Koh Phuket ist mit einer Fläche von 543 km² Thailands größte Insel und eines der beliebtesten Urlaubsziele des ganzen Landes. Hier findet sich alles, was das Backpacker-Herz begehrt – und noch mehr. Vom Partyviertel Patong über wunderschöne Tempel, bis hin zu 46 traumhaften Sandstränden. Außerdem ist sie die einzige thailändische Insel, deren Inselbewohner zum Großteil Muslime sind. Ungewöhnlich für das ansonsten so buddhistisch geprägte Thailand. So ist Phuket heute ein echter „Melting Pot“ der Kulturen, Religionen und Nationen. Die thailändische Insel bietet paradiesische Bedingungen für ihre Besucher und sogar einen internationalen Flughafen mit Direktflügen aus meiner Heimatstadt Köln und Frankfurt/Main.
Die wichtigsten Reiseinformationen im Überblick
Phukets Hauptinsel Koh Phuket (Thai: ภูเก็ต) ist eine der am besten erschlossenen Inseln in Thailand. Tatsächlich besteht die Provinz Phuket jedoch noch aus mehreren Nebeninseln in der Andamanensee, vor der Küste Südthailands. Sie ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden und kann per Flugzeug, Fähre, Bus oder mit dem Auto erreicht werden. Von Phuket aus gelangst du mit der Fähre auch schnell zu anderen thailändische Inseln, wie Koh Phi Phi, Koh Phangan, Koh Tao oder den Similan Islands auf einem Tagestrip. Übersetzt bedeutet Phuket übrigens „Berg Juwel“ – zurückzuführen ist diese Bezeichnung auf die hügelige Landschaft, von der Koh Phuket größtenteils geprägt ist. Tatsächlich werden ganze 70% der Insel von Bergen bedeckt – bevor Tourismus die Haupteinnahmequelle wurde, war nämlich der Zinnbergbau der Exportschlager. Zu dieser Zeit hieß Phuket noch Jungceylon und galt als wichtiges Handelszentrum zwischen Thailand und China. Heute zeugt nur noch das riesige Shoppingcenter in Patong mit dem Namen Jungceylon von diesen Zeiten. Tatsächlich erfreut sich keine andere thailändische Insel so großer Beliebtheit wie Phuket. Allein im Jahr 2023 besuchten über 14 Millionen Touristen, davon 10 Millionen ausländische, das Tropenparadies.

Besonders in der Saison von November bis April (Hauptsaison ist von Dezember bis Januar) wird es voll in den touristischen Zentren rund um Patong, Kata und Karon. In diesem Zeitraum ist das Klima trocken, die Temperaturen mit 25°C bis 32°C vergleichsweise mild und es scheint fast durchgehend die Sonne. Perfekte Bedingungen für einen Inselurlaub also! Besonders im Südwesten der Hauptinsel reiht sich ein Ferienresort an das nächste. Der Norden Phukets gilt mit seinen wilderen, teilweise schwer zugänglichen Stränden noch immer als ein Geheimtipp. Die Ostküste hingegen ist geprägt von Mangroven und Felsen und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Nachbarinseln Ko Yao Noi und Ko Yao Yai. In meinem Artikel Thailand Backpacking: Zu touristisch oder doch eine Reise wert habe ich im Anschluss an meine 4-wöchige Reise durch das Land des Lächelns die Themen Massentourismus, Authentizitätsverlust und Geheimtipps in einem der meist besuchten Länder Asiens diskutiert. Bezüglich Phuket stelle ich fest, dass die Insel zwar teilweise überlaufen ist, besonders aber die All Inclusive-Touristen sich vornehmlich an denselben Stränden aufhalten. Also, miete dir einen Scooter und erkunde die Geheimtipps von Koh Phuket Off the beaten Path auf eigene Faust. 🛵
5 Gründe für Phuket
Im Folgenden verrate ich dir fünf Gründe, weshalb gerade Phuket von allen thailändischen Inseln eine Reise wert ist und gebe dir Tipps, was du unbedingt auf der Insel sehen solltest. Also, fangen wir an;
1. Aktivitäten auf der Insel
Phuket ist seit Jahren ein beliebtes Urlaubsziel westlicher Pauschaltouristen und Backpacker aus aller Welt. Mit 29 Tempeln allein auf der Hauptinsel hat Phuket auch für Kulturbegeisterte viel zu bieten. Der wohl bekannteste Tempel ist der Wat Chalong, in dem die zwei Mönche Luang Pho Chuang und Luang Pho Chaem, die einst dort lebten und arbeiteten, verehrt werden. Sehenswert ist zudem auch der Big Buddha, eine 45 Meter hohe Marmorstatue, die auf dem Nakkerd Hill thront und über die Insel zu wachen scheint und das Beitragsbild dieses Artikels ist.

Phuket kann sehr gut mit dem Scooter erkundet werden, wofür man sich jedoch einige Tage Zeit nehmen sollte. Nach einem Scooter-Unfall wenige Wochen vorher in Kambodscha, war ich auf Koh Phuket diesmal nur zu Fuß unterwegs. Dabei konnte ich kleine Straßen, Geschäfte und Restaurants besuchen und habe auch zufällig das entzückende Briefmarkenmuseum (Phuket Philatelic Museum) entdeckt.

Das Nachtleben auf der Insel findet zum größten Teil im Stadtteil Patong statt, der mit seinem 3,5 km langen Sandstrand, den vielen Unterkünften, Restaurants und Shopping Möglichkeiten, der beliebteste Stadtteil ganz Phukets ist. Wer entlang der bunten Leuchtreklamen, pulsierenden Bässe aus den Nachtclubs und den freizügigen Tänzerinnen der Strip Clubs läuft, kann sich nur schwer vorstellen, dass Phuket einige hundert Jahre zuvor, wie so viele andere thailändische Inseln, einst vollständig von dichten, tropischen Dschungel bedeckt war. Heute ist jedoch nicht mehr viel davon übrig, stattdessen ist das Landschaftsbild der Insel geprägt von Kokospalmen, Obstplantagen und natürlich den Stränden. Auf dem Weg zum Gibbon Rehabilitation Center, einer wirklich tollen Auffangstation für gerettete Gibbon-Affen in Thailand, konnte ich erahnen, wie die Insel wohl einst ausgesehen haben mag, bevor der Dschungel den Straßen, Häusern und Plantagen wich.

Das Center wildert Gibbon-Affen wieder aus, die in Thailand häufig als Jungtiere gefangen und dann in Zirkussen vorgeführt oder als Fotomotiv für Touristen missbraucht werden. Das Center liegt im Nordwesten der Insel und liegt neben einem kleinen Wasserfall am Rande des Dschungels.
2. Strände, Strände und nochmal Strände
Auf Phuket gibt es zahlreiche Traumstrände, den oben genannten Patong Beach, der mit seinen vielen Bars, Clubs und Restaurants besonders die partyfreudigen Urlauber anzieht. Weitere beliebe Strände Phukets sind u.a. der Karon Beach, der Kata Beach oder der ruhige Kamala Beach. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir jedoch der Laguna Beach, wo ich einen Ausritt bei Sonnenuntergang unternahm. Tatsächlich gibt es mehrere Reitställe auf Koh Phuket. Empfehlen kann ich dir aus eigener Erfahrung den Phuket International Horse Club.

Übrigens hat Phuket101 eine hilfreiche Auflistung wirklich ALLER noch so kleinen Strände auf Koh Phuket vorgenommen, welche dir einen hilfreichen Überblick über die Insel verschafft.
3. Eine perfekte, zentrale Lage in Südthailand
Viele thailändische Inseln erreichst du erst nach einer mehrstündigen Anreise mit der Fähre. Besonders die kleineren Inseln wie Koh Mak, nahe der kambodschanischen Grenze, die Elefanteninsel Koh Chang oder Koh Lipe südlich von Koh Lanta, sind ziemlich abgeschirmt von der Zivilisation. Das einsame und abgeschiedene Inselleben ist nicht für Jedermann das Richtige – wer Pauschalurlaub oder große Partyhostels sucht, ist auf Phuket definitiv deutlich besser aufgehoben. Aufgrund der zentralen Lage bietet sich Phuket wunderbar als Zwischenstopp an, beispielsweise zu den traumhaften Inseln Koh Phi Phis oder zu einem Ausflug auf die nur 85 km entfernten Similan Islands, einem traumhaften Tauch-und Schnorchelparadies.

Desweiteren verfügt Phuket wie bereits erwähnt über einen internationalen Flughafen und gute Busverbindungen zu vielen Orten Thailands. Es ist außerdem recht einfach sich auf der Insel zurecht zu finden, weshalb Phuket auch eine perfekte Backpackereinsteiger-Destination ist.
4. Spektakuläre Aussichtspunkte
Dank der hügeligen Landschaft gibt es auf Phuket zahlreiche View Points, die eine wirklich spektakuläre Aussicht in die Täler der Insel bieten. Der wohl bekannteste ist der Laem Promthep, der zugleich der südlichste Punkt Phukets ist. Auch vom Nakkerd Hill, dem Berg auf dem der Big Buddha thront, hast du einen wunderschönen Blick über die Insel.

Empfehlenswert ist zudem auch der Rang Hill Viewpoint, von wo aus ich mit sentimentalen Blick in die Ferne die Koh Phi Phi-Inseln erkennen konnte, auf denen ich zuvor einige wirklich erholsame Tage verbracht hatte.
5. Günstige Preise, die selbst Backpacker sich leisten können (und sollten!)
Auf Koh Phuket gibt es Restaurants und Unterkünfte in jeder Preisklasse. Vom klassischen Backpackerhostel für wenige thailändsiche Baht die Nacht, bis hin zum luxuriösen Hotel mit Strandlage – auf der Insel ist es wirklich nicht schwer, auch spontan noch eine Unterkunft zu finden. Empfehlen kann ich dir das Sunny Hostel, in dessen Schwesterhostel ich auch schon in Chiang Mai übernachtete und wirklich vollauf zufrieden war.

Sehr gutes und günstiges lokales Essen gibt es zudem im Kopitiam Restaurant, das deutlich von den vielen chinesischen Einwanderern Phukets geprägt ist. Neben den üblichen lokalen Gerichten wie Pad Thai, Look Chin Pla oder Frühlingsrollen, bietet das Kopitiam Restaurant auch diverse leckere Klassiker der chinesischen Küche an.
Das Drama mit den Tiershows
Ich habe dir in meinem Artikel Das stille Tierleid Thailands ja bereits von dem Geschäft mit den Wildtieren in Thailand, von tanzenden Delfinen, narkotisierten Tigern und der Produktion von Hundefleisch, erzählt. Leider ist gerade Phuket aufgrund der vielen (dummen) Touristen einer der wichtigsten Standorte für Tierquälereien wie Tiershows, Fotos mit Wildtieren oder Elefantenreiten. Vorsicht ist vor allem bei den Tiershows geboten, wie im Tiger Kingdom, wo Besucher die Möglichkeit haben, Fotos mit vermeintlich zahmen Tigern zu machen. Tatsächlich sind die Tiere aber stark narkotisiert und das rund um die Uhr. Auch Elefantenreiten im Phuket Zoo kann niemals zum Wohle der Dickhäuter stattfinden.

Der Bird Park erlangte an Aufmerksamkeit durch Fotos von schmutzigen, engen Käfigen und kranken Vögeln, die Besucher heimlich geschossen haben. Und auch das Dolphins Bay, ein Aquarium das Shows mit Delfinen zeigt, hat keinen guten Ruf – illegaler Wildtierhandel soll dort seit Jahren betrieben werden. Solange Touristen diese Art von Ausbeutung an Tieren nachfragen, bleiben sie bestehen. Glücklicherweise steigt inzwischen das Interesse an nachhaltigen, tierfreundlichen Veranstaltungen, besonders unter den vielen westlichen Reisenden in Südostasien. Ich verbrachte zwei ganze Tage im Dschungel nahe Chiang Mai, in einem Camp für gerettete Elefanten, die natürlich nicht geritten werden. Mehr zu diesem Abenteuer kannst du hier nachlesen; Auf den Spuren von Colonel Hathi im Dschungel.
Fazit
Phuket war für mich der perfekte Abschluss meiner einmonatigen Thailandreise. Zwischen Sandstränden, sanften Hügeln und der majestätischen Ruhe in den thailändischen Tempel verabschiedete ich mich von diesem wunderbaren Land. Da sich das Sunny Hostel in einem östlichen Stadtteil auf der Mitte der Insel befindet, bekam ich vom restlichen Tourismus auf der Insel, den betrunkenen Backpackern in Patong, nervigen Tuk Tuk-Fahrern, berühmt-berüchtigten Sextouristen und den lauten Clubs nicht viel mit. Stattdessen erlebte ich eine überraschend authentische Seite der größten thailändischen Insel, die ich dir nur von Herzen empfehlen kann.
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Ein Kommentar zu „5 Gründe, weshalb du Phuket nicht verpassen solltest“