachten. Auch wenn draußen die absolute Hitze herrscht, innerhalb der Kirchen sind kurze Hosen und Tanktops ein No Go. Sonnenbrille und Cappy gehören an heißen Sommertagen ebenso zum Outfit, wie bequeme Schuhe. Bestelle nie einen Cappuccino nach den Morgenstunden. Ja richtig gehört – die Italiener trinken ihren Cappuccino traditionell zum Frühstück. Toleriert wird auch ein Latte Macciato am Nachmittag mit Freunden im Café. Ein absolutes No Go, über das so manch Römer schon den Kopf geschüttelt hat, ist das Bestellen von Cappuccino nach der Frühstückszeit. In ganz authentischen Restaurants sollen Kellner sich sogar weigern, ihn nach der Mittagszeit an Kunden auszuhändigen. Kaffeeliebhaber kommen in Rom aber dennoch auf ihren Geschmack, schließlich gehört ein Espresso nach dem Essen einfach dazu.

Achte auf Fotoverbotsschilder. Besonders häufig findest du diese in Museen, Kirchen aber auch rund um die Schweizer Gardisten im Vatikan. Rund um die Hauptsehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt warten allerdings auch noch andere Fallen auf dich. Besonders an den Warteschlangen rund um Pantheon und Kolosseum werden ahnungslosen Touristen gerne rote Rosen oder kleine Mitbringsel „geschenkt.“ Ein Geste der Nächstenliebe ist das allerdings nicht, es wird Geld erwartet. Dies zeigt aber auch, dass Bargeld in Rom, anders als z. B. in den skandinavischen Städten, weiterhin von großer Bedeutung ist. Besonders kleinere Geschäfte, Souvenirshops oder Straßenstände akzeptieren nur Bares.
Was in Rom sonst sehr unbeliebt ist? Müll! Es gibt genügend Mülleimer und dank der vielen Reinigungsteams, ist zumindest der Stadtkern recht sauber. Was hingegen sehr gerne gesehen wird, sind Italienischkenntnisse. Wer Italien kennt, weiß, wie schnell es außerhalb der Touri-Gebiete mit dem Englisch vorbei sein kann. Zu den absoluten Grundlagen zählen;
- Buon Giorno = Guten Morgen/Guten Tag
- Buona sera = Guten Abend
- Ciao = Hallo/Auf Wiedersehen
- Arrivederci = Auf Wiedersehen
- Grazie = Dankeschön
- Gelato = 🍦
Sicherheit in der italienischen Hauptstadt – wie dein Auto die Reise auch ohne Glasschaden überlebt
Das mit der Sicherheit ist leider so eine Sache in Rom. Die ewige Stadt birgt so ihre Tücken und Gefahren – seien es dreiste Touristenabzocken für überteuerte Eintrittskarten, Touren & Co, teure Taxifahrten, Fremde, die vermeintliche Geschenke vorm Kolosseum verteilen oder klassische Taschendiebstähle. Als Zentrum der Taschendiebstähle gelten der Vittorio-Platz, der Bahnhof Tiburtina und der Bahnhof Ostiens. Mein Spartipp Nr. 6 daher – Pass auf deine Wertsachen auf. Trotz Sicherheitstasche und gut verschlossenem Rucksack, wurde meiner Mutter im Bus 64 der Geldbeutel geklaut. Denn dass diese Buslinie von besonders vielen Touristen aufgrund ihrer zentralen Route genutzt wird, ist leider auch vielen römischen Langfingern bekannt. Ein Diebstahl und die damit verbundene polizeiliche Anzeige ist ein teurer und langwieriger Prozess – besonders am Wochenende, wenn die meisten Carabinieri frei haben.

Wäre es nur der gestohlene Geldbeutel gewesen, wären wir ja noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Am Tag der Abreise bemerkten wir jedoch, dass auch eine Seitenscheibe des Autos eingeschlagen worden war. Dieses befand sich wenige 100 Meter von unserem Apartment in Esquilino entfernt, auf öffentlicher Straße. Im Nachhinein las ich viel über Autoeinbrüche- und diebstähle in Rom. Das Risiko steigt mit ausländischem Kennzeichen, doch auch die Römer selbst berichteten mir über aufgebrochene Türen oder eingeschlagene Scheiben. Lass niemals eine Tasche offen liegen. Wenn du mit Auto anreist, miete am besten eine Unterkunft mit Garage bzw. Parkplatz auf dem Grundstück. Wenn das nicht möglich ist, stelle dein Auto in einem gebührenpflichtigen Bereich, am besten in der Nähe einer Polizeistation, ab.
Reise mit Hund nach Rom
Eigentlich hätte Gismo dabei sein sollen in Rom. Schließlich wurde es dann aber die erste Reise ohne ihn, seit vielen Jahren. In Vorbereitung auf Rom habe ich mich jedoch intensiv über die Voraussetzungen und Bedingungen für das Reisen mit Hund in die italienische Hauptstadt informiert und kann diese Informationen nun zumindest mit dir teilen
Für die Einreise nach Italien benötigst du;
- eine Hundehaftpflichtversicherung – nicht nur für Italien, sondern auch für daheim ein Muss
- einen Mikrochip als Kennzeichnung
- eine Tollwut-Impfung (mindestens 21 Tage vor Reisebeginn – daher dürfen Welpen auch erst ab 3 Monaten einreisen)
- den EU-Heimtierausweis mit allen Angaben – Impfstatus, Kennzeichnung und Identifikationsnummer (Mikrochip)
- Mein Tipp: Scalibor-Halsband und/ oder Leishmaniose Impfung, wenn du noch ans Meer weiterreist
- Sicherheit beim Autofahren – ich habe in Bezug auf Italienreisen schon öfter gelesen, dass der Hund beim Autofahren in einer Transportbox oder hinter einem Gitter im Kofferraum gesichert sein muss. Kontrolliert wurde ich nie, allein der Unfallverhütung wegen, lohnt sich dies aber.

Eine Besonderheit Roms – viele Sehenswürdigkeiten können von außen bewundert werden. Natürlich kannst du (ohne Hund) ins Kolosseum, Pantheon oder Forum Romanum, es ist aber nicht zwingend nötig, um einen ersten Eindruck der beeindruckenden römischen Architektur zu erhalten. Im Innenbereich von Restaurants sind Hunde fast immer verboten – in der Außengastro war Gismo während unserer vielen Italienreisen jedoch fast immer erlaubt. In öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Hunde in einer Transportbox reisen oder einen Maulkorb tragen – meist sind auch nicht mehr als 2 Hunde pro Person erlaubt. Schöne Parks, die ich mir vor der Reise bereits für Spaziergänge mit Gismo notiert hatte, sind; Villa Borghese, Park Celio, oder Villa Celimontana. Etwa 30 km entfernt von Rom befindet sich außerdem das BauBeach Village, ein weitläufiger Hundestrand.
Und dann wäre da noch die Sache mit den Katzen. Die italienische Hauptstadt wird quasi von Miezen regiert. Das römische Gesetz erlaubt es den Samtpfoten seit 1991, ungestört an ihrem Geburtsort leben zu dürfen. Wildkatzen werden vom Katzenschutzverein Torre Argentina sogar im Kolosseum oder den Ruinen des Forum Romanums versorgt. Zwar gilt sowieso eine generelle Leinenpflicht in Italien, besonders aber im hektischen Stadtverkehr Roms und in der Nähe der Katzen solltest du besonders acht geben auf deinen Vierbeiner.
Meine Highlights für 3-7 Tage Rom
Ein verlängertes Wochenende solltest du auf jeden Fall für Rom einplanen – umso länger, desto besser. Ich war fünf Tage in Rom und habe dabei die „Must sees“ der italienischen Hauptstadt und einige weitere, weniger bekannte Sehenswürdigkeiten erkundet. Doch 5 Tage haben natürlich lange nicht gereicht, vor allem nicht für die Vielzahl an Ausstellungen, Museen und Ausgrabungsstätten. Daher steht eine weitere Rom-Reise bereits in der Planung.
Die Must sees:
Der erste Stopp in Rom – die Caracalla Thermen
Irgendwie kam mir der Namen unseres ersten von so vielen Sightseeing-Stopps in Rom bekannt vor – Caracalla Thermen bzw. das, was von diesen übrig ist. Tatsächlich war ich wenige Monate vorher im Schwarzwald unterwegs und entdeckte in Baden Baden ein gleichnamiges Thermalbad. Ebenfalls benannt nach dem römischen Kaiser Caracalla, der um 200 n. Chr. die an den Thermalquellen entstandenen römischen Bade- und Kuranlagen erweitern ließ. Mit den größten antiken Badeanlagen in Rom (neben den Diokletiansthermen und den Trajansthermen) kann jedoch kein Thermalbad der Welt mithalten. Die römischen Caracalla Thermen (lateinisch: Thermae Antoninianae) wurden zwischen 212 und 216 n. Chr. unter Kaiser Caracalla erbaut und waren bis ins 6. Jahrhundert in Betrieb, bevor sie durch die Zerstörung der Wasserleitungen funktionsunfähig wurden. Die gesamte Anlage erstreckte sich über 11 Hektar und konnte bis zu 1.600 Besucher gleichzeitig aufnehmen.

Die Thermen diente den Römern als öffentliche Badeanstalt, sowie sozialer Treffpunkt und bestanden aus heißen Bädern (Caldarium), lauwarmen Bäder (Tepidarium), kalten Bäder (Frigidarium), sowie Turnhallen und Gärten. Ausgestattet waren sie mit fortschrittlicher Fußbodenheizung, verkleidet mit Marmor und dekoriert mit Kunstwerken. Die großen Marmorbecken wurden nach Schließung der Badeanstalt ins Stadtzentrum gebracht, wo sie als Brunnen eingesetzt wurden. Einer davon befindet sich beispielsweise auf der Piazza Farnese in Rom. Auch Statuen wurden so umgesiedel. Eine der bekanntesten ist die Skulptur des Farnesischen Stiers, die sich heute im archäologischen Museum in Neapel befindet. Zugegeben, es gehört schon ein wenig Fantasie dazu, sich vorzustellen, wie die Römer in der einstigen Badeanlage, von denen heute nur noch Ruinen und Überreste vorhanden sind, verweilten, sich wuschen und tratschten. Dennoch zählen die Caracalla Thermen heute zu den größten und am besten erhaltenen Beispielen einer antiken thermalen Badeanlage und sollten auf jeder Rom-Reise eingeplant werden. Kleiner Tipp – am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt für Besucher frei, ansonsten kostet er 8€ pro Person.
Übrigens, so sauber und penibel die Römer einst ihre Körper reinigten, umso seltsamer war ihre Tradition der Kleiderwäsche. In der Antike wuschen die römische Sklaven die Kleidung ihrer Herren nämlich oftmals mit Urin, das sie aus Auffanggefäßen auf der Straßen bezogen. Durch den Ammoniak sollte der Urin eine besonders reinigende Wirkung zum Waschen der Togen gehabt haben. Außerdem diente er auch als Bleichmittel für die strahlend weißen Togen.
Die gar nicht so Spanische Treppe
Am Fuße der Kirche Trinità dei Monti befindet sich eine der bekanntesten Freitreppen der Welt, die Spanische Treppe (italienisch: Scalinata di Trinità dei Monti). Ihre Bezeichnung ist allerdings etwas Irre führend – tatsächlich wurde die barocke Treppe von einem italienischen Architekten entworfen und mit dem Nachlass des französischen Diplomaten Etienne Gueffier finanziert. Wieso also Spanisch? Die Treppe ist nach dem Piazza di Spagna (Spanischer Platz) benannt, auf dem sie sich befindet, welcher wierrum auf die Spanische Botschaft beim Heiligen Stuhl zurückgeht. Erbaut wurden die 136 Stufen der Spanischen Treppe zwischen 1723 und 1725 aus Travertin, einem hellen, porösen Kalkstein. Sie sollten einen wild bewachsenen Abhang verdecken, der von der Kirche Santa Trinità dei Monti zur Piazza di Spagna hinabführte. Der damalige Papst Innozenz XIII. empfand diesen Abhang nahe der Kirche als unpassend.

Heute zählt die Spanische Treppe zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Roms. An den Piazza di Spagna grenzt die Luxus-Einkaufsstraße Via Condotti mit Geschäften wie Gucci, Prada und Bugatti. Seit 2019 sind zum Schutz des Denkmals die Regeln für Touristen auf und um die Spanische Treppe verschärft worden. Verboten ist seitdem, das Sitzen auf den Stufen, sowie Essen und Trinken, Rauchen und die Belästigung anderer durch laute Musik. Fotoshootings sind aber zum Glück nicht verboten worden, denn die Spanische Treppe zählt zu den Top Spots für Influencer und solche, die es noch werden wollen.
Die schönsten Stadtplätze – Piazza Navona, Piazza del Popolo, Piazza di Spagna & Campo de’ Fiori
Rom ist bekannt für seine beeindruckenden Stadtplätze (Piazza), oft gesäumt von historischen Gebäuden, Brunnen und Skulpturen. Sie dienten seit jeher als zentraler Treff- und Versammlungsort, Markt- und Kirchenplatz, sowie Orte für Feste und Veranstaltungen. Einer der bekanntesten von ihnen ist der Piazza Navona im Stadtteil Parione. Geziehrt wird er von 3 stattlichen Brunnen – der berühmteste von ihnen ist der Fontana dei Quattro Fiumi (Brunnen der 4 Flüsse) von Gian Lorenzo Bernini. Ursprünglich ließ Julius Caesar um 46 v. Chr an seiner Stelle ein antikes Stadion, das für Sportveranstaltungen genutzt wurde, errichten. Auch um den Piazza del Popolo führt keine Sightseeing-Route vorbei. Übersetzt bedeutet sein Name Platz des Volkes und das ist er der Legenden nach auch. Zwischen 1811 und 1822 wurde er im neoklassizistischen Stil errichtet – angeblich durch die Gelder der römischen Bevölkerung. Andere Überlieferungen sehen den Urpsrung des Platznamens in dem Wort ‚Popolo‘. Die Piazza soll an Pappeln erinnern, die früher hier standen.

Ein weiterer schöner Platz ist der Piazza di Spagna an der Spanischen Treppe. Sofort ins Auge fällt der wunderschöne Brunnen (die Barcaccia), gestaltet von Pietro Bernini. Ebenso schön ist der Campo de’ Fiori (zu Deutsch: Blumenfeld) im Viertel Parione. Er unterscheidet sich von den anderen zentralen Plätzen in Rom, weil er nicht bekannt ist für bedeutende Gebäude, Brunnen oder andere Bauwerke. Im Gegenteil – einzig die Statue des Philosophen Giardano Bruno befindet sich seit 1889 auf der Mitte des Platzes. Der Campo de’ Fiori verdankt seinen Namen dem Feld aus Blumen, das sich im Mittelalter, als die Römer auf der heutigen Piazza einen Pferdemarkt errichteten, dort befand. Es sind vor allem Einheimische die auf dem täglich stattfindenden (ausgenommen Sonntags) Wochenmarkt flanieren und einkaufen. Neben regionalem Obst und Gemüse, frischen Kräutern, Fleisch, Fisch und natürlich Blumen, werden auf dem Markt des Campo de’ Fiori auch lokale Spezialitäten, wie italienische Käsesorten, Wurstwaren, Olivenöle und Essige verkauft. Die perfekten Mitbringsel! Der Markt hat noch etwas Gutes! Im 19. Jahrhundert markierte seine Etablierung das Ende der Nutzung des Campo de’ Fiori als Ort öffentlicher Hinrichtungen.
Engelsburg – Wächterin der Stadt
Wie eine majestätische Wächterin erhebt sich die Engelsburg (italienisch: Castel Sant’Angelo) über dem Tiber und spielte über viele Jahrhunderte eine zentrale Rolle als militärische Festung zum Schutz Roms. Ursprünglich im Jahr 139 n. Chr. als Mausoleum für Kaiser Hadrian und seine Nachfolger erbaut, wurde sie später von verschiedenen Päpsten in eine Kastellburg umgewandelt. Bedeutende römische Kaiser wie Mark Aurel und Caracalla wurden innerhalb ihrer Mauern begraben. Ab dem 14. Jahrhundert diente die Engelsburg zudem als päpstliche Residenz und sogar Gefängnis. Ein überdachter Gang (Passetto di Borgo) verbindet seither den Vatikan mit der Festung und ermöglicht dem Papst im Falle einer Bedrohung eine sichere Flucht.

Und woher stammt der Name Engelsburg? Die Geschichte führt uns ins Jahr 590 n. Chr., als Rom von einer schweren Pest heimgesucht wurde. Papst Gregor I. hatte der Überlieferung nach eine nächtliche Vision des Erzengels Michael, der auf der Spitze des Mausoleums erschien und sein Schwert in die Scheide steckte – ein Symbol für das Ende der Pest. Aus Dankbarkeit für dieses himmlische Zeichen ließ man eine Statue des Erzengels auf der Burg errichten, und seither trägt sie den Namen Engelsburg. Ob die Seuche wirklich unmittelbar danach verschwand, bleibt historisch unklar. Die Engelsstatue selbst wurde im Laufe der Zeit mehrfach beschädigt, bis schließlich im Jahr 1753 die heute bekannte Bronzestatue aufgestellt wurde.
Seit 1903 dient die Engelsburg als Museum und hat ihre schweren Tore und Brücken auch für Besucher geöffnet. Besonders sehenswert ist der Panoramablick von der Dachterasse, auf dem sich auf die Engelsstatue befindet, und vom Burgeigenen Cafè. Tickets sollten unbedingt vorab reserviert werden. Je nachdem für welchen Rom-Pass du dich entscheidest, ist das Ticket für die Engelsburg auch schon mitinbegriffen. Bloß deinen Timeslot musst du dann noch selbst wählen.
Forum Romanum & Palatin – Zentrum des antiken Roms
Senatus Populusque Romanus (SPQR) – Senat und Volk von Rom. Sie alle trafen sich im Forum Romanum, dem wichtigsten politischen, religiösen und wirtschaftlichen Zentrum Roms. Der Schriftzug SPQR, einst das stolze Hoheitszeichen der Römer, ist auch heute noch allgegenwärtig in der Stadt: Er ziert Schrifttafeln, Kanaldeckel, Mülleimer und öffentliche Gebäude. Doch während der Name fortlebt, sind vom Forum selbst nur noch Ruinen und Überreste vorhanden. Trotzdem bleibt es die größte archäologische Ausgrabungsstätte Roms und ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit. Das Forum diente einst als lebhafter Marktplatz, umgeben von monumentalen Bauwerken, die das öffentliche Leben der Stadt prägten: zahlreiche Tempel, politische Gebäude und prächtige Basiliken. Zu den eindrucksvollsten Überresten zählen die Tempel des Saturn, des Castor und Pollux, die mächtigen Triumphbögen von Titus und Septimius Severus, sowie die Säulen der Basilica Aemilia und die Maxentius-Basilika, von der noch Teile des Gewölbes erhalten sind. Zudem befanden sich hier einst die Curia Julia, der Sitz des römischen Senats, und die Rostra, die berühmte Rednertribüne, von der aus Roms Politiker und großen Redner das Volk mit ihren Worten inspirierten.

Das Forum Romanum liegt eingebettet zwischen den Hügeln Palatin und Kapitol. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein sumpfiges Gelände, das ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. entwässert wurde, um Platz für das bedeutendste Zentrum des öffentlichen Lebens im antiken Rom zu schaffen. Der Palatin, einer der legendären sieben Hügel Roms, ist ein Ort voller Mythen und Geschichte. Der Hügel gilt als der Geburtsort der Stadt, denn hier sollen, so die Sage, Romulus und Remus von der Wölfin Lupa gesäugt worden sein. Schon in der frühen Antike war der Palatin eine bevorzugte Wohngegend für wohlhabende Römer und Kaiser, die in prächtigen Villen und Palästen residierten. Wer die Mühe auf sich nimmt, die vielen Stufen zur Kuppe des Palatin zu erklimmen, wird mit einem grandiosen Blick auf das Forum Romanum, das imposante Kolosseum und sogar den Trajansmarkt, das erste Einkaufszentrum der Welt, belohnt.

Kleiner Tipp – Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren können das Forum Romanum kostenlos besichtigen. Erwachsene Besucher sollten wie für die meisten Sehenswürdigkeiten in Rom, ein Ticket bzw. einen Time-Slot beim City-Pass vorab reservieren. Zwar sind die alten Ruinen im Forum Romanum gut ausgeschildert, es lohnt sich dennoch einen Audio Guide zu leihen.
Trevi-Brunnen – wo Wünsche wahr werden
In Rom gibt es über 2.000 Brunnen unterschiedlicher Form und Größe. Doch der Trevi-Brunnen auf der Piazza di Trevi vor dem Palazzo Poli ist der unangefochtene Rekordhalter der italienischen Hauptstadt. Keine andere Sehenswürdigkeit in Rom wird so häufig besucht, wird so gut durch die Carabinieri bewacht (berühre bloß nicht mit den Fingern die Wasseroberfläche im Brunnen) oder bringt der Stadt so viel Geld ein. Denn wer mit rechten Hand eine Münze über die linke Schulter wirft, darf sich etwas wünschen. Und in Italien ist weithin bekannt, dass nur Wünsche am Trevi-Brunnen auch wirklich wahr werden. Vielleicht ist meiner deshalb nicht wahr geworden, weil ich die Münze unwissentlich mit der linken Hand über die Schulter geworfen habe?

Jeden Tag landen über 3.000€ im Brunnen. Jeder Euro geht an die Wohltätigkeitsorganisation Caritas, die mit dem Geld bedürftigen Familien in Rom unter die Arme greift. Der barocke Trevi-Brunnen wurde im Jahr 1762 fertiggestellt und zeigt eine theatrische Szene des Titanen Oceanus, dem Vater und Gott der Meere und Flüsse, der in einem muschelförmigen und von zwei Seepferdchen gezogenen Wagen reitet. Oberhalb von Oceanus befindet sich die Statue Agrippas, der seinen Untergebenen befiehlt, das Aquädukt zu bauen. Wer sich etwas mit den der römischen Geschichte auskennt, findet im Brunnen die Symbole des Überflusses und der Gesundheit. Der Brunnen wird von Skulpturen 30 verschiedener Pflanzenarten gesäumt, die typisch für die Region sind – darunter Eichen, Artischocken, wilde Feigen, Birnen und Trauben. Oben auf dem Architrav befindet sich eine lateinische Inschrift, die übersetzt bedeutet: „Papst Clemens XII. schmückte im Jahr unseres Herrn 1735, dem sechsten Jahr seines Pontifikats, den Aquädukt der Jungfrau, berühmt für seine Fülle und Heiligkeit, mit einem prächtigen Kunstwerk.“ Doch für diese wertvollen Details interessieren sich die vielen Touristen am Rande des Brunnens, die entweder für Fotos posieren oder goldene Münzen in den Brunnen schmeißen, eher weniger.
Ein Staat in der Stadt – Vatikan mit Petersdom & Sixtinischer Kapelle
Ein souveräner Staat innerhalb der Stadt. Das gibt es (nicht nur) in Rom. Die Vatikanstadt (italienisch: Stato della Città del Vaticano) ist der kleinste Staat der Welt (44 Hektar) und liegt im Herzen der italienischen Hauptstadt. Sie ist der Sitz des Papstes und das Zentrum der römisch-katholischen Kirche. Trotz ihrer geringen Größe hat sie eine eigene Regierung, Währung, Postsystem und sogar eine kleine Armee (die Schweizergarde). Wusstest du, dass Italien weitere solche Enklaven besitzt? Nahe Rimini zum Beispiel befindet sich der eigenständigen Staat San Marino und am Luganersee in der Schweiz liegt Campione d’Italia, eine italienische Enklave.

Der Vatikan ist primär bekannt als Sitz des Papstes und einige der beeindruckendsten sakralen Bauwerke der Welt. Der Petersdom ist die größte Kirche, die jemals gebaut wurde, mit einer Kapazität von bis zu 60.000 Menschen. Egal ob gläubiger Christ oder nicht, den Petersdom sollte mit seiner beeindruckenden Architektur und der berühmten Kuppel von Michelangelo, jeder einmal im Leben besucht haben. Da der Eintritt in den Petersdom kostenlos ist, musst du dich allerdings auch auf sehr lange Wartezeiten einstellen. Direkt vor dem Petersdom befindet sich der Petersplatz, auf dem sich die lange Schlange an wartenden Besuchern vor dem Kirchenportal befindet, und Messen und Segnungen an christlichen Feiertagen stattfinden. Für den Eintritt in die Vatikanischen Museen ist auch das vorherige Reservieren eines Timeslots notwendig. Die Vatikanischen Museen sind schier unglaublich. Sie bestehen aus einer Aneinanderreihung von Palästen, Gallerien und Ausstellungen mit den Schätzen dieser Welt. Werke von Renaissance-Künstlern wie Raffael, Michelangelo, Bernini und Da Vinci reihen sich an zeitgenössische Kunstwerke von Van Gogh, Dalí und Picasso. Auch antike Statuen, Skulpturen oder ägyptische Kunst befinden sich in den Museum. Das Highlight? Die Sixtinische Kapelle. Sie ist bekannt für die Fresken von Michaelangelo, darunter auch das ikonische Deckenfresko des „Jüngsten Gerichts“ und den Papstwahlen, die nach dem Tod des amtierenden Papstes stattfinden.

Die Sixtinische Kapelle ist täglich (außer Sonntags) von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Aber Vorsicht – wir besuchten das Vatikanische Museum einen Tag vor einem italienischen Feiertag. Die Sixtinische Kapelle wurde an dem Tag bereits um 14 Uhr geschlossen, unser Time Slot für die Museen war aber erst ab 15:00 Uhr. Hätten wir das vorher gewusst!
Pantheon – Roms einziges antikes Bauwerk im tadellosen Zustand
An der Piazza della Rotonda erhebt sich das Pantheon, eine der ältesten und beeindruckendsten Kirchen Roms. Zwischen 125 und 128 n. Chr. unter Kaiser Hadrian fertiggestellt, gilt das Pantheon heute als das älteste noch genutzte Gebäude der Welt. Doch es ist bereits der dritte Tempel, der an dieser Stelle errichtet wurde. Der erste antike Tempel, erbaut von Agrippa zwischen 27 und 25 v. Chr., fiel 80 n. Chr. einem verheerenden Brand zum Opfer. Der zweite Tempel wurde von Kaiser Domitian wieder aufgebaut, doch auch dieser wurde im Jahr 110 n. Chr. durch einen Blitzschlag zerstört und brannte nieder.

Einer der Hauptgründe für die bemerkenswerte Erhaltung des Pantheons ist seine Umwandlung in eine christliche Kirche, die den Namen Santa Maria ad Martyres trägt. Diese Umwidmung brachte regelmäßige Wartungs- und Renovierungsarbeiten mit sich, die zur Langlebigkeit des Bauwerks beitrugen. Zudem verwendeten die römischen Ingenieure eine spezielle Zementmischung aus Kalkstein und Vulkasche, die dem Pantheon seine Robustheit verleiht. Auch die Konstruktion der Kuppel mit einem Loch darin dient als Sicherung gegen Schäden durch Erdbeben. Dieses Loch wird auch als das Auge des Pantheons bezeichnet. Außerdem hat das Pantheon damit die größte Betonkuppel der Welt (43,3 Meter Durchmesser), die ohne zusätzliche Verstärkungen gebaut wurde. Im Vergleich zu anderen antiken Bauwerken in Rom blieb das Pantheon von den Zerstörungen weitgehend verschont, die viele Tempel und Monumente im Laufe der Jahrhunderte erlitten. Der Innenraum ist nahezu vollständig intakt und lässt sich kaum von dem unterscheiden, was die Römer vor 2.000 Jahren in diesem beeindruckenden Tempel erlebten. Lediglich die hinzugefügten christlichen Elemente und die fehlenden antiken römischen Artefakte weisen auf die Veränderungen hin, die das Pantheon im Laufe der Zeit erfahren hat.
Tickets kosten 5€ pro Person, Kinder besuchen das Pantheon kostenlos. Übrigens, anlässlich der Stadtgründung Roms am 21. April 753 sind alle Museen und Monumente an diesem Tag kostenlos für Besucher. Das Pantheon hat nicht nur mich zum Schreiben dieses Beitrags inspiriert, sondern diente auch als Vorlage zahlreicher weiterer bekannter Bauwerke – dem US Capitol, dem Pariser Panthéon oder der Kuppel des Florenzer Doms. Weitere spannende Side Facts übers römische Pantheon kannst du hier nachlesen; 10 einzigartige Fakten über das Pantheon.
Schauplatz der Gladiatorenkämpfe – das Kolosseum
Kennst du diese Sehenswürdigkeiten, die dir schon unzählige Male in Reiseprospekten, auf Postkarten oder in Filmen begegnet sind? Wenn du dann endlich vor ihnen stehst, überkommt dich ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit und zugleich der Fremdheit. Es ist, als ob ein einst fiktives Bauwerk plötzlich zur greifbaren Realität wird. So erging es mir mit dem Eiffelturm in Paris, den Kanälen in Venedig, dem Londoner Riesenrad, dem Parlament in Budapest und nun auch mit dem Kolosseum in Rom. Allerdings blicken die vorab aufgezählten Sehenswürdigkeiten nicht auf eine so blutige Vergangenheit zurück, wie das Kolosseum (italienisch: Colosseo). Dass im bis zum heutigen Tag größten Amphitheater der Welt, die berühmt berüchtigten Gladiatorenkämpfe stattfanden, ist dir sicher bekannt. Wusstest du aber, dass auch mehr als eine Million Tiere (darunter zahlreiche exotische Wildtiere) und 400.000 Menschen im Kolosseum starben? Neben Gladiatorenkämpfen fanden auch Nachstellungen berühmter Schlachten, Tierjagden und Theateraufführungen im Kolosseum statt. Manche Spiele dauerten sogar bis zu 100 Tage am Stück! Fast 1.000 Jahre bekämpften sich die Gladiatoren zum Vergnügen der bis zu 80.000 Zuschauer (je nach Quelle unterscheidet sich diese Zahl) bis zum Tod, bis sie im Jahr 325 n. Chr. von Konstantin verboten wurden.

Das Kolosseum ist einer dieser Orte, der gebaut wurde, um zu bleiben. Im Jahr 80 n. Chr. fertiggestellt, erst unter der Leitung von Kaiser Vespasian, dann nach seinem Tod unter Sohn Titus, trotzt das Amphitheater seither allen Widrigkeiten und zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken weltweit. Zwischen 60.000 und 100.000 Menschen sollen am Bau des Kolosseums beteiligt gewesen sein. Die meisten waren Sklaven aus Jerusalem, die von den Römern nach ihrer Niederlage im jüdisch-römischen Krieg zur Zwangsarbeit nach Rom verschleppt wurden. Sie waren beteiligt am Bau des 50 Meter hohen und 156 Meter breiten Theaters, den insgesamt 80 Eingängen und zahlreichen unterirdischen Räumen und Gängen. Im sogenannten Hypogäum unter der Arena, lebten die Tiere und Gladiatoren. Genutzt wurde etwa 100.000 Kubikmeter Travertinstein, der extra aus dem etwa 32 Kilometer entfernten Tivoli hergebracht wurde.

Heute sind zwar keine 80, aber dennoch genügend Eingänge für die vielen täglichen Besucher geöffnet. Bis zu 21.000 sollen es pro Tag sein! Das Kolosseum überstand während seines fast 2.000 jährigen Bestehens 3 Großbrände und 4 schwere Erdbeben. Was sind im Vergleich zu diesen Naurgewalten schon die Touristen?
Wagenrennen im Circus Maximus
Der Circus Maximus (italienisch: Circo Massimo) ist ein weiterer römischer Rekordhalter. Er ist Roms ältestes Stadion und das größte Stadion der Menschheitsgeschichte! Im 6. Jahrhundert v. Chr. war er das Erste von den Römern erbaute Stadion und diente vornehmlich den Wagenrennen (lateinisch: ludi cercenses), die fast 1.000 Jahre lang stattfanden. Doch der Circus Maximus ist auch eine Art Vorreiter des Kolosseums, denn auch Gladiatorenkämpfe und Tierjagden fanden in der 621 Meter langen, 118 Metern breiten und der fast 30 Meter hohen Arena statt. Bis zu 385.000 Menschen passten in der Spätantike auf die Ränge in der Arena – kurzer Vergleich, in der Kölner Lanxess Arena sind es gerade einmal 20.000! Der Kaiser hatte natürlich seine eigenen Lodgen Plätze, während sich das Volk auf den marmornen Sitzbänken reihte. Vom gegenüberliegenden Palast auf dem Palatin Hügel genossen einst Politiker, Senatoren und hochrangiges Militärpersonal die Spiele. unterhalb der Sitze reihten sich Geschäfte, Imbissbuden, Bars und Bordelle aneinander. Alles, was der Römer eben so brauchte. In der Mitte des Circus Maximus befand sich die Meta, eine kegelförmige Struktur, die den Rennfahrern als Wendepunkt diente. Auf ihr wurde eine Trennwand mit verschiedenen Monumenten, Statuen und dekorativen Elementen errichtet.

Heute gleicht der Circus Maximus einfsch einem großen Park. Ein Teil der Fläche dient heute als Museum, das mit Audio Guide und Virtual Reality Brille erkundet werden kann. Ansonsten dient der Circus Maximus den Römern heute als Ruheort, an dem sie picknicken, ihre Hunde ausführen oder an Veranstaltungen, wie Public Viewing oder Konzerten, teilnehmen. Im Jahr 1967 traten die Rolling Stones hier vor 71.527 Zuschauern auf, 2007 tat Genesis es ihnen gleich.
Sehenswürdigkeiten, für etwas mehr Zeit im Gepäck:
Ausflug an die Mittelmeerstrände
Um dem Großstadttrubel zu entfliehen, zieht es viele Römer an den Wochenenden zu den etwa 35 Kilometer von der italienischen Hauptstadt entfernten Mittelmeerstränden in Ostia Lido. Im Sommer wird es an den Stränden voll und ab der Mittagszeit sind häufig alle Parkplätze belegt. Glücklicherweise gibt es auch die Möglichkeit, bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Von Roma Porta S. Paolo gelangst du mit der Metromare bequem in einer halben Stunde an die Mittelmeerküste.

In Ostia Lido gibt es alles, was das italienische Urlauberherz begehrt – überteuerte Liegen, zahlreiche Restaurants und Gelaterien, sowie die typischen Shops mit Gummi-Wassertieren, Sonnencreme und Sonnenhüten. Die gute Nachricht – es gibt sogar einen Hundestrand, das Baubeach Village, zwischen Passoscuro und Fegere. Viele italienische Hundestrände verlangen erst den Hundepass mit den eingetragenen Impfungen, bevor du mit deinem Hund den Strand betreten darfst. Außerdem solltest du genügend Wasser für deinen Vierbeiner, Kotbeutel und ein eigenes Spielzeug mitbringen.
Aussicht auf die Stadt von einer der mehr als 7 Hügel
Einmal Rom von oben bitte. Das geht am besten von einem der 7 Hügel, auf denen Rom einst entstanden sein soll. Die berühmten 7 sind der Größe nach sortiert; Aventin, der früher Aventim dem plebs hieß, weil er dem einfachen Volk vorbehalten war, Caelius, Esquilin, Kapitol, Palatin (die ursprüngliche Siedlung Roms), Viminal und der 60 Meter hohe Quirinal. Im Laufe der Geschichte dehnten sich die römischen Grenzen weit über den Tiber hinaus aus und umfassten auch die Hügel Vaticanus, Pincio, Gianicolo, Parioli, Antenne, Mario und Janiculum, sodass man heute eigentlich nicht mehr von nur 7 Hügeln sprechen kann.
Den schönsten Panoramablick auf Rom erhascht du von…
- … Der kaiserlicher Erhebung auf dem Hügel des Palatin
- Dem Orangengarten auf dem Aventin – ein etwas kurioser Fotospot auf dem Aventin ist das Schlüsselloch auf der Piazza dei Cavalieri di Malta liegt „il buco die Roma“ im Tor auf der rechten Seite. Durch das Loch hindurch blickst du direkt auf die Kuppel des Petersdoms
- Der Aussichtsterasse der Il Vittoriano Terrazza delle Quadrighe auf dem Kapitol Hügel
- Monte Mario – die höchste Erhebung in Rom
- Hügel bei Gianicolo: Passegiata del Gianicolo und Piazzale Giuseppe Garibaldi – der Hügel ist außerhalb des Stadtzentrums gelegen und bietet deshalb einen spektakulären Blick auf ganz Rom mit seinen 7 Hügeln

Nicht auf einem Hügel gelegen, aber dennoch spektakulär ist die Aussicht von;
- Der Kuppel des Petersdoms im Vatikan
- Der Terrazza del Pincio über der Piazza del Popolo
- Der Dachterrasse der Engelsburg
- Café Colbert in der Villa Medici
- Der Dachterasse des Isa Hotels im Stadtviertel Prati
Auf Nicoles Blog unterwegs-in-rom.eu habe ich mich für Routenvorschläge über die 7 Hügel und entlang der vielen Sehenswürdigkeiten inspirieren lassen.
Die schönsten Museen der italienischen Hauptstadt
Dieser Artikel ist sowieso schon viel zu lang. Ich erspare dir an dieser Stelle also eine genaue Beschreibung aller Museen in Rom, die du gesehen haben solltest. Hier also eine Auflistung;
- Capitoline Museum – Beinhaltet berühmte Werke wie den sterbenden Gallier, die Reiterstatue Mark Aurels, Medusa und die Bronzefigur der kapitolinischen Wölfin. Für mich das sehenwerteste Museum Roms!
- Case Romane del Celio – Römische Häuser aus der Antike, Kirchen und gut erhaltene Fresken.
- Galleria Borghese – Gärten und Gallerien in der ehemaligen Villa Borghese Pinciana.
- Pallazzo Merulana – 4-stöckiges Museum, das sich ganz der italienischen Kunst des 20. Jahrhunderts widmet.
- Römisches Nationalmuseum – Besteht aus den Diokletiansthermen (bis 537 funktionstüchtig, als die Barbaren den Römern die Wasserversorgung abschnitten), der Krypta Balbi und den Palazzos Massimo und Altemps, die bis 1960 das Jesuiteninternat Roms bildeten.
- Viktor-Emanuelsdenkmal – Im Inneren befindet sich das Museum der italienischen Wiedervereinigung.
Keine Sorge, es gibt noch zahlreiche weitere Museen in Rom; Die 15 besten Museen in Rom. Über 150 sollen es insgesamt sein. Am ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt zu allen Museen der italienischen Hauptstadt umsonst!

Wie für die meisten römischen Sehenswürdigkeiten gilt auch für Museumsbesuche – früh kommen oder spät gehen, um den Besuchermassen zu entgehen. Viele römische Museen bieten Audio Guides an oder du lädst dir im Vorhinein eine Museumsguide-App herunter, welche dich wie ein interaktiver Reiseführer durch die Ausstellungen führt.
Kirchen über Kirchen in der italienischen Hauptstadt
Rom gilt für viele Katholiken als das spirituelle Herz der Welt. Mag es sein, weil im Vatikan der Papst Zuhause ist und viele seine berühmten Ansprachen an Weihnachten, Neujahr oder Ostern, aus dem Fernsehen kennen. Oder weil Rom die Stadt mit den meisten Kirchen weltweit ist. Beinahe 1.000 Stück sind es! Wer sie alle besichtigen möchte, braucht sehr viel Zeit. Beginnen solltest du natürlich im Herzen des katholischen Christentums, beim Petersdom im Vatikan. Besonders sehenswert sind außerdem;

- Basilika San Clemente – Die Kirche und das angrenzende Kloster liegen östlich des Kolosseums und sind dem Märtyrer Clemens I. geweiht, der in der Zeit von 88 bis 97 Bischof von Rom war.
- Basilika Santa Cecilia in Trastevere – Die Basilika liegt im lebhaften Viertel Trastevere und zählt zu den ältesten Kirchen der italienischen Hauptstadt. Geweiht ist sie Cäcilia von Rom, der Schutzherrin der Musik. In ihrem Inneren findest du gut erhaltene Fresken von Pietro Cavallini aus dem 13. Jahrhundert.
- Basilika Santa Maria Sopra Minerva – Die gotische Kirche im historischen Zentrum Roms, an der Piazza della Minerva, zählt zu den wichtigsten Kirchen des Dominikanerordens und hat in ihrer fast 1.000 jährigen Geschichte so manch wichtiges Ereignis miterlebt. Darunter auch mehrere Papstkonklaven, wichtige Inquisitionsverfahren und den Prozess gegen Galileo Galilei.
- Erzbasilika San Giovanni in Laterano – Gründung 313 unter Kaiser Konstantin dem Großen und damit der älteste Kirchenbau Roms. Neben dem Petersdom, der Santa Maria Maggiore und San Paolo Fuori le Mura, zählt sie zu den 4 Päpstlichen römischen Basiliken. Im Jahr 896 erlitt die Basilika schwere Schäden durch ein Erdbeben und wurde erst 1650 unter Papst Innozenz X im barocken Stil wiederaufgebaut.
- Päpstliche Basilika von Santa Maria Maggiore – Geweiht wurde sie von Papst Sixtus III. im Jahr 434 mit der Mission, dem einst heidnischen Rom ein christliches Antlitz zu verleihen.
- San Paolo Fuori le Mura – Besonders christlichen Pilgern ist die UNESCO-Welterbestätte San Paolo fuori le mura ein Begriff. Im Vergleich zu vielen anderen römischen Bauwerken ist die zwischen 1823 und 1854 errichtete und auch als Basilica Ostiense bekannte Kirche zwar noch relativ jung, der beim Bau verwendete Marmor, die Mosaike und die 265 Medaillons mit den Porträts der Päpste über den Säulen, machen sie aber zu einem besonderen sakralen Bauwerk.
Die meisten Kirchen in Rom sind kostenlos zu besichtigen. Während Messen, Feiern und Zeremonien kann es zu Sperrzeiten kommen. Wenn dir meine Auflistung nicht ausreicht, findest du an dieser Stelle nun noch eine Auflistung der 15 schönsten Kirchen Roms.
Ein Friedhof unter der Stadt – die Katakomben
Mehrere 100 Kilometer erstrecken sich die unterirdischen Gänge der Katakomben unter der italienischen Hauptstadt. Übersetzt bedeutet das Wort Katakombe so viel wie „neben der Grube“ – diese Bezeichnung geht darauf zurück, dass die ersten Gräber, die in Rom gebuddelt wurden, neben dem Grund einer Baugrube ausgeführt wurden. Denn während die Heiden die Körper ihrer Verstorbenen einäscherten, pflegten die Christen den Gebrauch des Begrabens ihrer Toten. Aus Platzmangel errichtete man dafür bereits im frühen Christentum, zwischen dem 2. und 5. Jahrhundert n. Chr, einen unterirdischen Friedhof, außerhalb der Stadtmauern. Denn das römische Gesetz verbot Bestattungen innerhalb der Stadtgrenzen.
Ich besuchte die Katakomben von San Callisto, es gibt aber auch noch die Katakomben von San Sebastiano, Priscilla und Domitilla. Insgesamt sind etwa 170 km der rund 750.000 Gräber freigelegt, darunter auch 50 Märtyrergräber. Alle Katakomben sind nur im Rahmen einer Führung zu besuchen. San Callisto ist täglich (außer Mittwochs) von 9:00 bis 17:00 geöffnet (Achtung, Mittags herrscht immer 2 Stunden Siesta) und die Führungen starten alle 30 Minuten. Allerdings ist das Fotografieren verboten, wehalb ich dir an dieser Stelle des Beitrags leider keine Bilder präsentieren kann. In den Katakomben von San Callisto ist die christliche Symbolik in Form von Fresken, sowie Fischen, Tauben und Ankern rund um die Gräber sehr gut erhalten – ich habe mal nachgelesen, der Fisch steht dabei für Jesus selbst, die Taube für den Heiligen Geist und der Anker für das Vertrauen aufs ewige Leben.
Unterwegs in Roms schönsten Stadtteil Trastevere
Rom hat viele schöne Stadtteile – die Altstadt Centro Storico, das älteste Viertel der Stadt, Monti, Via Veneto oder das Ausgehviertel Testaccio. Aber kein Viertel gleicht Trastevere (von lat. Tiberim), „auf der anderen Seite“ des Tibers. Trastevere ist ein echtes Volksviertel, ursprünglich, authentisch und herrlich italienisch. Gegen Abend zieht es Touristen und Einheimische gleichermaßen durch die engen, gepflasterten Gassen, entlang der farbenfrohen Häuser und lebendigen Piazzas hin zu den zahlreichen Trattorien und Pizzerien. Schon Julius Caesar erkannte den Charme Trasteveres und ließ sich hier seine Villa errichten. Fernab vom Trubel rund um das Forum Romanum und Kolosseum.

Zugegeben, wer Ruhe sucht, ist in Rom allgemein, aber besonders rund um den Piazza di Santa Maria in Trastevere, den Hauptplatz und das pulsierende Herz des Viertels, einfach falsch. Rund um die gleichnamige Kirche Basilika Santa Maria (übrigens die älteste Marienkirche Roms) und den Springbrunnen, ist immer etwas los und der Platz gilt als beliebter Treffpunkt der Römer. Heiß her geht es auch jeden Sonntagmorgen um 14:00 Uhr bei der Porta Portese – dann findet der beliebeste Flohmarkt der italienischen Hauptstadt statt, auf dem es die ausgefallensten Souvenirs zu kaufen gibt. Ruhiger geht es hingegen in der Villa Farnesina zu, einem wunderschönen Landhaus aus dem 16. Jahrhundert, mit Werken von Raffael und Peruzzi, im Herzen symmetrisch angelegter Gärten. Und vom Hügel Colle de Gianicolo bietet sich dir ein fantastischer Blick auf die Dächer und Straßen Trasteveres.
Zeit für Paläste – Palazzo Colonna und Palazzo Doria-Pamphilj
Und wer nach dem straffen Programm, das ich in diesem Blogbeitrag versucht habe unterzubringen, immer noch Zeit für weiteres Sightseeing hat, der kann eine Tour durch die beiden bekanntesten Paläste Roms unternehmen. Der Palazzo Colonna aus dem 14. Jahrhundert zählt zu den größten und ältesten römischen Paläste in Privatbesitz. Bereits seit 23 Generationen ist er in den Händen der Familie Colonna, einer der einflussreichsten Adelsfamilien Italiens. Die Familie spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Roms und des Kirchenstaates, und der Palast reflektiert diese lange und prestigeträchtige Geschichte. Der Palazzo und die dazugehörige Gallerie mit beeindruckenden Werken von Guido Reni, Giovanni Paolo Pannini, und Salvator Rosa öffnet seine Pforten nur Freitag und Samstag Vormittag überhaupt für Besucher. Tickets können online vorbestellt werden.

Mindestens ebenso prachtvoll und auch in Privatbesitz ist der Palazzo Doria-Pamphilj aus dem 15. Jahrhundert, gelegen an der Via del Corso, einer der Hauptstraßen Roms. Die Adelsfamilie Doria-Pamphilj hat sich über die Jahre eine der beeindruckendsten Kunstsammlungen Italiens angehäuft, darunter Werke von Raffaello, Tiziano und Caravaggio. Gleichzeitig ist der größte bewohnte Palast Roms und größer, als manch Königsschloss in Europa. Einen guten Eindruck von den reich verzierten Decken, Fresken, Marmorböden und wertvollen Möbeln erhältst du bei einem Palastrundgang. Unbedingt gesehen haben solltest du die Spiegelgalerie (Sala degli Specchi), den Thronsaal und die Kapelle.
Fazit
Roma aeterna – Das ewige Rom. Nur die Zeit kann zeigen, ob Rom tatsächlich ewig bestehen bleibt. Rom hat bereits seit der Antike einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklug von Sprache, Rechtssystem, Kultur, Religion und Architektur in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und dem Nahen Osten ausgeübt. Mit Begriffen des römischen Rechts, wie „Senat“, „Republik“ und „Diktatur“ hat sich Rom beispielsweise in unseren modernen Demokratien verewigt. Und wer hat nicht schon einmal ein Aquädukt der Römer irgendwo gesehen oder wurde im Lateinunterricht nicht auch mit Ciceros Reden gequält. Ebenfalls muss man kein Kunstkenner sein, um Werke der bekanntesten römischen Künstler Michelangelo, Raffael und Bernini zu kennen. Und dann wäre da noch das Thema Religion – immerhin sind 36,4 % der Deutschen römisch-katholisch!
Heute zählt Rom zu den meistbesuchten Städten der Welt. Die Bauwerke, die lange Geschichte und die Rolle der Stadt als christliches Zentrum insipiriert Millionen von Menschen. Ich lasse mir die Reiselust nicht von ärgerlichen Taschendiebstählen und Vandalismus am Auto kaputt machen – auch wenn ein gewisser bitterer Beigeschmack einfach bleibt. Dennoch hat Rom mit seiner Dolce Vita und den Spuren der Römer, in denen ich so gerne versinke, einfach viel zu viel zu bieten. Wie ewig ist Rom also? Ich drücke es mal in den Worten meines alten Lateinlehrers aus; Roma non est unus dies, sed mille anni! – Rom ist nicht für einen Tag, sondern für tausend Jahre!
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