Ursprünglich wollte ich nur einige Tage in Thailands ruhigen Nordlandschaften bleiben, bis es weiter Richtung Süden, zu den Insel Koh Phi Phi und Phuket gehen sollte. Die Schönheit der Stadt am Fluss Ping, die beeindruckenden goldenen Tempel und belebten Märkte veranlassten mich aus einem geplanten Wochenende, einen neuntägigen Aufenthalt zu machen. Das Highlight? Eine mehrtägige Tour zu den asiatischen Elefanten im dichten Dschungel. Die facettenreiche Kultur, das Naturpanorama aus grünen Reisfeldern, Bergen und tropischen Dschungeln und die vielen Unterhaltungsmöglichkeiten fernab vom Partywahnsinn in Bangkok oder den Inseln im Süden, sind die drei wesentlichen Gründe, weshalb ich mich in Chiang Mai verliebte.

Reiseinformationen

Chiang Mai (Thai: เชียงใหม่) ist mit 1,19 Millionen Einwohnern nach Bangkok die zweitgrößte Stadt des Landes. Ganz anders als in Bangkok gibt es hier kaum Smog, knatternde Tuk Tuks, dreiste Händler oder Menschenmassen – tatsächlich wirst du in Chiang Mai keinen einzigen Bus finden, es gibt sie hier einfach nicht. Chiang Mai liegt im bergigen Norden und gilt als die Grüne Oase Thailands. Gerade im Vergleich zu den relativ teuren thailändischen Inseln ist Chiang Mai wirklich preisgünstig. Die meisten Restaurants bieten Hauptgerichte unter einem Euro und auf den lebhaften Märkten kannst du für wenige Baht exotische Fleischspieße, Currys, Reis- und Nudelgerichte probieren. Als ich mir während einer Tagestour nach Chiang Rai den Magen verkorkste und für einige Tage komplett außer Gefecht war, bot das Restaurant Mad Dog eine willkommene Alternative zur oftmals sehr scharfen thailändischen Küche mit seinen bekannten europäischen Speisen.

Aber wie kommst du nun nach Chiang Mai? Ich bin mit dem Nachtbus aus Bangkok angereist – lang, aber günstig mit etwa 600 Baht (gut 15 Euro). Alternativ kannst du mit dem Zug oder direkt per Flugzeug aus Bangkok anreisen. Nok Air oder Air Asia sind Airlines, welche die Strecke täglich fliegen. Ich übernachtete im Sunny Hostel, einem wirklich gut ausgestatteten, sauberen Hostel mit fairen Preisen. Die netten Mitarbeiter brachten mir sogar Kamillentee ans Bett, als ich mit Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall vor mich hin litt. Tatsächlich habe ich nirgendwo während meiner 4-wöchigen Thailand-Reise so nette Menschen getroffen, wie in Chiang Mai. Täglich begegneten mir die Thais mit einem Lächeln auf den kleinen Straßen, winkten mir von der anderen Seite aus zu oder begannen einfach so ein Gespräch.

3 Gründe für Chiang Mai

Grund Nr. 1: Die reiche Kultur

in Chiang Mai gibt es über 300 Tempel! Im Zuge eines Tagestrips kannst du zudem den berühmten weißen Tempel Wat Rong Khun in Chiang Rai erkunden. Du merkst – wer sich für die Kultur Thailands interessiert, kommt im Norden voll auf seine Kosten. In der Altstadt Chiang Mais gibt es zahlreiche wunderschöne Tempel, wie den Wat Chedi Luang, den Wat Phra Singh und Wat Suan Dok. Die meisten Tempel sind zudem kostenlos zu besuchen. Häufig sind sie fußläufig gut zu erreichen. Alternativ bietet es sich an, für etwa 50 Baht (1-2 Euro) ein Fahrrad für einen Tag zu mieten und so noch mehr von der Stadt zu sehen.

Im Wat Chedi Luang hatte ich die einzigartige Möglichkeit, mich mit einem der dort lebenden Mönche für eine ganze Stunde zu unterhalten. So erhielt ich aus erster Hand Wissen und Informationen über den Buddhismus und den Alltag als Mönch in Thailand. Was außerdem Thema meiner Unterhaltung mit dem jungen Mönch war, kannst du hier nachlesen; Monk Talk: Das Gespräch mit einem buddhistischen Mönch.

Die Altstadt Chiang Mais ist an sich schon ein echtes Highlight. Quadratisch aufgebaut, von Mauerresten und einem hübschen Wassergraben umgeben und bestückt mit zahlreichen hervorragenden Restaurants, lebhaften Bars und schnuckeligen Hostels. Chiang Mai ist außerdem bekannt als eine Stadt in der du als Reisender tatsächlich noch etwas dazu lernst. Neben dem Monk Talk kannst du in Koch-, Massage-, Mal-, Yoga-, Meditations-, und sogar Muay Thai-Kursen, deinen Horizont erweitern und Thailand auf eine ganz neue Art und Weise kennenlernen. Die Kochschulen in Chiang Mai sind berühmt.

Grund Nr. 2: Die einfach wunderschöne Natur 🐘

Wer kennt sie nicht. Die Fotos von Touristen in Thailand, die ohne Sinn und Verstand auf Elefanten reiten und sich dabei prächtig zu amüsieren scheinen. Nur die Elefanten scheinen meist wenig Freude an der Sache zu haben. Chiang Mais Elefanten-Schutzorganisationen verfolgen eine ganz andere Politik. Sie leisten Aufklärungsarbeit über Tierschutz in Thailand, retten Elefanten aus schlechten Verhältnissen und ermöglichen den Touristen auf eine tierfreundliche Weise mit den Dickhäutern in Kontakt zu treten. Auch jetzt – viele Jahre nach meiner Asienreise, während ich die alten Artikel überarbeite, denke ich doch vor allem an die wunderschöne Nacht mit den Elefanten im Dschungel zurück. In meinem Blogartikel Auf den Spuren von Colonel Hathi im Dschungel erzähle ich dir ganz ausführlich von meiner Begegnung mit den sanften Riesen.

Weiterhin werden ausgehend von Chiang Mai mehrtägige Trekking-Touren durch den Dschungel und Zipline-Abenteuer über die Baumkronen angeboten. Nachdem es mir einige Tage vorher jedoch noch so schlecht gegangen war, verzichtete ich lieber auf größere Anstrengungen.

Grund Nr. 3: Die zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten

So verschlafen und verträumt Chiang Mai tagsüber vielleicht wirken mag, mit seinen kleinen Cafés, romantischen Buchläden und zahlreichen Kunstgeschäften, so lebhaft wird es doch bei Nacht. Wer keine Lust auf eine der vielen Partys in den Bars, Nachtclubs und Hostels hat, sollte sich in die eher ruhige Altstadt zurückziehen. Voll, wuselig und oft bedeckt von den grauen Rauchwolken der Streetfood-Stände, ist der Nachtmarkt auf der Chang Khlan Road. Neben köstlicher Garküche gibt es hier lokales Kunsthandwerk (zu normalen, nicht zu den Touri-Preisen) und begabte Portraitmaler bieten für wenig Geld ihre Arbeit an.

Die mit Abstand beste Reisezeit für einen Besuch Chiang Mais ist der November, denn dann findet das wunderschöne Lichterfest Loy Krathong statt, während dem Hunderte Laternen zum Himmel steigen. Währenddessen lassen die Einheimischen ihre selbstgebastelten Krathongs, kleine Bötchen aus Bananenstauden, zu Fluss, zu Ehren der Flussgöttin und um die Sorgen aus dem letzten Jahr zu verabschieden. Ganze drei Tage wird das Fest gefeiert, zu dessem Anlass die vielen Tempel in der Stadt bunt geschmückt werden. Der Anblick der unzähligen strahlenden Laternen, die während der magischen Zeremonie in den Himmel schweben und die Nacht zum Strahlen bringen, vergisst du niemals.

Kosten meiner Chiang Mai-Reise

Woran man merkt, dass die Thailand-Reise eine meiner ersten Solo-Reisen überhaupt war? Ich habe meine Ausgaben täglich festgehalten und genau Buch geführt. Diese Angewohnheit habe ich mir in den letzten Jahren leider nach und nach abgewöhnt. Neun Tage verbrachte ich insgesamt in Thailands grünem Norden.

Insgesamt gab ich 9.088 Baht, dass entspricht etwa 239,76 Euro aus. Darin enthalten sind alle Ausgaben, also für Transport, Unterkunft, Verpflegung, Aktivitäten wie die Übernachtung im Elephant Jungle Sancutary, Souvenirs für meine Lieben zu Weihnachten und alles, was eben so zum Leben dazugehört.

Fazit

Um ehrlich zu sein, gibt es noch zahlreiche weitere Gründe weshalb Chiang Mai mein liebster Ort in ganz Thailand ist, aber ich wollte mich zur Abwechslung einmal kürzer halten in einem Blogartikel. Es ist die Ehrlichkeit und Freundlichkeit der Thais, das authentische Leben vor Ort – nicht die Maskerade die dir im touristischen Süden oftmals vorgespielt wird. Der faire Umgang mit den Straßentieren, die golden in der Sonne strahlenden Tempel, deren Mönche plötzlich keine Fremde mehr für mich waren. Und die geretteten Elefanten, die ihren Lebensabend in den dichten Dschungeln rund um Chiang Mais verbringen dürfen. Ja, ich glaube es waren vor allem die Elefanten. 🐘

Weitere Artikel über das Reisen in Thailand:

GEFÄLLT DIR MEIN BLOG?

→ Folge mir auf Instagram, Facebook und Youtube
→ Melde dich für den Newsletter von Horseshoe Travel an: