Slowenien („Republika Slovenija“) ist noch ein wahrer Geheimtipp und bezaubert seine Besucher mit der wunderschönen Natur der Julischen Alpen und des Triglav Nationalpark, dem reißenden Fluss im Soča Tal und einem der schönsten Abschnitte der Mittelmeerküste. Das kleine Land mit gerade einmal knapp über zwei Millionen Einwohnern, liegt im südlichen Mitteleuropa und gehört zu den europäischen Staaten mit der größten Biodiversität überhaupt. So leben in Slowenien beispielsweise noch über 500 Braunbären. Bei einer Reise durch Slowenien kommen aber nicht nur Wanderfreunde und Naturliebhaber auf ihre Kosten. Die Hauptstadt Ljubljana, die Stadt der Drachen, bietet eine einzigartig lebhafte Atmosphäre und die Küstenstadt Piran lädt mit Sonne, Strand und Meer.
Reiseinformationen
Slowenien gehört seit Mai 2004 zur Europäischen Union und ist heute das reichste Land des ehemaligen Jugoslawiens. Der Hauptflughafen liegt im Zentrum des Landes, nur 30 Minuten nördlich von der Hauptstadt Ljubljana. Slowenien kann auch über die Nachbarländer Österreich, Kroatien und Italien über den Landweg erreicht werden. Außerdem gibt es Bus- und Zugverbindungen aus zahlreichen europäischen Städten nach Ljubljana. Am einfachsten ist wohl die Anreise mit eigenem Fahrzeug und dank des gut ausgebauten Straßennetzes und der übersichtlichen Verkehrstafeln, gestalten sich Roadtrips in Slowenien als relativ angenehm. Nur in den Bergen können die Straßen eng und kurvenreich sein.
Auf den slowenischen Autobahnen gilt eine Vignettenpflicht. Die Vignette kann im Vorhinein auf der Webseite des ADAC bestellt oder an einer der vielen grenznahen Tankstellen erworben werden. Eine 7-Tages Vignette für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen kostet 15 Euro und der Preis für einen Monat liegt bei 30 Euro. In Slowenien gilt, dass die Lichter des Fahrzeugs ständig eingeschaltet sein sollten, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 50km/h in Städten und 130km/h auf Autobahnen und es gibt eine Alkoholgrenze für Fahrer von 0,0%.

Die Flora und Fauna Sloweniens ist unglaublich divers und das Land geprägt von verschiedenen Landschaftsformen. Im Nordwesten befinden sich die Ausläufer der Julischen Alpen und des imposanten Triglav-Nationalpark, während im Osten die Mittelgebirge und Hügellandschaften liegen. Im Südwesten des Landes verläuft die 46 Kilometer lange Adriaküste und das Klima ist mediterran geprägt, mit warmen Sommern und milden aber feuchten Wintern. Die perfekten Reisemonate für Slowenien sind Juni bis September, insbesondere die Monate Mai, Juni und September. Die Temperaturen befinden sich konstant und verlässlich über der 20-Grad Marke und die vielen Seen und Flüsse laden zum Schwimmen ein. Im Juli und August herrscht absoluter Hochbetrieb und touristische Sehenswürdigkeiten sind häufig völlig überlaufen und Unterkünfte wochenlang ausgebucht. Im Winter ziehen besonders die über 300 Pistenkilometer begeisterte Ski- und Snowboardfahrer nach Slowenien.
Es gibt zahlreiche Unterkünfte, wie Hotels, Hostels, Ferienapartments und auch ein breites Angebot an Campingplätzen in Slowenien. So breit das Angebot, so unterschiedlich sind auch die Preise. Besonders bei Reisen in der Hochsaison lohnt es sich im Vorhinein zu buchen. Die slowenische Küche ist geprägt von lokalen Lebensmitteln; Getreide von den heimischen Feldern, Obst und Gemüse aus dem Garten, Wildkräuter aus der Natur und tierische Lebensmittel aus der eigenen Tierhaltung. Die slowenische Küche bietet von deftigen Speisen wie der Krainer Wurst (Kranjska klobasa), der traditionellen Steinpilzsuppe Gobova juha oder dem Eintopf Yota, aus Kartoffelschreiben und ganzen Bohnen, über Süßspeisen wie den Slowenischen Schichtkuchen (Prekmurska gibanica) und die süßen Štruklji alles was das Herz begehrt. Die Gabe von Trinkgeldern (5-10 Prozent) nach Restaurantbesuchen ist üblich.


Viele Slowenen sprechen neben der Landessprache Slowenisch auch Ungarisch, Italienisch und Englisch. Deutsch ist vor allem in den Touristenhochburgen verbreitet. Slowenien ist ein sehr sicheres Reiseland und belegt beim Global Peace Index sogar Platz 10 der sichersten Staaten der Welt.
Einreise mit Hund
Slowenien zählt zu einem der tierfreundlichsten Reiseziele, das ich je mit meinem Hund Gismo besucht habe. Neben den unendlichen Wandermöglichkeiten in den Alpenausläufern im Norden, den weiten Ebenen in Zentralslowenien und den vielen herrlichen Flüssen und Seen im ganzen Land, sind auch die Slowenen selbst unglaublich hundefreundlich. In fast jedem Restaurant war die Mitnahme meines Hund gestattet, oftmals wurde ihm sogar unaufgefordert eine Schüssel Wasser gebracht. In den Städten gibt es viele Brunnen und Grünflächen und an der Adriaküste laden einige wunderschöne Strände zum Schwimmen mit Hund im Mittelmeer ein.
Für die Einreise nach Slowenien benötigt dein Vierbeiner den EU-Heimtierausweis mit allen notwendigen Impfungen und der gültigen Mikrochip-Kennzeichnung. Darüberhinaus muss die letzte Tollwutimpfung mindestens 21 Tage zurückliegen, weshalb Jungtiere erst ab einem Alter von 12 Wochen einreisen dürfen. Auf öffentlichen Plätzen gilt Leinenpflicht, auch wenn das in Slowenien, ebenso wie die Maulkorbpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln, eher lasch gehandhabt wird. Alles was du sonst noch zum Thema Reisen mit Vierbeiner wissen musst, findest du hier; Reisen mit Hund: Planung und Packliste.
Sehenswürdigkeiten
Bled
Der See von Bled mit der markanten Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf der einzigen Insel Sloweniens, ist das wohl beliebteste Reiseziel des Landes. Der See liegt am Fuße der Julischen Alpen auf 475 Metern Höhe und ist circa 1,4 km breit, sowie 2,1 km lang. Er kann auf einem Rundweg erkundet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich ein Tret- oder Holzboot zu leihen oder alternativ eine Fahrt mit einem der traditionellen Pletna-Boote zu unternehmen. Auch die auf den Steilfelsen über dem See thronende Burg von Bled, die älteste Burg Sloweniens, kann besichtigt werden.

In den Sommermonaten lädt der See von Bled mit Temperaturen um die 25 Grad Marke zum Schwimmen ein. Auch der nur eine halbe Autostunde von Bled entfernte Bohinj See ist ein wunderschönes Reiseziel, sowohl in der Sommer- als auch in der schneebedeckten Winterzeit. Mehr über meine Reise nach Bled findest du hier; Mit Hund an den Lake Bled.
Vintgar Klamm
Die imposante Felsenschlucht der Vintgar Klamm erstreckt sich auf 1,6 Kilometern Länge zwischen den Steilwänden der Berge Hom und Boršt. Die Vintgar Klamm liegt nur 10 Autominuten von Bled entfernt. Einer der großen Vorteile beim Reisen in einem kleinen Land wie Slowenien ist, dass die Städte und Ortschaften nahe beieinander liegen.

Die Vintgar Klamm wurde über die Jahrhunderte von den mächtigen Stromschnellen des Radovna-Flusses geformt, der eine für slowenische Flüsse typische smaragdgrüne Farbe aufweist. Als Einstieg in den Triglav-Nationalpark ist der Vintgar Klamm ein beliebtes Reiseziel bei Kletterern und Wanderern, dank des gut ausgebauten Lehrpfades, der einmal quer durch die Schlucht führt, ist die Klamm aber auch für unerfahrene Wanderer gut passierbar. Achte jedoch auf festes Schuhwerk und besonders an den heißen Sommertagen auch auf genügend Trinkwasser. Weitere Informationen über einen Besuch in der Klamm kannst du in meinem Artikel Wandern durch die Vintgar Klamm nachlesen.
Soča Fluss
Der mächtige Alpenfluss Soča fließt auf einer Länge von 138 Kilometern einmal quer durch das westliche Slowenien und zählt zugleich zu einem der saubersten und aufgrund der Stromschnellen an manchen Stellen auch wildesten Flüsse des Landes. Die Quelle des Soča liegt im Trente-Tal, münden tut er jedoch in die Adria. Auf dem glasklaren bis smaragdgrünen Wasser des Soča kommen vor allem Wassersportler auf ihre Kosten. Kajak, Rafting und auch Angeltouren werden angeboten.

Eines der absoluten Highlights meines Slowenien-Roadtrips waren die zwei Nächte im Glamping-Zelt direkt am Ufer des Soča, bei unserem wundervollen Gastgeber Hinko. Das Zelt lag zwischen dem Waldrand, weshalb bei der Dämmerung Hirsche, Füchse, Igel, Hasen und viele andere Tiere im Minutentakt an uns vorbei marschierten und sich auch nicht durch die Anwesenheit meines Hundes Gismos stören ließen, und dem Ufer des Soča. Ein unfassbares Erlebnis. Einen Besuch bei Hinko kannst du über Air BnB buchen; Glamping Senko.
Ljubljana
Sloweniens quirlige Hauptstadt Ljubljana ist das kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zentrum des kleinen Landes. Ljubljana ist nicht nur eine der grünsten Städte Europas, sondern zugleich auch aufgrund der historischen Barock- und Jugendstilfassaden der Häuser, den vielen Drachenstatuen, dem Wahrzeichen Ljubljanas und der malerischen Architektur, insbesondere in der geschichtsträchtigen Altstadt, eine der schönsten Hauptstädte überhaupt. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der wunderschönen Altstadt, darunter der Prešeren Platz, die Tromostovje (Drei Brücken) vom Architekten Jože Plečnik, der Hauptmarkt, das Rathaus und der Robbenbrunnen. Außerhalb der Altstadt kannst du außerdem die über 900 Jahre alte Burg von Ljubljana und die legendäre Drachenbrücke besichtigen.
Ljubljana ist ein Ort zum Flanieren und Genießen. Zahlreiche nette Cafés, Restaurants und Bars reihen sich am Flussufer der Ljubljanica. Hier verschmelzen italienische, österreichische und slawische Einflüsse auf eine einzigartige Art und Weise und viele Restaurants verfügen über internationale Auszeichnungen.

Nur eine Autostunde von Ljubljana entfernt, befindet sich der größte Sickersee der Erde, der Zirknitzer See. Besonders an den Wochenenden zieht es die Ljubljancanis hierher, im Herbst wenn der See einen hohen Wasserstand hat, kannst du auf ihm Kanu oder Kajak fahren. Mehr über meine Reise nach Ljubljana und zum Zirknitzer See findest du hier; Mit Hund in die slowenische Hauptstadt Ljubljana.
Gestüt Lipica
Das über 400 Jahre alte Lippizzaner Gestüt im Südwesten Sloweniens gilt als der Ursprung der traditionellen Lipizzaner-Zucht und ist zugleich eines der ältesten Gestüte der Welt. Die Lipizzaner werden aufgrund ihres stattlichen Aussehens, der schwungvollen Gänge und der guten Veranlagung für die Dressur bis zur Hohen Schule seit jeher in der Wiener Hofreitschule geritten. In Lipica leben aktuell 300 Pferde auf den über 300 Hektar Grünlandfläche, auf denen die Tiere sich die meiste Zeit frei bewegen können. Besucher können Besichtigungen durch die großen Stallungen unternehmen, öffentliche Trainings und Aufführungen der Dressurpferde besuchen, mit der Kutsche über die riesige Anlage fahren und bei ausreichend Reiterfahrung auch an Dressurunterricht und Ausritten auf den gut ausgebildeten Hengsten und Stuten teilnehmen.

Mehr Informationen über das Gestüt und meinen Besuch bei den schneeweißen Lipizzanern findest du in meinem Artikel Zentralslowenien Highlights: Lipica, die Höhlenburg Predjama und die Karsthöhlen von Postojna.
Postojna Höhlen
Die Höhlen von Postojna sind die zweitgrößten für Besucher erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt und besonders bekannt für ihre herrlichen und majestätischen Tropfsteinskulpturen, die verwinkelten unterirdischen Gänge, sowie die absolut einzigartige Tierwelt, z.B. den Grottenolm. Die Karsthöhlen von Postojna können nur im Rahmen einer offiziellen Führung besichtigt werden, wobei ein Teil der Strecke mit der weltweit einzigen zweigleisigen unterirdischen Eisenbahn bewältigt werden kann.

Über den unterirdischen Lauf des Flusses Pivka sind die Höhlen von Postojna mit weiteren Höhlen, wie der Pivka Jama, der Črna Jama und der Planinska Jama verbunden, die du ebenfalls im Rahmen einer Führung erkunden kannst. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten, Ticketbuchungen und Angeboten findest du auf der offiziellen Webseite und mehr über meinen eigenen Besuch in den Höhlen kannst du im Artikel Zentralslowenien Highlights: Lipica, die Höhlenburg Predjama und die Karsthöhlen von Postojna nachlesen.
Höhlenburg Predjama
Die imposante im Höhlenportal der Erasmushöhle errichtete Burg Predjama, ist wohl eines der bekanntesten Postkartenmotive Sloweniens. Sie liegt nur neun Kilometer entfernt von Postojna, weshalb du gut an einem Tag die Karsthöhlen von Postojna und die Höhlenburg Predjama besuchen kannst. Aufgrund ihrer spektakulären Lage am Hang, rund 123 Meter über dem Fluss Lokva, diente die Predjama Burg häufig als Inspirationsquelle und Drehort von Büchern, Filmen und Serien. Neben den eigentlichen Räumlichkeiten im Inneren der Burg, kannst du auch eine Museumsausstellung von Waffen, Bildern und Haushaltsgegenständen der Ritter besichtigen. Auch die unterhalb der Burganlage liegende Karsthöhle ist für Besucher zugänglich.

Alles was du sonst noch über einen Besuch in der Höhlenburg wissen musst, findest du hier; Zentralslowenien Highlights: Lipica, die Höhlenburg Predjama und die Karsthöhlen von Postojna.
Piran
Piran ist ein mediterranes Küstenstädtchen an der slowenischen Adria und im äußersten Südwesten des Landes gelegen. Piran bietet all das, was man sich als Urlauber von einer Küstenstadt an der Adria nur wünschen kann; Viel Sonnenschein, in den Sommermonaten angenehme Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad, einen wunderschönen Hafen, ein autofreies, ruhiges Stadtzentrum, Restaurants und Imbisse, die täglich frischen Fisch zubereiten und eine wunderschöne Altstadt im venezianischen Baustil, deren verwinkelte, schattige Gassen im Sommer vor den heißen Temperaturen schützen. Das Zentrum Pirans bildet der Tartiniplatz auf dem sich auch die Bronzestatue des Komponisten Guiseppe Tartini befindet. Von den Stadtmauern und dem Glockenturm der St. Georg Kathedrale hast du außerdem einen wunderschönen Panoramablick auf die gesamte Halbinsel Pirans.

Piran habe ich am Ende meines Slowenien-Roadtrips besucht und nach all der Wandertouren in den Bergen, dem anstrengenden Rudern auf dem Soča Fluss, Wildcamping-Abenteuern und Sightseeing in Ljubljana, war es das perfekte Ende einer abenteuerlichen Reise. Piran ist einfach der ideale Ort zum Genießen und Entspannen. Mehr über meine Reise kannst du im Blogartikel Piran: Mit Hund an die slowenische Adria nachlesen.
Die Reiseroute im Detail

Fazit
Slowenien ist noch immer ein unterschätztes Reiseziel, dabei hat es so unglaublich viel zu bieten. Ein Roadtrip ist wohl die beste Art und Weise, um das kleine Land und seine herzlichen Einwohner kennenzulernen. So bist du unabhängig, kannst stoppen wo auch immer du willst und findest häufig durch Zufall wunderschöne Orte, die du zuvor gar nicht auf dem Schirm hattest. Mich hat Slowenien schier umgehauen, die beeindruckende Natur und die Landschaften, schöne Städte, köstliches Essen und unglaublich herzliche Einwohner. Was bleibt sind Erinnerungen an eine ganz besondere Reise, an schneebedeckte Gipfel der Kalkalpen, glasklare Bergseen und smaragdfarbene Flüsse, imposante Wasserfälle, tiefe Wälder, und die endlosen Hügellandschaften.
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